Ab jetzt übernimmt easyJet die CO2-Kompensation eurer Flüge

© Nils Nedel | Unsplash

Fliegen ist kaum noch aus unserem Leben wegzudenken. Keine Generation vor uns hatte jemals so viele Möglichkeiten, über den Globus zu jetten und die Welt zu sehen. Was vor ein paar Jahrzehnten einer kleinen Elite mit viel Geld vorbehalten war, ist heute zum Standard eines hippen, modernen Lifestyles geworden. Dabei werden uns die Auswirkungen unseres Lebensstils erst jetzt so richtig bewusst – unser Klima verändert sich; erst vor Kurzem warnten 11.000 Wissenschaftler*innen aus 153 verschiedenen Ländern vor den Folgen der Erderwärmung. Sie appellierten an die Politik, beim UN-Klimagipfel endlich wirksame Maßnahmen zu beschließen. Dabei haben nicht nur der Transport-Sektor und der Luftverkehr große Auswirkungen auf den Klimawandel, vor allem auch die Erzeugung von Strom und Wärme, die Industrie, die Landwirtschaft sowie Gewerbe und Handel sind die größten Klimakiller.

Als erste Airline übernimmt easyJet den CO2-Ausgleich aller getätigten Flüge

Wir müssen also alle etwas ändern. Und die europäische Airline easyJet geht mit gutem Beispiel voran: Sie hat am 19. November 2019 bekannt gegeben, dass sie als erste große Fluggesellschaft weltweit, die verursachten CO2-Emissionen beim Treibstoffverbrauch auf ihren Flügen für ihre Kunden ausgleicht. Der Ausgleich findet im gesamten Streckennetz auf allen nationalen und internationalen Flügen statt, wobei keine Mehrkosten für die Kunden entstehen.

Bisher war es Praxis, dass die CO2-Kompensation auf die Kunden verlagert wurde – diejenigen, die ein wenig Umweltbewusstsein hatten, haben die Emissionen für ihren getätigten Flug selbst ausgeglichen. easyJet geht hier also einen ziemlich radikalen, aber wichtigen Schritt, weil die Airline damit zeigt, dass die Verantwortung nicht nur beim Endkunden liegt, sondern auch und vor allem bei Unternehmen beginnen muss, deren Praxis den größten Einfluss auf den Klimawandel hat.

Wir sind uns bewusst, dass die heutige Ankündigung der CO2-Kompensation für alle Flüge nur eine Übergangsmaßnahme sein kann, während neue Technologien entwickelt werden. Dennoch wollen wir jetzt Maßnahmen zur Reduktion von CO2 ergreifen und sind davon überzeugt, dass es im Moment der beste Weg ist, um der Atmosphäre C02 zu entziehen
Johan Lundgren, CEO von easyJet

So funktioniert die CO2-Kompensation bei easyJet

easyJet misst auf jedem Flug genau, wie viel Treibstoff verbraucht und wie viel CO2 dadurch produziert wird. Als Grundlage für die Berechnung dient der Wert von 3.157 Kilogramm CO2 pro einem Kilogramm verbrauchtem Flugkraftstoff, wie er auch für internationale Standards wie ETS und CORSIA verwendet wird. easyJet verrechnet dann den Gesamtbetrag der CO2-Emissionen für alle Flüge. Dabei investiert die Airline beispielsweise in forstwirtschaftliche und Aufforstungsprojekte in Südamerika und Afrika sowie erneuerbare Solarenergie-Projekte in Indien, um die Kohleproduktion vor Ort zu verringern. Dabei entsprechen die Projekte den Verifizierungsstandards Gold Standard oder Verified Carbon Standard, bei denen beispielsweise darauf geachtet wird, dass die CO2-Reduktionen ohne die Zahlungen aus dem Verkauf von CO2-Zertifikaten nicht stattgefunden hätten, dass die Emissionsreduktionen einen langfristigen Minderungseffekt darstellen und die Maßnahmen keine negativen Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung haben.

Wir stehen weiterhin in der Verantwortung

Das heißt jedoch keineswegs, dass die Verantwortung von jedem einzelnen von uns abfällt – im Gegensatz sollten wir noch stärker darauf achten, wie wir selbst leben und reisen. Vor jeder Reise sollten wir uns die Frage stellen, ob wir wirklich mit dem Flugzeug fliegen müssen oder ob es nicht möglich ist, zum Beispiel mit dem Zug anzureisen. Außerdem können wir auch weiterhin zusätzlich Emissionen ausgleichen, denn je mehr Geld in Klimaschutzprojekte fließt, desto mehr kann dort geholfen werden, wo der Klimawandel als erstes zuschlägt – in Küstennahen Städten, auf Inseln und in jetzt schon von starken Unwettern betroffenen Regionen.

Was ist CO2-Kompensation?

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