Das Start-up TUTAKA will das Hotelgewerbe endlich nachhaltiger machen

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Billiglebensmittel am Frühstückstisch, Wegwerf-Zahnbürsten oder mit Mikroplastik und Schadstoffen verseuchte Hotelkosmetik – obwohl ich viel reise, bin ich immer wieder erstaunt darüber, wie wenig nachhaltig es in den meisten Hotelzimmern aussieht. Bisher waren die berühmten "Handtücher-nicht-auf-den-Boden-werfen-und-wiederverwenden"–Schilder so ziemlich die einzige grüne Maßnahme in der Hotelindustrie. Viele Hoteliers und Restaurantbesitzer sind zwar zunehmend an nachhaltigen Konzepten interessiert, wissen aber häufig nicht, wo sie ökologische Alternativen finden.

Die zwei Hamburgerinnen Alexandra Herget und Franziska Altenrath haben das Problem erkannt und die digitale Plattform Tutaka gegründet. Der extravagante Name wirkt wie ihr Schlachtruf im Kampf für mehr Nachhaltigkeit. Schließlich haben es sich die beiden Gründerinnen zum Ziel gesetzt, Gastgeber der Hotel- und Gastronomiebranche bei der ökologischen Transformation zu begleiten.

Sie vernetzen grüne Lieferanten und Hoteliers, um sie dabei zu unterstützen, ihr Business nachhaltiger zu gestalten. Mit ihrem Tutaka-Marktplatz zeigen sie, dass Nachhaltigkeit auch ganz ohne "Öko-Look" geht. "Wir wollen den nachhaltigen Lieferanten mehr Sichtbarkeit verleihen und ein wertvolles Netzwerk schaffen", erklärt Franziska. Für die beiden Frauen beinhaltet Nachhaltigkeit nämlich nicht nur ökologische, sondern auch soziale Aspekte.

Tutaka ist Marktplatz und Unternehmensberatung in einem

Bamboo Zahnbürste_TUTAKA setzt auf nachhaltige Gastfreundschaft
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Als Ecoisten, wie sie sich selbst nennen, sind sie überzeugt davon, dass Nachhaltigkeit sogar ziemlich gut zur Philosophie des Gastgewerbes passt: "Wenn du anfängst, dich näher damit zu beschäftigen, erkennst du schnell, dass diese Branche intrinsisch gut ist. Der Grundgedanke, sich um die Gäste zu kümmern und ihnen etwas Gutes zu tun, lässt sich leicht und effektiv auch mit anderen Aspekten der Nachhaltigkeit in Einklang bringen", so Franziska.

Für die zwei Gründerinnen gehört eindimensionaler Materialismus der Vergangenheit an. Stattdessen sehen sie die Veränderung zu mehr Nachhaltigkeit und Transparenz als Chance, das Gastgewerbe zum Vorbild für ein neues und bewussteres Konsumverhalten zu machen.

Nachhaltigkeit für mehr Lebensqualität

Seit März 2019 macht Tutaka dem standardisierten Billigrepertoire mit upgecycelten Karton-Kleiderbügeln, schicker Fair-Trade-Bettwäsche oder Hotelslippern aus Palmblatt Konkurrenz. Mit Naturseifen und Bambus-Zahnbürsten wird auch "Green Washing" endlich positiv interpretiert.

"Nachhaltigkeit ist gut für unsere Umwelt und bietet mehr Lebensqualität – sowohl für die Gäste als auch die Mitarbeiter", erklärt Franziska. Nachhaltige Produkte sind nämlich nicht nur gut fürs Gewissen, sondern können auch das Gasterlebnis verbessern. Denn wer könnte leugnen, dass ein hochwertiger Bademantel aus Bio-Baumwolle das Wohlbefinden nicht eher steigert als kratzige Plastikware Made in China?

Das Gleiche in Grün

TUTAKA setzt auf nachhaltige Gastfreundschaft_Tutaka_Team
© Tutaka

Bevor sie gemeinsam Tutaka gestartet haben, konnten die Beiden das Hotelbusiness aus unterschiedlichen Perspektiven kennenlernen. Während Alexandra Hotelkonzepte für Agenturen entwickelte, war Franziska berufsbedingt häufig auf Reisen und so natürlich auch Gast im Hotel.

Die beiden kreativen Köpfe mit Nachhaltigkeits-Knowhow wissen, dass der Veränderung zu einem nachhaltigen Gastgewerbe ein kreativer Prozess vorausgeht. Neben dem ecoistischen Marktplatz widmen sie sich als Agentur deshalb auch dem nachhaltigen Storytelling. So wollen sie ihren Kunden helfen, umzudenken, eine langfristige Nachhaltigkeitsstrategie, die auch Kreislaufwirtschaft und Zero Waste in den Fokus rückt, zu entwickeln und diese nachhaltig in der DNA zu verweben.

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