Darum ist die Wallonie in Belgien unser Geheimtipp für deine Sommerreise

© Anthea Schaap

"Wow, ist das schön hier!" denke ich mir immer wieder, während ich mit einem Kajak das Flüsschen Lesse hinab treibe, mit einem Fahrrad die sanften Ardennen-Hügel hinaufsause, im Hof eines uralten Klosters meinen Bierkrug ansetze und am Ufer der Maas meine erste Flamiche probiere. Wie kann es sein, dass ich die Wallonie so gar nicht als Reiseziel auf dem Schirm hatte?

Egal ob Outdoor-Sportler*in, Foodie oder Kulturnerd, in der südlichen, frankophonen Region Belgiens werden alle deine Urlaubswünsche erfüllt. Ich habe die Gegend rund um das hübsche Örtchen Dinant – das du von Köln aus in nicht mal drei Stunden mit dem Zug erreichen kannst – erkundet und verrate dir, was du bei einem Kurztrip in die Wallonie nicht verpassen darfst.

So kannst du rund um Dinant Abenteuer in der Natur erleben

Etwas südlich des hübschen Ortes Dinant, der eingerahmt von mächtigen Klippen an beiden Ufern der Maas liegt, befindet sich der Fluss Lesse. Hier kannst du mit Dinant Evasion tolle Kajak-Wasserabenteuer erleben. Es stehen drei Strecken zur Auswahl: 21, 12 oder 9 Kilometer, abhängig davon, wo du ein- und aussteigen möchtest. Die Strömung des Flusses ermöglicht es selbst weniger erfahrenen Sportler*innen, problemlos auch die 21 Kilometer lange Tour zu bewältigen. Das Navigieren des Kajaks durch die kleinen Stromschnellen und sogar über zwei Dämme sorgt für Nervenkitzel und hält auch Kinder und Jugendliche während der Paddeltour bei Laune.

Die Landschaft entlang der Strecke ist unglaublich schön: Du fährst durch üppig grüne und größtenteils unberührte Naturschutzgebiete, wobei mächtige Felsformationen und imposante Burgen dich während der Fahrt überraschen. Wenn du noch mehr Adrenalin-Kick brauchst, solltest du bei Dinant Aventure vorbeischauen, einem riesigen Kletterpark mit XXL-Bungee-Sprung, Zipline und vielem mehr.

Wallonie, Belgien, Europa
© Anthea Schaap
Wallonie, Belgien, Europa
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Besonders gut kannst du die abwechslungsreiche Landschaft rund um Dinant auch mit dem (E-)Bike erkunden. Entlang der Maas und durch die Umgebung führt ein toll ausgebautenes Netz an Radwegen, auf denen du Wälder, Hügel, Klöster und einige der schönsten Dörfer der Wallonie entdecken kannst. Es gibt unzählige interessante Touren, die du dir selbst zusammenstellen kannst, ich empfehle dir auf dem Maas-Radweg zu starten und dann dem RAVeL 150 über die hübschen Dörfer Falaën und Sosoye sowie die Abteien von Maredsous und Maredret zu folgen. Teile der Strecke folgen einer stillgelegten Bahntrasse, auf denen du heute mit der Draisine fahren kannst.

So abwechslungsreich ist die wallonische Küche

Pralinen und Fritten sind natürlich das Erste, was den meisten Menschen zur belgischen Küche einfällt. Und selbstverständlich gibt es auch in der Wallonie weltklasse Pommes und kleine Schokoladenfachgeschäfte mit köstlichen Kreationen – aber es gibt hier noch viel mehr zu entdecken. Du kannst regionales Bier verkosten, Brote dick belegt mit Klosterkäse und Ardennenschinken genießen oder mit den Lütticher Waffeln eine süße Auszeit nehmen.

Wallonie, Belgien, Europa, Essen, Trinken, Restaurant
© Anthea Schaap
Wallonie, Belgien, Europa, Essen, Trinken, Restaurant
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Aber auch die Restaurants der Region können sich sehen lassen. In dem ruhigen Garten des Restaurants Le Jardin de Fiorine beispielsweise kannst du mit Blick auf die Maas gehobene französische Küche genießen. Französische Klassiker wie Taube oder Foie gras stehen auf der Karte, aber auch Vegetarier*innen werden hier mit Spargeltartar, Quiche oder der belgischen Käseplatte glücklich.

Etwas lockerer geht es im Le Cert Vert direkt an der Corniche der Maas zu. Hier probierst du zwischen Retro-Filmplakaten belgische Spezialitäten. Versuche unbedingt die Flamiche, eine herzhafte Tarte, bei der der Käse noch blubbert, wenn sie serviert wird. Als Getränkebegleitung gibt es eine große Auswahl an belgischen Bieren und Weinen.

So spanned ist das kulturelle Angebot der Region

Liebhaber*innen von schönen Gärten sollten auf keinen Fall Les Jardins d’Annevoie verpassen. Die 250 Jahre alte Anlage liegt etwas versteckt, abseits der großen Straßen, ist aber den Ausflug wert. In dem ehemaligen Familiengarten der Montpelliers treffen französische, italienische und englische Gartenstile aufeinander. Du kannst hier wunderbare Stunden unter den Blutbuchen lustwandeln und der Wassermusik der verschiedenen Springbrunnen lauschen.

Wallonie, Belgien, Europa
© Anthea Schaap
Wallonie, Belgien, Europa
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Ebenfalls einen Abstecher wert sind die Abteien von Maredsous und Maredret. Während in der ersten reges Leben treibt, du klostereigenen Käse und Bier verkosten und alles über die handwerkliche Herstellung im Kloster selbst erfahren kannst, liegt die zweite Abtei beinahe versteckt an einer kleinen Straße und lädt mit Ruhe und Abgeschiedenheit dazu ein, hier eine Pause einzulegen.

Dinant selbst schaut auf eine bewegte, lange Geschichte zurück. In der hoch über der Stadt thronenden Zitadelle, die sowohl mit einer Seilbahn als auch über eine Treppe mit 480 Stufen erreicht werden kann, erfährst du in einer kleinen Ausstellung mehr zur Historie der Festung und dem Massaker von Dinant, als die Deutschen zu Beginn des Ersten Weltkrieges in der Stadt einfielen. Lustiger geht es im Maison de Monsieur Sax zu, das an den Erfinder des Saxophons, Adolphe Sax, erinnert, der in Dinant geboren wurde.

Wallonie, Belgien, Europa
© Anthea Schaap

Bei meinem Abschiedspaziergang an der Maas, die in abendliches Gold getaucht war, entlang der Terrassen der vielen kleinen Restaurants und Cafés, habe ich beschlossen, bald noch einen Ausflug in die Wallonie zu machen. Immerhin habe ich noch keine Rundfahrt mit den kleinen Elektrobooten auf dem Fluss gemacht, hatte keine Zeit, mir die berühmte Kirche anzusehen, deren 50 Glocken so bezaubernd tönen, und konnte auch noch keinen der vielen Wanderwege ausprobieren. Es ist immer gut, Gründe übrig zu lassen, um wiederzukommen!

Mehr Tipps für deine nächste Wallonie-Resie findest du bei Visit Wallonia.

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