Zagreb – 11 Tipps für die hippe, kroatische Hauptstadt

Die kürzeste Standseilbahn der Welt verbindet den oberen und unteren Teil Zagrebs. Die Fahrt in den historischen Kabinen dauert nur wenige Minuten, doch der Blick über die Dächer der Stadt wird mit jedem Meter beeindruckender. Oben angekommen, lohnt sich ein Spaziergang entlang der Strossmayer-Promenade, um die Weite Zagrebs zu spüren. Anschließend kannst du bei einem Rundgang die historischen Gebäude im ältesten Stadtteil entdecken. Die untere Station liegt ganz in der Nähe der Ilica, Zagrebs längster Straße, auf der du entspannt shoppen und bummeln kannst.

Zagrebs bekanntester Markt ist der Dolac Markt in der Altstadt. Jeden Morgen bringen Händler*innen aus der Umgebung frisches Obst und Gemüse hierher. Je früher du kommst, desto authentischer ist das Marktgefühl. Auch wenn der Markt kein Geheimtipp mehr ist, kommen Anwohner*innen von nah und fern, um ihre Wocheneinkäufe zu erledigen, in den Cafés am Rand einen Kaffee zu trinken und Neuigkeiten auszutauschen.

Versteckt hinter einer unauffälligen Hofeinfahrt findest du eines der bestgehütetsten Geheimnisse in Zagrebs kulinarischem Kosmos. Das Menü des Bistro Beštija ändert sich mit den Jahreszeiten, sodass immer neue Kreationen aus frischen, regionalen Produkten auf den Tischen des schattigen Hinterhofs landen. Dabei wird Gemüse hier mit genauso viel Liebe und Kreativität behandelt wie Fleisch oder Fisch. So kannst du dich auf Rindertatar, Entenleberparfait oder Rotkohlsteak auf Kichererbsen freuen. Die Weinbegleitung solltest du dem Servicepersonal überlassen, das gekonnt osteuropäische Weine mit den Gerichten zu kombinieren weiß.

Fernab von der touristischen Stadtmitte verbirgt sich am Ufer der Save ein alternatives Kulturzentrum. Auf dem Gelände einer alten Fabrik befinden sich der Nachtclub Močvara, das interdisziplinäre Kulturinstitut Pogon und Ateliers von zeitgenössischen Künstler*innen. Pogon veranstaltet Ausstellungen, Performances, Theaterstücke und Zirkus-Events, die immer einen Besuch wert sind. Du solltest etwas früher kommen und den Blick auf die Save genießen, bevor das Abendprogramm startet. Und verpasse es nicht, nach der Vorstellung in der Bar Močvara vorbeizuschauen und bei einem Drink oder einem Konzert mit den Locals ins Gespräch zu kommen. Hier erfährst du alles über die alternative Szene der Stadt.

Die Sammlung dieses einzigartigen Museums besteht aus persönlichen Erinnerungsstücken und intimen Trennungsgeschichten von Menschen weltweit. Jede*r kann einen Gegenstand mit seiner Geschichte spenden, der dann Teil der Sammlung wird, die online, auf Wanderausstellungen und im festen Museum im Herzen Zagrebs gezeigt wird. Traurige, lustige und berührende Geschichten begleiten dabei Gegenstände wie Godzilla-Figuren, Dildos oder 40 Jahre alte Schorfkrusten – eine schaurig-schöne Sammlung menschlicher Beziehungen. Für deinen Besuch solltest du emotional gefestigt sein, denn manche Geschichten sind nichts für fragile Herzen.

Bevor du deinen Spaziergang durch die historischen Gassen der Altstadt startest, stärke dich mit einem ausgiebigen Frühstück im hippen Café Salo. Obwohl der Laden im touristischen Zentrum liegt, ist Salo auch bei Einheimischen sehr beliebt. Erst im Januar 2023 eröffnet, hat es sich zu einem Kaffee-Hotspot entwickelt, und es wird behauptet, dass du hier den besten Kaffee Zagrebs trinkst. Auf der Frühstückskarte stehen süße und salzige kroatische Klassiker. Wir empfehlen dir, unbedingt "Petrine Slane Štrukle" zu probieren. Dabei handelt es sich um dünne, weiche Teigrollen, die mit frischem Kuhkäse gefüllt sind, mit Semmelbröseln garniert und mit Sour Cream und wilden Knoblauchblüten serviert werden. Wenn du keine Zeit für ein Frühstück hast, lohnt es sich, vorbei zu gehen und hausgemachte Backwaren auf die Hand mitzunehmen.

Das Museum für zeitgenössische Kunst Zagreb hat eine umfangreiche Sammlung von Exponaten, Gemälde genauso wie Zeichnungen und skulpturale Arbeiten, die im Laufe der letzten 70 Jahre in Kroatien entstanden sind – sozusagen am politischen und kulturellen Schnittpunkt zwischen Ost und West. Zusätzlich zu diesen wechselnden Ausstellungen der Sammlungen kannst du hier moderne, aktuelle kroatische und internationale Arbeiten bewundern. Nach deinem Besuch solltest du noch auf einen Drink auf der Terrasse der Bar Meandar vorbeischauen und das beeindruckende Museumsgebäude auch von außen bestaunen. Außerdem ist ein Museumsbesuch der perfekte Anlass, um das moderne Zagreb auf der südlichen Save-Seite zu entdecken.

Die Skulpturenallee am Save-Ufer ist Kroatiens größte Open-Air-Galerie. Elf Kunstwerke von renommierten kroatischen Künstler*innen zieren hier das Ufer und es werden immer mehr. Bei einem Spaziergang entlang des Flusses kannst du sowohl die Natur als auch den Blick auf die in der Ferne liegende Stadt genießen und gleichzeitig mehr über moderne kroatische Kunst erfahren.

An einem sonnigen Nachmittag zieht es die Einheimischen in den Maksimir-Park. Der größte Park Südeuropas ist das perfekte Ausflugsziel, um zu picknicken, spazieren zu gehen oder Leute zu beobachten. Es gibt mehrere kleine Seen und hübsche Bauwerke im Park, die du entdecken kannst. Wenn du die halbe Stunde vom Stadtzentrum aus mit dem Fahrrad hierher fährst, kannst du zudem sehr schön beobachten, wie die Häuser zum Stadtrand hin immer kleiner, die Straßen immer schmaler und die Menschen immer entspannter werden.

Ein Treffpunkt der alternativen Künstler- und Student*innenszene ist das autonome Zentrum Medika. Hinter jeder Tür befindet sich ein anderes kulturelles Projekt. Wenn du abends hierher kommst, kannst du im Club Attack einen Drink nehmen oder ein Konzert besuchen. Tagsüber kannst du die Kunst an den Wänden der ehemaligen besetzten Häuser bewundern und viele wechselnde Ausstellungen besuchen.

Eine von außen unauffällige Shopping-Passage verbindet die geschäftige Ilica-Straße mit einem kleinen Marktplatz. In diesem Durchgang versteckt sich eines der hübschesten Gebäude Zagrebs, das Oktogon. In der Mitte befindet sich ein Atrium mit einem reich verzierten, achteckigen Glasdach. Einer der Läden in der Passage ist das vornehme Bekleidungsgeschäft Croata, eine super Adresse, falls du jemandem das kroatische Mitbringsel schlechthin kaufen möchtest – eine Krawatte, die nämlich eine kroatische Erfindung ist. Auf dem Platz am Ende des Durchgangs stehen einige kleine Marktstände, an denen du handgemachte Souvenirs kaufen kannst. Die Erlöse kommen sozialen Einrichtungen zugute.