11 tolle Spots zum Bouldern und Klettern in Europa
Klettern und Bouldern sind absolute Trendsportarten. Überall eröffnen neue Boulderhallen und Kletter-Fachgeschäfte. Doch das Schönste ist einfach das Klettern draußen am Felsen. Nichts schlägt das Gefühl, wenn du nach einer gemeisterten Route auf dem Felsen sitzt und den Blick über die Landschaft schweifen lässt. Oder zum ersten Mal ungesichert einen Felsbrocken erklommen hast. Doch gerade viele Anfänger*innen zögern, den Schritt aus der Halle an den Fels zu wagen – zu Unrecht. In diesen 11 wunderschönen Boulder- und Klettergebieten in Europa findest du auch als Einsteiger*in die perfekten Routen für den ersten Kletterurlaub.
1 Mache deine ersten Klettererfahrungen am Bohinjsko jezero See in Slowenien
Der See Bohinjsko jezero liegt mitten im Triglav-Nationalpark am Fuße der Julischen Alpen in Slowenien. Die Gegend ist zwar ein slowenischer Kletter-Hotspot, aber international noch ein Geheimtipp. Direkt am See findest du zwei tolle Kletterspots mit Routen in allen Schwierigkeitsstufen: Bohinj Bellevue und Pod Skalco, wo du auch ein Kletterzentrum findest, in dem du sowohl Equipment mieten als auch Kurse und Lehrer*innen buchen kannst. Wenn du dir schon zutraust, alleine mit deinem*r Partner*in loszuziehen, findest du in diesem Kletterführer alle Infos zu den über 400 Routen rund um den wunderschönen See.
2 Schwebe am Fels über dem azurblauen Wasser Sardiniens
Das Wasser rund um Sardinien hat eine der schönsten Farben überhaupt – das leuchtende Blau wird dir für immer in Erinnerung bleiben. Umso besser, dass eines der beliebtesten Klettergebiete Sardiniens direkt am Meer liegt: Cala Gonone. Hier kannst du an den eindrucksvollen Steilwänden des Strandes Routen aller Schwierigkeitsgrade klettern und es gibt auch einige ausgewiesene Freikletterrouten, die für Boulder*innen perfekt sind. Wenn du Crash Pads oder anderes Kletterequipment leihen möchtest, stehen dir mehrere Geschäfte in Hafennähe zur Verfügung. Cala Gonone ist auch ein tolles Gebiet für einen Kletterurlaub ohne Mietwagen, da der Ort mit Bussen erreichbar ist und es vor Ort Unterkünfte sowie einen Campingplatz gibt. Zudem kannst du mehrere tolle Kletterrouten zu Fuß erreichen.
3 Erklimme Felsen im Schatten des Vulkans auf Teneriffa
Klettern an den Lavagestein-Türmen im Nationalparkgebiet rund um den Vulkan Teide auf Teneriffa steht für viele Kletter- und Boulderbegeisterte auf der Bucket-Liste. Der majestätische Vulkan thront über der Insel und von seinen Hängen hast du einen tollen Blick bis hinab zum Meer. Das Klettern im Lavagestein erfordert Erfahrung und ist eher für Fortgeschrittene geeignet. Doch am Südhang des Berges, rund um den Ort Villa de Arico, finden auch Einsteiger*innen optimale Bedingungen zum Klettern auf der Kanareninsel. Es empfiehlt sich, auf Teneriffa ein Auto zu mieten, um die Klettergebiete leicht erreichen zu können. In den Nationalparks Teide und Corona Forestal gibt es auch einige Campingplätze, auf denen du in der Natur und in der Nähe der Kletterrouten übernachten kannst.
4 Gehe im wilden Sandsteingebirge der Sächsischen Schweiz klettern
1874 wurde das Freeclimbing, also das Klettern ohne Hilfsmittel, in der Sächsischen Schweiz erfunden. Seitdem gilt die bizarre Felslandschaft des Elbsandsteingebirges als Eldorado für Klettersportler*innen in Deutschland, denn hier kannst du an mittlerweile 1100 freistehenden Sandsteinfelsen unzählige Kletterwege meistern. Dabei gibt es einige Regeln zu beachten, denn durch den weichen Sandstein sind beispielsweise metallene Sicherungsmittel verboten. Die Kletter-Spots in der Sächsischen Schweiz sind gut ausgeschildert, Anfänger*innen sollten einen Kurs belegen, zum Beispiel in der Kletterschule Arnold, die in Bad Schandau beheimatet ist. Übrigens ist das Übernachten "in Anerkennung der Tradition aus dem Sächsischen Klettersport" an 58 offiziellen Freiübernachtungsstellen, den sogenannten Boofen, erlaubt. Auf (kostenlosen) gekennzeichneten Biwakplätzen kannst du sogar mit deinem Zelt über Nacht, teilweise auch im Zeitraum von bis zu 24 Stunden, verweilen.
5 Bringe dein Bouldern aufs nächste Level in Rovinj in Kroatien
Rovinj ist ein Ort, den du nicht nur wegen seiner Kletterrouten in guter Erinnerung behalten wirst. Das charmante Städtchen liegt auf einer Halbinsel an Kroatiens Nordostküste und ist ein wunderbares Urlaubsziel. Es gibt wunderschöne Strände, glasklares Wasser, nette Cafés sowie tolle Unterkünfte und Campingoptionen. Zum Bouldern und Klettern geht es in den kleinen Wald südlich des Ortes, wo du einen 20 Meter hohen, nach Westen ausgerichteten Kletterfelsen findest, der zudem der perfekte Sonnenuntergangsspot ist. Die Ausrüstung kannst du in den Sportgeschäften in der Stadt leihen. Wenn du mit einem Auto vor Ort bist, lohnt es sich auch, das Klettergebiet rund um die Ruinenstadt Dvigrad zu erkunden, die etwas landeinwärts liegt.
6 Erklettere die Schären vor Schwedens Küste
Die Schärenküste von Bohuslän ist bekannt für ihre beeindruckende Landschaft aus Tausenden von Inseln, Felsen und kleinen Buchten, die sich entlang der Küste erstrecken. Du kannst in Bohuslän an wunderbaren Granitfelsen auf den Felsen und Inseln ganz in der Nähe des Meeres klettern. Besonders schön ist, dass einige der Inseln nur mit Booten oder Fähren erreichbar sind. Wenn du hier eigenständig bouldern oder klettern gehen willst, musst du dich vor Ort über die aktuellen Gezeiten und andere Gefahren informieren. Aktuelle Informationen sowie Kurse findest du im Bohuslän Klätterklubb, der in Uddevalla ansässig ist. Die Gegend erreichst du am besten mit dem Bus von Göteborg nach Uddevalla.
7 Genieße die Aussicht von den Gipfeln der Denti della Vecchia
Die Bergformation Denti della Vecchia mit dem gleichnamigen Waldreservat ist eine der imposantesten Erhebungen südlich der Schweizer Alpen. Das zerklüftete Gebiet ist ein Hotspot für Kletterer*innen und Bergsteiger*innen, die sich an den Kalksteinzinnen entlang hangeln. Aber auch wandern kannst du hier richtig gut. Ein Rundwanderweg führt von Villa Luganese in sechs Stunden entlang der mächtigen Felsen, durch Buchen- und Kiefernwälder und vorbei an steilen Wiesen. Dabei kannst du hier Pflanzen wie Enzian, Gladiolen, Lilien, Akeleien, Alpenveilchen und Steinbrech sehen sowie Raben und Wanderfalken beobachten.
8 Bouldere an mächtigen Felsblöcken auf Tinos
Eine der Trendsportarten der letzten Jahre ist Bouldern, sprich Klettern ohne Seil und Gurt. Am meisten Abenteuer verspürt man natürlich beim Bouldern in freier Natur, an herausfordernden Felsblöcken oder steilen Felswänden. Davon gibt es auf der griechischen Insel Tinos auf jeden Fall genug. Tinos ist karg und wild und lädt vor allem im Herbst zum freien Klettern ein. Über 27crags findest du zahlreiche Boulderspots in allen Schwierigkeitsgraden auf der Insel. Wenn du deinen Unterarmen doch irgendwann einmal eine Pause gönnen willst, kannst du eine der stillen Buchten aufsuchen, durch das pittoreske Pyrgos schlendern oder dir die alten Taubentürmchen angucken. Von Athen aus erreichst du Tinos mit der Fähre in rund zwei bis vier Stunden.
9 Überwinde deine Höhenangst beim Klettern im Zillertal
Im Zillertal gibt es für Anfänger*innen zahlreiche Möglichkeiten, die Berge zum ersten Mal auf einem Klettersteig zu erleben. Ein Klettersteig ist ein mit Eisenleitern und Seilen gesicherter Kletter- und Wanderweg, der oftmals steil die Berge hoch führt und dadurch spektakuläre Aussichten bereithält. Wenn du dich zum ersten Mal mit diesem schwindelerregenden Vergnügen vertraut machen willst, kannst du dich in Mayrhofen am Klettersteig Huterlaner probieren, der bestens für Anfänger*innen und die ganze Familie geeignet ist. Am Einstieg zum Klettersteig neben dem Gasthof Zillertal kannst du dir auch Klettersteigsets, bestehend aus Leine, Gurt und Helm, ausleihen.
10 Wandere und klettere bei den Brimham Rocks in England
Die Brimham Rocks bei Nidderdale in North Yorkshire sind faszinierend anzusehen, denn sie haben die unterschiedlichsten, außergewöhnlichsten Formen: von einem tanzenden Bären über einen Gorilla bis hin zu einem Schreibtisch – mit ein bisschen Imagination sieht man hier die wunderlichsten Gestalten. Entstanden sind sie vor mehr als 320 Millionen Jahren, als sich Eis, Regen und Wind ihren Weg gebahnt haben. Heute kannst du rund um die Brimham Rocks und die Moorlandschaft wandern und klettern gehen.
11 Gehe klettern am Gardasee in der Gegend um Arco
Baden, essen, liegen – all' das kannst du wahnsinnig gut am Gardasee. Damit aber auch den Sport-Urlauber*innen nicht langweilig wird, haben wir noch einen besonders schönen Tipp für euch: Klettern in der Gegend um Arco – im Norden des Sees. Hier findet jede*r die passende Kletterwand – ganz egal, ob Anfänger*in oder Profikletterer*in. Arco ist seit den 1980er-Jahren ein Treffpunkt für die internationale Szene geworden, hier findet übrigens auch die Rock Master Weltmeisterschaft statt.