Sofia – 11 Tipps für die bulgarische Hauptstadt

von Max Müller

Bulgarien gehört zu den Ländern, die als lohnenswerte Reisedestination gerne übersehen werden. Zwar entwickelte sich die Schwarzmeerküste in den vergangenen Jahren zum vielbesuchten Sommerziel, doch der Rest des Landes verharrt nach wie vor im Dornröschenschlaf. Dabei hat Bulgarien so einiges zu bieten. Allein die Hauptstadt Sofia ist für ein (verlängertes) Wochenende bestens geeignet. Mit Billig-Airlines wie Bulgaria Air oder Ryanair kommt ihr schnell und günstig nach Sofia, auch die Unterkünfte, Taxifahrten und organisierte Ausflüge kosten wenig. Wenn ihr einmal da seid, werdet ihr schnell in den Bann aus orthodoxen Kirchen, sozialistischen Bauten und Naturdenkmälern gezogen. Und wer genauer hinschaut, wird auch grandiose Restaurants, wunderschöne Parks und sogar einen Club in der Nationalbibliothek finden. Viel Spaß beim Entdecken!

Bulgarien, Sofia
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Die Alexander-Newski-Kathedrale und weitere orthodoxe Kirchen entdecken

Ein Stadtplan ist gar nicht nötig: Egal wo ihr in Sofia seid, überall begegnen euch alte, prunkvolle und opulent gestaltete Kirchen und Kathedralen. Auf eurer Sightseeing-Liste sollte mindestens eine davon stehen, in den meisten Fällen ist es die imposante Alexander-Newski-Kathedrale. Doch auch andere orthodoxe Kirchen sind einen Besuch wert. Zudem findet ihr rund um die Markthalle eine gut erhaltene sephardische Synagoge sowie vis-à-vis eine der wenigen osteuropäischen Moscheen, die leider nur von außen betrachtet werden kann.

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Tanze in der Nationalbibliothek von Bulgarien

Wenn Berliner*innen in die Nationalbibliothek gehen, dann, um zu lernen. Wenn die Jugend Sofias zur Nationalbibliothek pilgert, dann deshalb, weil sie feiern will. Richtig gelesen: In Sofias Nationalbibliothek gibt es einen Club, der zum Tanzen, Trinken und Chillen einlädt. Once Upon a Time Bibliotheka ist der Name der Institution, in der du deine Wochenendabende in Bulgariens Hauptstadt verbringen kannst. Dekoriert ist der Club mit Marvel-Postern, es gibt leckere Cocktails und es darf (wie fast überall in Bulgarien) geraucht werden. Genieße einen kühlen Drink oder erobere einfach die Tanzfläche.

Bulgarien, Sofia
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Fahre zum Rila-Kloster und wandere in den Bergen

Südlich von Sofia liegt im gleichnamigen Gebirge das Rila-Kloster, das bereits im 10. Jahrhundert gegründet wurde und heute das bedeutendste und größte Kloster Bulgariens darstellt. Die Anlage ist wirklich imposant: Allein die Fresken, welche die Umgänge der im Inneren der Klosteranlage gelegenen Kirche Sweta Bogorodiza verzieren, faszinieren aufgrund ihrer Farbenfreude und filigranen Machart. Auch wenn du sonst kein großes Interesse an Kirchen hast, lohnt sich eine Fahrt in das Gebirge, da der Nationalpark Rila ein tolles Wandergebiet ist.

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Auf dem Vitosha Boulevard spazieren und Kaffee schlürfen

Sofia ist ein Paradies für Autofahrer: Die Straßen sind breit, gut ausgebaut und jedes noch so kleine Ziel ist mit dem motorisierten Vehikel zu erreichen. Eine Ausnahme bildet der Vitosha Boulevard. Zugegeben, der Flaniermeile ist nicht die Champs-Élysées, aber doch ein schöne Fußgängerzone im Herzen der Stadt, auf der ihr unzählige Cafés, Restaurants und Bars findet und einen Moment Ruhe vom ständigen Gehupe und den altertümlich-knarrenden Trams habt, die optisch zumindest jeden Moment auseinander zu fallen scheinen.

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Sozialistische Architektur bewundern

Auf der einen Seiten habt ihr die Kirchen, auf der anderen die sozialistischen Bauten: klobig, monumental und prestigeträchtig. Lauft einfach durch die Straßen und ihr werdet auf zahlreiche ehemalige Parteigebäude und kommunistische Denkmäler stoßen – wie zum Beispiel das Denkmal der Sowjetischen Armee.

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In der Bojana-Kirche Fresken aus dem 10. Jahrhundert entdecken

Etwas außerhalb der Innenstadt findet ihr die Bojana-Kirche, die auf den ersten Blick zwar alt, ansonsten aber recht unspektakulär aussieht. Doch dieser Eindruck täuscht: Im Inneren werden drei Phasen der Erbauung deutlich, die ältesten Fresken sind aus dem 10. Jahrhundert (!) und fast nicht mehr sichtbar. Das ist auch der Grund, warum Fotoaufnahmen verboten sind, ihr müsst euch die Schönheit also im Kopf bewahren!

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7
Bei einer kostenlosen Tour die Innenstadt kennenlernen

Bulgarien ist ziemlich günstig, aber völlig kostenlos? Das ist selbst in Sofia schwer nachvollziehbar. Da muss es doch einen Haken geben? Nein, den gibt es nicht. Die Free Sofia Tour ist tatsächlich kostenfrei. Gegründet wurde das Unternehmen von Studierenden, die ihre Stadt lieben. Gemeinsam mit einem lokalen Guide geht es einmal quer durch die Innenstadt entlang an über 20 Sehenswürdigkeiten. Wer mag, kann der Organisation am Ende etwas spenden – eine Pflicht besteht aber nicht.

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8
Bei Happy bestes Fastfood genießen

Ihr denkt, ihr wisst, was gutes Fastfood ist? Vergesst es! In Bulgarien gibt es eine Marke, die alles richtig macht. Happy macht happy, ohne scheiß! Die Karte wirkt zwar etwas überladen, so dass man am Anfang unsicher ist, ob die Köche von Steak bis Sushi wirklich alle Speisen beherrschen. Doch sobald der Teller anrollt, wird man eines Besseren belehrt. Alles schmeckt hier wahnsinnig gut. Daher ist es keine Schande, während des Sofia-Trips hier auch mehrmals einzukehren, gerade wenn man nur ein limitiertes Budget hat.

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9
Im Park rund um den Nationalen Kulturpalast abhängen

Der Garten rund um den Nationalen Kulturpalast (NDK), der ebenfalls an die Errungenschaften des Sozialismus erinnert, ist die grüne Lunge der Innenstadt, in der ihr eine Pause einlegen könnt. Am Wochenende flanieren hier zahlreiche Einheimische, so dass man nie das Gefühl hat, als Touri abgestempelt zu werden.

Tipps, Bulgarien, Guide
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Entdecke die Festung von Belogradtschik

Die Kleinstadt Belogradtschik, die im Nordwesten Bulgariens liegt und landschaftlich an die Sächsische Schweiz erinnert, ist vielen Kletter-Fans ein Begriff. Doch den meisten anderen Reisenden ist der Ort noch recht unbekannt, völlig zu unrecht. Schließlich findet sich hier eine Festung, dessen Ursprünge auf das 1. Jahrhundert und die Zeit der Römer*innen zurückzuführen sind. Die heute erhaltene Anlage wurde vom türkischen Sultan Abdülmecit I. um 1850 errichtet und ist wirklich monumental.

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Edel dinieren im Sage Bistro

Etwas außerhalb der Innenstadt liegt das derzeitig angesagteste Restaurant Sofias. Im Sage Bistro bekommt ihr hausgemachte Tagliatelle und Gnocci mit diversen Soßen sowie eine Vielzahl an Fleisch- und vor allem Fischgerichten (unter anderem Barsch, Oktopus und Lachs). Alles ist frisch und nach Möglichkeit regional, so auch der Wein, der in Bulgarien jedoch häufig süßer getrunken wird als hierzulande.

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