Camping-Kodex – 11 Dinge, die jeder Camper beachten sollte

© Balkan Campers | Unsplash

Ich liebe campen! Dass ich das mal sagen würde, hätte ich mir vor noch zehn Jahren nicht vorstellen können. Ich habe schon immer von langen Roadtrips mit dem Auto geträumt, aber die Nacht wollte ich dann doch bitte in einem richtigen Bett verbringen. Mittlerweile gibt es für mich nichts schöneres, als morgens ganz nah an der Natur aufzuwachen und mein Frühstück an der frischen Luft zu mir zu nehmen. Und es geht nicht nur mir so. Immer mehr Menschen, vor allem junge, sind auf Campingplätzen oder direkt in der Natur zuhause. Der Blick auf den Sonnenaufgang vom höchsten Punkt des Gipfels aus oder auf den Sonnenuntergang direkt am Meer ist auch einfach unschlagbar. Dabei sollten wir – egal ob beim Zelten oder Campen mit dem Van – ein paar einfache Grundregeln beachten. Wir haben deshalb einen kleinen Camping-Kodex erstellt, denn so schön die Natur auch ist, so vergänglich ist sie, wenn wir nicht auf sie achten.

1. Nur auf ausgewiesen Campingplätzen campen

Das Schönste am Campen – nämlich der direkte Kontakt mit der Natur – ist auch gleichzeitig ein Dilemma: In den meisten europäischen Ländern ist das wilde Campen in der Natur verboten, und das hat seinen Grund: Naturschutz. Unsere Natur hat sensible Ökosysteme aufgebaut, die leicht zerstört werden können – und wir merken es nicht mal. In vielen Ländern Südeuropas ist Wildcampen dagegen komplett verboten, denn oft genug haben Camper ihren Müll liegen gelassen, Feuer gemacht und der Natur erheblichen Schaden zugefügt. Fürs Wildcampen in Deutschland muss man bis zu 2500 Euro Bußgeld zahlen, wenn man beispielsweise mit dem Wohnwagen in Naturschutzgebieten parkt und dabei erwischt wird. Hier findet ihr eine gute Übersicht über alle Reglungen zum Wildcampen in Europa.

2. Oder vorher informieren, wo man wildcampen kann

In Skandinavien könnt ihr fast überall Wildcampen, Nationalparks und Naturreservate dagegen stehen unter Schutz. Auch in Schottland und in einigen Teilen der Schweiz gilt das Jedermannsrecht: Jedem ist es überall erlaubt, für eine Nacht sein Lager aufzuschlagen. Wenn ihr nicht aber erst in den Norden fahren, sondern auch Deutschlands Natur fernab von parzellierten Campingplätzen sehen wollt, dann hilft euch jetzt die Website 1NITE TENT weiter. Hier findet ihr übersichtlich auf einer Karte jede Menge Plätze zum Wildcampen in Deutschland.

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3. Auf die Natur achten und sie unberührt lassen

Natürlich kann beim Wildcampen nicht jeder Grashalm verschont werden, aber achtet einfach darauf, wo ihr euer Lager aufschlagt und haltet euch an den schönen Spruch: "Take nothing but pictures. Leave nothing but footprints. Kill nothing but time."

4. Den eigenen Müll wieder mitnehmen

Man ist versucht zu sagen, dass sich Müllentsorgung von selbst versteht, aber oft genug finden wir noch Überreste unserer Camping-Vorgänger selbst in den entlegensten Orten der Welt. Was mittlerweile alle wissen sollten: Plastik verrottet im Gegensatz zu anderen biologischen Stoffen nicht, sondern wird wenn dann nur kontinuierlich kleiner und zerstört mittlerweile weltweit Ökosysteme. Aber ihr solltet nicht nur alle Kunststoffe und Verpackungen wieder mitnehmen, sondern auch andere Lebensmittelüberreste, die nicht vor Ort gewachsen sind.

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5. Zigaretten nicht liegen lassen

Apropos Müll: Wir essen zwar kein Plastik, aber warum rauchen viele von uns eigentlich immer noch? Zigaretten enthalten nicht nur Nikotin, sondern giftige Stoffe wie Arsen, Blei, Cadmium, Benzol, Blausäure und vieles mehr. Das schädigt nicht nur unsere Körpern, sondern auch die Umwelt – denn noch immer landen Zigaretten nicht im Müll, sondern auf der Straße, auf Wiesen, auf dem Strand und im Meer. Durch Regen und Sonneneinstrahlung werden Zigarettenreste in kleinere Bestandteile zerlegt, werden in Gewässern gelöst, sickern ins Erdreich oder werden von Tieren mit Nahrung verwechselt. Lecker! Also seid doch so nett und entsorgt auch eure Zigarettenstummel, mittlerweile gibt es ja kleine Taschenaschenbecher, mit denen das ganz wunderbar funktioniert.

6. Wassertanks nicht in der Natur entleeren

Wer zeltet oder mit einem kleinen Van unterwegs ist, wird dieses Problem nicht haben. Aber alle, die mit einem größeren Wohnwagen unterwegs sind, der mit einer Spüle und/oder WC und Dusche ausgestattet ist, werden früher oder später mit einem vollen Wassertank durch die Gegend fahren. Dabei werden Grauwasser und Schwarzwasser unterschieden. Im Grauwasser befindet sich das Abwasser aus den Spülen, im Schwarzwasser sind die Fäkalien und Urin drin. Beides solltet ihr nicht einfach in der Natur oder über einem Gulli entsorgen. Im Grauwasser befinden sich nämlich die Überreste von Seifen und Shampoos und die haben im Regen- und Grundwasser nichts zu suchen. Und auch eure Fäkalien eignen sich nicht als Dünger für Pflanzen. Auf fast allen Campingplätzen findet ihr Entsorgungsstationen für Grau- und Schwarzwasser und die solltet ihr auch nutzen.

7. Grüßen: Ist doch nett, Gleichgesinnte zu treffen

Ihr habt gerade zwei Stunden nach einem wunderbar ruhigen Plätzchen gesucht, liegt friedlich auf der Decke und guckt in die Wolken und plötzlich knattert ein Motor neben euch. Weg ist die absolute Entspannung und vollkommene Stille. Menschen haben die Angewohnheit, sich da niederzulassen, wo schon andere sind. Anstatt den Neuankömmling mit frostigem Gesicht zu begrüßen, solltet ihr wenigstens nett grüßen. Wir alle sind Nachbarn auf der gleichen Welt und schließlich ist es ja auch schön, neue Menschen kennenzulernen, die den eigenen Horizont wieder ein bisschen erweitern. Und wer weiß, vielleicht habt ihr etwas vergessen, womit euch die Neuen aushelfen können...

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8. Ruhe: Auch beim Wildcampen keine Party feiern

1. Ihr seid nicht Zuhause. Und 2. nicht allein. Genauso wenig wie ihr im Hotel eine Party feiert und dabei alle anderen Gäste wachhaltet, solltet ihr das auch nicht beim Camping machen. Denn nicht nur Menschen halten gern Nachtruhe, sondern auch Tiere.

9. Im Sommer beim Grillen auf Trockenheit achten

Unsere Sommer werden immer heißer, es regnet immer weniger. Dadurch steigt die Trockenheit und die Gefahr für flächendeckende Waldbrände. Wenn ihr beim Campen grillen wollt, solltet ihr deshalb darauf achten, dass euer Grill absolut dicht ist und keine glühende Kohle auf den Boden fällt. Wenn die Kohle vollständig abgekühlt ist, entsorgt ihr sie in der Restmülltonne. Essensreste kommen zu den Bio-Abfällen.

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10. Feuer nur an ausgewiesenen Stellen machen

Wer sitzt abends nach einem langen Tag in der Natur nicht gern am Feuer und wärmt seine Gliedmaßen. Was sehr romantisch ist, kann für die Natur katastrophal sein. Wer unachtsam zündelt, beschädigt den Boden und kann Feuer entfachen, die schwer unter Kontrolle zu bringen sind, vor allem wenn kein Wasser in der Nähe ist. Dazu können Tier vertrieben werden. Feuer sollten daher nur an ausgewiesenen Stellen gemacht werden, offene Feuer ohne Genehmigung im Wald und im Abstand von weniger als 100 Metern zum Wald sind in Deutschland verboten. Übrigens gelten auch Koffer als offene Feuer.

11. Beim Baden in Gewässern nur Naturseife nutzen

Ah, so ein kühles Bad direkt am Morgen! Näher zur Natur geht's nun wirklich nicht. Aber dann bitte auch mit Naturseife und nicht mit einem billigen Shampoo aus der Drogerie, das Mikroplastik, Duftstoffe, Konservierer und Silikone beinhaltet, die biologisch schwer bis nicht abbaubar sind. Naturseifen dagegen sind frei von synthetischen Inhaltsstoffen und enthalten nur pflanzliche Fette, Pflanzenextrakte und ätherische Öle. Eine gute Übersicht und viele Infos zu Naturseife findet ihr bei utopia.

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