Architektour – 11 sehenswerte Gebäude in Sevilla

Über herrschaftliche Plätze flanieren, die Stille in idyllischen Gärten genießen, zeitgenössische Kunst in ausgefallenen Gebäuden entdecken, sich wie ein*e echte*r Royal fühlen und spannende lost places erkunden – in Sevilla ist all das möglich. Die andalusische Hauptstadt hat auf kleinstem Raum spannende Architektur zu bieten: von maurischen Palästen über modernistische Kunsthallen bis hin zu liebevoll gestalteten Markthallen. Ich stelle dir meine Top 11 der schönsten Gebäude in Sevilla vor.

Setas de Sevilla
© Charlott Tornow

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Schaue über die Stadt von den Setas de Sevilla

Wo ehemals eine Markthalle stand und später ein riesiges Loch klaffte, das als Parkplatz herhalten musste, steht seit 2011 eines der berühmtesten Gebäude Sevillas: das Metropol Parasol. Da es die Sevillanos und Sevillanas aber so sehr an riesige Pilze erinnert, heißt die größte hölzerne Struktur der Welt heute Setas de Sevilla, die Pilze von Sevilla. Du solltest unbedingt den Eintritt für den Zugang zum Dach bezahlen, denn von dort aus hast du den wohl besten Ausblick über Sevilla. Zum Sonnenuntergang ist es natürlich am schönsten, aber dann teilst du dir die Plattform auch mit unzähligen anderen Schaulustigen. Bleib, bis es dunkel geworden ist, denn dann beginnt die Lichtshow, die sehr sehenswert ist.

Sevilla, Palacio de Las Dueñas
© Charlott Tornow

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Genieße die Stille im Garten des Palacio de las Dueñas

Eines der schönsten Häuser Sevillas ist der Palacio de Las Dueñas, das von außen recht unscheinbar wirkt. Aber sobald du den Garten betrittst, dich zwischen riesigen Platanen, Palmen und über 100 weiteren Pflanzen auf einer der Bänke niederlässt und die Augen schließt, umgibt dich eine wunderbare Stille, die du so selten in Sevilla findest. Besonders schön ist der Innenhof des Palacios und wenn du durch die Räume des über 500 Jahre alten Hauses schlenderst, kannst du vielleicht die Aura all der berühmten Menschen wie Königin Victoria Eugenia oder Jacqueline Kennedy spüren, die hier schon verweilt und übernachtet haben.

Expo92, Sevilla
© Björn Wisnewski

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Entdecke das alte Expo-Gelände von Sevilla

1992 fand die Weltausstellung Expo auf der Insel La Cartuja im Westen Sevillas statt. Dafür wurden zahlreiche Gebäude und Pavillons gebaut, die heute zum Teil leer stehen, aber noch immer von außen bestaunt werden können. So kannst du etwa den Nachbau einer knapp 60 Meter hohen Ariane-4-Rakete sehen oder entlang der noch immer gut erhaltenen Bioklimatischen Sphäre laufen, die kleine Düsen enthielt, die Wasser verdampften. Unser Lieblingsort ist der Platz vor dem bunten europäischen Pavillon.

Sevilla, Real Alcázar de Sevilla
© Charlott Tornow

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Wandele auf den Spuren der königlichen Familie im Real Alcázar de Sevilla

Ein Alcázar ist im Spanischen der Begriff für ein Schloss, insbesondere eines, das unter maurischer Herrschaft erbaut wurde. So ist also ziemlich schnell klar, worum es sich beim Real Alcázar de Sevilla handelt. Der maurische Einfluss zeigt sich vor allem im wunderschönen Innenhof mit seinen reich verzierten Säulengängen. Aber auch der Rest des Palastes ist sehenswert – eigentlich könnte man sich hier stundenlang aufhalten und all die Fresken und Details an Wänden und Decken entdecken. Sehr schön ist es in der großen Gartenanlage, in der schon Szenen für die Fernsehserie Game of Thrones gedreht wurden. Nimm dir genug Zeit, um alles zu entdecken, denn es kann gut sein, dass du den Weg nach draußen nicht sofort findet. Der Palast im Zentrum der Altstadt wird bis heute übrigens von der Königsfamilie als offizielle Residenz genutzt. Tickets solltest du vorab online kaufen.

Sevilla Caixa Forum
© Charlott Tornow

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Erlebe zeitgenössische Kunst im CaixaForum Sevilla

Der Name "Caixa" sagt dir vielleicht etwas, denn in vielen Städten Spaniens findet man ein CaixaForum der gleichnamigen Fundación, in dem zeitgenössische Kunst ausgestellt wirdZwei der architektonisch berühmtesten stehen in Madrid und Zaragoza: In Madrid wirkt es so, als würde das Gebäude über dem Boden schweben. In Zaragoza steht ein vieleckiger, futuristischer Bau. Und auch das CaixaForum in Sevilla kann sich mit seiner brückenähnlichen Struktur sehen lassen. Die Ausstellungen mit Fokus auf Kunst und Wissenschaft im Untergeschoss wechseln regelmäßig.

Sevilla, Mercado de Triana
© Charlott Tornow

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Decke dich im Mercado de Triana mit Speisen ein

Direkt an der Brücke, die die Altstadt von Sevilla mit dem Stadtteil Triana verbindet, liegt der Mercado de Triana. Die Markthalle wurde 1823 auf den Überresten der alten Burg Castillo de San Jorge erbaut, von der heute noch der gut erhaltene Turm übrig geblieben ist. 2001 wurde die Markthalle renoviert und ist heute ein beliebter Ort für Locals, um Mittag zu essen. Selbst, wenn du keinen Hunger hast, lohnt es sich, durch die Halle zu schlendern, die mit Fliesen verzierten Marktstände zu entdecken und vielleicht doch eine Kleinigkeit für später zu kaufen.

Sevilla, Plaza del Cabildo
© Charlott Tornow

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Entspanne mit dem Zwitschern der Vögel auf dem Plaza del Cabildo

Ein Ort der Ruhe inmitten der immer lebendigen Altstadt von Sevilla befindet sich der halbkreisförmige Plaza del Cabildo. Nach einem Besuch der Kathedrale von Sevilla kannst du dich am Springbrunnen niederlassen, verschnaufen und den Vögel beim Zwitschern zuhören. Oder du schlenderst durch den Arkadengang und entdeckst die Fresken des sevillanischen Malers José Palomar. Sonntags findet hier ein Markt statt, auf dem Briefmarken, Scheine, Münzen und Medaillen verkauft werden.

Sevilla, Basílica de Jesús del Gran Poder
© Charlott Tornow

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Beobachte das Treiben vor der Basílica de Jesús del Gran Poder

Die Basílica de Jesús del Gran Poder ist eine der schönsten Kirchen in Sevilla, wird von Tourist*innen aber eher selten angesteuert. Hier gehen vor allem die Sevillanos ein und aus. Auf dem Platz vor dem rot-gelben Bau ist eigentlich immer was los, sodass du dich hier auch einfach mit einem Cortado niederlassen und die Menschen beobachten kannst. Der heutige Plaza de San Lorenzo war der frühere Innenhof der Moschee, auf dem die Basilika errichtet wurde. Vor der Kirche findet während der Semana Santa übrigens eine der beeindruckendsten Prozessionen statt – mehr dazu erfährst du in unserem Artikel über die Osterwoche in Sevilla.

Kathedrale Sevilla
© Charlott Tornow

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Betrete ehrfürchtig die Kathedrale von Sevilla

Die größte gotische Kirche Spaniens ist gleichzeitig eine der größten Kirchen der Welt. Ab 1401 wurde 118 Jahre an der Santa María de la Sede gebaut (ursprünglich stand dort eine große Moschee) und das Ergebnis ist wirklich einen Besuch wert. In der Kathedrale befindet sich das Grabmal für Christoph Kolumbus aus dem Jahre 1902, wenngleich der Verbleib seiner Gebeine tatsächlich ungeklärt ist. Vom Torbogen aus kommt man in den Orangenhof. Der dortige Brunnen wurde einst für rituelle Waschungen genutzt.

Sevilla, Andalusien
© Jasmin Frey

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Entdecke andalusische Handwerkskunst im Museum of Popular Arts and Traditions

1972 eröffnet, beherbergt das Museum of Popular Arts and Traditions in Sevilla die größte Sammlung an Kleidung, Keramik und anderer Handwerkskunst aus Andalusien. Im Erdgeschoss finden wechselnde Ausstellungen statt. Auf der Rückseite des Gebäudes liegt der wunderschöne Plaza de Ámerica mit einem idyllischen Teich und vielen Palmen (und Tauben). Ein weitläufiges grünes Areal lädt dort zu einem schönen Spaziergang ein. So kommen nicht nur Kulturmäuse auf ihre Kosten.

  • Museum of Popular Arts and Traditions Sevilla Plaza América, 3, 41013 Sevilla, Spanien
  • Aufgrund der unterschiedlichen Öffnungszeiten zu verschiedenen Jahreszeiten bitte tagesaktuell checken
  • Eintritt kostenlos für EU-Bürger
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© Andrea David, Filmtourismus.de | Star Wars, Lucasfilm; Walt Disney

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Möge die Macht mit dir sein in Sevilla

In Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger schreiten Anakin und Padmé über eine Fußgängerbrücke und durch einen lichtdurchfluteten Säulengang am Plaza de España in Sevilla, der die Kulisse für den Palast der Königin Amidala auf Naboo verkörpert. Die halbkreisförmige Anlage soll eine Umarmung des Landes Spanien mit seinen einstigen südamerikanischen Kolonien symbolisieren. Im Film wurde der Platz per CGI zu einem ganzen Kreis erweitert. Der Drehort wurde 2017 in die Liste der Schätze der europäischen Filmkultur aufgenommen.

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