Travel Buddies – Im Camper durch Europa mit Ella Wayfarer

© Ella Wayfarer

In unserem Format "Travel Buddies" erzählen uns Reiseprofis, warum sie die Welt erkunden, wie sich auf ihre Reisen vorbereiten, was im Urlaub nicht fehlen darf und was man zuhause lassen kann. Außerdem verraten sie uns ihren Geheimtipp für Europa.

Wovon viele träumen, hat die Yoga-Lehrerin und Social-Media-Managerin Ella Wayfarer einfach in die Tat umgesetzt: Sie hat ihren orangenen Bus zum Camper ausgebaut und cruist jetzt damit durch Europa. Beim Anblick von "Pimpkin the Van" kann man schmal neidisch werden, so gemütlich und schick sieht das Gefährt aus. Erst vor Kurzem hat Ella ihr erstes Kind bekommen – warum sie das aber noch lange nicht aufhält, mit dem Auto zu verreisen, und warum Vanlife die schönste Art des Urlaubmachens ist, verrät sie uns hier. Ella Wayfarer könnt ihr auch auf ihrem persönlichen Instagram-Account folgen.

Ella, warum reist du?

So viele Gründe! Die drei wichtigsten sind die Weitsicht sowohl für die Augen als auch für den Kopf, die frische Luft und rosigen Wangen, und die spannenden Menschen und Kulturen, die man dabei kennenlernen darf.

Erzähl uns von einer Sache, die du auf Reisen gelernt hast.

Beim Unterwegssein habe ich gelernt, auf meine Intuition zu hören, denn eigentlich weiß man viele Sachen schon und die Hektik des Alltags verbirgt sie etwas. Reisen hilft mir immer unheimlich, richtig gute Entscheidungen zu treffen, da mein Kopf frei ist und ich die Gelassenheit habe, die es für gute Entscheidungen manchmal einfach braucht.

Reisen hilft mir immer unheimlich, richtig gute Entscheidungen zu treffen, da mein Kopf frei ist und ich die Gelassenheit habe, die es für gute Entscheidungen manchmal einfach braucht.
Ella Wayfarer

Auf Instagram sieht man dich immer mit dem Camper durch Europa reisen. Wie kam es, dass du dich entschieden hast, deinen Van auszubauen und so die Welt zu erkunden?

Das erste Mal im Auto gereist bin ich in Australien in einem Station Wagon (langer Kombi). Das fand ich einfach perfekt – direkt in der Natur sein, alles dabei und an nichts gebunden, außer mal tanken und die eigene Versorgung; schlafen wo man will, aufwachen am Strand. Seitdem hatte ich den Traum, das auch zuhause zu machen, und  nach ein paar Jahren hatte ich auch das nötige Geld dafür.

© Ella Wayfarer
© Ella Wayfarer

Was muss man denn beachten, wenn man einen Van ausbauen möchte?

Als erstes auf die Richtlinien der DEKRA, denn die muss den Bus checken, wenn man ihn als Wohnmobil anmelden möchte. Es muss eine Schlaf- und Sitzgelegenheit vorhanden sein, eine fest installierte Koch- und Waschstelle und ein Tisch, soweit ich mich erinnere.

Mit dem Van durch Europa: Was ist dein Tipp?

Ich würde da auf jeden Fall eine Versicherung für das Auto empfehlen, sodass man in jedem Land safe ist, falls doch mal etwas passiert. Und immer schön nach den Blitzern Ausschau halten, die sehen ja überall anders aus!

Was sagst du, kann ein Urlaub im Camper auch nachhaltig sein?

Neben dem Nicht-Fliegen und dem Erkunden der Regionen in der Nähe kann man auch beim Vanlife sehr gut "Zero Waste" einbringen. Das fängt schon an beim Kaufen des Autos: nämlich gebraucht! Müllbeutel benutze ich zum Beispiel nie, irgendein Behältnis bekommt man ja immer irgendwo dazu. Auf Wochenmärkten, lokal und wenn möglich unverpackt einkaufen kann man mit Bus genauso gut wie zu Hause.

Du hast vor Kurzem ein Kind bekommen? Vanlife und Baby: Meinst du, dass passt auch in Zukunft noch zusammen?

Na klar! Gerade mit kleinen Kindern kann man wunderbar reisen. Und im Van habe ich ja noch mehr Freiheiten als sonst und immer alles dabei. Ich muss nur noch ein paar Dinge umbauen und anpassen – mein Bett ist nur 125cm breit, das würde sehr eng werden! Ich freu mich schon sehr, unserem Kind dieses Reisen zu zeigen. Tür auf und in der Natur sein, was besseres kann's doch beim Aufwachsen nicht geben!

Ich freu mich schon sehr, unserem Kind dieses Reisen zu zeigen. Tür auf und in der Natur sein, was besseres kann's doch beim Aufwachsen nicht geben!
Ella Wayfarer
© Ella Wayfarer

Vanlife ist ja ein bisschen anders als All-Inclusive-Urlaub. Wie sieht ein normaler Urlaubstag bei dir aus?

Ausschlafen, gemütlich aufwachen und die Tür zu einem spannenden Ort öffnen, ein Bett zusammenklappen und dann Frühstück mit Aussicht genießen. Das dauert dann schon mal so 1 bis 2 Stunden, wenn ich vorm Frühstück noch Yoga mache und danach noch etwas lese. Wenn ich mich treiben lasse, starte ich auf die Straße und schaue, ob mir eine Abbiegung oder ein Straßenschild gefällt – aber manchmal habe ich natürlich auch ein schönes Ziel vor Augen. Gern etwas draußen, zum Beispiel wandern und sich dabei umschauen, Kanu fahren oder einfach mal ein ungeplanter Stadtspaziergang. Irgendwo zwischendurch anhalten, etwas lokales Essen und dann den Tag mit einem guten Getränk ausklingen lassen. Ich bin gespannt, wie sich das dieses Jahr ändern wird, da ich das erste Mal mit Kind reisen werde.

Das klingt total schön! Welchen Ort in Europa müssen wir denn unbedingt mal gesehen haben?

Oh oh, da fehlen mir selbst ja noch einige, die ich noch unbedingt sehen möchte! Was ich wirklich jedem Outdoorliebenden empfehlen kann ist das Gorge du Verdon in Frankreich. Da habe ich die schönsten Herbstfarben und atemberaubende Canyons mit türkisfarbenem Wasser beobachten dürfen.

Was darf auf deinen Reisen nicht fehlen?

Natürlich mein Bus! Tatsächlich war ich seit nun fast vier Jahren nicht ohne ihn unterwegs. Der bedeutet einfach pure Freiheit für mich. Ich muss mich an keine Buffett-Zeiten binden und kann immer selbst entscheiden, ob ich Meerblick habe oder nicht. Und sonst darf auf jeden Fall gute Musik nicht fehlen, denn jeder Roadtrip braucht einen Soundtrack.

Und was lässt du zuhause?

Viele der Klamotten! Auf meiner ersten Busreise hatte ich viel zu viel mit. Letztendlich reichen ein paar Shirts und Hosen in verschiedenen Längen, ein Pulli, eine Jacke und eine Mütze, falls es kälter wird. Schicke Teile wie Kleidchen hatte ich letztendlich nie an. Auf so einer längeren Reise findet man auf jeden Fall seine Lieblingsklamotten.

Zu guter Letzt: Wer inspiriert dich gerade?

Mein kleines Kind! Ich bin seit diesem Jahr Mama und finde es super spannend, einem Menschen beim Größerwerden und Sich-Entwickeln zuzusehen und freue mich schon riesig, ihm das Reisen zu zeigen. Seitdem mache ich mir noch mehr Gedanken darüber, wie ich die Welt für mich und die kleine Maus ein bisschen besser und schöner machen kann. Und Paolo Coelho! Der ist immer gut zum Nachdenken und Träumen gleichermaßen.

Danke, liebe Ella!

© Ella Wayfarer

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