Wandern, Baden und Bootfahren – 11 Outdoor-Aktivitäten in Montenegro
Montenegro ist eines der kleinsten Balkanländer, vereint aber so viele Naturhighlights, dass man sich im Urlaub kaum entscheiden kann, ob man lieber zuerst im klaren Wasser der Adria baden, im felsigen Durmitor-Gebirge wandern oder in der Tara-Schlucht, dem Grand Canyon Europas, raften gehen will. Wenn du im Urlaub am liebsten draußen und aktiv bist, solltest du dir diese 11 Outdoor-Aktivitäten in Montenegro auf deiner To-Do-List speichern.
1 Mache eine Bootstour zu Sonnenaufgang auf dem Skadar-See
Wer im Morgengrauen auf dem Skadar-See unterwegs ist, hat schon mal das Gefühl, über ein Portal in Vietnam im Mekong-Delta gelandet zu sein. Das Boot gleitet durch schmale, von Seerosen bedeckte Kanäle, die von Hunderten Vogelarten bevölkert sind, darunter Eisvögel, Pelikane und sogar Flamingos. Der Skadar-See ist der größte Süßwassersee Montenegros, dessen Fläche sich bis nach Albanien ausdehnt. Wir empfehlen eine Bootstour zu Sonnenaufgang, dann kannst du die meisten Vögel sehen und es sind nur wenig Boote unterwegs. In Virpazar gibt es viele Anbieter, am besten reservierst du online bei Boat Milica. Inhaberin Milena kann dir während der Tour alles zu den Vögeln erklären und setzt sich in ihrer Freizeit für den Naturschutz rund um den See ein.
2 Klettere auf den höchsten Berg Montenegros
Der Bobotov Kuk ist mit 2551 Höhenmetern der höchste Berg im Durmitor Nationalpark in Montenegro. Die Spitze des Berges erreichst du vom Sedlo Pass aus auf einer spektakulären Wanderung, die unglaubliche Ausblicke auf die Bergwelt des Nationalparks bietet, aber auch nichts für schwache Nerven ist. Die Tour kann man eher mit Bergsteigen vergleichen, denn oftmals geht es über steinige Abschnitte steil bergauf, dazu gibt es einige Kletterpassagen. Du solltest trittsicher und schwindelfrei sein. Die gesamte Wanderung hin und über den selben Weg zurück ist zehn Kilometer lang und dauert mit Pausen rund fünf Stunden.
3 Umrunde den türkisfarbenen Schwarzen See
Der Crno Jezero, Schwarze See, in der Nähe von Žabljak ist aufgrund seiner guten Zugänglichkeit einer der beliebtesten Ausflugsziele im Durmitor Nationalpark. Türkis schimmerndes Wasser, dichter grüner Wald drumherum und die Berge des Durmitor-Massivs im Hintergrund – der See, der eigentlich aus einem kleinen und einem großen besteht, erinnert an den Eibsee in Bayern und ist in der Hochsaison nicht ohne Grundgut frequentiert. Ein ausgeschilderter, fünf Kilometer langer Wanderweg führt um den See, der vor allem im Winter so wirkt, als wäre er schwarz. Es gibt einige steilere Passagen, bei denen du über Wurzeln und Steine steigen musst. Halte also immer gut die Augen auf. Auf dem Weg vom Parkplatz zum See bieten zahlreiche Locals an hölzernen Ständen ihre Waren an – beachte, dass die Preise hier deutlich teurer sind als anderswo.
4 Genieße die Ausblicke im Durmitor Nationalpark bei einer Fahrt auf der Ringstraße
Wenn du mit dem Auto durch Montenegro fährst, wirst du immer wieder über die fantastischen Ausblicke auf die Bergwelt staunen. Wirklich spektakulär ist die Ringstraße (auch Durmitor Ring genannt) im Durmitor Nationalpark – hier wechseln sich saftig grüne Weiden mit steilen Berghängen ab, durch die sich die schmale, kurvige Ring Road zieht. Autofahrer*innen wird empfohlen, die Strecke entgegen des Uhrzeigersinn ab Žabljak zu fahren. Motoradfahrer*innen fahren am besten mit dem Uhrzeigersinn – so wird sichergestellt, dass sich die Autos auf der wirklich schmalen Straße nicht ausweichen müssen. Camper-Vans und große Wohnwagen dürfen hier nicht fahren.
5 Mache eine Flussfahrt auf dem Rijeka Cenojevica
Der Ausläufer des Skadar-Sees heißt Rijeka Crnojevica und führt bis in das kleine Städtchen mit dem gleichen Namen oberhalb des Sees. Hier mäandert der Fluss durch eine saftig grüne Landschaft, die fast an das Amazonas-Gebiet erinnert. Den schönsten Ausblick hast du vom Pavlova Strana Aussichtspunkt. Bootstouren über den Fluss kannst du in der Stadt Rijeka Crnojevica kurzfristig am gleichen Tag buchen.
6 Chille den ganzen Tag in der Sonne mit Blick auf die Bucht von Kotor
Die Bucht von Kotor ist wohl das beliebteste Ausflugsziel in Montenegro. Kein Wunder, denn die Ausläufer der Adria schlängeln sich hier fjordähnlich durch die Landschaft, während an beiden Seiten die Berge hoch aufragen und Küstenorte mit hübschen Altstädten in der Sonne glitzern. Hier findest du keine Sandtsrände, dafür kannst du quasi von der Seepromenade ins Wasser springen. Ein toller Spot dafür ist der Peskovita Plaza am Ende von Perast. Unterhalb des Hauptparkplatzes der Stadt befindet sich hier eine beliebte Bar, an die sich ein schmaler Abschnitt mit einigen Strandliegen anschließt. Wenn du Glück hast, ergatterst du einen der begehrten Plätze und kannst den ganzen Tag auf die berühmte Insel Maria vom Felsen und auf die andere Seite der Bucht schauen. Das Wasser hier ist sehr klar und da die Bar etwas abseits vom Stadtzentrum liegt, kommen hier auch keine Boote vorbei, die so zahlreich in der Bucht von Kotor fahren.
7 Versuche Ziplining und Rafting in der Tara Schlucht
Mit einer Länge von 78 Kilometer und einer stellenweisen Tiefe von über 1300 Metern gilt die Tara-Schlucht als der Grand Canyon Europas. Als längster und tiefster Canyon des Kontinents wurde die Schlucht als Teil des Durmitor Nationalparks sogar in die UNESCO-Weltnaturerbe-Liste aufgenommen. Eindrucksvoll ist der Blick von der Đurđevića-Tara-Brücke nach unten. Von hier kannst du die Rafter*innen beobachten, die in den Stromschnellen vorbei paddeln, und die Adrenalinjunkies bestaunen, die an der Zipline in rasender Geschwindigkeit durch die Tara-Schlucht sausen.
8 Erklimme die Festung von Kotor
Die rund 2000 Jahre alte Stadt Kotor zählt zu den bekanntesten Orten Montenegros und ist ein beliebtes Ziel von Kreuzfahrtschiffen. Darum empfehlen wir dir, den Stadtbummel durch die charmante Altstadt von Kotor in den frühen Morgenstunden zu planen. Kotor beherbergt viele kulturhistorische Bauwerke, darunter einige Kirchen, und wurde in die Liste des UNESCO Weltkultur- und Naturerbes aufgenommen. Wenn du Kotor besuchst, musst du unbedingt die auf 280 Metern Höhe gelegenen Festung besichtigen. Über 1350 Treppenstufen führt der Weg teils steil nach oben. Wenn du den Aufstieg erfolgreich hinter dich gebracht hast, wirst du mit einem eindrucksvollen Ausblick über die Dächer der Stadt und die Bucht von Kotor belohnt. Nach getanem Abstieg und einer kurzen Stärkung in einem der vielen Cafés und Restaurants, wartet am Stadtstrand von Kotor die nötige Abkühlung auf dich.
9 Mache eine Bootstour vor der Küste Montenegros
Der kleine Ort Petrovac na moru ist noch ein Geheimtipp bei Reisenden. Doch mit einer schön angelegten Strandpromenade, die von kleinen Hotels und Restaurants gesäumt ist, ist Petrovac na moru wohl einer der charmantesten Küstenorte Montenegros. Nach dem ausgiebigen Sonnenbaden am feinen Sandstrand lohnt es sich, eine Bootstour zu machen. Auf Zuruf bieten Einheimische im kleinen Fischerhafen rund einstündige Touren an. Dabei steuerst du zunächst die Insel Sveta Neđelja an, auf der eindrucksvoll eine kleine Kirche auf einem Felsen thront. Im Anschluss geht es zu den Buchten und Höhlen entlang der Küste, bevor du in den Hafen zurückkehrst.
10 Bade vor den Toren Budvas in der Adria
Budva ist eine überschaubare Kleinstadt, aber die Altstadt ist durchaus einen Besuch wert. Einst auf einer Insel gelegen, ist die Altstadt mittlerweile durch eine Sandbank mit dem Festland verbunden. Charmante Gassen prägen das Stadtbild, zahlreiche Restaurants, Bars und Cafés machen den Stadtkern vor allem in den Abend- und Nachtstunden zu einem beliebten Ziel von Einheimischen und Tourist*innen gleichermaßen. Kirchen, die Zitadelle und die Stadtmauer sind die bedeutendsten Bauwerke der Stadt, im neu erbauten und stetig wachsenden Teil von Budva dominieren allerdings Hotelburgen das Stadtbild. Unmittelbar vor den Toren der Altstadt befindet sich jedoch ein kleiner und sehr charmanter Stadtstrand, an dem du ein erfrischendes Bad in der Adria nehmen kannst.
11 Besuche das Mausoleum des montenegronischen Dichters Njegoš
Petar II., auch Njegoš genannt, war nicht nur der berühmteste Dichter Montenegros, sondern reformierte als Fürstbischof auch den Senat und das Schul- und Steuersystem. Seine letzte Ruhestätte befindet sich auf dem zweithöchsten Berg Montenegros im schönen Lovcén Nationalpark. Das beeindruckende Mausoleum ist über 461 Stufen vom Parkplatz aus zu erreichen und ist – auf 1655 Höhenmetern gelegen – der höchst gelegene Grabtempel der Welt. Das steinerne, massive Mausoleum ist Ein- und Durchgang zu einem spektakulären Aussichtspunkt, von wo aus du über halb Montenegro, auf die Bucht von Kotos und bis zum Durmitor Gebirge schauen kannst.