Sevilla – 11 Tipps für die Hauptstadt von Andalusien
Sevilla ist die viertgrößte Stadt Spaniens und wird auch "Stadt der Freude" genannt. Diesen Namen hat sich die andalusische Hauptstadt mit ihrer Architektur, Kulinarik und Kultur redlich verdient. Die Altstadt zieht mit ihren herrschaftlichen und maurisch geprägten Gebäuden die meisten Tourist*innen an, aber auch in den darum liegenden Vierteln kannst du wunderbar flanieren. Das Viertel Feria nördlich der Altstadt beispielsweise ist das alternative Zentrum. Rund um die Straße Feria und die Alameda de Hércules kannst du coole Bars, Cafés und Shops entdecken. Ansonsten solltest du bei dem Aufenthalt in Sevilla eine Flamenco-Show nicht verpassen, denn der feurige Tanz hat hier seine Ursprünge. Übrigens wird es in Andalusien im Sommer wahnsinnig heiß. Ich empfehle dir für deinen City-Trip den Frühling – dann stehen die Orangenbäume in voller Blüte und in der ganzen Stadt riecht es wunderbar.
Sevilla – Gut zu wissen
Meine Highlights in Sevilla
1 Futtere originale Tapas in der Cervecería Giralda Bar
Sevilla ist der Geburtsort der Tapas, die man natürlich am besten in entsprechenden Bars zu sich nimmt. In der Cervecería Giralda Bar mit hohen, mittelalterlichen Säulen kostet ein Tapa nicht mehr als 4,50 Euro, zudem befindet sich die atmosphärische Bar in der Nähe der Kathedrale. Typische andalusische Tapas sind beispielsweise Schweinebacke, Kichererbsen mit Spinat oder Salmorejo, die Sevillanische Variante der Gazpacho. Dafür, dass König Alfons X. von Kastilien einst nur mit kleinen Appetithäppchen während einer Krankheit bei Kräften bleiben wollte: sehr deftig!
2 Wandele auf den Spuren der königlichen Familie im Real Alcázar de Sevilla
Ein Alcázar ist im Spanischen der Begriff für ein Schloss, insbesondere eines, das unter maurischer Herrschaft erbaut wurde. So ist also ziemlich schnell klar, worum es sich beim Real Alcázar de Sevilla handelt. Der maurische Einfluss zeigt sich vor allem im wunderschönen Innenhof mit seinen reich verzierten Säulengängen. Aber auch der Rest des Palastes ist sehenswert – eigentlich könnte man sich hier stundenlang aufhalten und all die Fresken und Details an Wänden und Decken entdecken. Sehr schön ist es in der großen Gartenanlage, in der schon Szenen für die Fernsehserie Game of Thrones gedreht wurden. Nimm dir genug Zeit, um alles zu entdecken, denn es kann gut sein, dass du den Weg nach draußen nicht sofort findet. Der Palast im Zentrum der Altstadt wird bis heute übrigens von der Königsfamilie als offizielle Residenz genutzt. Tickets solltest du vorab online kaufen.
3 Schaue über die Stadt von den Setas de Sevilla
Wo ehemals eine Markthalle stand und später ein riesiges Loch klaffte, das als Parkplatz herhalten musste, steht seit 2011 eines der berühmtesten Gebäude Sevillas: das Metropol Parasol. Da es die Sevillanos und Sevillanas aber so sehr an riesige Pilze erinnert, heißt die größte hölzerne Struktur der Welt heute Setas de Sevilla, die Pilze von Sevilla. Du solltest unbedingt den Eintritt für den Zugang zum Dach bezahlen, denn von dort aus hast du den wohl besten Ausblick über Sevilla. Zum Sonnenuntergang ist es natürlich am schönsten, aber dann teilst du dir die Plattform auch mit unzähligen anderen Schaulustigen. Bleib, bis es dunkel geworden ist, denn dann beginnt die Lichtshow, die sehr sehenswert ist.
4 Schwinge das Tanzbein zu großartigen Flamenco-Shows
Sevilla ist die Wiege des Flamenco. Die Mischung aus Tanz, Gesang und Musik soll die Seele des andalusischen Volkes widerspiegeln und wird hier mit voller Leidenschaft gelebt. Deshalb sollte eine Aufführung auf dem Programm jedes und jeder Sevilla-Besucher*in stehen. In speziellen Lokalen, den tablaos flamencos, kann man täglich Darbietungen bewundern; sie sind sozusagen die Vereinshäuser des Sports. Die Bienal Flamenco lockt alle zwei Jahre die besten Tänzer der Welt nach Sevilla. Eine der berühmtesten Flamenco-Schulen in Sevilla ist die Funación Cristina Heeren, in der Schüler*innen aus der ganzen Welt eine dreijährige Ausbildung machen.
5 Erlebe die Semana Santa in Sevilla
Wer in der Osterwoche in Spanien unterwegs ist und noch nie von der Semana Santa gehört hat, wird vermutlich seinen Augen nicht trauen: Tausende Menschen, die in langen Roben und spitzen Hüten durch die Straßen laufen und dabei Kreuze und riesige Kerzen tragen. Mit dem Ku Klux Klan aus den USA haben sie allerdings nichts zu tun. Sie sind vielmehr Teil der zahlreichen, katholischen Gemeinden in Spanien, die in der Osterwoche Prozessionen veranstalten. Vor allem in Sevilla wird die Semana Santa spektakulär und recht ernsthaft gefeiert. Wenn du diese Tradition mal selbst erleben willst, solltest du deine Unterkunft in Sevilla aber früh buchen, denn Hotels sind schnell ausgebucht. In diesem Artikel erklären wir dir ausführlich, wie die Semana Santa entstanden ist und wie die Prozessionen ablaufen.
6 Trinke einen Sundowner mit Blick auf die Kathedrale auf der Pura Vida Terraza
In Sevilla gibt es unzählige schöne Rooftop-Bars, auf denen du den Blick über die Stadt schweifen lassen kannst. Die schönste befindet sich im Hotel Los Seises Sevilla: Von der Pura Vida Terraza kannst du mit ausgefallenen Cocktails in der Hand nicht nur den Sonnenuntergang genießen, sondern auch noch den Blick auf die Kathedrale. Am Wochenende musst einen Platz reservieren, von Montag bis Donnerstag kannst du auch ohne Reservierung vorbeikommen.
7 Lerne mehr über die Keramik-Tradition in Sevilla
Wenn du durch die Straßen Sevillas ziehst, dann kommst du aus dem Staunen nicht mehr heraus: Überall wunderschöne, alte Gebäude, Hauseingänge, Restaurants, Shops und Einrichtungsgegenstände, die mit bunten Fliesen verziert sind. Sevilla und vor allem der Stadtteil Triana waren einst das Zentrum der Keramik-Produktion in Andalusien. Im Centro Cerámica Triana kannst du die Geschichte dieser alten Tradition nachvollziehen und im Shop nebenan tolle Keramik-Gegenstände kaufen, die hier in Handarbeit hergestellt werden.
8 Radele durch den romantischen Parque de Maria Luisa
Neben der Parkanlage am Plaza de Ámerica gibt es weitere Grünflächen in Sevilla, die Einheimische wie Auswärtige gleichfalls gefallen. Warum leihst du dir nicht ein Fahrrad und klapperst einige davon ab? Sevilla verfügt nämlich über tolle Radwege! Der Parque de Maria Luisa ist im 19. Jahrhundert mit vielen Teichen, Denkmälern und Brunnen entstanden. Bald wurde der Park, inspiriert von französischen Ausflugszielen, renoviert, was ihn umso romantischer macht. Pfaue und Schwäne wohnen inzwischen hier und erfreuen sich vermutlich auch an den tollen blau-weißen Brunnenkompositionen. Zwei Museen stehen ebenfalls auf den 400.000 Quadratmetern. Der einheimische Architekt Anival González entwarf hier einst einen malerischen Treffpunkt für die Iberoamerikanische Ausstellung im Jahr 1929. Ganz in der Nähe befindet sich übrigens der berühmte Plaza de España.
9 Springe über Andalusien aus 4600 Metern in die Tiefe
Suchst du den absoluten Nervenkitzel? Dann ab zum Skydiving! In der Nähe von Sevilla kannst du aus 4600 Höhenmetern in die Tiefe springen – höher beziehungsweite tiefer geht's auf der ganzen Welt nicht! Bei Skydive Spain kannst du das adrenalingeladene Erlebnis buchen, bei dem du natürlich von professionellen Skydiver*innen begleitet wirst und einen wahnsinnigen Ausblick auf Andalusien hast.
10 Reserviere für einen Dinner-Abend eine Tisch in der Casa Manolo León
Die Casa Manolo León ist eines der schönsten Restaurants in Sevilla. Versteckt in einem Stadthaus auf zwei Etagen und mit einen idyllischen Innenhof kannst du hier spanische Gerichte und Delikatessen in einem schönen Ambiente genießen. Die Küche ist sehr fleischlastig, eine kleine Auswahl für Veganer*innen und Vegetarier*innen gibt es aber.
11 Entdecke andalusische Handwerkskunst im Museum of Popular Arts and Traditions
1972 eröffnet, beherbergt das Museum of Popular Arts and Traditions in Sevilla die größte Sammlung an Kleidung, Keramik und anderer Handwerkskunst aus Andalusien. Im Erdgeschoss finden wechselnde Ausstellungen statt. Auf der Rückseite des Gebäudes liegt der wunderschöne Plaza de Ámerica mit einem idyllischen Teich und vielen Palmen (und Tauben). Ein weitläufiges grünes Areal lädt dort zu einem schönen Spaziergang ein. So kommen nicht nur Kulturmäuse auf ihre Kosten.