11 Tipps für einen gelungenen ersten Surftrip

© Anthea Schaap

Du beherrscht die Basics des Surfens, fliegst nicht mehr andauernd auf die Nase und weißt, in welche Richtung du eine Welle anpaddeln musst? Du hast ein Board, einen Wetsuit und kannst es kaum erwarten, deinen ersten, epischen Surftrip zu starten? Dann habe ich 11 Tipps für dich, mit denen dein Surftrip ein voller Erfolg wird. So bleiben dir einige – teils schmerzhafte – Fehler erspart und du holst das meiste aus deiner Reise raus.

1. Informiere dich vorab über die Spots

Es gibt einige Faktoren, die du schon vor deiner Abreise recherchieren kannst und solltest. Meistens hast du mehrere Spots zur Auswahl und es ist gut zu wissen, wo du besser bei Hoch- und wo besser bei Niedrigwasser rein solltest. Bringe auch in Erfahrung, ob es verdeckte Steine unter Wasser oder starke Strömungen gibt. Die wichtigsten Informationen bekommst du schon über die kostenfreien Versionen von Forecast-Apps wie magicseaweed oder Windfinder. Für tiefergehende Recherche greife ich meistens zum Stormrider Surf Guide, den ich sogar als Buch im Auto habe, falls mal wieder kein Empfang am Strand sein sollte.

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2. Miete dir ein Auto

Wenn du genug Geld und Zeit hast, um dir einen alten Bulli auszubauen und auf einen Endless-Summer-Trip zu gehen, lebst du den Traum. Alle anderen müssen sich mit ein paar Wochen Surfen im Jahr begnügen. Um aus diesen kostbaren Wochen das Maximum an Surf-Zeit rausholen, brauchst du einen fahrbaren Untersatz. Wenn du nicht die Zeit hast, auf gute Wellen zu warten, wirst du von Strand zu Strand fahren müssen. Und mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Line Up zu kommen, ist in den meisten Orten schlicht unmöglich. Also ist ein Auto leider die praktikabelste Möglichkeit auf einem Surftrip.

3. Kaufe dir ein Surf-Lock

Du hast die perfekten Wellen gefunden, dich in deinen Wetsuit gequält, dein Board ausgepackt und alles ist bereit – doch wohin mit dem Autoschlüssel? Dafür gibt es kleine, praktische Schlüsselsafes – eine Anschaffung, die sich lohnt. Viele Surf-Firmen haben welche im Angebot, wobei ich dir von den billigsten abraten würde, weil sie schon in der ersten Saison verrosten werden. Mein Surf-Lock von MDNS leistet mir seit Jahren gute Dienste, aber du kannst dir auch im nächsten Baumarkt einfach eins von Abus besorgen. Hauptsache es ist ein Bügel dran, mit dem du den Safe an den Felgen oder den Türgriffen deines Autos befestigen kannst.

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4. Plane Muskelkater ein

Egal, wie viel ich vor einem Surftrip zu trainiere, um fit zu sein – an Tag drei kann ich kaum noch das Board halten. Muskelkater ist unvermeidbar, wenn du nicht regelmäßig auf dem Brett stehst, also plane ihn am besten gleich mit ein. Suche dir ein paar schöne Wanderrouten oder nette Cafés raus, mit denen du deine Nachmittage besser verbringen kannst, als völlig erschöpft und frustriert keine Welle zu bekommen.

5. Sei sehr, sehr nett zu den Locals

Apropos frustriert: Immer mehr Menschen merken, was Surfen für ein toller Sport ist, was zu immer volleren Spots führt. Und natürlich nervt es, wenn immer fünf Surfer*innen um dich herum sitzen, die genau wissen, wie sie die Welle bekommen können, dir gefühlt keine Chance geben und vielleicht sogar noch einen blöden Spruch auf den Lippen haben. Aber wenn dich die vollen Wellen schon stören, versuch dir mal vorzustellen, wie es für die Einheimischen ist, die oft genug an diesen Stränden surfen gelernt haben, als sie noch wirklich leer waren. Wir sind zu Gast in den Wellen-Ländern und sollten uns auch so verhalten. Und von guter Laune im Wasser profitieren alle.

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6. Halte dich an die Benimmregeln im Wasser

Ein Surf-Buddy von mir hat mal gesagt: “Jede*r hat das Recht, das Meer auf seine eigene Art zu genießen.” Damit das auch funktioniert, gibt es einige klare Benimm-Regeln im Wasser, an die du dich halten solltest. Die wohl wichtigste: Wer zuerst auf einer Welle steht, dem gehört sie. Solange eine Welle gesurft wird, musst du dafür sorgen, aus dem Weg zu gehen. Prinzipiell gilt: Stehende Surfer*innen haben Vorfahrt vor liegenden. Vor allem ist aber Rücksichtnahme und Umsicht wichtig. Wenn du Vorfahrt hattest und jemanden dabei verletzt hast, ist dein Surf auch vorbei.

7. Versuche nicht, in Westeuropa wild zu campen

Die Vorstellung vom Surfurlaub mit dem Camper ist sehr romantisch: Nach dem Aufwachen nur die Tür aufstoßen, um deinen Kaffee mit Blick aufs Meer zu trinken, zum Strand spazieren und die Wellen checken. Wie die Realität wirklich aussieht, hat meine Kollegin Nina in einem Beitrag über Vanlife-Fails treffend beschrieben. In West- und Mitteleuropa ist Wildcampen mittlerweile quasi überall verboten und es wird sich, gerade in der Nähe von Surfspots, auch um die Einhaltung des Verbotes gekümmert. Also such dir lieber eine nette Unterkunft, ein geselliges Surf-Hostel oder einen schönen Campingplatz. Damit unterstützt du die einheimischen Geschäftsleute und schützt die Natur, die von dem Verbot am meisten profitiert.

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8. Statte deine Surf-Apotheke aus

Um schmerzhafte, aufgescheuerte Hautstellen durch nasse Neoprenanzüge zu vermeiden, ist Vaseline das Mittel der Wahl. Sie ist günstig, überall sogar im Supermarkt erhältlich und macht ihren Job gut. Auch Magnesium, für den Kampf gegen den Muskelkater, ist ein wichtiger Bestandteil der kleinen Surf-Apotheke. Sonst musst du unbedingt wasserfestes Tape und Desinfektionsmittel für kleine Schnittverletzungen dabei haben, die sich ohne schnell gemein entzünden.

9. Investiere in Soft-Racks

Ein weiteres Stück Ausrüstung, das mich seit meinem ersten eigenen Surftrip treu begleitet, sind meine Soft-Racks: gepolsterte Spanngurte, mit denen du deine Boards auf dem Auto befestigen kannst. Du kannst sie gut mit im Boardbag als Kantenschutz deiner Bretter transportieren und sie sind irre praktisch, weil sie auf wirklich jeden Mietwagen passen, ohne ihn zu beschädigen. Die von NCS sind die stabilsten, die ich bisher gefunden habe.

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10. Checke die Wassertemperatur deines Ziels

Auch wenn du glaubst, die Bedingungen an deinem Surf-Reiseziel zu kennen, prüfe die aktuelle Wassertemperatur an deinem Zielort. Die kann nämlich von Jahr zu Jahr stark variieren und auch von einem Ort zum nächsten – aufgrund von Strömungen – sehr unterschiedlich sein. Ich habe schon in Australien gefroren und in der Ostsee geschwitzt. Es gibt keine falschen Wassertemperaturen, sondern nur falsche Neoprenanzüge.

11. Übernimm dich nicht

Der letzte, aber einer der wichtigsten Tipps, die ich dir mit auf den Weg geben möchte: Pass gut auf dich auf. Surfen ist all fun and games, aber es kann auch wirklich viel schiefgehen und zwar schnell. Gehe, wenn möglich, nicht alleine ins Wasser und wenn du keinen Buddy dabei hast, sprich andere Surfer*innen an, dass du alleine bist und dich nicht gut auskennst. Es ist wichtig, dass jemand ein Auge auf dich hat. Und versuche, deine Kraft und dein Können realistisch einzuschätzen. Die meisten Surf-Verletzungen passieren, weil sich Surfer*innen übernommen haben. Ich durfte schon mal sechs Wochen lang vom Strand aus zugucken, weil ich mir in viel zu großen Wellen die Rippen gebrochen habe...

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