Surfen in Europa – 11 coole Spots zum Wellenreiten

An der Küstenstraße parken zahlreiche bunte Vans, der Wind zerzaust dir die Haare und vor dir liegt das Meer, das im Sonnenlicht verheißungsvoll glitzert. Die meisten Surfer*innen schnappen sich alljährlich ihre Surfboards, um damit nach Bali, Sri Lanka oder Marokko zu reisen. Doch auch in Europa gibt es so einige Spots, die zum Wellenreiten, Kite- oder Windsurfen einladen. Klar, die meiste Zeit des Jahres musst du vielleicht zusätzlich deinen Neoprenanzug in den Rucksack packen, aber es lohnt sich, denn die Küsten Portugals, Frankreichs und ja, sogar Norwegens sind tolle Surfregionen, die ganzjährig dazu einladen, dich in die Gischt zu stürzen. Wir stellen dir 11 coole Spots zum Surfen in Europa vor.

Surfen_Portugal_Atlantikküste_Nazaré Unplanned Überraschungsreise, Portugal, Nazaré
© Charlott Tornow

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Surfe eine der größten Wellen der Welt in Nazaré

Die Riesenwelle von Nazaré ist eine der gewaltigsten Wellen der Welt und international bekannt. Aber nur die wenigsten trauen sich tatsächlich, sie zu surfen, die meisten kommen hierher, um dabei zuzuschauen, wie sich die mutigsten Big-Wave-Surfer*innen an dieser Stelle des Atlantiks ins Wasser trauen. Die Wellen hier können vor allem im Herbst über 30 Metern hoch werden. Derzeit hält der deutsche Surfer Sebastian Steudtner den Weltrekord: 2020 bezwang er eine über 26 Meter hohe Welle.

Bornholm, Eco Beach Camp, Dänemark, Glamping
© Charlott Tornow

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Kite an der dänischen Nordseeküste vor der Insel Fanø

Das Geheimnis des dänischen Glücks liegt in ihrer nationalen Lebensphilosophie, die darin besteht, sich das Leben so angenehm wie möglich zu machen. Während eines gemütlichen Urlaubs an der dänischen Nordsee kannst du dieser Glückseligkeit ausreichend nachgehen. Denn unser nordischer Nachbar erwartet dich mit zahlreichen hübschen Stränden. Ohne viel Aufwand bringt dich ein Zug von Hamburg über Niebüll nach Esbjerg in Jütland. Von dort fährt eine Fähre in nur 12 Minuten zur vorgelagerten Insel Fanø. Über kleine Trampelpfade geht es zu Fuß weiter durch die Dünen, bevor du dein Glück am Strand von Rindby findest. Hier kannst du in Ruhe dein Kite-Equipment ausbreiten und dich dann in die einsamen Wellen stürzen. Oder du schwingst dich auf eines der Kite-Buggies, sozusagen Kitesurfen zu Land – und lässt dich vom Wind über den Sand ziehen.

Teneriffa, Spanien
© Andreas M | Unsplash

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Stürze dich ganzjährig in die Wellen auf Teneriffa

Ebenso wie die anderen Kanarischen Inseln ist auch Teneriffa ein wunderbarer Ort, um in den Wintermonaten den kalten Festlandtemperaturen zu entfliehen. Während Fuerteventura aufgrund der starken Winde, wie der Name es schon verrät, perfekt zum Windsurfen geeignet ist, kannst du auf der Nachbarinsel herrlich Wellenreiten. Denn der riesige Vulkan-Teide hält den Passat in Schach und sorgt so für äußert gute Bedingungen und das sogar ganzjährig. Das Surfmekka der Insel befindet sich in Playa de las Américas, wo du auch viele Surfschulen findest. Für Anfänger*innen eignet sich aber auch die Nordküste rund um Puerto de la Cruz.

Plage de l'Ostracon_Korsika_Frankreich
© Lukas Popp

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Beobachte die Kitesurfer*innen am wilden Naturstrand Ostriconi

Der Wind peitscht über das Meer und die mächtigen Wellen rauschen auf die Küste zu – am Plage de l’Ostriconi im Norden Korsikas kannst du die Kraft der Natur spüren. Eine kleine Wanderung durch hochgewachsene Sträucher und vorbei an Olivenbäumen führt dich direkt zu dem breiten Sandstrand, der sich an die steinigen Felshänge schmiegt. Die Wellen laden nicht nur zum Planschen ein, sondern auch zum Kiten. Immer wieder triffst du hier talentierte Kitesurfer*innen, die ihre mutigen Kunststücke auf dem Brett vollführen. Da macht es Spaß, einfach zuzugucken oder du lässt dich selbst von Wind und Wasser treiben. Wer gerne der Freien Körperkultur frönt, kann sich in den sanft geschwungenen Dünen verstecken. Es lohnt sich aber auch, einmal die dicht begrünten Wege der Felsen hochzukraxeln, denn von dort oben hast du einen fabelhaften Blick auf die weitläufige Bucht.

Tramore, Irland
© Eline Bakker

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Verbringe einen irischen Strandurlaub und surfe in Tramore

Ein Strandresort in Irland? Ja, das gibt es, und noch dazu eines, das mit bemerkenswert mildem Klima gesegnet ist. Ganz im Süden Irlands, im Speckgürtel von Waterford liegt Tramore – wörtlich aus dem Irischen übersetzt "großer Strand". Der Name ist Programm: Vom Städtchen selbst ist es nur ein Katzensprung bis an den hübschen Sandstrand, der sich über eine kilometerlange Landzunge erstreckt und im Sommer (Sonnen-)Badenden, Familien und Spaziergänger*innen gleichermaßen Freude bereitet. Und auch das Surfen ist hier bereits seit den 1960er-Jahren beliebt. Egal, ob du dich vom Kite übers Wasser ziehen lässt, dem Wind beim Windsurfen trotz oder dich mit dem Surfbrett zum Wellenreiten ins Meer stürzt, Tramore ist dein Spot Irland.

Segeln, Segelrevier, Segelreviere, Europa, Algarve, Portugal
© Anthea Schaap

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Lebe Dolce Vita und surfe auf Sardinien

Den ganzen Tag Pasta und Gelato schlemmen, sich die Sonne auf den Rücken scheinen lassen, im Meer planschen und jeden Tag mit einem Aperol zelebrieren – normalerweise verbringen wir in Italien eher gemäßigt sportliche Urlaube, die sich ganz und gar der Lebensphilosophie des Landes widmen: "la dolce far niente", dem süßen Nichtstun. Eigentlich wäre Sardinien mit den traumhaften karibischen Stränden ebenso prädestiniert, einfach nur abzuhängen, doch das wäre schade, denn die italienische Mittelmeerinsel ist ein super Spot zum Kiten, Windsurfen und sogar Wellenreiten. Egal, ob im Norden bei Porto Pollo oder ganz im Süden an der kleinen Bucht Chia – wer mit dem Brett und Segel unterwegs ist, findet zahlreiche Gelegenheiten auf der Insel. Wer lieber zum Wellenreiten raus schwimmt, wird an der sardischen Westküste glücklich, zum Beispiel im südlich gelegenen Buggerru.

Zandvoort_Holland_Niederlande_Meer
© Frans Ruiter | Unsplash

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Lerne Surfen im holländischen Zandvoort

Die weiche Dünenlandschaft der holländischen Küstenstadt Zandvoort wirkt geradezu endlos. Ganze neun Kilometer kannst du hier am Meer entlang spazieren und Kitesurfer*innen beobachten. Wenn du dich selbst mit dem Kite in die Wellen wagen willst, aber noch keinerlei Erfahrung hast, findest du ringsum den Strand zahlreiche Anbieter*innen, die dir den Wassersport näher bringen. Du musst nur einmal in Amsterdam umsteigen, um den Badeort an der niederländischen Nordseeküste in weniger als vier Stunden von Köln zu erreichen. Denn Zandvoort ist nur 30 Minuten von der niederländischen Hauptstadt entfernt. Du kannst sogar noch einen kurzen Zwischenstopp einlegen und dich mit typischen Mitbringseln aus Holland eindecken, bevor du in die Bahn steigst, die dich im 15-Minuten-Takt direkt ans Meer bringt – der Bahnhof ist nämlich nur 200 Meter vom Wasser entfernt.

Lofoten Norwegen Urlaub UnstadBeach
© Visit Norway, Presse

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Probiere dich im Wellenreiten am nördlichsten Surfparadies der Welt

Unstad Beach auf der Insel Vestvågøy gilt als das nördlichste Surfparadies der Welt, ist international bekannt und beliebt. Da das Meer hier vor dem Dorf Unstad knapp einen halben Kilometer tief ist, können sich die Wellen ungehindert aufbauen. Im Sommer ist der Wellengang ruhiger und für Anfänger*innen besser geeignet; im Winter reiten hier die Profis auf der perfekten Welle. Wer die Kunst des Surfens erlernen will, ist bei Unstad Arctic Surf richtig. Neben dem Verleih von Surfboards werden stunden- oder tageweise Kurse angeboten. Wer länger bleibt, kann eines der hübschen Apartments beziehen.

Ericeira, Surfen Portugal
© Christian Holzinger | Unsplash

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Besuche das einzige Surf-Reservat Europas in Ericeira

Der Küstenort Ericeira und der dazugehörige acht Kilometer lange Küstenabschnitt bilden ein echtes Surf-Mekka. Hier gibt es unzählige Surfschulen und Surfcamps, die die Kunst des Wellenreitens lehren. Foz do Lisandro und Sao Juliao im Süden sind perfekt für Surf-Neulinge. Die meisten Surfspots locken aber fortgeschrittene und erfahrene Surfer*innen an, die hier voll auf ihre Kosten kommen. Die schwerste Welle von Ericeria, auch Cave genannt, bricht direkt vor den Felsen, und liegt am nördlichen Ende des Küstenabschnitts. Wer sehen will, wie echte Profis durch die Wellen fegen, schaut hier vorbei! Seit 2011 ist Ericeira World Surfing Reserve, das Einzige in Europa wohlgemerkt.

biarritz, frankreich
© thibault mokuenko | Unsplash

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Surfe mit Bali-Vibes im französischen Biarritz

Lässige Surf-Attitude gibt es nicht nur im asiatischen Surf-Mekka Bali, sondern auch im eleganten Strandbad Biarritz an der französischen Atlantikküste. Statt Lagerfeuer und Campingküche zelebriert man das Leben hier mit Smoothies bei Bali Bowls, Crémant und Elektro-Festivals. Veganer*innen sollten unbedingt bei Xuxu vorbeischauen oder im Naturkostrestaurant Nuts essen. Wellensüchtigen können wir Boucau im Norden und die Strände bei Lafitenia empfehlen. Surfanfänger*innen werden vor allem in den Sommermonaten bis in den Frühherbst Erfolgserlebnisse verzeichnen. Wer schon länger auf dem Brett steht, kann sogar noch bis November surfen. Unbedingt einen Neoprenanzug einpacken, denn der Ozean ist ziemlich frisch!

© Charlott Tornow

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Reite die Wellen am nördlichsten Punkt Deutschlands

Einst gehörte Sylt zu Dänemark, was man mit Blick auf die Europakarte ganz gut an der Lage erkennen kann. Kein Wunder also, dass man vom Ellenbogen, dem nördlichsten Teil Sylts, bis zur dänischen Nachbarinsel Rømø schauen kann, die sich nur vier Kilometer in nordöstlicher Richtung befindet. Überhaupt ist der Ellenbogen einen Abstecher wert: Die Bucht bietet perfekte Bedingungen für Kitesurfer*innen. Naturliebhaber*innen werden das Natur- und Vogelschutzgebiet hier zu schätzen wissen. Der Ellenbogen und der Leuchtturm hier sind auch beliebte Drehplätze für allerlei Film- und Fernsehproduktionen – es kann also durchaus vorkommen, dass du hier auf eine Filmcrew stößt.

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