11 wunderschöne Buchhandlungen und Bibliotheken in Europa

Sich in Büchern zu verlieren, ist einer der schönsten Arten, auf Reisen zu gehen, ohne sich vom Heimatort fortzubewegen. Aber nicht nur die Parallelwelt in Büchern kann dabei helfen, der Realität für ein paar Stunden zu entfliehen, auch die Orte, in denen sie ausgestellt sind und verkauft werden, können uns vergessen lassen, welcher Tag eigentlich ist. Bibliotheken und Buchläden haben für mich etwas total Beruhigendes und ich kann mir bei einer Städtereise keinen entspannteren Programmpunkt vorstellen, als für eine kleine Ewigkeit die Nase in Bücher zu stecken. Deswegen stelle ich dir 11 schöne Orte in Europa für Buchliebhaber*innen vor.

St. Gallen Stiftsbibliothek
© St. Gallen Stiftsbibliothek

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Schlendere durch die die älteste Bibliothek der Schweiz

In St. Gallen steht mit der Stiftsbibliothek ein Ort, der die Herzen aller Bücherwürmer höher schlagen lässt. Die Abteibibliothek ist nicht nur wunderschön anzusehen, sondern auch eine der ältesten Klosterbibliotheken der Welt. Hier kannst du an Manuskripten vorbeispazieren, die teilweise aus dem 8. Jahrhundert stammen. Noch heute kann man sich hier kostenlos Bücher leihen, dazu brauchst du aber einen Leihausweis. Ein Besuch lohnt sich aber auch einfach, um die prunkvoll gestaltete Bibliothek zu bestaunen, die wegen ihrer aufwändigen Deckenfreskos eher wie eine Kirche als eine Bibliothek aussieht.

Sankt Petersburg, Podpisnyye Izdaniya
© Charlott Tornow

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Verbessere dein Russisch im schönsten Buchladen Sankt Petersburgs

Im Buchladen Podpisnyye Izdaniya kommen Harry-Potter-Vibes auf. Bücher bis unter die Decke, ausgefallene Lampen, hohe Fenster und verzierte Mosaikböden – auf zwei Etagen kannst du dich in den zahlreichen schmalen Gängen und zwischen allerlei russischer Literatur ein paar Stunden verlieren. Selbst wenn du nicht Russisch sprichst, lohnt ein Besuch. Denn im 1. Obergeschoss gibt es ein kleines hübsches Café, in dem du dir einen Kaffee und etwas Süßes holen und an einem der großen Fenster mit Blick auf das wuselige Treiben davor Platz nehmen kannst.

libreria acqua alta, vendei
© Charlott Tornow

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Balanciere durchs Hochwasser in der Liberia Acqua Alta in Venedig

Der wohl berühmteste Buchladen Italiens heißt Acqua Alta und befindet sich in Venedig. Die Liberia wird wie so viele andere Ort in der Lagunenstadt jährlich vom venezianischen Hochwasser heimgesucht, aber aber anstatt die Bücher wegzuschmeißen, die den Fluten zum Opfer fallen, stapelt der Eigentümer die Bücher einfach immer weiter gen Himmel. Du kannst hier aber natürlich nicht nur halb zerfallene Bücher entdecken, sondern auch jede Menge Neues, das passenderweise in alten Badewannen oder hölzernen Gondeln steht. Dazu gibt es Karten, Schreibwaren und Stehrumchen für Zuhause.

Trinity College
© Sonja Koller

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Werde zum Bücherwurm im Trinity College

Das Trinity College gehört zu den absoluten Klassikern in Dublin und ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Schon ein Spaziergang über den Campus der Universität im Stadtzentrum und vorbei an den schönen Gebäuden und großen Grünflächen lohnt sich. Eine besondere Attraktion ist der Long Room. Beeindruckend ist nicht nur die Länge des Raumes, sondern die Masse an Büchern, die hier steht. Die Bibliothek gehört wohl zu den beeindruckendsten der Welt und beinhaltet mit dem Books of Kells ein außergewöhnliches Buch, das aus dem 9. Jahrhundert stammt und in einer Ausstellung vor der Bibliothek zu sehen ist. Wer den Long Room sehen will, muss schnell sein. Ab Oktober 2023 ist die Bibliothek wegen Renovierungsarbeiten für drei Jahre für Besucher*innen geschlossen. Das Book of Kells wird aber während des Umbaus an anderer Stelle im Trinity College zu sehen sein. Man muss also nicht darauf verzichten!

manchester john rylands library
© Charlott Tornow

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Entdecke alte Buchschätze in der beeindruckenden John Rylands Library

Das muss Liebe gewesen sein! Als der britische Unternehmer und Philanthrop John Rylands 1888 starb, erbte seine Frau Enriqueta Augustina Rylands fast sein gesamtes Vermögen von rund 2.5 Millionen Pfund. In Erinnerung an ihren verstorbenen Mann gründete Enriqueta die John Rylands Library, eine Bibliothek im Stile einer viktorianischen, neogotischen Kirche, die am 1. Januar 1900 für die Allgemeinheit öffnete. In der Bibliothek befinden sich heute verschiedenste seltene Manuskripte wie eine Gutenberg-Bibel, die Enriqueta bereits Anfang des 20. Jahrhunderts erstand. Der Eintritt zur beeindruckenden Bibliothek ist frei und wer nicht nur die Sammlung und die Architektur bestaunen will, kann hier auch in Ruhe arbeiten.

© Pixabay

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Tanze in der Nationalbibliothek von Bulgarien

Wenn Berliner*innen in die Nationalbibliothek gehen, dann, um zu lernen. Wenn die Jugend Sofias zur Nationalbibliothek pilgert, dann deshalb, weil sie feiern will. Richtig gelesen: In Sofias Nationalbibliothek gibt es einen Club, der zum Tanzen, Trinken und Chillen einlädt. Once Upon a Time Bibliotheka ist der Name der Institution, in der du deine Wochenendabende in Bulgariens Hauptstadt verbringen kannst. Dekoriert ist der Club mit Marvel-Postern, es gibt leckere Cocktails und es darf (wie fast überall in Bulgarien) geraucht werden. Genieße einen kühlen Drink oder erobere einfach die Tanzfläche.

Anna Amalia Bibliothek Weimar
© Klassik Stiftung Weimar

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Leihe dir eins von einer Million Bücher aus in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek

Wer einfach nicht genug von Büchern bekommen kann, wünscht sich oftmals in eine Bibliothek, in der so viele Bücher stehen, dass man sie in einem Leben unmöglich alle lesen kann. Ein solcher Ort ist die Anna Amalia Bibliothek in Weimar. Hier kannst du mehr als eine Million Bücher ausleihen, darunter unter anderem 13.000 Bände der größten „Faust“-Sammlung der Welt. Auch von Shakespeare stehen hier so viele Werke, dass du mit dem Lesen unmöglich hinterher kommst. Die öffentliche Bibliothek kannst du übrigens mit einer App erkunden, die dich auf eine Hörführung mitnimmt.

© Marit Blossey

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Trinke Kaffee und lies Bücher in der Central Library Helsinki

Die Central Library in Helsinki ist noch ganz neu und schon allein aufgrund ihrer Architektur einen Besuch wert. Das Dach der Bibliothek, die sich gleich um die Ecke vom Hauptbahnhof befindet, erinnert von außen an eine Welle und sieht von innen ein wenig aus wie eine Wolke, die über deinem Kopf schwebt, während du hier durch die Regale streifst und es dir mit einem Kaffee gemütlich macht. Vor allem mit Kindern lohnt sich der Besuch, es gibt nämlich auch eine riesige Spieleabteilung.

Livraria Lello, Buchhandlung Porto
© Charlott Tornow

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Besuche eine der schönsten Buchhandlungen Europas

Livraria Lello wurde von Lonely Planet und The Guardian unter die drei schönsten Buchhandlungen Europas gewählt. Seitdem ist der Ansturm auf den Laden mit dem bunten Glasdach und der verspielten Außenfassade enorm. Die Schlange vor der Buchhandlung ist sehr lang und du musst mindestens fünf Euro Eintritt zahlen. Der Livraria Lello wird nachgesagt, die Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling in den 1990er-Jahren inspiriert zu haben, als sie für einige Zeit in Porto lebte. Ob sich ein Besuch wirklich lohnt, verraten wir in diesem Artikel.

Cărturești Carusel
© Adriana Apostol| Unsplash

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Statte dem schönsten Buchladen Rumäniens einen Besuch ab

In der Altstadt von Bukarest befindet sich ein Buchladen, in dem man Tage verbringen könnte. Auf sechs Etagen kannst du bei Cărturești Carusel – was übersetzt so viel wie Karussell des Lichts bedeutet – in Tausenden Büchern schmökern. Das Gebäude, in dem sich die Buchhandlung befindet, wurde lange dem Verfall überlassen. Heute laden viele gemütliche Ecken dazu ein, für eine Weile in ein Buch reinzuschnuppern. Wer müde wird, kann sich im Bistro im obersten Stock mit Kaffee und Kuchen stärken.

© Milena Magerl

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Bewundere die Bibliothèque Nationale de France Richelieu

Wir sind uns sicher, dass es in der Bibliothèque Nationale de France Richelieu einen sehr lesenswerten Bestand an bedeutender Weltliteratur und Wissen in Papierform gibt. Wir sind uns allerdings nicht so sicher, ob es auch der ideale Ort ist, sich gut zu konzentrieren. Denn hier ist es viel zu schade, die Nase in die Bücher zu stecken. Viel lieber möchte man doch die ganze Zeit das Bauwerk selbst, einen architektonischen Schatz aus dem 19. Jahrhundert, bewundern. Die Räumlichkeiten wirken ein bisschen so, als hätte der Architekt sehr ambitioniert ein Opernhaus entworfen und es einfach zur Bibliothek umfunktioniert. Es ist wirklich beeindruckend, wie gut die schlichten Konstruktionen aus Glas und Edelstahl das alte Holz und die goldenen Bögen ergänzen.

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