Camping in Slowenien – Zwischen türkisfarbenen Flüssen und majestätischen Bergen

© Svenja Stamme

von Svenja Stamme

Als ich um halb zwölf in Ljubljana, Sloweniens Hauptstadt, ankomme, ist es bereits dunkel. Der Flughafen ist klein und bescheiden, was direkt einen familiären Eindruck macht. Rene holt mich ab und fährt mich über kurvige und im Dunkeln noch mysteriös wirkende Wege zu unserer Mountain Lodge – Ford hat uns auf einen Kurztrip in die slowenische Wildnis eingeladen. Es hat immer etwas Aufregendes, wenn man in der Dunkelheit einen unbekannten Ort betritt oder befährt, der sich erst mit Sonnenaufgang erschließt und seine wahre Schönheit offenbart. Und genau das macht Slowenien. Als ich am Morgen aufwache und aus dem Fenster schaue und einen tiefen Atemzug der frischen Luft nehme, kann ich meinen Augen kaum trauen: Wir sind umgeben von riesigen Bergen, die Bäume und Täler sind saftig grün und der Himmel strahlend blau.

Nach einem kurzen Frühstück steht der Plan für den Tag: ein Roadtrip durch die Gegend des Nationalparks Triglav. Der Ford Nugget, unser Gefährt für den Tag, ist perfekt dafür ausgestattet. Dank der automatischen Getriebes macht das Fahren in den Bergen ziemlich viel Spaß, außerdem gibt es eine kleine eigene Küche mit Kühlschrank für einen Snack zwischendurch – und natürlich eine Schlafkabine auf dem Dach.

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Slowenien: kleine Dörfer, grüne Bergketten und smaragdfarbene Flüssen

Während ich bequem in meinem kleinen Zuhause sitze und der perfekten Roadtrip-Musik lausche, komme ich aus dem Staunen nicht mehr raus. Die Natur ist einfach atemberaubend. Die Wiesen eine Mischung aus saftig grünem Gras und knallbunten Feldblumen. Der Horizont bedeckt mit einer Bergkette, die sich königlich vor mir auftürmt. Im Nordwesten Sloweniens befinden sich die Hochgebirgszüge der Julischen Alpen mit dem höchsten Berg des Landes: Der Triglav ist 2864 Meter hoch.

Die 126km-Route führt uns entlang kleiner Dörfern, grüner Bergketten und smaragdfarbenen Flüssen. Vor allem der Fluss Soča sieht aus, als hätte ein Kind zu viel Fantasie bei der Farbauswahl gehabt: Das pure Türkis des Wassers, zusammen mit den weißen Steinen am Flussufer, erinnert an einen karibischen Sandstrand. Das Lachen der Kayak-Fahrer scheint selbst ins Auto hinein zu schallen. Mir kommen, trotz Vorsaison, schon einige Camper-Kollegen und Mietautos entgegen, die sich ihren Weg durch die wunderschöne Natur bahnen.

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Slowenien mit dem Camper entdecken, sollte ganz oben auf jeder Liste stehen

Vor allem um den Ort Bovec werden die Straßen voller. Hier stehen die Häuser Wand and Wand und machen ein gepflegten, aber naturbelassenen und detailverliebten Eindruck. Kein Wunder, denn ich beobachte auf der Strecke viele Menschen, die gärtnern, Hausarbeiten durchführen oder die Herde zusammen treiben. Ob Frau oder Mann, alle sind beteiligt bei der Instandhaltung des Hauses und Gartens – und für die Versorgung. Etliche Fischer stehen mit dicken Gummistiefeln und warmer Bekleidung in den Gewässern und schwingen ihre Angeln. Selbst bei 27 Grad Außentemperatur müssen die Fischer dicke Stiefel tragen: Die meisten Flüsse entspringen dem Hochgebirge und sind im Tal noch sehr kalt. Selbst im Sommer erwärmt sich das Wasser lediglich auf wenige Grad Celsius.

Kurz vor Ankunft am Campingplatz führt mich der Weg auf eine Straße, die direkt neben dem Fluss Soca verläuft. Wer ein Fan der Verfilmung von "Die Chroniken von Narnia" ist, sollte auf keinen Fall diesen Fluss verpassen. An einigen Stromschnellen wurden Szenen für den Teil "Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia" aufgenommen. Genau an diesem filmreifen Fluss kommen wir im Kamp Jelinc unter. Der Ford Nugget ist innerhalb von 5 Minuten campfähig. Das Dach schnellt in die Höhe, das Vordach wird ausgefahren und der Campingstuhl aus dem Fach geräumt. In der Küche ist erstaunlich viel Platz und Verstauraum für jegliche Utensilien. Besteck, Teller, Tassen, Gläsern, Handtücher und genug gekühltes Bier können also mit Leichtigkeit untergebracht werden, ohne dass es unübersichtlich wirkt.

Für das richtige Camping-Feeling sorgt das Abendessen, denn unser Koch Kieran Creevy zeigt, wie man auch als Camper unglaublich lecker und hochwertig Essen direkt über dem Feuer zubereiten kann. Das Fleisch ist medium gebraten und der Lachs zergeht zart im Mund. Nach einem gemütlichen Ausklang des Abends am warmen Feuer steht die Nacht im Ford Nugget an. Die Treppe zum Bett ist im Schrank in der Küche verstaut. Sie lässt sich schnell montieren und mich sicher oben ankommen.

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Die Morgendämmerung kündigt sich an, die Sonnenstrahlen scheinen über die Bergketten hinweg auf den Campingplatz und lassen das Grün der Natur aufleuchten. Das ganze Spektakel kann ich sogar liegend im Bett beobachten, da sich die drei Fenster mit Fliegengitter im Ford schnell öffnen lassen und einen Blick nach draußen bieten. Am liebsten wäre ich noch länger liegen geblieben und hätte dem Rauschen des Flusses gelauscht, doch die Reise neigt sich dem Ende. Eine letzte Fahrt über die Berge des Triglav Nationalparks und der Flughafen von Ljubljana nähert sich. Eine kurze Reise ist vorbei, doch eins ist klar: Ich werde definitiv wieder kommen – mit Camper. Besser, als mit so einem kompakten Camper unterwegs zu sein, kann man es in Slowenien nicht treffen.

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