Coronavirus-Infektion – Das solltest du wissen, wenn du in Europa reist

© Curology | Unsplash ©

Der Verlauf der Covid-Pandemie verändert sich ständig, was die Unsicherheit unter den Menschen natürlich steigert und Energie und Nerven kostet. Die andauernden Reisebeschränkungen haben Urlaube und auch kleine Auszeiten in den vergangenen Monaten extrem schwierig bis hin zu unmöglich gemacht. Auch wenn die Impfungen voranschreiten, gilt natürlich weiterhin, dass wir Menschen, die Risikogruppen angehören, vor einer Ansteckung schützen müssen. Als verantwortungsvolle Reisende*r ist es deshalb wichtig, dass wir uns, auch wenn Lockerungen eintreten, mit der aktuellen Lage unseres Urlaubsziels vertraut machen. Deshalb haben wir für dich die wichtigsten Informationen aus zuverlässigen Quellen zusammengetragen. Be calm and safe travels!

Wie wird das Coronavirus übertragen?

Das Coronovirus (SARS-CoV-2 oder COVID-19, wie es offiziell gennant wird) verursacht bei Menschen verschiedene Krankheiten, von gewöhnlichen Erkältungen bis hin zu gefährlichen oder sogar potenziell tödlich verlaufenden Krankheiten. Wichtig zu wissen ist, dass Infizierte bereits ansteckend sein können, obwohl sie sich (noch) gesund fühlen und keine akuten Symptome zeigen. Die Krankheitserreger werden durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen. Das heißt, du kannst dich in erster Linie über den Kontakt mit mikroskopisch kleinen Tröpfchen anstecken, die durch Niesen, Husten oder Ausatmen in die Luft gelangen. Auch wenn eine bereits am Coronavirus erkrankte Person in die Hände niest und dann zum Beispiel einen Haltegriff in der U-Bahn anfasst, den du wiederum berührst und dir danach ins Gesicht oder an die Augen fasst, besteht für einen kurzen Zeitraum die Möglichkeit, dich zu infizieren.

Symptome einer Erkrankung sind meist starker Husten und Fieber. Die Infektion führt häufig auch zu Geschmacks- und Geruchsverlust der betroffenen Person. Immer wieder wurden aber auch Krankheitsfälle bei Menschen registriert, die kaum oder auch keine Symptome aufgewiesen haben. Deshalb ist es super wichtig, sich regelmäßig testen zu lassen.

Wie schütze ich mich vor einer Ansteckung?

Um dich vor einer Coronavirus-Infektion zu schützen, gelten im Prinzip die gleichen hygienischen Vorsichtsmaßnahmen wie bei Influenza oder anderen Atemwegserkrankungen. Achte auf eine schützende Hust- und Nies-Etikette. Das heißt, du solltest immer ein Taschentuch parat haben und in deinen Ellenbogen statt in deine Hände niesen oder husten. Es ist sehr hilfreich, deine Hände regelmäßig mindestens 20 Sekunden lang mit Seife zu waschen (zwei mal "Happy Birthday" singen). Außerdem solltest du darauf achten, nicht irgendein Desinfektionsmittel, sondern unbedingt eines zu verwenden, das als viruzid gekennzeichnet ist. Hier findest du eine Liste mit zuverlässigen Desinfektionsmitteln.

Ist dein Immunsystem durch eine akute Erkrankung, zum Beispiel eine einfache Erkältung, bereits geschwächt, solltest du Reisen in betroffene Gebiete vermeiden. Das gilt natürlich insbesondere auch für ältere Reisende und Menschen mit chronischen Krankheiten oder gesundheitlichen Grunderkrankungen.

Wo informiere ich mich am besten über aktuelle Reisebestimmungen?

Da das Infektionsgeschehen in ganz Europa variiert und grundsätzlich die Behörden eines jeweiligen Landes individuell entscheiden, welche Maßnahmen getroffen werden, hat die Europäische Union eine Website veröffentlicht, auf der du alle Informationen zu den jeweiligen Urlaubsregionen im Überblick findest. Eine interaktive Karte gibt sehr gute Auskünfte über aktuelle Maßnahmen. Das RKI aktualisiert immer wieder die Liste der weltweiten Risikogebiete. Um dich über die Bestimmungen für dein Reiseziel zu informieren, kannst du tagesaktuelle Informationen auch über die Ländervertretungen des Auswärtigen Amtes einholen. Auch über die App Sicher reisen bekommst du zuverlässige Infos.

 

Was gilt für Reiserückkehrer*innen?

Auch, wenn sich im Urlaub alles locker easy und leicht anfühlt, besteht durchaus die Möglichkeit, dass du dich auch in der Zeit angesteckt haben könntest. Damit das Virus nicht verbreitet wird, musst du dich, sofern du das sechste Lebensjahr bereits hinter dir hast, deshalb bereits vor deinem Abflug noch einmal testen lassen. Seit dem 30.03.2021 müssen nämlich "grundsätzlich alle Personen, die per Flugzeug in die Bundesrepublik einreisen, vor dem Abflug dem Beförderer ein negatives Testergebnis (maximal 48 Stunden alt) vorlegen. Diese Test- und Nachweispflicht gilt unabhängig davon, ob die Beförderung aus einem Risikogebiet stattfindet", so das Bundesgesundheitsministerium.

Welche Tests werden anerkannt?

Der Test muss die unter RKI genannten Anforderungen erfüllen. Das bedeutet grundsätzlich werden alle Verfahren der Nukleinsäureamplifikationstechnik (PCR, LAMP, TMA) und Antigentests anerkannt. Antikörper-Tests werden jedoch nicht akzeptiert. Die kostengünstigen Antigen-Schnelltests werden allerdings nur anerkannt, wenn sie die von der WHO empfohlenen Mindestkriterien erfüllen und von einem offiziellen, vor Ort autorisierten, Testzentrum durchgeführt werden. Es reicht nicht, einfach nur einen selbstgekauften Schnelltest aus dem Supermarkt vorzuzeigen. Du brauchst ein schriftlich Zeugnis, das dein Testergebnis klar dokumentiert und auch deine Identität anhand deiner Personalausweis- oder Passnummer bestätigt.

Muss ich trotzdem in Quarantäne, auch wenn ich ein negatives Testergebnis mitbringe?

Ja! Für Reiserückkehrer*innen ist eine zehntägige Quarantäne verpflichtend. Wenn du dich nach fünf Tagen Isolation einer freiwilligen Testung unterziehst, die ein negatives Ergebnis erbringt, darfst du die Quarantäne vorzeitig beenden. Für Virusvarianten-Gebiete entfällt diese Regelung allerdings, zudem beträgt die Dauer der Quarantäne 14 Tage. Nach Gesetz solltest du dein Testergebnis mindestens 10 Tage aufbewahren, denn es kann sein, dass du es auf Nachfrage vorlegen musst.

Gut zu wissen: Auch wenn du mit einem anderen Verkehrsmittel wieder nach Deutschland einreist, gilt, dass du spätestens 48 Stunden nach Einreise ein negatives Testergebnis vorlegen können musst.

Gibt es Sonderregelungen im Zugverkehr?

Die Deutsche Bahn räumt weiterhin Sonderkulanzen ein und hat eine übersichtliche Infografik veröffentlicht. Achte bei deiner Buchung auf stornierbare Angebote. Das gilt ausnahmslos für alle Ticketformen, auch für Sparpreise. Wer ein Ticket zum Flexpreis gebucht hat, kann über den normalen Stornierungsweg kostenlos stornieren. "Unabhängig von allen tariflichen Bedingungen stehen jedem Reisenden im Falle von Verspätung oder Ausfall des gewählten Zuges die Rechte aus der europäischen Fahrgastrechte-Verordnung – insbesondere auch die Erstattung des Fahrpreises – selbstverständlich zu", so die Deutsche Bahn.

Seit Beginn der Pandemie wurde die mobile Reinigung während der Fahrt insbesondere auf besonders stark frequentierten Verbindungen verdoppelt. Zur Reinigung der Bahnhöfe setzt die DB sogenannte "Cleanmobile" ein, die im Sprühverfahren schnell und gründlich große Oberflächen desinfizieren. Außerdem wurde eine automatische Türöffnung zu allen S-Bahnen in Berlin, Hamburg, Frankfurt, Stuttgart und München programmiert, um ein kontaktloses Ein- und Aussteigen zu ermöglichen. Derzeit läuft der Schienenverkehr wieder normal, aktuelle Verkehrsinformationen findest du hier.

Ich habe eine Reise in ein Risikogebiet gebucht, bekomme ich mein Geld zurück?

Leider gibt es keine pauschale Antwort darauf. Sobald eine offizielle Reisewarnung des Auswärtigen Amtes ausgesprochen wurde, haben Reisende, die eine Pauschalreise oder über einen Veranstalter gebucht haben, in der Regel Anspruch auf eine kostenlose Stornierung oder spezielle Umbuchungs- und Kündigungsrechte. Schau am besten in den Buchungsbedingungen deines Reiseanbieters nach. Hast du deinen Trip aber individuell geplant, musst du dich jetzt ganz schön dahinter klemmen, um nicht auf den Kosten sitzen zu bleiben. Denn der Ausbruch eines Virus fällt in die Kategorie "Höhere Gewalt" und liegt somit nicht in der direkten Verantwortlichkeit der Flug- und Hotelanbieter.

Viele Fluglinien, darunter auch die Lufthansa Group, als auch EasyJet sowie Ryanair, bieten immer noch allen Reisenden flexible Umbuchungen an. Sollte dein Flug von der Airline selbst annulliert werden, kümmert sich in der Regel auch die Fluggesellschaft um eine alternative Lösung. Wenn du deine Reise deshalb verschieben musst, reagieren viele Unterkünfte vor Ort erfahrungsgemäß kulant. Solltest du kein Glück haben, kannst du zumindest versuchen, die Gebühren für die Mahlzeiten, Steuern oder Kurtaxe einzufordern.

Weitere aktuelle Informationen für Deutschland findest du jederzeit auf der offiziellen Website des Robert-Koch-Instituts und des Bundesgesundheitsministeriums. Weltweite Fachzahlen und ein Situations-Update kannst du auf der Website des ECDC (European Centre for Disease Prevention and Control) und der WHO einsehen. Alle Angaben sind offiziell verifiziert und werden stetig aktualisiert. 

Zurück zur Startseite