Städtetrip in Deutschland – 11 Tipps für Flensburg

Auch wenn du nicht gern Fisch isst, solltest du Piet Henningsen einen Besuch abstatten, denn das Restaurant ist ein echtes Kuriosum, das eher an ein Museum erinnert. Der Schiffsingenieur Peter Henningsen, genannt Piet, übernahm 1908 die Gaststube seines Vaters, schmückte sie mit Souvenirs aus aller Welt und machte sie so zu einem beliebten Treffpunkt für Seefahrer, die in Flensburg anlandeten. Noch heute kannst du diese Andenken bestaunen, während du frische Fischgerichte wie Krabbensuppe, Fish & Chips oder Rollmops futterst und dazu ein kühles Flens trinkst.

Der Oluf-Samson-Gang ist Flensburgs schönste Straße und benannt nach dem Kaufmann Oluf Samson, der hier Ende des 16. Jahrhunderts kleine Mietshäuser für finanziell schwächer gestellte Familien baute. Die bunten Fachwerkhäuser, die heute den Gang zieren, stammen allerdings aus dem 17. Jahrhundert, nachdem ein Großteil von Flensburg im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. Während im 19. Jahrhundert vor allem Schiffer und Handwerker mit ihren Familien in den Häusern wohnten, war der Oluf-Samson-Gang in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts neben der Herbertstraße in Hamburg die bekannteste Bordelstraße Deutschlands. Ab 1980 wurden viele der Häuser saniert, sodass hier heute wieder viele Familien wohnen und den Gang mit der Außenbepflanzung wahrlich idyllisch gestaltet haben.

Auf der Nordererstraße reiht sich quasi ein gutes Café an das nächste. Wenn du dich nicht entscheiden kannst, ob du Lust auf Süßes oder Herzhaftes hast, dann solltest du im Lykke Café & Bar vorbeischauen. Zum Frühstück gibt es Porridge, Pfannkuchen und Acai-Bowls, den ganzen Tag lang kannst du belegte Sauerteigbrote, Wraps und Sandwiches bestellen und ab Mittag landen herzhafte Bowls, Salate und Suppen auf den Tellern. Vieles ist vegan, alles wird frisch zubereitet.

Wenn du dich für den europäischen Adel interessierst, dann ist ein Besuch des Schloss Glücksburg in der Nähe von Flensburg Pflicht, denn die Familienmitglieder des Hauses Glücksburg sind mit fast allen europäischen Dynastien verwandt. So stammen der norwegische König Harald V., die dänische Königin Margrethe II. und die spanische Königin Sophia vom Haus Glücksburg ab, das auch schon mal Residenz der dänischen König*innenfamilie war. Das Renaissanceschloss wurde schon im 16. Jahrhundert erbaut und kann heute besichtigt werden. Aber auch wenn du mit Adel wirklich nichts anfangen kannst, lohnt sich ein Ausflug, denn um den Schlossteich führt ein idyllischer Wanderweg und im Café und Restaurant lässt es sich entspannt dinieren.

Flensburg ist bekannt für seine langgestreckten, schmalen Kaufmannshöfe, die du links und rechts der Flaniermeilen Nordererstraße und Rote Straße entdecken kannst. Heute haben sich in den idyllischen, von kleinen Fachwerkhäusern gezierten Höfen viele handwerklich arbeitende Läden und Lokale niedergelassen: Wenn du nach einem schönen Accessoire oder Mitbringsel suchst, solltest du vor allem der Roten Straße einen Besuch abstatten. Hier befindet sich auch das Flensburger Seifenhaus, wo du von Hand und mit natürlichen Inhaltsstoffen hergestellte Seifen kaufen kannst. Das Team berät dich kompetent, welche Seife am besten du zu deinem Hauttyp passt und wenn das Produkt irgendwann mal aufgebraucht ist, kannst du alles auch online nachbestellen.

Bei einem Spaziergang entlang des Museumshafens in Flensburg solltest du bis ganz ans Ende bis zur Museumswerft laufen. Hier werden nicht nur Segel- und Arbeitsboote gezeigt, die im 18. und 19. Jahrhundert auf der Ostsee für den Handel und in der Fischerei unterwegs waren, sondern auch Holzboote in Handarbeit restauriert. Wenn du dabei zusehen möchtest, kannst du dich ins urige Werftcafé setzen und dabei Kaffee trinken und Kuchen essen. Das Team der Museumswerft bietet auch Ausflugsfahrten an und du kannst dir hier sogar Kajaks mieten, um die Flensburger Förde auf eigene Faust zu erkunden.

Im 18. Jahrhundert war Flensburg, damals noch unter dänischen Krone, einer der bedeutendsten Handelshäfen für die Schiffe der Westindien-Flotte, die auf der Suche nach Zucker in die karibischen Kolonien Saint Thomas, Saint John und Saint Croix aufbrauchen. So brachten sie den Rohrzucker nach Deutschland und machten vor allem Flensburg zum Zentrum der Rum- und Spirituosenproduktion. Dieser Tradition folgt seit den 1970er-Jahren das Wein & Rumhaus Braasch, das nicht nur Rum, Gin und Aquavit selbst herstellt, sondern auch Liköre, Weine und Destillate aus der ganzen Welt vertreibt. Das Team hilft dir gern bei der Auswahl, bietet das ein oder andere Glas zur Verkostung an, und falls du dich für die Geschichte des Rums interessiert, findest du im Hinterhof des Ladens ein kleines Museum.

Im MOSA Concept Store findest du alles, was deine Wohnung ein bisschen schöner und bunter macht: Geschirr, Tassen, Kissen und Vasen, und passend dazu große Blumensträuße, die das Team täglich frisch zusammenstellt. Auch eine kleine, feine Auswahl an Kleidung für Frauen sowie Accessoires wie Socken, Mützen und Schmuck  kannst du hier kaufen.

Mit einem Drink in der Hand den Sonnenuntergang beobachten – das geht in Flensburg am besten im Beach Club auf der östlichen Hafenseite. Hier sitzt du entweder in Lounge-Chairs mit Sand unter den Füßen oder du nimmst auf einem der roten Liegestühle am Wasser Platz. Am Abend kann's hier auch schon mal richtig voll werden, wenn Flensburger*innen und Tourist*innen um den besten Platz buhlen.

Die "Alex" wurde 1908 gebaut und ist der letzte kohlebefeuerte Passagierdampfer Deutschlands, der immer noch in Betrieb ist. In der Sommersaison lädt der Dampfer zu ein paar Dutzend Fahrten auf der Flensburger Förde, dann dürfen Technikbegeisterte sogar selbst mit anpacken, das Schiff steuern oder die Kohlen in den Feuerraum werfen. Im schönen Salon kannst du während der Fahrt die Aussicht genießen, Kaffee trinken und Kuchen essen. Der Salondampfer kann auch für Veranstaltungen gebucht werden und du kannst dich hier sogar trauen lassen!

Flensburg liegt nicht nur ein paar Kilometer von der dänischen Grenze entfernt und so finden sich die Spuren dänischer Kultur überall in Flensburg, auch in der Gastronomie. Migge's Danish Bakery bringt die Backkunst unseres nördlichen Nachbarn nach Flensburg und verkauft nicht nur selbst gebackene Brötchen und Brote, sondern auch saftige Kuchen und Brownies, Zimtschnecken, Kekse und sogar Softeis.