Granada – 11 Tipps und Ausflüge für die andalusische Stadt

Die wunderschöne Stadt Granada liegt am Fuße des höchsten Gebirges der Iberischen Halbinsel, der Sierra Nevada, deren Gipfel in den Wintermonaten meist von einer dicken Schneeschicht umhüllt sind. Ein Spaziergang durch die Stadt gleicht einem historischen Museumsbesuch, denn überall gibt es herrliche Bauwerke und Artefakte zu entdecken, deren Architektur und klangvolle Namen die von Emiren, Sultanen und König*innen geprägte Geschichte Granadas erahnen lassen. Schlendere durch die maurischen Gassen für ein bisschen Marokko-Feeling oder genieße die Sonne Andalusiens beim Tapas essen. Wer von den beeindruckenden Hallen der Alhambra – auf keinen Fall skippen! – über die Stadt blickt, erkennt schnell, dass es sich auch lohnt, die abwechslungsreiche Umgebung Granadas zu erkunden: Wandere durch einsame Wüstenlandschaften, besteige grüne Hügel oder fahre in den kalten Monaten die verschneiten Hänge der Sierra Nevada mit Ski und Snowboard hinunter. Wir verraten dir unsere 11 besten Tipps, um die andalusische Stadt und ihre Umgebung zu entdecken.

Granada – Gut zu wissen

Die besten Tipps für Granada

Granada, Teteria
© Milena Magerl

1
Trinke frischen Minztee in einer Tetería

Eines der schönsten Rituale, dem du in Granada nachgehen kannst, ist die spät nachmittägliche Teatime. Anders als das britische Pendant orientiert sich diese genießerische Tradition jedoch an der marokkanischen Lebensart und zum heißen, gut gesüßten Aufguss aus frischen Minzblättern wird herrlich klebrig-süßes Baklava gereicht und, wenn man es mag, Shisha geraucht. Die kleinen mit bunten Teppichen und verschnörkelten Mosaiktischen ausgestatteten Teteríen schaffen in Granada eine ganz besonders magische Atmosphäre, besonders gut hat es uns in der Tetería Dar Ziryab gefallen. 

Andalusien, Granada, Spanien
© Milena Magerl

2
Verbringe eine gute Zeit im coolen TOC Hostel in Granada

Beinahe hätten wir noch eine weitere Nacht drangehängt, einfach nur, weil wir uns im TOC Hostel Granada besonders wohl gefühlt haben. Gleich um die Ecke der majestätischen Kathedrale gelegen, findest du hier eine schicke, Budget-freundliche Unterkunft, die nicht nur mit ihrer absolut unschlagbaren Lage und modernem Design, sondern auch mit extrem sympathischem und hilfsbereitem Personal überzeugt. Mit trubeligem Hostelvibe und dreckiger Gemeinschaftsküche hat dieser Rückzugsort nichts gemein. Stattdessen kannst du hier entspannt in minimalistisch eingerichteten Mehrbettzimmer nächtigen oder dich in eines der modernen Doppelzimmer einbuchen. Wer keine Lust hat, selbst zu kochen, bekommt jeden Morgen ein leckeres Frühstück an der Bar und wer auf der Suche nach neuen Freunden ist, kann in der Lobby beim Billiardspielen Kontakte knüpfen.

Andalusien, Granada, Spanien, Alhambra
© Milena Magerl | Lukas Popp

3
Bestaune die eindrucksvollen Mosaike der Alhambra

Kein Mosaik der Alhambra gleicht dem anderen. Diese fantastischen geometrischen Formen sind eine wahre Wissenschaft für sich, die nicht von einfachen Arbeiter*innen, sondern echten Mathematikern geschaffen wurden. Anhand der Bauweise sowie des Lichteinfalls und genauesten Berechnungen wurden diese filigranen Designs angefertigt. Die Alhambra verdankt ihren klangvollen Namen der rötlichen Mauern und ist eine weitläufige Stadtanlage, die bereits vor dem 9. Jahrhundert errichtet wurde und auf dem Al-Sabika-Hügel vor den Schnee bedeckten Gipfeln der Sierra Nevada thront. Für einen Besuch solltest du dir vorab unbedingt Tickets sichern und genügend Zeit einplanen. Denn glaube mir, du wirst aus dem Staunen nicht mehr rauskommen und es wird ewig dauern, bis du alle Räume und Innenhöfe besichtigt hast.

granada, trajine, andalusien
© Milena Magerl

4
Schlemme marokkanische Tajine, Couscous und Hummus

Unser bester Tipp für Granada? Reise mit leerem Magen und viel Appetit an! Denn in der andalusischen Stadt mischt sich spanische Kulinarik mit marokkanischer, syrischer und libanesischer Küche. Wir haben uns durch sämtliche Restaurants, Cafés und Bäckereien geschlemmt und wurden kein einziges Mal enttäuscht. Wer eine authentische Tajine und fluffig weichen Couscous genießen will, sollte unbedingt einen Abend im Restaurant Palacio Andaluz Almona verbringen. Für herrlich cremigen Hummus können wir das Restaurant libanes Samarcanda, für moderne Interpretationen das Alhamra und für unvergleichlich gutes Baklava und veganen Schokokuchen die Andalusi Nujaila empfehlen! 

Andalusien, Granada, Spanien
© Milena Magerl

5
Erkunde das weiße Stadtviertel Albaicín

Die schmalen Gassen im Viertel Albaicín, die ausschließlich von strahlend weißen Häusern umsäumt werden, bilden einen klaren Kontrast zum im Tal gelegenen Zentrum von Granada, das sich in breite Straßen mit prunkvollen Gebäuden und ein Souk-ähnliches Gewirr aufteilt. Hier lässt es sich entspannt schlendern, durch kleine Lädchen stöbern oder die ein oder andere Cerveza verzehren – also eigentlich alles, was wir uns für einen perfekten Urlaub wünschen! Wer den Anblick der vielen kleinen, weißen Häuser übrigens in seiner gesamten Schönheit bewundern will, sollte den gegenüberliegenden Torre de la Vela hinaufklettern. 

  • Albaicín , Albaicín, Granada, Spanien
Cerámica Al Yarrar, Granada, Andalusien
© Milena Magerl

6
Kaufe feinste andalusische Keramik bei Cerámica Al Yarrar

Rund um die Alhambra sowie in den verwinkelten Gassen des ehemaligen Souks von Granada wird jede Menge aus Marokko importierter Krimskrams verkauft. Wer jedoch ein wirklich schönes Souvenir mit nach Hause nehmen möchte, sollte die steilen Straßen hinauf in das weiße Viertel von Albaicín laufen und an der Tür von Sebastian klingeln. In einem historischen Privathaus aus dem 16. Jahrhundert befindet sich das Verkaufsatelier Cerámica Al Yarrar des unheimlich sympathischen Keramikkünstlers. Gemeinsam mit seinem Vater stellt er echte Mosaike und feinste Arbeiten aus Ton her, die mit typisch andalusischen Designs aus dem 13. bis 15. Jahrhundert in filigraner Handarbeit bemalt werden. Hinzu kommt, dass Sebastian sehr genau über die Geschichte Andalusiens und die Historie der Keramikkunst Bescheid weiß, sodass du dir hier nicht nur Schönes für dein Zuhause, sondern auch jede Menge wertvolles Wissen aneignen kannst. Wer selbst gerne kreativ werden möchte, kann in einem Workshop unter der Anleitung von Sebastian ein eigenes Mosaik kreieren. Wir konnten uns kaum zwischen den wunderschönen Kreationen entscheiden, sodass wir für den Rückflug noch ein weiteres Gepäckstück hinzu buchen mussten.

Granada
© Lukas Popp | Milena Magerl

7
Schlendere durch den arabischen Souk von Alcaicería

In Granada gibt es zwar kein Little Italy oder Mini-China-Town, dafür aber einen Großen Basar, der die Atmosphäre Marokkos in die Stadt holt. Die Alcaicería symbolisiert die multikulturelle Geschichte und erinnert mit ihren verwinkelten Straßen und verführerischen Gerüchen an einen typisch arabischen Souk. Überall funkeln kunstvolle Lampen und du kannst dich mit bunten Gewürzen eindecken, um dich auch zuhause noch einmal zurück nach Granada zu kochen.

Andalusien, Granada, Spanien, Tapas
© Milena Magerl

8
Genieße traditionelle Tapas an der Placeta de San Miguel Bajo

Granada ist berühmt für seine Tapaskultur. Deshalb solltest du dich nach einem Sightseeing-reichen Vormittag in einer der vielen Tapasbars einfinden und typisch andalusische Spezialitäten genießen. Auch wenn die kulinarischen Kreationen auch in einem dunkeln Kellerloch einfach super schmecken würden, wollen wir im Süden natürlich möglichst jede Minute nutzen, um unsere Vitamin-D-Speicher aufzufüllen. Deshalb solltest du zur Mittagszeit die Placeta de San Miguel Bajo aufsuchen. Hier reiht sich eine Bar an die andere und du kannst herrlich in der Sonne sitzen, während du dir den Bauch mit fruchtiger Gazpacho, deftiger Salmorejo und frischer Tortilla voll schlägst und dir dazu ein kühles Alhambra-Bier gönnst. Übrigens, wer nur Drinks bestellt, bekommt, ähnlich dem italienischen Aperitivo, meist trotzdem eine kostenlose Kleinigkeit zum Schnabulieren dazu.

district hive, Gorafe, granada, spanien
© Milena Magerl

9
Tanke Energie in der Natur im Podtel District Hive

Inmitten einer gigantischen Wüstenlandschaft aus spärlich bewachsenen Hügeln, kannst du eine wahrhaft einmalige Nacht verbringen. Fern ab jeglicher Zivilisation befindet sich hier nämlich das weltweit erste Podtel, erbaut von District Hive. Das schicke Tiny House vereint nachhaltiges Bewusstsein mit luxuriösem Anspruch. Denn die futuristisch anmutende Unterkunft sieht nicht nur ziemlich cool aus, sondern funktioniert autark, ist per App regulierbar und komplett CO2-neutral. Das durchgängig in kühlen Schwarztönen gehaltene Design schafft klare, farbliche Zurückhaltung und adaptiert die archaischen Formen der Naturlandschaft von Gorafe. Dank der bodentiefen Fensterfronten wirst du dich fühlen, als würdest du draußen schlafen – nur eben viel bequemer!

Gorafe, Wüste, Granada
© Milena Magerl | Lukas Popp

10
Wandere durch die Wüste von Gorafe und fühl dich wie auf dem Mars

Du bist nicht so reich wie Elon Musk, würdest aber auch gerne mal über den Mars spazieren? Dann auf nach Gorafe. Obwohl nur eine gute Stunde von Granada entfernt, scheint die weitläufige Wüstenlandschaft wie aus einer anderen Welt zu sein. Von Gorafe aus kannst du auf einer gut zweistündigen Wanderung durch den Parque Megalítico de Gorafe spazieren, ohne dabei auch nur einer Menschenseele zu begegnen. Stattdessen kannst du über 240 Dolmen entdecken, alte Grabanlagen aus unbehauenen Steinblöcken, die sage und schreibe 5000 Jahre alt sind. Das Gefühl, das entsteht, wenn du durch die allumfassende Stille dieser erdigen Hügellandschaft wanderst, ist absolut einmalig und erinnert an die Paulo Coelhos Meisterwerk "Der Alchimist".

Andalusien, Mirador de San Nicolás, Granada, Spanien
© Milena Magerl

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Misch dich unter die Locals und genieße den Sonnenuntergang am Mirador de San Nicolás

Wenn sich der Tag dem Ende zuneigt, füllt sich der kleine Platz am Mirador de San Nicolás ziemlich schnell. Nicht nur Tourist*innen, sondern auch Einheimische pilgern gern hierher, denn die Aussicht von hier oben gehört zu den besten in ganz Granada. Während die Sonne im Westen untergeht und die massiven Mauern und Türme der Alhambra in ein warmes, rötliches Licht hüllt, sorgen wagemutige Feuermagier*innen und talentierte Musiker*innen mit ihrem Können für die richtige Stimmung. Kleiner Tipp: Nicht gleich abhauen, wenn die Sonne am Horizont verschwunden ist. Denn sobald die Dunkelheit die Stadt umhüllt, wird die Alhambra beleuchtet, was für einen weiteren fabelhaften Anblick und Blitzlichtgewitter unter allen Besucher*innen sorgt. Wer dem Trubel entgehen, das Erlebnis aber nicht missen will, kauft sich für 2,50 Euro ein Ticket und besteigt den weiß getünchten Torre der Iglesia de San Nicolàs – es lohnt sich! 

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