11 Rückzugsorte in Südtirol, um Ruhe und Energie zu tanken

Manchmal ist das beste Freizeitprogramm einfach gar keines zu planen, die beste Verabredung die mit uns selbst und die beste Geräuschkulisse die Stille der Natur. Denn diese allumfassende Ruhe wirkt sich positiv auf unseren Körper und unseren Geist aus; sie verringert emotionalen Stress und löst körperliche Anspannungen. Es gibt einige Ruhepole auf der Welt, die uns diese besondere Kraft schenken und uns dazu einladen, in uns zu kehren oder ganz einfach die Seele baumeln zu lassen. Reisende sprechen häufig nach ihrem Besuch von einer besonderen Energie oder nachhaltiger Erholung. Südtirol ist einer dieser Orte. In der norditalienischen Provinz ist die Natur überall präsent und zeigt sich in all' ihren Facetten: glasklare, schimmernde Seen, mächtige Gebirge und satte grüne Wiesen, die einen zum verweilen einladen. Ich stelle dir 11 wunderschöne und erholsame Rückzugsorte in Südtirol vor, an denen du wirklich abschalten kannst.

Altrei mit Lagoraikette_Truden_Südtirol
© Altrei Marketing Siegfried Unterkircher

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Atme tief durch in Altrei

Sich an einem heißen Sommertag die eisige Kälte des Winters vorzustellen, ist fast unmöglich. Ähnlich verhält es sich, wenn du durch den Süden Südtirols in die malerische Gemeinde Altrei reist. Denn kaum bist du angekommen, sind stinkende Abgase, ohrenbetäubender Straßenlärm und urbane Dauerhektik aus dem Alltag vergessen. Altrei liegt auf einer südexponierten Terrasse und ist deshalb reich an fruchtbaren Feuchtgebieten, dunkelgrünen Moorlandschaften und blühenden Wiesen. Wenn du die sanfte Landschaft betrachtest und deine Lungen die klare Bergluft einatmen, stellt sich sofort ein beruhigender Effekt ein. Weil du nun sicher schon in den Wellness-Modus umgeschaltet hast, solltest du unbedingt noch im Altreier Ortsteil Sandegg vorbeischauen. Hier kannst du dich im kühlen Wasser erfrischen und die Heilkraft eines traditionellen Kneippbades erleben. Danach fühlst du dich wie neugeboren, versprochen!

Deutschnonsberg_Südtirol
© IDM Südtirol

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Genieße die Stille am natürlichen Weiher in Deutschnonsberg

Unweit der hübschen Stadt Meran erstreckt sich das sonnige Hochtal Deutschnonsberg. Hier kannst du auf idyllischen Wegen die vier Dörfer umwandern, immer vorbei an weiten Hochweiden und klaren Seen; oder mit dem Mountainbike steile Abhänge hinunter rasen. Doch zwischendurch wirst du sicher mehr als einmal eine Pause zum Staunen einlegen müssen. Denn die Aussicht auf das überwältigende Panorama der Bergspitzen zieht die Aufmerksamkeit immer wieder auf sich. An heißen Sommertagen lädt der Felixer Weiher zu einem erfrischenden Bad ein. Von St.Felix kannst du auf einem leichten Pfad zum dem natürlichen Waldsee spazieren, an dem sich farbenfrohe Libellen tummeln.

Jaufental_Südtirol
© Jaufental Ratschings Tourismus | Frank Heuer

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Entdecke unberührte Natur im Jaufental

Unter einer Gruppe knorriger alter Nadelbäume hat sich eine kleine Herde Ziegen versammelt, doch weit und breit ist keine Menschenseele zu sehen. Wer Ruhe sucht, wird im Jaufental glücklich. Hier kannst du stundenlang über grüne Almwiesen und vorbei an wilden Gebirgsbächen spazieren. Das sonore Rauschen kleiner und großer Wasserfälle sorgt für einen beruhigenden Sound im Hintergrund. Im Anschluss lohnt sich ein Besuch im mittelalterlichen Sterzing. Die Straßen der Kleinstadt werden zu beiden Seiten von bunten Hauswänden und blumigen Erkern umrahmt und überall im historischen Stadtkern findet sich märchenhafte Architektur. Würde hier ein Minnesänger vor dem Fenster seiner Angebeteten stehen und ihr ein Liedchen trällern, wäre man nicht verwundert.

Lungiarü_Südtirol
© IDM Südtirol | Pixcube

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Besuche das ladinische Bergsteigerdorf Lungiarü

Auf einer Höhe von 1400 Meter im Gadertal gelegen und zu allen Seiten von beeindruckenden Bergen umschlossen, schmiegt sich das kleine Dörfchen Lungiarü an den Hang. Wegen der Nähe zur Natur und der Abgrenzung vom Massentourismus wurde es zum ersten "Bergsteigerdorf" der Südtiroler Dolomiten ernannt. Es ist ein echter Rückzugsort für alle, die lieber durch Wälder statt über Einkaufsstraßen spazieren, und der ideale Ausgangspunkt, um den nahegelegenen Naturpark Puez-Geisler zu erkunden und mehr über die ladinische Kultur zu erfahren. Doch nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter kannst du hier herrliche Stunden verbringen. Die Umgebung ist ein echtes Paradies für Schneeliebhaber*innen, die sich die kalte Jahreszeit in Schneeschuhen, auf Ski oder beim Rodeln verschönern wollen. Kein Wunder, dass sich viele Outdoor-Fans dazu entscheiden, gleich länger in Lungiarü zu bleiben und in den luxuriösen Ferienunterkünften der erst kürzlich eröffneten Les Dolomites Mountain Lodges zu nächtigen.

Suedtirol, Vinschgau, Matscher Tal, Wanderweg Glieshof-Matscher Alm,
© IDM Suedtirol | Frieder Blickle

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Wandere durch das urige Matschertal

Im obersten Teil des Vinschgaus zieht sich das Matschertal von Schluderns bis weit in die Ötztaler Alpen und lädt im Sommer zum Wandern ein. Wer Lust auf eine echte Herausforderung hat, sollte die über 3700 Meter hohe Weißkugel besteigen. In der Nähe des hochalpinen Tals versteckt sich außerdem ein echtes Naturhighlight. Die Saldurseen, im Schatten der Saldurspitze gelegen, können mit ihrer Farbenpracht auch mit den berühmten neuseeländischen Seen des Tongariro Crossings mithalten. Während der obere der beiden Seen in einem dunklen blau leuchtet, wird der untere See von einem Gletscher gespeist und erstrahlt in einem hellen Türkis. Wenn du länger in der Gegend verweilen willst, empfehle ich dir, im Almhotel Glieshof zu nächtigen, der im Sommer 2020 in neuem Glanz wiedereröffnet wird.

Almabtrieb
© Pixabay

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Beobachte den festlichen Almabtrieb in Pfelders

Pfelders könnte man als das "Heidi-Dorf" Südtirols bezeichnen. Der Ort ist vor allem im Winter ein beliebtes Urlaubsziel in Südtirol. Die schneebedeckten Hänge rund um das kleine Bergdorf laden zum Skifahren und Rodeln ein. Wenn du das ursprüngliche Pfelders abseits des Pistenrummels entdecken willst, solltest du im Spätsommer vorbeikommen. Denn jedes Jahr im September kannst du hier den traditionellen Almabtrieb beobachten. Die Kühe, die ihren Sommer auf den Wiesen der Hochalmen verbracht haben, werden zurück ins Tal geführt. Auch wenn es sicher schon ziemlich beeindruckend ist, hunderten von Kühen dabei zuzusehen, wie sie gemeinsam aus ihrem Sommerdomizil abreisen, wird das tierische Spektakel noch ein bisschen "aufgehübscht". Denn statt einer sommerlichen Bräune zeigen sich die Kühe in einem festlichen Gewand aus Blumen und prachtvollem Kopfschmuck. Im Tal angekommen, werden die Feierlichkeiten mit einer Vielfalt an hausgemachten typischen Südtiroler Spezialitäten beendet. Pfelders ist aber nicht nur traditionsreich, sondern auch umweltfreundlich. Denn nur wer hier nächtigt, darf mit dem Auto ins Dorf fahren, die Energieversorgung liefert ein eigenes Wasserkraftwerk.

Truden_Südtirol
© Truden Marketing Siegfried Unterkircher

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Bestaune die artenreichste Flora und Fauna im Naturpark Trudner Horn

Nicht nur Paläontologen (Fossilienkundler) und Mykologen (Pilzexperten) fühlen sich in der mediterranen Gegend rund um das Bergdorf Truden wie im Paradies. Während du die Berghänge des Naturparks Trudner Horn hinauf und hinunter spazierst, kannst du im Frühjahr die Blütenpracht wilder Alpenblumen bewundern, im Sommer auf die Suche nach uralten Fossilien gehen und im Herbst frische Pfifferlinge entdecken (aber bitte nicht sammeln, das ist im Naturpark natürlich strengstens verboten!). Wenn du Glück hast, entdeckst du neben wilden Pilzen und alten Gesteinsprägungen auch das ein oder andere Murmeltier. Um der Natur noch ein bisschen näher zu kommen, kannst du dich im Stegerhof einbuchen. Der Südtiroler Bauernhof ist eine echte Naturoase, die zum regenerieren einlädt. Während eines Heubades kannst du den wohligen Geruch des frischen Heus einatmen, der tatsächlich eine vitalisierende Wirkung hat.

Pfunders_Südtirol
© IDM Südtirol

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Wandere von Hütte zu Hütte im Pfunderertal

Der Berg ruft! Wenn du dich nach Stille und einem echten Bergabenteuer sehnst, solltest du deinen Rucksack packen und die Berghütten im Pfunderertal besuchen. Denn wer sich zu Fuß auf den rund 70 Kilometer langen Pfunderer Höhenweg begibt, darf sich auf einsame, geradezu ursprüngliche, Berglandschaften freuen. Es empfiehlt sich die Etappen auf fünf oder sechs Tage zu verteilen. Tagsüber führen die Wanderungen an steilen Berghängen und schroffen Gesteinsbrocken vorbei. Ab und zu muss auch geklettert werden, du solltest also trittsicher und schwindelfrei sein. Genächtigt wird auf den sogenannten Schutzhütten, die dich nach einem langen Tag auf den Beinen mit einer Brotzeit und dem ersehnten Liegeplatz für die Nacht willkommen heißen. Unbedingt vorher reservieren, denn die Hütten sind schnell ausgebucht!

Gossensass_Südtirol
© TV Gossensass | Claudia Tilk

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Schalte einen Gang zurück im Pflerschtal

Ein Bergurlaub wie aus dem Bilderbuch: Das Pflerschtal ist ein kleines Seitental, das in Gossensass auf der Achse zum Brenner abzweigt und kilometerweit bis in die Stubaier Alpen hineinreicht. Mit seiner breiten Farbpalette an Grüntönen zählt es zu den schönsten Tälern Südtirols. Hier kannst du wilde und ungezähmte Naturlandschaften entdecken, die zum Verweilen und Durchatmen einladen. Nach einer langen Wanderung, zum Beispiel zum Wasserfall "Hölle", kehrt man in der Tribulaunhütte ein, die am Fuße des gleichnamigen Dreitausenders gelegen ist. Wer es lieber etwas ruhiger angehen lässt, plant einen kulinarischen Besuch im Wipptaler Kräutergärten ein.

Pfossental im Schnalstal_Südtirol
© Athesia Tappeiner | Alex Filz

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Besuche Gämsen und Steinböcke im Pfossental

Wild, wilder, Pfossental. Es ist das größte Seitental des Schnalstales und das größte Schutzgebiet Südtirols. Bei einem Besuch im Herzstück des über 30.000 Hektar großen Naturparks Texelgruppe kannst du die unglaubliche Vielfalt der Flora und Fauna entdecken. Denn die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass du keinen anderen Wanderern, aber einigen Steinböcken und Gämsen begegnest, die ihre Trittsicherheit bei spektakulären Kletterpartien an den felsigen Bergseiten beweisen – und dabei noch ziemlich lässig aussehen. Auf dem Almerlebnisweg kannst du mehr über die tierischen Bergbewohner und ihren Lebensraum erfahren.

Pfitschtal_Südtirol
© TG Sterzing | Guus Reinartz

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Besteige die hohen Berge im Pfitschtal

In welche Himmelsrichtung du auch blickst, im Pfitschtal bist du zu allen Seiten von einer beeindruckenden, bis zu 3000 Meter hohen, Bergwelt umgeben – im Norden kannst du sogar die imposanten Gipfel der Zillertaler Alpen bewundern. Gerade, wenn sich der Tag dem Ende zuneigt und die Sonne hinter den Bergspitzen verschwindet und die wilde Gesteinswelt in ein warmes Rotorange taucht, kommt auch jeder vielgewanderte Alpinfan nicht mehr aus dem Staunen raus. Nach einer anspruchsvollen (meist mehrtägigen) Hochgebirgstour kannst du dich erschöpft aber glücklich in eine der gemütlichen Bergpensionen zurückziehen und eine Ode an die Einfachheit des Lebens verfassen! Übrigens wird hier auch das heilsame Mineral Silberquarzit abgebaut, das in zahlreichen Südtiroler Hotels als Wellness-Treatment Anwendung findet.

 

Titelbild: © IDM Südtirol

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