11 schöne Tipps und Ausflüge auf der Ostseeinsel Rügen

Für stressgeplagte Großstädter*innen, die dringend eine Auszeit brauchen, ist die Insel Rügen ein wahres Paradies. Die Landschaft ist nicht nur einzigartig schön, sondern auch so abwechslungsreich wie auf kaum einer anderen Insel. Wir empfehlen dir deshalb viele Unternehmungen, die draußen in der Natur stattfinden, die Hauptattraktion Deutschlands größter Insel. Aber auch für Architektur, Kunsthandwerk- oder Geschichtsfans, gibt es viel zu entdecken. Egal ob für einen Kurztrip am Wochenende mit deinen Freund*innen oder für einen längeren Urlaub mit deiner Familie, Rügen ist wirklich immer eine Reise wert. Wir kommen jedenfalls definitiv wieder!

Rügen – Gut zu Wissen

Die besten Tipps für Rügen

Jagdschloss Granitz
© Björn Wisnewski

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Erklimme den Mittelturm des Jagdschlosses Granitz

Ganz in der Nähe des Ostseebades Binz liegt im selben Ortsteil das frühere Jagdschloss Granitz. Der prachtvolle Bau wurde zwischen 1837 und 1846 als Jagdsitz der Putbuser Fürstenfamilie auf einem bewaldeten Berg, der Granitz, erbaut und galt mit seinen vier Ecktürmen und einem Mittelturm seit jeher als architektonische Besonderheit. Der extravagante Mittelturm wurde (Überraschung!) nach Plänen des Architekten Karl-Friedrich Schinkel entworfen und gilt mit seinen 38 Metern Höhe und einer beeindruckenden, freitragenden Wendeltreppe, über die man im Inneren bis nach ganz oben gelangt, als Herzstück des Anwesens. Heute kannst du die 154 gusseisernen Stufen selbst erklimmen und wirst am Ende mit einer wunderschönen Aussicht über die Granitz, Binz und bei gutem Wetter sogar bis nach Usedom belohnt. Wer keine Höhenangst hat, sollte sich das nicht entgehen lassen, ihr werdet für die Anstrengung belohnt!

  • Jagdschloss Granitz Jagdschloss Granitz, Rügen
  • April & Oktober: täglich 10–17 Uhr; Mai bis September: täglich 10–18 Uhr; November bis März: Dienstag – Sonntag 10–16 Uhr, montags geschlossen
  • Eintritt 6 Euro, ermäßigt 4 Euro, Kinder unter 18 frei
Rügen, Rügen Insider, Rügen Natur, Im Jaich Wasserferienwelt
© Charlott Tornow

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Schlafe über dem Wasser in den Pfahlhäusern der Wasserferienwelt Rügen

Bei Jaich Wasserferienwelt ist "Nah am Wasser" Programm: Hier nächtigst du nur wenige Meter über der Ostsee, schläfst mit den sanften Wogen der Wellen ein und wachst mit dem Blick auf den Sonnenaufgang auf. Vom hauseigenen Steg kannst du dann morgens direkt ins Wasser springen oder einfach den ganzen Tag im Boot chillen. Dabei solltest du weder eine Tendenz zur Seekrankheit haben, noch die Nähe zur Natur scheuen. Denn wenn die Ostsee sich von ihrer stürmischen Seite zeigt, kann es hier durchaus auch wackeln. Dazu befinden sich auf den Dächern der Häuser kleine Biotope: Auf dem Gras nisten verschiedene Insekten und Tauben nutzen das Grün als Brutfläche. Du kannst hier auch Fischotter, Robben, Fische und Schwäne sichten, die sich zwischen den Häusern und vor dem Hafen tummeln.

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© Anthea Schaap

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Genieße die Spezialitäten des Ökohof Baldereck

Versteckt am Ende eines unbefestigten Weges im Norden der Halbinsel Jasmund liegt die Spezialitäten-Manufaktur Baldereck. 2019 hat das Ehepaar Sorge den Familienbetrieb übernommen und seitdem betreiben sie den Bio-Bauernhof mit Hofcafe und Hofladen – mit tatkräftiger Unterstützung von Freiwilligen und FSJler*innen. An bunt zusammengewürfelten Tischen kannst du im Garten unter alten Obstbäumen sitzen und Johannisbeer-Streuselkuchen essen, gepflückt von den Hecken rund ums Haus. Die Kinder tollen zwischen den Tischen umher, während Martin Sorge in der Bäckerei steht. Die preisgekrönten Bio-Backwaren und Kuchen aus eigener Produktion sind mittlerweile so beliebt, dass du deinen Ausflug hierher früh planen oder einen Tisch reservieren solltest. Wenn du doch vor leeren Regalen stehst, gibt es zum Glück im Hofladen viele selbstgemachte Produkte: kreativ kombinierte Chutneys, Honig aus der eigenen Imkerei, Eiern der freilaufenden Hühner und natürlich frisches regionales Obst und Gemüse.

Schaprode, Rügen, Insel, Camping, Campingplatz, Hiddensee
© Anthea Schaap

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Campe direkt am Wasser im idyllischen Schaprode

Direkt am Schaproder Bodden liegt der westlichste Campingplatz Rügens. In der Nebensaison kannst du hier Stellplätze direkt an den Dünen hinter dem ruhigen Sandstrand ergattern. Die Preise sind das ganze Jahr über ausgesprochen fair. Gleich neben dem Campingplatz findest du die Surf- und Segelschule Wikingsurf, wo auch für Anfänger*innen Kurse angeboten werden. Schaprode ist ein toller Ausgangspunkt für einen Tagestrip nach Hiddensee, denn die Fähre fährt fünf Minuten entfernt vom Campground am Hafen ab. Auf dem Weg dahin kannst du durch den liebevoll restaurieren Ortskern mit den Reetdachhäusern, Rosenbüschen und der drittältesten Kirche Rügens flanieren.

Putbus, Weiße Stadt, Rosenstadt, Klassizismus, Architektur, Rügen
© Anthea Schaap

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Flaniere durch die weiße Stadt Putbus auf Rügen

Kaum eine Stadt auf Rügen ist schöner als Putbus. Hier wachsen vor den weiß gestrichenen Häusern 100 verschiedenen Rosenarten; der Circus, ein kreisrunder Rondellplatz, um den sich 16 Häuser gruppieren, ist der letzte seiner Art in Deutschland. Gemeinsam mit dem Schloss, der Orangerie und dem Badehaus macht er Putbus zu einer rundum herrlichen Stadt, um die Sommerfrische auf Rügen zu genießen. Die Stadt wurde übrigens von Fürst Wilhelm Malte I. zu Putbus gegründet, der seinen Familiensitz ab 1810 zu einer Residenzstadt ausbauen ließ.

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© Anthea Schaap

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Shoppe Souvenirs auf dem Rügen Markt in Thiessow

“Was der Bauer gerne isst, das schmeckt auch dem Tourist” steht an dem Büdchen eines gut gelaunten Händlers auf dem Rügenmarkt. Wenn man sich umsieht, muss man ihm recht geben. Jeden Dienstag und Donnerstag verfällt der verschlafene Ort Thiessow, der sonst keine 200 Einwohner*innen hat, in geschäftiges Treiben. Ab neun Uhr morgens stehen Produzent*innen aller Gewerbe an ihren Ständen. Bauern und Bäuerinnen verkaufen Obst, Gemüse, Sanddorn-Marmeladen, Säfte und Aufstriche. Auf die Hand gib es Klassiker wie Fisch- oder Krabbenbrötchen, aber auch Veggie- oder Halloumi-Burger. Die Kunsthandwerker*innen der Insel bieten Souvenirs und tägliche Gebrauchsartikel an – von der Treibgut-Möwe bis zum Kochlöffel wird alles direkt hier auf Rügen produziert. Auch die Umgebung von Thiessow lohnt einen Stopp: Die Halbinsel Mönchgut und ihr Naturpark liegen wunderschön zwischen dem Greifswalder Bodden und der Ostseeküste.

Königstuhl, Rügen
© Sascha Liechtenstein | Unsplash

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Wandere auf den Spuren Caspar David Friedrichs zum Königsstuhl

Eines der schönsten Naturerlebnisse auf der Insel Rügen – und zwar bei jedem Wetter – ist zweifellos eine Wanderung hinauf zum Königsstuhl am Rande des Nationalparks Jasmund. Kilometerweit schlängelt sich ein Küstenwanderweg entlang an beeindruckenden Kreidefelsformationen und beschert dir im wahrsten Sinne des Wortes malerische Ansichten. Kein Wunder, dass große Dichter, Denker und Künstler sich hier immer wieder nieder ließen, um die bizarre Schönheit der Küste und die faszinierenden Naturschauspiele zu malen. Manchmal, wenn sich Teile der Kreidefelsen lösen, abbrechen und ins Meer fallen, färbt sich das Wasser durch die Kreide für mehrere Stunden in ein strahlendes Türkis.

rasender roland, rügen
© Sidala | Pixabay

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Tuckere mit dem Rasenden Roland über Rügen

Urlaub besteht ja nicht nur aus kulturellen Angeboten oder sportlichen Herausforderungen. Wer keine Lust auf Museum oder Fahrradfahren hat, kann sich auf Rügen einfach mal von dem Rasenden Roland, wie die 30 km/h schnelle, dampflokbetriebene Schmalspureneisenbahn hier liebevoll genannt wird, von A nach B kutschieren lassen und dabei die Idylle der Insel genießen. Die Rügensche Kleinbahn bringt euch an 100 Tagen im Jahr von Putbus im Norden über Binz, Sellin und Baabe bis nach Göhren. Ein bisschen Spaß muss sein und ihr werdet euch sicher gleich ein bisschen mehr wie ein richtiger Tourist fühlen.

Kap Arkona, rügen
© Sirah | Pixabay

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Staune über die sagenhafte Aussicht am Kap Arkona

Ganz im Norden der Insel Rügen befindet sich das Kap Arkona, das berühmt für seine bis zu 45 Meter hohe Steilküste ist, die sich über mehrere Kilometer entlang der Insel erstreckt. Oben auf dem Kap befinden sich drei Türme (darunter ein eckiger Leuchtturm, der einst von Karl Friedrich Schinkel errichtet wurde), von dem du eine herrliche Aussicht auf die weltbekannten Kreidefelsen und die offene See genießen kannst. Natürlich kannst du auch über Stock und Stein herunter zum Strand klettern – oder eben einfach eine Treppe nehmen. Wer anschließend weiter auf dem Küstenweg bis ins Fischerdorf Vitt spaziert, wird weitere traumhafte Ausblicke erhaschen. Am Kap Arkona gibt es aber noch mehr zu sehen als atemraubende Natur. Versteckte Militärbunkeranlagen aus dem frühen 20. Jahrhundert, den Siebenschneiderstein, einen riesigen Findling aus der Eiszeit, oder verschiedenstes Kunsthandwerk, das vor Ort hergestellt und in etlichen kleinen Souvenirläden verkauft wird. Wer nach Rügen kommt, sollte unbedingt einen Ausflug hierher einplanen, auch wenn es im Sommer nur so von Touristen wimmelt.

Prora, Rügen, KdF
© Lars Struer | Pixabay

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Erlebe NS- und DDR-Geschichte in Prora

Wer sich für Geschichte interessiert, der kommt auf Rügen nicht an am Seebad Prora vorbei. Prora hat dabei weniger als Ortsteil Bekanntheit erlangt, als durch mehrere monumentale Gebäude aus der NS-Zeit, von denen noch heute einige direkt in Strandnähe auf mittlerer Strecke zwischen Sassnitz und Binz stehen. Die Anlage wurde zwischen 1936 und 1939 im Auftrag von Hitler sowie unter der Leitung von Architekt Clemens Klotz erbaut und sollte von der nationalsozialistischen Organisation Kraft durch Freude (KdF) genutzt werden. Mit Ausbruch des zweiten Weltkrieges wurde die Fertigstellung jedoch verhindert, einige Blöcke wurde zerstört. In der DDR wurden die leer stehenden Gebäude als Kasernen genutzt, nach dem Mauerfall zog die Bundeswehr vorübergehend ein. Mittlerweile wurden viele der historischen Gebäude zu Wohnungen umgebaut, aber im eigens eingerichteten Dokumentationszentrum ist die ursprüngliche Atmosphäre noch erhalten.

  • Prora Wiek Prora, Rügen
  • Mai bis Oktober: täglich 10-18 Uhr | November bis April: Montag – Freitag 10-16 Uhr
© Tauchgondel.de

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Tauche mit einer Gondel in die Ostsee ab

Am Fuße einer der schönsten und längsten Seebrücken (394 Meter) der Ostsee kannst du ein Erlebnis der ganz besonderen Art mitnehmen – tauche mit einer Gondel ins Meer ab. Das ist kein Scherz! Seit 2008 bieten die Betreiber für alle Unterwasserinteressierten eine rund 45-minütige Exkursion in die Tiefe an, bei der ihr mit einer Gondel bis auf den Meeresboden taucht. Bei optimaler Sicht, also wenn die Sonne scheint und das Meer ruhig ist, können Passagiere bis zu sechs Meter weit die Unterwasserwelt beobachten. Zu sehen gibt es neben Flundern, Quallen und Heringen mit ein bisschen Glück auch Garnelen und Kormorane. Falls das Wetter und die Sicht betrübt sind, wird unter Wasser immerhin ein 3-D-Film präsentiert, der sich der Unterwasserwelt vor Ort widmet. Lohnt sich also allemal.

  • Seebrücke Ostseebad Sellin Seebrücke, 18586 Sellin
  • Geöffnet Mittwoch – Samstag: Juni bis August: 10-20 Uhr; November bis März: 11–16 Uhr; April, Mai, September & Oktober: 10–19 Uhr
  • 9 Euro, Kinder bis 15 Jahre 6 Euro

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