Bukarest – 11 tolle Tipps für deinen Trip nach Rumänien

In der Altstadt von Bukarest befindet sich ein Buchladen, in dem man Tage verbringen könnte. Auf sechs Etagen kannst du bei Cărturești Carusel – was übersetzt so viel wie Karussell des Lichts bedeutet – in Tausenden Büchern schmökern. Das Gebäude, in dem sich die Buchhandlung befindet, wurde lange dem Verfall überlassen. Heute laden viele gemütliche Ecken dazu ein, für eine Weile in ein Buch reinzuschnuppern. Wer müde wird, kann sich im Bistro im obersten Stock mit Kaffee und Kuchen stärken.

Nirgendwo ist der bunte Architekturmix von Bukarest so präsent wie in der Altstadt: Renovierte Gebäude stehen neben halben Ruinen und alten Prachtbauten. In den engen Gässchen findest du außerdem gefühlt hinter jeder Ecke historische Kirchen, die neben modernen Gebäuden stehen, die sich wiederum fast übereinander zu stapeln scheinen. Mittendrin liegt die mit Restaurants und Cafés vollgestopfte Lipscani-Straße. Hier ist eigentlich immer etwas los, ob mittags, abends oder nachts.

Das zweitgrößte Verwaltungsgebäude der Welt klingt zwar nicht nach einem besonders sexy Superlativ, sehenswert ist der Parlamentspalast von Rumänien aber allemal. Man sieht ihm definitiv an, dass er mit Ceausescus von einem ehemaligen Diktator in Auftrag gegeben wurde, denn bei einem Bukarest-Besuch kommst du einfach nicht um ihn herum. Der Klotz strotzt nur so von aberwitzigen Statistiken wie einer jährlichen Stromrechnung von 1,7 Milliarden Euro. Ein Besuch lohnt sich sehr, zum einen, um die Dimensionen zu erahnen, aber auch, weil es auf dem Palast eine der wenigen Aussichtsplattformen mit Stadtpanorama gibt.

In Bukarest kann du nicht nur melancholisch in der Vergangenheit schwelgen, sondern auch coole, moderne Kunst bewundern. Am besten geht das natürlich im Museum für Moderne Kunst MNAC an der Rückseite des Parlamentspalasts. Die ausgestellten Kunstwerke sind bunt gemischt – manches mag nicht unbedingt den Geschmack treffen, aber insgesamt ist ein Besuch im MNAC lohnenswert. Bei einem Besuch bekommst du außerdem auch einen kleinen Einblick in die Architektur des Parlamentspalasts und kannst im Café auf dem Dach mit bestem Blick Espresso trinken.

Gute, traditionelle rumänische Küche ist in Bukarest erstaunlich schwer zu finden und so wundert der große Tourist*innenandrang bei Caru' cu bere nicht. Zur Sicherheit solltest du also reservieren. Trittst du einmal in die traditionelle Bierhalle, machst du unter der mit Holzschnitzereien und Fresken verzierten Decke bestimmt große Augen – und eine kleine Zeitreise. Dass hier schon seit 1879 getrunken und gegessen wird, sieht man dem Restaurant auf eine charmante Art und Weise an. Das Essen ist auch sehr lecker – wenn auch etwas teurer als sonst in der Altstadt.

Der riesige Boulevard Unirii lädt auch nachts zu einem Spaziergang ein. Dann nämlich wird die Brunnenachse in der Mitte kitschig regenbogenfarben beleuchtet und die Piata Unirii sieht mit ihren blinkenden Werbetafeln an den Fassaden und auf den kommunistischen Prachtbauten aus wie der Times Square – zumindest fast. Am Ende der Achse thront hell beleuchtet der Parlamentspalast. Rechts und links vom Boulevard werden die kleinen Straßen in ein nostalgisches, gelbes Licht getaucht, was einen seltsamen Kontrast zu dem Bling Bling des Prachtboulevards bildet.

Das "Paris des Ostens", wie Bukarest auch genannt wird, hat ein paar alte Passagen, durch die es sich prächtig flanieren lässt. Besonders schön ist die Macca Villarosse Passage, in der sich Cafés aneinander reihen. Dabei solltest du auch unbedingt an der Rotunde mit ihren bunten Glasfenstern am hinteren Ende der Passage vorbeischauen. Die Passage ist übrigens nach den zwei Hausbesitzern benannt worden, die ihr Grundstück verkauft haben, damit hier ein Weg zur einst beliebtesten Straße der Stadt gebaut werden konnte.

Vegetarier*innen haben es in Rumänien nicht immer leicht. In Bukarest gibt es mit dem Arome aber eine schöne, vegetarische Bleibe für den Lunch. Das helle und freundliche Restaurant serviert farbenfrohe und deftige Bowls, Sandwiches und Suppen, bei denen auch Nicht-Vegetarier*innen glücklich werden. Für Naschkatzen gibt es eine große Auswahl an Desserts und Kuchen.

In Bukarest wimmelt es nur so von orthodoxen Kirchen, die aus Platzmangel sogar oft in Innenhöfen von Plattenbauten eingepfercht sind. Wenn du bei deinem Trip nur einer davon einen Besuch abstattest, sollte es die Kirche San Stavropoleus sein. Sie hat nicht nur etwas mehr Luft, sondern auch besonders schöne Fresken und sogar einen kleinen Innenhof mit Kreuzgang, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Ein guter Ort, um einmal durchzuatmen und dich für den nächsten Streifzug durch das Gewusel der Altstadt zu wappnen.

Bukarest gehört nicht unbedingt zu den grünsten Hauptstädten Europas und so musst du lange nach Grünflächen in der Innenstadt suchen. Spare dir deshalb die Umwege und schaue gleich im schönen Cismigiu Park vorbei. Hier kannst du durch Alleen mit grünen Blattdächern und bis zu einem See mit Booten und verschnörkelten Brücken spazieren.

Wer nach Bukarest fährt, muss sich an zumindest einem Abend ein Bild vom Nachtleben machen. Denn das ist hier nicht nur besonders vergnügt, sondern auch günstig. Am besten folgst du einfach dem Trubel der Altstadt, aber wenn du zu Beginn schon mal eine Adresse haben willst, dann starte deinen Abend in der Freddo Bar & Lounge. Immer wieder finden hier verschiedene Veranstaltungen statt und hin und wieder gibt es auch Livemusik. Und wenn du hungrig wirst, kannst du auch etwas zu essen bestellen. Einen Tipp für die Station danach haben wir noch: The Vintage Pub.