Prag – 11 Tipps, um die tschechische Hauptstadt wie ein Local zu erleben

Bei einem Städtetrip in Prag ist Bier allgegenwärtig. Umso schwerer ist es, nicht den Überblick zu verlieren und die Bars und Kneipen mit dem besten Bier ausfindig zu machen. Eine davon ist PULT. Hier wird Bierzapfen wie eine Kunst behandelt – und so schmeckt es auch. Weil sich die Bar auf helle Biere spezialisiert hat, werden sechs davon frisch vom Fass angeboten. Die Bier-Profis von PULT wollen Tourist*innen so zeigen, dass helle Biere noch vielseitiger sind als das bekannte Pilsner Urquell. Für alle, die lieber IPA oder Sauerbier trinken, gibt es drei wechselnde Spezial-Biere und unzählige Flaschen aus kleinen Brauereien, aus denen die Mitarbeiter*innen nach Beratung gerne ausschenken.

Prag wird die Stadt der Türme genannt. Wenn man sich umschaut, wird einem schnell klar, warum. Egal, wo man in Prag steht, man sieht mindestens zwei Turmspitzen und damit unzählige tolle Orte, um sich einen Überblick über die Stadt zu verschaffen. Zu den drei berühmtesten Türmen Prags zählen der Pulverturm, von dem du die Umgebung Prags gut sehen kannst, der Brückenturm der Karlsbrücke, vom dem du einen tollen Blick auf die Moldau und die Prager Burg bekommst, und der Turm des Altstädter Rathaus. Letztgenannter ist der richtige für dich, wenn du einen großen Teil der Altstadt sehen und nicht viele Treppen steigen willst oder kannst. Zwei Aufzüge bringen dich hier ganz nach oben und zum Aussichtsdeck.

Wer die Kasárna Karlín nicht kennt, wird sie vermutlich nie finden. Denn die ehemalige Militärkaserne liegt ziemlich versteckt in einem Hinterhof des Stadtteils Karlín. Vorbeischauen lohnt sich auf jeden Fall, denn das Gelände ist einer der coolsten Orte Prags. Hier kannst du Beachvolleyball spielen, im Freiluftkino Filme und in der Galerie Kunst anschauen, auf den Liegestühlen entspannen, in die Bar einkehren und sogar in die Sauna gehen oder in einem ehemaligen Schwimmbad Kaffee trinken.

Lange galt das ehemalige Arbeiter*innenviertel Holešovice als heruntergekommen, wenig Tourist*innen verirrten sich in den Stadtteil. Jetzt aber ist Holešovice mit seinen Ecken und Kanten up and coming und ein hipper Stadtteil, in dem Bars und alternative Restaurants aus dem Boden sprießen. Ein Highlight ist zum Beispiel die Dox Galerie, in der zeitgenössische Kunst in einer ehemaligen Fabrik ausgestellt wird. Auch feiern kann man in Holešovice gut. Zum Beispiel im Club Altenburg 1964, der sich auf einem ehemaligen DDR-Binnenfrachtschiff befindet.

Die Kunsthalle Prag hat erst im Februar 2022 eröffnet und kann sich sehen lassen. Die Galerie befindet sich auf dem Gelände eines ehemaligen Umspannwerkes und stellt tschechische und internationale Kunst aus dem 20. und 21. Jahrhundert aus. Wer vorbeischaut, sollte sich aber nicht nur die Installationen ansehen, sondern auch in den obersten Stock und einmal rund um das Gebäude gehen. Hier oben gibt es gleich zwei Terrassen, ein Café und eine kleine Bibliothek, in der man wunderbar abschalten kann.

Es gibt die Kategorie an Tourist*innenattraktionen, die absolut klischeehaft, aber „leider geil“ sind. Dazu zählt eine Bootsfahrt auf der Moldau mit einem der Holzboote von Prague Venice. Die Tour dauert ungefähr eine Stunde und startet an der Karlsbrücke. Besonders weit kommst du wegen der Staudämme um die Brücke herum nicht, auf der gemächlichen Bootsfahrt hast du dafür aber genug Zeit, um die schönsten Gebäude am Ufer aus einer anderen Perspektive zu betrachten und mittels Audioguide mehr über ihre Ursprünge zu lernen. Auf der Fahrt geht es auch in einen kleinen Kanal hinein, der eher an Venedig als an Prag erinnert.

Bis vor ein paar Jahren gab es keinen Grund, bei einem Städtetrip nach Prag das heruntergekommene und unpersönliche Geschäftsviertel Anděl zu besuchen. Dann hat sich der Manifesto Markt auf einem ehemaligen Parkplatz angesiedelt und so einen der kreativsten Orte Prags in das Viertel gebracht. Der Streetfood-Markt verändert sich alle paar Monate um 180 Grad. Im Sommer kannst du deine Zehen hier in einen Swimmingpool strecken, im Winter dreht sich hier ein Karussell. Nicht nur für Tacos, Ramen und Cocktails lohnt es sich vorbeizuschauen, sondern auch für die Events, die hier abendlich stattfinden. In einem eigens dafür bereitgestellten Teil des Marktes werden Stand-up-Comedy und Filme gezeigt, immer wieder gibt es Partys, Tanzkurse und Pop-up-Galerien, bei denen junge Künstler*innen ausstellen.

Wer findet, dass der Aussichtsturm Petřín dem Eiffelturm ähnelt, der hat nicht Unrecht. Der Turm im Prager Stadtteil Petřín ist mit seinen 58,7 Metern zwar nicht ganz so groß wie die Pariser Version, wurde aber anlässlich einer Weltausstellung als Kopie des französischen Wahrzeichen errichtet. Anders als in Paris musst du dir den Ausblick hier aber erstmal verdienen und alle Treppen selbst hinaufsteigen. Dafür kann man von oben nicht nur ganz Prag, sondern auch Böhmen überblicken. Ziemlich gruselig: Wenn man auf der obersten der beiden Aussichtsplattformen steht und auf die Füße blickt, merkt man, dass sich der Turm leicht im Wind bewegt.

Eine Flanier- und Barmeile in Prag, die nicht voller Tourist*innen ist, ist gar nicht so leicht zu finden. Die Moldaupromenade Naplavka ist voller Locals, die in Bars und Restaurants chillen. Cool ist, dass sich manche davon sogar auf Booten befinden und wieder andere in die Bögen hineingebaut sind, die das Flussufer von der Hauptstraße trennen. An der Fußgängerpromenade kann man, je nach Tageszeit, Jogger*innen anfeuern, Livemusik hören und manchmal sogar Straßenartist*innen beobachten. Samstags findet hier von 8 bis 14 Uhr ein Bauernmarkt statt, bis 16 Uhr steigt auf einem Boot ein Flohmarkt der besonderen Art.

Wer Design-Fan oder auf der Suche nach einem innovativen Mitbringsel aus Prag ist, muss unbedingt in den CZECHDESIGN Shop. In dem Shop im Zentrum Prags werden vor allem Produkte tschechischer Designer*innen angeboten. Manche von ihnen sind echte Stars der Design-Welt, andere stehen erst am Anfang ihrer Karriere. Hier gibt es Schmuck, Rucksäcke, Porzellan, Spielzeug, Handtaschen, Bücher und Naturkosmetik und alles andere, was praktisch ist und cool und kreativ aussieht.

Wem das Gewusel in der Prager Altstadt zu viel wird, der sollte auf die andere Seite der Moldau und in den Petřín Garten. Der große Park ist auf einem Hügel gelegen, spazieren kann also schnell ziemlich schweißtreibend sein. Wenn du es entspannt angehen willst, dann fahre mit der Standseilbahn durch den Park und auf den Petřín-Hügel. Durch die Hügellage gibt es einige Orte, an denen du mit schönem Blick auf Prag verweilen kannst, und sogar einen Wasserfall.