Tørshavn – 11 Tipps für die Hauptstadt der Färöer

Als wir das erste Mal von „färöischen Tapas“ gehört haben, mussten wir sofort einen Tisch bei Katrina Christiansen buchen. In dem gemütlichen Restaurant, das uns die eine oder andere Einrichtungsinspiration gegeben hat, werden verschiedene kleine Gerichte wie geräucherter Lachs mit Apfelkompott, Kabeljau mit Austerncreme oder gebackener Sellerie mit eingelegter Rote Bete serviert. Dabei kannst du aus einem Fleisch- und veganen Menü wählen und bei Bedarf ein Wein-Pairing dazu bestellen. Ein Dinner hier solltest du auf keinen Fall verpassen, auch wenn der Preis eher aus der Kategorie „Gönnen“ ist.

Auf der Halbinsel Tinganes in Tørshavn befindet sich einer der ältesten Regierungssitze der Welt. Bereits 825 gründeten norwegische Siedler*innen hier ein Parlament (Ting). Bis heute werden einige der markant roten Häuser mit ihren begrünten Dächern, die im 16. und 17. Jahrhundert entstanden sind, als Arbeitsstätte der färöischen Regierung genutzt. Am besten flanierst du einfach drauf los und lässt die besondere Atmosphäre dieses Ortes direkt am Hafen auf dich wirken.

Nach einem langen Tag an der frischen Luft mit einem Kaffee in der einen Hand und einer noch warmen Zimtschnecke in der anderen sich wieder aufwärmen, klingt nach genau deiner Art von Entspannung? Dann auf zu Breyðvirkið! Die kleine, unscheinbare Bäckerei liegt in der Nähe des Hafens von Tørhavn und bietet täglich frische Backwaren auf Sauerteigbasis an. Neben den Zimtschnecken solltest du auch unbedingt die Kardamomteilchen probieren.

Mit Blick aufs Meer aufwachen, dich mit einem reichhaltigen Frühstück stärken und in ein neues Abenteuer starten: Das geht perfekt im Hotel Føroyar, das auf einer Anhöhe etwas außerhalb der färingischen Hauptstadt Tørshavn liegt. Während der Eingangsbereich und die Bar des Hotels in warmen Orange- und Rottönen gestaltet sind und zum Verweilen einladen, sind die Zimmer im zurückhaltenden, nordischen Stil eingerichtet. Die Architektur des Hotels ist ziemlich außergewöhnlich, denn es wurde quasi in einen Berg gebaut, hat – wie die meisten Häuser auf den Färöern – ein begrüntes Dach und ist so von oben kaum sichtbar. Für 2024 ist übrigens die Eröffnung eines großen Spas geplant, von dem aus du dann den Blick auf die Insel Nólsoy noch entspannter genießen kannst.

OY Brewery ist die größte Brauerei in Tørshavn und die zweitgrößte auf den Färöern (die größte, Føroyar Bjór, befindet sich in Klaksvik). Die große, moderne Produktionshalle liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums, ist aber den Abstecher wert, denn hier kannst du nicht nur sehen, wie das Bier gebraut wird, sondern es auch direkt verkosten. Unter der Woche hat auch der angeschlossene Brewpub geöffnet, in dem du auch deftiges Fast Food bekommst. Im Verkaufsraum nebenan kannst du dir ein paar der coolen, bunten Dosen mitnehmen. Einziger Wermutstropfen: Es gibt kein alkoholfreies Bier.

Die Färöer werden auch Schafsinseln genannt, weil hier mehr Schafe als Menschen leben. Die Färinger leben von der Schafzucht und nutzen das Fell unter anderem zur Herstellung von Accessoires und Kleidung, um durch die kalten Winter zu kommen. Wolle wird sogar als “das Gold der Färöer” bezeichnet und so gibt es auf der Inselgruppe viele Läden, die kuschelige Pullover und Shirts verkaufen. Die ausgefallensten und schönsten bekommst du in Tørshavn bei Guðrun & Guðrun. In dem kleinen Store werden von Hand gemachte Pullover in kleinen Mengen verkauft, die unter anderem von Frauen in Jordanien und Syrien gestrickt werden, die vom "women's empowerment project" finanziell unterstützt werden.

Einen Spaziergang durch den Park Viðarlundin í Havn solltest du dir nicht entgehen lassen, denn es ist der einzige Ort auf den Färöern, an dem Bäume wachsen – geschützt vor den für die Färöer berühmten, gefräßigen Schafen. Hier spazierst du entlang eines schmalen Bachs, über kleine Erhebungen und vorbei an versteckten, romantisch gelegenen Bänken. Am besten verbindest du deinen Spaziergang mit einem Besuch in dem Museum Listasavn Føroya.

Wenn du dich für Musik interessierst und immer auf der Suche nach neuen Klängen bist, dann solltest du Tutl Records einen Besuch abstatten. In dem kleinen Plattenladen – der zu dem gleichnamigen Label gehört – in der Innenstadt von Tørshavn wird nämlich ausschließlich Musik färingischer Künstler*innen verkauft. Plattenspieler stehen bereit für dich, um in die Platten reinzuhören, du kannst natürlich aber auch um den Rat der Verkäufer*innen fragen.

Ein verregneter Tag ist auf den Färöern nicht selten, daher solltest du dir vor deiner Reise auf die Inselgruppe ein gutes Alternativprogramm zu deinen Outdoor-Abenteuern überlegen. Du könntest zum Beispiel der Nationalgalerie Listasavn Føroya einen Besuch abstatten und färingische Kunst ab 1830 entdecken! Die Sammlung umfasst circa 2.800 Werke, vor allem Gemälde, aber auch Grafiken, Skulpturen, Installationen und Textilien. Eingebettet in den Tørshavner Park Viðarlundin í Havn, liegt die Galerie sehr idyllisch mitten im Grünen. Ein Besuch hier lohnt sich also doppelt.

Das Energielevel ist mal wieder im Keller und ein schneller Snack muss her? Dann auf zum Bitin, wo du die für die skandinavischen Länder typischen Smörrebröd bekommst – also kleine Brote, die mal mit frittiertem Hering, mal mit Roastbeef oder Kartoffeln belegt sind. Im Untergeschoss des Bitin befindet sich Suppugarðurin, das (veganes) Ramen serviert.

Die Länder Skandinaviens sind bekannt als Design-Mekka und auch die Färöer stellen da keine Ausnahme dar. Wenn du auf der Suche nach farbenfroher Keramik, handgemachter Seife oder ausgefallenen Accessoires und Kleidung bist, solltest du Öström in Tørshavn einen Besuch abstatten. Der große Store am Hafen bietet talentierten einheimischen Designer*innen eine Plattform und ist der beste Orte, um färöische Produkte zu shoppen. Nebenan befindet sich übrigens Steinprent, eine Druckwerkstatt und Galerie, in der Künstler*innen Lithografien her- und ausstellen.