Andorra – 11 Tipps für deine erste Reise in das Fürstentum in den Pyrenäen
Das Fürstentum und UNESCO Weltnaturerbe Andorra liegt ziemlich genau zwischen Frankreich und Spanien, mitten im Herzen der östlichen Pyrenäen. Wer die Berge liebt, sich gerne in der Natur aufhält und sportlich betätigt, muss dieses schöne Fleckchen Erde gesehen haben. Selbst wenn ihr nur auf der Durchreise an die katalanische Mittelmeerküste seid, lohnt sich ein Stopp hier allemal. Andorra hat nämlich nicht nur historisch, kulturell und kulinarisch einiges zu bieten, sondern ist auch der ideale Ort, um zur Ruhe zu kommen, sich zu fokussieren und in Achtsamkeit zu üben oder die hier offizielle Amtssprache Katalanisch zu lernen.Wir haben nach unserer Rückkehr 11 Tipps für eure erste Reise in den Zwergstaat mitgebracht.
ANDORRA – GUT ZU WISSEN
DIE BESTEN TIPP FÜR ANDORRA

1 Übernachten im Cal Batlle in La Cortinada
In La Cortinada, einem Ortsteil der Gemeinde Ordino, direkt am Berghang gelegen, befindet sich das Cal Batlle, eine gemütliche Ferienhütte mit gerade einmal 5 Gästezimmern. Begrüßt werdet ihr von Hausdame Olga höchst persönlich. Sie kümmert sich um alles, was im Haus anfällt und lebt zusammen mit ihrem Hund auch selbst in einer kleinen Wohnung unter dem Dach. Sobald ihr die Hütte betretet, bemerkt ihr sofort, wie liebevoll das zweistöckige Haus hergerichtet wurde. Ein ganz besonderer Twist aus Tradition und Moderne machen den einzigartigen Stil dieser Unterkunft aus. Die Zweibettzimmer sind auf drei Etagen verteilt und jeweils individuell eingerichtet. In der ersten Etage befindet sich ein Gemeinschaftsraum mit einem Esstisch sowie eine große Sofalandschaft. Im oberen Geschoss gibt es außerdem noch ein gemütliches Kaminzimmer – perfekt um sich nach einem aktiven Tag zu entspannen. Olga ist ein herzensguter Mensch und liest euch jeden Wunsch von den Lippen ab. Morgens bereitet sie euer Frühstück zu und solltet ihr irgendwelche anderen Fragen haben, zögert nicht, sie zu fragen, denn Olga ist in Andorra geboren und somit ein echter Local, von denen es in Andorra gar nicht so viele gibt, wie man denkt.

2 Beim Yoga in den Bergen seine innere Ruhe finden
Yoga und Meditation hilft uns zu entspannen, den Alltag zu vergessen und dabei, den Fokus ganz auf unsere körperliche Mitte zu richten. Und wo sonst sollte das besser gelingen als unter freiem Himmel in der Natur. Auch wenn die Luft in den hohen Bergen Andorras für Untrainierte schon merklich dünner wird, so gehen die Übungen mit einem sagenhaften Panoramablick über die Täler Andorras doch gleich leichter von der Hand als in einem engen Indoor Studio in Berlin. Wenn ihr einen Stopp in der Gegend um Llorts einplant, könnt ihr zum Beispiel eine Session bei Eduardo Arcila buchen. Eduardo ist nicht nur Yoga-Lehrer und Coach, kennt sich gut mit Meditation und Atemübungen aus, sondern kommt sogar zu euch auf den Berg gewandert, um euch dort ein unvergessliches Yoga-Erlebnis zu bescheren. Er selbst ist vor 12 Jahren aus Venezuela nach Andorra gekommen und geblieben. Das sagt eigentlich schon alles, oder?

3 Eine Auszeit nehmen und in einer landestypischen Borda in den Bergen übernachten

4 Nimm an einer Kräuterwanderung im Naturschutzgebiet Vall de Sorteny teil
Das Sorteny Valley liegt im Norden Andorras. Das Naturschutzgebiet ist mit dem Auto von Andorra la Vella in weniger als einer halben Stunde zu erreichen und eignet sich hervorragend für Wanderungen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Ein besonderer Tipp: Ihr solltet im Vorhinein eine Kräuterwanderung buchen, denn am Wegesrand finden sich hier allerlei wilde Kräuter und Gewächse, die über Jahrhunderten für medizinische Zwecke eingesetzt wurden. Der Bergführer Manel Niell Barrachina ist Experte auf diesem Gebiet und kennt die Flora und Fauna des Gebirges besser als seine eigene Westentasche. Er hat nicht nur die ein oder andere interessante Anekdote in petto, sondern erklärt auch, vor welchen Kräutern wir uns besser in Acht nehmen sollten, weil sie giftig sind. Und das sind erstaunlicherweise ziemlich viele. Je weiter ihr wandert, desto mehr öffnet sich der Himmel über euch und die von Schnee bedeckten Berggipfel kommen immer näher. Ein Traum!

5 Sich im Inúu Spa verwöhnen lassen
Wer einen Aktivurlaub in Andorra plant, der sollte zwischen all den Höhenmetern und Wanderungen unbedingt auch mal einen Tag Auszeit und Verwöhnprogramm einlegen. Das geht hier ziemlich gut, denn Andorra ist ein Wellnessland. Eine der größten Spa-Anlagen findet ihr in Escaldes-Engordany, das ziemlich direkt an die Hauptstadt Andorra la Vella anschließt. In dem riesigen Caldea Wellness-Tempel könnt ihr in Thermalwasser baden, ins Hamam oder die Sauna gehen, euch massieren lassen sowie andere exotische Treatments buchen und einfach mal so richtig abschalten. Vergesst aber nicht, euch vorher anzumelden. Der Inúu-Spa-Bereich, ausschließlich für Erwachsene zugänglich, verspricht absolute Ruhe. Schmeißt euch in einen der weißen Bademäntel, nehmt ein gutes Buch mit und lasst euer Handy in der Garderobe!

6 Modern interpretierte Tapas in der Bodega Poblet in Andorra la Vella essen
Klar, wer in Katalonien unterwegs ist, darf natürlich nicht darauf verzichten, sich durch die Tapas-Vielfalt zu futtern. Durch die lokale Nähe zu Katalonien einerseits und Frankreich andererseits, finden sich in Andorra selbstverständlich auch viele Einflüsse aus beiden Ländern in der Küche wieder. In der gemütlich und bunt eingerichteten Bodega Poblet in Andorra la Vella bekommt ihr modern interpretierte Tapas serviert, die ein erstaunlich hohes Niveau der Kochkunst erreichen. Wachteleier mit Chorizo, Salat mit Steinpilzen oder Kroketten mit Hühnchen und Iberico-Schinken. Zum Dessert könnt ihr Gin-Eis oder Käsekuchen mit Erdbeeren ordern. Na, wie klingt das? Der Service ist hervorragend und eine gute Weinbegleitung gibt es außerdem auch. Wer einen Ausflug nach Andorra la Vella plant, sollte vorher hier zum Abendessen reservieren und ein paar Euro für richtig gutes Essen in die Hand nehmen – es lohnt sich!

7 Wandern, klettern oder Canyoning in den Pyrenäen
Wenn man sich während eines Aufenthalts in Andorra sportlich und in der Natur bewegen will, weiß man gar nicht, wo man anfangen soll. Es gibt schier unendliche Möglichkeiten die Berglandschaften, Flüsse und Seen zu entdecken. Fast überall findet ihr ausgezeichnete Wanderwege und Routenvorschläge, die ihr auf unterschiedlichste Weise erklimmen könnt. Im Winter ist das Fürstentum in den Pyrenäen Skiparadies, im Sommer könnt ihr mit dem Mountainbike fahren oder klettern, Golf spielen oder schwimmen gehen. Nichts ist unmöglich. Wir empfehlen euch bei Andorra Tourismus vorbeizuschauen, dort findet ihr das vielfältige Angebot zusammengefasst und könnt – je nach Bedarf – direkt eine Tour buchen. Ihr könnt euch jedenfalls sicher sein, dass bei jeder Aktivität eine traumhafte Aussicht garantiert ist, denn rund 92 Prozent der Landesfläche besteht aus Wäldern, Bergen, Seen und Flüssen. Tipp: Für Anfänger*innen eignet sich eine geführte Wanderung. Die Camí de Rockford Hiking Tour beispielsweise führt entlang des regionalen Fernwanderweges (GFK), der Andorra umrundet.

8 Im La Birreria Bier trinken und nette Menschen kennenlernen
Glaubt man den zahlreichen Einträgen des Touristikportals TripAdvisor, haben das La Birreria offenbar schon viele Menschen eher durch Zufall entdeckt. Die kleine und sehr enge Bar in Andorra la Vella wirkt von außen eher unauffällig, hat aber diesen gewissen Kneipencharme, den man in vielen schicken Bars heutzutage schmerzlich vermisst. Auch wenn Andorra keine Biernation ist, sondern lieber Wein trinkt, findet ihr bei La Birreria eine riesige Auswahl an Biersorten aus Andorra und aller Welt. Frisch gezapft vom Fass oder aus der Flasche, ganz wie ihr wollt. Im Hintergrund läuft Heavy Metal und auf einem Fernseher in der Ecke eine Diashow mit Fotos von Tourist*innen aus aller Welt, die auf der Eckbank Platz genommen haben. Man kommt hier schnell ins Gespräch, wird super lieb bedient und auf Wunsch auch in allen Bierfragen beraten.

9 Einen Snack im Szenetreff Orange Goat verputzen und Leute beobachten
Das Café Orange Goat gehört zu angesagtesten Szenetreffs in Escaldes-Engordany. Besonders beliebt ist das Orange Goat bei jungen Leuten (das Durchschnittsalter in Andorra liegt übrigens bei 40 Jahren) und unter Radrennfahrern, die sich nach ihren Trainingseinheiten in den bergigen Pisten, gern auf einen Snack, einen ausgiebige Mahlzeit oder einfach nur einen Kaffee hier verabreden. Die Einrichtung ist sehr urban, modern und hipp — genauso wie die Gerichte auf der Speisekarte. Von der Buddha Bowl über den Pulled Pork Wrap bis hin zum Syrian Salad findet ihr so ziemlich alles, was im Food-Bereich gerade Trend ist. Dazu trinkt man Kokosnusswasser, einen Smoothie oder bestellt ein Stück Kuchen zum Dessert – selbstverständlich auch in der glutenfreien oder veganen Variante erhältlich. Auch wer beim Fahrradfahren nicht mitreden kann, verbringt hier eine wahnsinnig entspannte Zeit und kann ganz wunderbar Menschen beobachten.

10 Bei einem Helikopter-Flug Andorra von oben und in seiner ganzen Schönheit bestaunen
Wer die Pyrenäen neinmal von oben aus der Vogelperspektive sehen will, der sollte sich einen Helikopterflug mit Heliand nicht entgehen lassen. Der 15-minütige Rundflug über die Berglandschaft ist ein einzigartiges Erlebnis und vermittelt euch einen hervorragenden Eindruck von der Schönheit Andorras. Ihr fliegt über Ordino und Andorra la Vella, könnt die Skipisten und Gletscher aus nächster Nähe betrachten und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Versprochen! Ein Helikopterflug für vier bis zu fünf Personen kostet ingesamt um die 450 Euro. Pro Person liegt der Preis dann bei etwa 90 Euro für einen Flug. Nicht gerade günstig, aber absolut gut angelegtes Geld! Kleiner Tipp: Wenn ihr euch traut, vorne zu sitzen – nutzt die Chance! Von hier aus habt ihr die beste Sicht und könnt perfekt Fotos und Videos machen.

11 Shoppen gehen in der Hauptstadt Andorra la Vella
Andorra la Vella ist die Hauptstadt Andorras. Das heißt, hier leben von den insgesamt knapp 80.000 Einwohner*innen des Landes sehr viele auf einem Fleck. Dementsprechend spielt sich hier auch das Leben ab. Neben den vielen Restaurants, Bars und Museen, ist Andorra aber vor allem auch als Shopping-Paradies bekannt. Die Qualität der Produkte sei hochwertig, die Preise bezahlbar und im Vergleich zu den Nachbarländern immer noch sehr günstig, hört man immer wieder. Das wird sicherlich auch ein Grund sein, warum viele Tourist*innen aus den benachbarten Regionen nur für einen Abstecher zum Einkaufen vorbeikommen. Kaum hat man die Grenze nach Andorra passiert, flankiert eine Shopping Mall nach der nächsten die Straßen. Die meisten Geschäfte haben sich allerdings in Andorra la Vella angesiedelt, insgesamt sollen es 2000 sein. Wenn ihr also schon mal in Andorra seid, plant eine ausgedehnte Shopping-Tour mit ein. Zum Beispiel ins Shopping Centre Pyrénées, das mit einer sagenhaften Auswahl überzeugt. Kaufen könnt ihr hier Mode, Schmuck, kulinarische Erzeugnisse aus der Region und vieles mehr. Aber Achtung: Ihr dürft nur Ware in einem Gesamtwert von 900 Euro ausführen, ansonsten müsst ihr am Zoll drauf zahlen – und das kann durchaus schon mal teuer werden.