Barcelona Geheimtipps – 11 Orte abseits der touristischen Ecken

Barcelona ist eine Stadt der Gegensätze: zwischen Bergen und Meer, Modernisme und Moderne, Tradition und Innovation, Unabhängigkeit und Einheit. Den Flair der Hauptstadt Kataloniens und zweitgrößten Stadt Spaniens kann man nicht wirklich in Worte fassen, nur fühlen. Lässt man sich eine Weile durch die Gassen treiben, versteht man allerdings schnell, dass Barcelona so viel mehr ist als Gaudí, Fußball und Tapas. Die vielfältige katalanische Kultur kannst du in der Architektur, Küche, Sprache und den spektakulären Straßenfesten Barcelonas kennenlernen.

Die schönsten Jahreszeiten für einen Besuch sind im Frühling und Herbst – dann sind die Temperaturen angenehm und die Straßen deutlich weniger überfüllt. Wenn du Lust hast, Barcelona abseits touristischer Ecken zu entdecken, habe ich 11 Tipps für dich.

Barcelona – Gut zu wissen

Meine Geheimtipps für Barcelona

Jardins de Rubió i Lluch, Barcelona
© Ida Heinzel

1
Entspanne unter Orangenbäumen im Jardins de Rubió i Lluch

Mitten im quirligen Raval und nur einen Katzensprung von der Rambla entfernt, versteckt sich eine unerwartete Oase. Die Jardins de Rubió i Lluch befinden sich im Innenhof eines historischen Krankenhauses aus dem Mittelalter, einem Museum und einer 1807 gegründeten Bibliothek. Wenn du eine Pause vom Trubel der Stadt brauchst, kannst du hier unter blühenden Orangenbäumen lesen oder eine Runde Schach mit katalanischen Opas spielen. Besonders schön: Zeitungen und Bücher kann man sich hier an einem kleinen Stand ausleihen. Im Innenhof befindet sich auch eine kleine Bar, das El Jardí, in der du im Anschluss Vermut und Sangría de Cava unter Lichterketten trinken kannst. Wenn du in noch mehr versteckten Gärten wandeln möchtest, können wir dir den Jardí de la Fundació Julio Muñoz Ramonet und den Jardí Botànic Històric empfehlen.

Espai Joliu, Barcelona
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2
Lerne das Viertel Poblenou bei einem Spaziergang kennen

Obwohl Poblenou nicht weit außerhalb liegt, wird es bei Barcelona-Besuchen oft übersehen. Vollkommen zu Unrecht, denn im weitläufigen, ruhigen Viertel lässt sich einiges entdecken. Im 19. Jahrhundert war Poblenou das Industriezentrum der Stadt – heute befinden sich in den umgebauten Fabrikhallen Kunstateliers, Galerien, Lofts, Büros und besondere Cafés. Einen Spaziergang im Viertel beginnst du am besten mit neuseeländischem Brunch im Little Fern und lässt dich danach einfach durch die Straßen treiben. Sehenswert sind zum Beispiel der neoklassizistische Friedhof Cementiri del Poblenou und das Museu Can Framis, in dem du zeitgenössische, katalanische Kunstwerke bestaunen kannst. Für Kaffee und Kuchen am Nachmittag solltest du im Anschluss im Espai Joliu oder bei Nomad Frutas Selectas vorbeischauen.

Platja Bogatell, Barcelona
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3
Lass dich morgens in den seichten Wellen am Platja del Bogatell treiben

Ein wirklicher Geheimtipp ist der Platja del Bogatell zwar nicht, weniger touristisch als am Platja de la Barceloneta geht es aber allemal zu. Gegen Mittag füllt sich der Strand aber auch hier mit Einheimischen und Strandverkäufer*innen, deshalb empfehlen wir dir auf jeden Fall, ganz früh am Morgen herzukommen. Leih dir ein Fahrrad aus und radel Richtung Norden an der Küste entlang, bis du ein ruhiges Plätzchen findest, an dem du dein Handtuch ausbreiten kannst. Die Morgenstimmung in Barcelona ist wirklich einmalig. Während die Stadt noch schläft, die meisten Läden geschlossen sind und das Licht ganz weich ist, kann man in aller Ruhe im noch seichten Meer in den Tag starten und sich danach in einer Chiringuito am Strand einen Kaffee holen. Für einen Badeausflug eignen sich auch der Platja del Garraf und der Platja de Castelldefels. 

ODD KIOSK, Barcelona
© Ida Heinzel

4
Entdecke Indie-Magazine und queere Kunst im ODD KIOSK

Abseits des touristischen Passeig de Gràcia lassen sich in den schachbrettartigen Straßen von L'Eixample besondere Orte entdecken. Unsere liebste Entdeckung: der ODD KIOSK. Was auf den ersten Blick aussieht wie ein normaler Zeitungsstand an einer vielbefahrenen Straße, entpuppt sich beim genaueren Hinsehen als charmanter queer space. Txema Montero und Iván Jiménez möchten mit ihrem Kiosk eine Bühne für queere Künstler*innen und besondere Indie-Magazine bieten. Neben internationalen Magazinen und Büchern findest du hier auch eine Auswahl mit ausgefallenen Prints und Kunstwerken von LGBTIQ+Künstler*innen. Alles wird sorgfältig von den beiden ausgesprochen freundlichen Besitzern kuratiert – bei einem Kaffee der lokalen Nomad-Rösterei erzählen sie dir gerne die Geschichte hinter den Produkten.

Café Babel, Barcelona
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5
Trinke Vermut mit Einheimischen am Plaça dels Traginers

Der versteckt in verwinkelten Gassen des Barri Gòtic liegende Plaça dels Traginers ist einer unserer liebsten Orte in Barcelona. Hier ist es fast unwirklich ruhig, obwohl direkt nebenan Autos über die Via Laietana brettern und sich Tourigruppen am Plaça de Sant Jaume versammeln. Eingerahmt von den Überresten eines römischen Turms, kann man auf dem kleinen Platz herrlich versacken, durchatmen und Straßen-Musiker*innen lauschen. Das Café Babel hat ein paar kleine Tische am Platz stehen und serviert von mittags bis spät nachts Tapas und Drinks zu fairen Preisen. Bestell dir einen Vermut auf Eis, ein paar Oliven und Pa amb tomàquet und genieße das süße katalanische Leben.

H10 Montcada, Barcelona
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6
Genieße Drinks und die Aussicht über Barcelona im H10 Montcada

Im Boutique-Hotel H10 Montcada gibt es in der 9. Etage eine wunderschöne Dachterrasse, die auch Nicht-Hotelgäste nutzen dürfen. Von hier aus hat man eine wirklich wunderschöne Aussicht auf die ganze Stadt. Bei einem Kaffee oder Estrella vom Fass (dazu gibt’s kleine Knabbereien aufs Haus) blickst du über die Dächer von El Born und dem Barri Gòtic bis zum Meer und den Hausbergen von Barcelona, dem Montjuïc und Tibidabo. Abends haben Hotelgäste auf der Terrasse Vorrang, deshalb empfehlen wir dir einen Besuch am Mittag oder Nachmittag.

Art Urbà Espronceda - Marroc Poblenou, Barcelona
© Ida Heinzel

7
Bestaune Urban Art und Ausstellungen kleiner Künstler*innen

Neben dem Museu Picasso und MNAC gibt es auch einige Orte in Barcelona, in denen du abseits vom Trubel lokale Kunst bestaunen kannst. Streetart findest du zwar in der ganzen Stadt, besonders empfehlenswert ist für urbane Kunst aber das Viertel Poblenou, das Ende der 1980er die Wiege der Graffiti-Kunst Barcelonas war. “El Petó” (“der Kuss”) in der Nähe der Catedral de Barcelona ist auch einen Abstecher wert: Das Mural von Joan Fontcuberta besteht aus 4.000 kleinen Fotos, die von Einwohner*innen erstellt wurden. Für Ausstellungen und sonstige Veranstaltungen sind das Niu und RAI eine gute Anlaufstelle. Auch spannend: Das IDEAL Centre d'Arts Digitals, in dem du die Werke berühmter Künstler*innen als audiovisuelle 3D-Darstellungen bewundern kannst.

Moirai Market, Barcelona
© Ida Heinzel

8
Stöbere in kleinen Läden mit lokalem Kunsthandwerk

Wir alle wissen: Die schönsten Andenken findet man weit abseits der Prachtstraßen und Einkaufsmeilen in kleinen versteckten Läden. Und davon gibt es in Barcelona einige! Eine unserer liebsten Neuentdeckungen ist der Moirai Market in El Born. Neben ausgewählter Vintage-Kleidung findest du hier handgemachten Schmuck, Sonnenbrillen und Badeanzüge. Perfekt für Mitbringsel und kleine Geschenke sind das Leopardo Leopardi in Gràcia und das Chandal in El Born. In beiden Concept-Stores findest du Prints, Bücher, Feinkost und andere Produkte lokaler Designer*innen.

La Muriel, Barcelona
© Ida Heinzel

9
Lausche Konzerten und lerne Katalan*innen kennen in Gràcia

Das quirlige Viertel Gràcia ist immer einen Besuch wert. Bis 1897 war der Stadtteil eine selbstständige Gemeinde und auch heute fühlt es sich immer ein wenig wie eine eigene Stadt in der Stadt an. Hier gibt es unzählige kleine Läden, Kunstgalerien, entspannte Eckkneipen und lauschige Plätze. Wer Lust hat, Katalan*innen kennenzulernen, ist hier auf jeden Fall richtig. Ein toller Ort für Livemusik und einen Aperitif ist La Muriel. Wenn du dann noch weiterziehen möchtest, solltest du am Plaça del Sol vorbeischauen. Hier ist immer etwas los – setz dich in eine der Tapasbars (wir gehen am liebsten ins Sol Soler) oder hol dir ein Dosenbier und setz dich einfach auf den Platz. Tagsüber lohnt sich ein Besuch in der Bäckerei Origo sowie in den Buchläden Llibreria Saturnàlia und Hibernian. Im Sommer findet hier im Viertel das Festa Major de Gràcia statt, das jedes Jahr ein Spektakel und sehr spannend zu sehen ist.

Parc del Carmel, Barcelona
© Ida Heinzel

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Picknicke am Parc del Carmel mit Blick über Barcelona

Während die Bunkers del Carmel früher mal ein Geheimtipp waren, muss man heute früh dran sein, um einen Platz auf dem ehemaligen Flakbunker zu ergattern. Macht aber nichts, schließlich gibt es in Barcelona noch genügend andere Aussichtspunkte, um den Sonnenuntergang zu genießen. Deutlich weniger trubelig geht es im Parc del Carmel zu – einem hügeligen Park mit verschlungenen Pfaden oberhalb des Parc Güell. Mit den Buslinien 22 und 24 in Richtung El Carmel fährst du steil bergauf und kannst das letzte Stück dann zu Fuß gehen. Vom höchsten Punkt des Parks hast du eine atemberaubende 360-Grad-Aussicht über die gesamte Stadt und kannst bei einem Picknick dabei zusehen, wie die Sonne verschwindet und die Lichter der Stadt langsam angehen. Übrigens auch sehr schön bei Sonnenaufgang!

La Maison, Barcelona
© Ida Heinzel

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Versacke bei Margaritas und Tapas im La Maison

Barcelona ist eine Stadt mit besonderer Barkultur. Hier gibt es wirklich etwas für alle – egal, ob du edle Cocktails schlürfen, günstiges Bier in lässiger Atmosphäre trinken oder Sangría aus Eimern kippen willst. Wenn du Lust hast, fernab der touristischen Partymeile ganz gemütlich in nachbarschaftlichen Bars was zu trinken, solltest du dich in kleinen Gassen im Barri Gòtic, El Born und Gràcia umschauen (in El Raval solltest du nachts lieber auf den belebten Straßen bleiben). Besonders ans Herz legen können wir dir das La Maison, das man wirklich nur findet, wenn man weiß, wo es ist. In der lauschigen Bar gibt es Cocktails zu wirklich fairen Preisen und Tapas in dämmrigem Licht und sehr gemütlicher Atmosphäre. Bei Margaritas und überbackenen Nachos kann man hier wirklich gut versacken und den Abend ausklingen lassen.

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