Ausgecheckt – Eine Nacht in der Hängematte von Lesovik

© Charlott Tornow

In unserer Serie Ausgecheckt testen wir spannende Outdoor-Produkte auf Herz und Nieren: Von der wasserfestesten Regenjacke über das leichteste Zelt bis hin zum faltbaren Kajak checken wir Innovationen aus, damit du weißt, ob sie sich lohnen. Wenn du auch von einem tollen Produkt weißt, das wir testen sollten, schreib uns gerne an [email protected].

WORUM GEHT'S?

Die entspannteste Art, im Sommer abzuhängen, ist in einer Hängematte. Unter Bäumen im Wind schaukeln und dabei langsam wegdösen – für mich gibt es nichts Meditativeres. Seit Langem schon will ich aber nicht nur meine Tage, sondern auch Nächte baumelnd verbringen. Gerade im Sommer, wenn die Temperaturen auch nachts nicht unter 20 Grad sinken, ist eine Hängematte eine tolle Alternative zum Zelt, das oft viel Platz wegnimmt und unhandlich ist. Deshalb wollte ich das Hängematten-Set des polnischen Herstellers Lesovik ausprobieren.

Lesovik, Hängematte, Biwakieren
© Charlott Tornow

WAS KANN'S?

Die Hängematte DRAKA von Lesovik zeichnet sich durch ihre Größe und das integrierte Moskitonetz aus. Die Liegefläche bietet Personen bis zu 210 Zentimetern Körpergröße komfortabel Platz und besteht aus Ripstop-Nylon, das bis zu 250 Kilogramm Belastung standhält – tendenziell kann man hier also auch zu zweit drin liegen. Das engmaschige Moskitonetz ist an einem integrierten Seil (Ridgeline) befestigt, kann von beiden Seiten über die gesamte Länge geöffnet und geschlossen werden und ist bei Bedarf auch vollständig abnehmbar. Die Hängematte kann auch an beiden Seiten mit zusätzlichen Bändern und Karabinern abgespannt werden, um sie geräumiger und leichter zugänglich zu machen. Das komplette Set, das aus Hängematte, Ridgeline, Packsack, Karabiner, Organizer, Baumgurten und Woopie Sling besteht, wiegt insgesamt rund 800 Gramm und hat eine Größe vom 28 x 12 x 12 Zentimetern, ist also sehr handlich und kann für ein Wochenende im Wald auch easy am Rucksack befestigt werden. Zusätzlich habe ich für meine Testnacht ein wärmeisoliertes Underquilt von Lesovik dabei, das man nachts unter der Hängematte befestigt und das vor Kälte, Wind und Nässe schützt.

Lesovik, Hängematte, Biwakieren
© Charlott Tornow
Lesovik, Hängematte, Biwakieren
© Charlott Tornow

WIE IST ES?

Meiner Meinung nach sollten Hängematten ohne viel Nachdenken schnell aufgehängt sein. Das Set der DRAKA-Hängematte beinhaltet eine Anleitung, die sich etwas komplizierter liest, als sie tatsächlich ist. Die Baumgurte müssen nur einmal um den Stamm geschlungen und mit einem ultraleichten Karabiner an der grauen, integrierten Woopie Sling (verstellbare Seile) befestigt werden. Es wird ein Baumabstand von fünf bis sieben Metern empfohlen; wenn die Hängematte durchhängt, kann man die gesamte Länge über die Schlingen der Woopie Sling anpassen. Die Abspannseile sind ein nettes Gimmick für tagsüber, wenn man das Underquilt für die Nacht befestigen will, sind sie aber im Weg und müssen wieder entfernt werden.

Lesovik, Hängematte, Biwakieren
© Charlott Tornow

Toll finde ich das Moskitonetz, das sich wirklich leicht öffnen, schließen und zur Seite schieben lässt. Durch die immer gespannte Ridgeline in der Mitte der Hängematte hängt sie auch nachts, wenn man sich vor Insekten schützen will, nicht durch. So fühle ich mich nicht eingeengt und habe nach oben viel Platz. An der Ridgeline befindet sich übrigens auch ein Aufbewahrungsfach für kleinere Gegenstände. Richtig begeistert bin ich von dem Underquilt, das man einfach an der Hängematte befestigt. Während meiner Nacht draußen ist es ungefähr 15 Grad kalt und das weiche Quilt hält mich die gesamte Zeit über von unten schön warm. Wichtig dabei ist, dass das Quilt eng an der Hängematte anliegt, damit kein Luftstrom erzeugt wird. In die Hängematte kannst du je nach Temperatur einen Schlafsack oder eine Decke legen.

Lesovik, Hängematte, Biwakieren
© Charlott Tornow

DAS FAZIT

Ich habe meine erste Nacht in der Hängematte absolut genossen. Der Hersteller empfiehlt, quer zu liegen, wodurch du mehr Stabilität beim Schlafen erhältst und auch entspannt auf der Seite liegen kannst, ohne in einem Berg auf Stoff zu versinken. Tatsächlich funktioniert das durch die große Liegefläche der Draka perfekt. Wenn du ein absoluter Outdoor-Fan bist und auch bei Minusgraden oder Regen in der Hängematte schläfst, kannst du dich mit einem Winter-Quilt und einem Tarp von Lesovik zusätzlich schützen. Mit 189,90 Euro ist die Hängematte zwar nicht die günstigste, die es gibt, aber die ausgefeilteste. Vergleichbare Modelle sind entweder nicht so groß, haben kein integriertes Moskitonetz oder werden nicht mit allen wichtigen Bestandteilen geliefert.

Lesovik Hängematte DRAKA: 189,90 Euro | OTUL Lite Sommer Underquilt: 124,90 Euro | Tarp: ab 119 Euro | Zur Website

Lesovik, Hängematte, Biwakieren
© Björn Wisnewski

Übrigens: Es gibt einige Dinge, die du beachten musst, wenn du eine Nacht in der Hängematte verbringen willst, zum Beispiel im Wald. Was das sogenannte Biwakieren ist und welche Regeln dabei gelten, verraten wir dir in diesem Artikel.

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