11 Museen in Deutschland, die einen Ausflug wert sind
Wenn ich einen Trip in eine andere Stadt plane, schaue ich noch vor Hotels oder Restaurants, was es für spannende Museen vor Ort gibt. Ich liebe es, dunkle Winternachmittage oder verregnete Morgende durch ruhige Räume zu streifen und mich von Fotografien, Gemälden oder Skulpturen inspirieren zu lassen. Zum Glück gibt es überall in Deutschland Museen, die so gut sind, dass sich eine Städtetrip alleine für ihren Besuch lohnt. Diese 11 gehören auf jeden Fall dazu.
1 Verbringe einen ganzen Tag im Museum der bildenden Künste Leipzig
Das Museum der bildenden Künste Leipzig ist ein riesiger Glasbau, an dem man bei einem Spaziergang durch Leipzigs Innenstadt ironischerweise schnell vorbei laufen kann, so versteckt liegt er zwischen Katharinen-, Brühl- und Reichsstraße sowie Böttchergäßchen. Dabei sollten Kunst- und Architekturfans gleichermaßen das 2004 neu eröffnete Museum unbedingt besuchen, denn auf 7000 Quadratmetern und vier Stockwerken kann man sich hier gut einen ganzen Tag in europäischer Kunst aus dem 15. bis 20. Jahrhundert verlieren, die in monumentalen Räumen ausgestellt wird. Nicht missen solltest du die Werke der Leipziger Schule, denn Maler wie Neo Rauch, Werner Tübke, Neo Rauch oder Daniel Richter haben wie kaum andere die zeitgenössische, deutsche Kunst der letzten Jahre geprägt.
2 Erlebe wie Design entsteht im Vitra Design Museum
Eigentlich ist Vitra nur ein Möbelhersteller. Zum Portfolio der Firma gehören aber alle Designs von Charles und Ray Eames und auch wenn dir das nichts sagt: Die Stühle kennst du garantiert. Fans von gutem Produktdesign sind im Vitra Design Museum also im Himmel. Das Gelände liegt im deutschen Weil am Rhein, aber es ist ein lohnenswerter Ausflug bei deinem Basel-Trip. Zu dem Areal gehören das Museum, in dem du wechselnde Ausstellungen zu Design und Architektur besuchen kannst. Im Schaudepot kannst du eine umfangreiche Sammlung von ikonischen Leuchten und Möbeln sehen. Und schließlich gibt es noch das Vitra-Haus, in dem du aktuelle Produkte aus der Vitra-Welt kaufen kannst, und die Vitra-Fabrik, in der du bei Produktionsführungen in die Herstellung der Möbel-Ikonen schnuppern kannst.
3 Entdecke impressionistische Werke im Museum Barberini
Wenn du heute entlang des Alten Markts, der historischen Mitte Potsdams, flanierst, kannst du dir nicht mehr vorstellen, wie trostlos es hier noch in den 1990er- und 2000er- Jahren aussah. Die herrschaftlichen Gebäude und Palazzos, die hier einst standen, wurden während des Zweiten Weltkriegs ganz oder teilweise zerstört; die DDR-Regierung nutzte das brachliegende Gelände für einen Parkplatz und eine unansehnliche Fachhochschule. Seit 2017 erstrahlt der gesamte Markt aber im alten Glanz. Vor allem das Museum Barberini ist ein absolutes Muss bei einem Potsdam-Besuch. Nicht nur der Bau an sich und die schöne Lage direkt am Wasser haben es uns angetan, auch die Ausstellungen können sich sehen lassen. Die umfangreiche "Sammlung Hasso Plattner" zeigt vor allem französische Impressionisten wie Claude Monet, Pablo Picasso und Paul Cézanne. Immer wieder spannend sind auch die Wechselausstellungen.
4 Bestaune expressionistische Kunst im Buchheim Museum
Das Buchheim Museum beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Werken des Expressionismus rund um die Künstler*innengruppe "Brücke", die stark von der Landschaft am Starnberger See inspiriert wurde. Zusätzlich ist es bekannt für Kunstwerke des phantastischen Realismus. Allerdings lohnt sich der Besuch des Museum auch schon für die eindrucksvolle Architektur und seine tolle Lage mit Blick auf den See. Nach deinem Besuch kannst du die Eindrücke in dem Cafe auf der schönen Terrasse auf dich wirken lassen.
5 Staune im Ruhr Museum auf der Zeche Zollverein
In dem imposanten Gebäude der ehemaligen Kohlenwäsche der Zeche Zollverein befindet sich das Ruhr Museum. Hier kannst du drei spannende Dauerausstellungen zur Natur, Kultur und Geschichte des Ruhrgebiets bestaunen. Zusätzlich gibt es in der Galerie wechselnde, moderne Kunstausstellungen aus den Bereichen Fotografie und Malerei zu bewundern. Unbedingt besuchen solltest du das Panoramadach, von dem aus du einen einmaligen Blick über das weitläufige Gelände der alten Zeche hast.
6 Tauche ein in Kunst und Kultur im Dresdner Zwinger
Vermutlich gibt es keinen touristischeren Ort in Dresden als den Zwinger. Das neben der Frauenkirche bekannteste und berühmteste Gebäudeensemble ist halt einfach ein absolutes Highlight und Muss für alle, die noch nie in Dresden waren. Aber selbst jene, die das barocke Gesamtkunstwerk mit seiner beeindruckenden Festungsmauer, den romantischen Säulengängen, üppigen Gärten, kleineren Pavillons und dem idyllischen Nymphenbad schon kennen, entdecken hier sicher immer wieder was Neues – und sei es nur eines der 700 Kunstwerke aus dem 15. bis 18. Jahrhundert in der Gemäldegalerie, wo immer wieder wechselnde Ausstellungen stattfinden.
7 Verbringe einen Nachmittag voller Kunst im Museum Ludwig
Wenn du auf der Suche nach einem spannenden Museum in Köln bist, dann ist das Museum Ludwig die beste Wahl. Hier wird fast jede*r Kunstbegeisterte glücklich: Es gibt eine große Pop-Art-Sammlung, einige Werke von Picasso, eine große Sammlung zum deutschen Expressionismus und eine Fotografieabteilung. Nachdem du dich an der Kunst sattgesehen hast, schaue unbedingt auf der Terrasse des Museums im zweiten Stockwerk vorbei. Von dort kannst du dem Dom so nah wie an keinem anderen öffentlich zugänglichen Ort der Stadt sein.
8 Sieh dir moderne Fotografie in den Deichtorhallen in Hamburg an
Die Deichtorhallen direkt an der Hamburger Speicherstadt sind eine der größten Ausstellungshallen Europas. An den drei Standorten – Halle für aktuelle Kunst, Haus der Photographie und Sammlung Falckenberg – wird zeitgenössische Kunst mit einem Fokus auf Fotografie gezeigt. Ein Besuch hier lohnt sich bei jedem Hamburg-Trip, denn hier gibt es immer große Namen und neue Entdeckungen zu bewundern.
9 Verstehe die Geschichte des 20. Jahrhunderts anhand der Sammlung der Neuen Nationalgalerie
In dem beeindruckenden Gebäude des berühmten Architekten Mies van der Rohe auf dem Berliner Kulturforum befindet sich die Neue Nationalgalerie, die bei keinem Kultur-Trip nach Berlin fehlen darf. Im Untergeschoss wird die umfangreiche Sammlung von Kunst des 20. Jahrhunderts präsentiert. Wenn du die Räume chronologisch abgehst, kannst du anhand der Gemälde die wechselhafte Geschichte Europas nachvollziehen.
10 Versinke im Kunst(areal)rausch
Oft zeigt München sich eher dörflich. Aber wenn es um Kunst geht, weht kosmopolitische Luft an die Isar. Im Kunstareal zwischen den Unis zeigen die Pinakotheken, die Glyptothek, das Museum Brandhorst und viele weitere Ausstellungshäuser, was Künstler*innen vom Mittelalter bis gestern Vormittag geschaffen haben. Im Sommer wird die Szenerie hier noch ein wenig aufgelockert, wenn über die weiten Wiesen vor den Museen auch Fuß- und Basketbälle fliegen. Und bei Ballabeni um die Ecke gibt es das beste Eis um kunstfiebrige Gemüter zu kühlen.
11 Gucke zeitgenössische Kunst im Kunstverein Familie Montez
Schade, dass Frankfurt vielen Reisenden nur als Stadt der Bänker*innen oder Flughafen-Drehkreuze bekannt ist. Denn die Metropole am Main hat so viel mehr zu bieten – vor allem jenen, die sich für Kunst und Kultur interessieren. Kentridge im Liebieghaus, Matisse im Städel oder RAY Photography im Museum Angewandte Kunst – das Museumsufer schmückt sich mit allerlei nationaler und internationaler Kunst. Die Kunstwerke befinden sich in alten Villen und fast jedes Museum lädt mit einem süßen Café, einem großen Garten und Film- oder Tanznächten im Sommer zum Verweilen ein. Unser Geheimtipp ist allerdings der Kunstverein Familie Montez, der sich in einem flachen Gebäude gleich neben dem Hafenpark und zu Füßen der gewaltigen EZB im Osten der Stadt befindet. Hier kannst du nicht nur tolle Ausstellungen zeitgenössischer Künstler*innen betrachten, sondern auch zu Vortragsreihen, Jazzabenden, Performances oder Kunstmärkten vorbeischauen.