Chianti – 11 tolle Tipps für die italienische Region in der Toskana
Denke ich an Chianti, denke ich automatisch an den aromatischen Rotwein, den es häufig auch beim Italiener um die Ecke gibt. Natürlich wusste ich, dass der Wein nach einer Region in Italien benannt ist – so wie das bei Prosecco, Champagner und Co. ja auch der Fall ist –, dass die Region aber sogar ein Drittel der gesamten Toskana ausmacht und dementsprechend sehr viel mehr als "nur" Weinberge zu bieten hat, habe ich erst so richtig gemerkt, als ich dort war. Hier reihen sich zahlreiche kleine Dörfchen mit Marktplätzen, Aperol trinkenden Omas und Eis schleckenden Kindern aneinander, die von wunderschönen mit Zypressen gesäumten Serpentinen miteinander verbunden werden. Es gibt tolle alte Gutshöfe, leckere Pasta und Pizza, fantastisches Olivenöl, ganz viel Ruhe und jede Menge Vino. Ich zeige dir, was du in Chianti unbedingt unternehmen und wo du übernachten solltest.
1 Checke in die Villa Chiantigiana ein und genieße den Ausblick
Du willst in der Toskana entspannen, eine tolle Aussicht genießen, gleichzeitig deine Ruhe haben und trotzdem morgens Bahnen im Pool ziehen? We got you covered. Die Villa Chiantigiana liegt kurz hinter der Dorfgrenze von Panzano und bietet alles, was man sich nur wünschen kann. Das Anwesen besteht aus insgesamt fünf Wohnungen, alle haben ihren eigenen Eingang sowie eine eigene Terrasse zum Frühstücken – und drumherum sind Weinberge, Olivenhaine, Oleander und riesige Lavendelbüsche. Da das Anwesen ein bisschen Hanglage hat, ist es auf mehreren Ebenen verteilt, sodass du etwa auf der Pool-Ebene entspannen und den unverbauten Blick über die Toskana schweifen lassen kannst. Oder du grillst auf der gemeinschaftlich genutzten Terrasse eine Ebene darüber. Die Mutter des Besitzers heißt übrigens Maria, ist die perfekte italienische Mamma und eine zauberhafte Gastgeberin.
2 Gönn dir Pizza und Pasta im Ristorante Casalchino mit Blick über die Toskana
Wenn du entlang toskanischer Serpentinen fährst, fallen dir am Wegesrand der kilometerlangen Zypressen-Aleen bestimmt auch einige ziemlich herrschaftliche Eingangstore auf. An deren Ende stehen meist Privatvillen, sodass man nichts anderes tun kann, als im Vorbeifahren sehnsüchtige Blicke auf die Anwesen zu werden. Eine Ausnahme ist da das Ristorante Casalchino, in dem du nicht nur gut essen, sondern auch nächtigen kannst. Von Pizza über Pasta bis hin zu Fleisch- und Fischgerichten werden hier alle Wünsche erfüllt – der Blick von der Anhöhe, auf der sich das Ristorante Casalchino befindet, ist allerdings so atemberaubend, dass du das Essen glatt vergessen könntest.
3 Beobachte Menschen auf dem Dorfplatz in Panzano und schlürfe Aperol in der Enoteca Baldi
Es gibt nicht schöneres als italienische Dörfer und ihre Plätze. In Panzano treffen sich von den knapp 1100 Einwohner*innen gefühlt alle, die noch können, auf der Piazza Bucciarelli. Egal, ob an der ansässigen Eisdiele zum Eisschlecken, an der Weinhandlung La Ripa oder vor der Enoteca Baldi zum Aperol Spritz schlürfen und essen; der Dorfplatz ist der perfekte Ort, um ein bisschen dolce vita zu genießen. Wir empfehlen dir, entweder zuvor oder nach dem Essen einen kleinen Spaziergang durch Panzano zu machen. Das Dorf ist auf zwei Ebenen gebaut und von der unteren aus hast du durchgängig einen wunderbaren Blick über die Weite der Toskana – mit Sonnenuntergängen, die einen zum Weinen bringen können.
4 Iss Bistecca bei Italiens bekanntestem Metzger
Er ist der Alfons Schuhbeck Italiens – Dario Cecchini. Zwar ist er Metzger und kein Koch, aber durch seine etwas exzentrische Art ist der "Butcher from head to tail" weit über sein Heimatdorf Panzano in Chianti hinaus bekannt. In dem Tausend-Seelen-Dorf führt der Meistermetzger drei hochkarätige Gastronomien, die vor allem sein legendäres Bistecca (Beefsteak) an Menschen von Nah und Fern servieren. Im Dario Doc gibt es montags bis freitags Burger, Tartar und Gutes vom Schwein. In den beiden anderen Locations Officina della Bistecca und Solocicca speist man nach Anmeldung mittags oder abends im Kreise einer kleinen Gruppe verschiedenster Feinschmecker*innen von überall her. Alle sitzen an einem großen Familientisch und verkosten Gang für Gang Köstliches vom Rind. Da man zusätzlich zum guten Hauswein auch eigenen Wein mitbringen und diesen mit den anderen Gästen teilen kann, kommt man als Unbekannte und geht, italienische Lieder grölend, als Freund*innen auseinander.
5 Probiere fantastischen Wein auf dem Weingut Riparbello
Schon klar, in der Chianti gibt es zig Weingüter, nicht umsonst heißt die gesamte Region wie ein Wein. Eines der schönsten und verwunschensten Weingüter ist aber definitiv das von Manfred und seiner Familie, die vor über 40 Jahren mitten ins Nichts gezogen sind – und mittlerweile einen wunderschönen Gutshof, einige Schafe, Hühner und Co., einen kleinen Gemüsegarten und natürlich jede Menge Weinberge haben. Ursprünglich kommt Manfred aus der Pfalz, mit Wein ist er also quasi aufgewachsen. Sein Wissen über den Anbau gibt er inzwischen in der sonnigen Toskana weiter, der Wein schmeckt köstlich (unser Favorit ist der Solatio), manchmal kocht seine Frau Christel auch, seine Söhne geben Bildhauerkurse und produzieren selbst Weine. Und wenn du Glück hast (frag danach!), nimmt dich Manfred auch mit auf einen Spaziergang durch sein Weinreich. Ein Besuch lohnt sich sehr und wer gerne etwas mehr Wein trinkt, kann hier auch in einer der Ferienwohnungen unterkommen.
6 Spaziere durch Castellina und iss Pasta im Sotto Le Volte
Castellina ist eines der hübschesten Städtchen in Chianti und hat ungefähr so viele Restaurants wie Einwohner*innen. Ein ganz besonders hübsches ist das Sotto Le Volte, das sich in der Via delle Volte befindet – einer tunnelartigen, halb unterirdischen Straße, wo du dich fühlst, als würdest du in einem offenen Weinkeller sitzen. Hier gibt es leckere Antipasti, Pasta mit Muscheln oder Trüffel und natürlich Fleischgerichte. Wichtig: Du solltest Lust auf ein karnivores Dinner oder zumindest Meeresfrüchte haben, denn das Restaurant ist auf diese Gerichte spezialisiert; für Vegetarier*innen und Veganer*innen ist die Auswahl eher mau, Pizza suchst du auf der Speisekarte vergeblich.
7 Statte dem kleinen Dorf Montefioralle einen Besuch ab
Klein, kleiner, Montefioralle. Mit nur 80 Einwohner*innen zählt das malerische Dörfchen, das zum nur wenig größeren Greve in Chianti gehört, zu den Fiat Puntos unter den italienischen Gemeinden. Einen Besuch ist Montefioralle aber dennoch wert, denn statt großer Shoppingstraßen und Souvenierläden, findest du hier das echte italienische Leben – Opis, die mit ihrem Piaggio-Babytransporter durch die Gassen fahren inklusive. Früher hat hier die Adelsfamilie Vespucci residiert und wenn du genau hinsiehst, findest du ihre Wappen noch an einigen Häusern. Und in der Kirche Chiesa di Santo Stefano kannst du hübsche Marienbildnisse und andere Kunstwerke bestaunen.
8 Mache eine Weinprobe oder einen Kochkurs in der Tuscan Wine School
Was wäre ein Toskanabesuch ohne Weinprobe? Bei der Tuscan Wine School kannst du dich mitten in der Altstadt von Siena niederlassen, sehr viel über Wein lernen und gelegentlich sogar Kochkurse machen. Echte italienische Pasta, fantastischer Wein und das im Herzen der Toskana – besser geht's eigentlich nicht. Und für die Faulis gibt es auch coole Food- und Weintouren durch Siena. Dann musst du nicht selbst kochen, sondern kannst dich ganz aufs Schmecken konzentrieren.
9 Hole dir bei der Gelateria Dondoli ein Eis und genieße den Sonnenuntergang vom Parco della Rocca aus
Zugegeben, so viel Charme wie die anderen kleinen Dörfchen in der Toskana hat San Gimignano leider nicht mehr – dafür ist es mittlerweile zu touristisch, zu aufgeräumt, fast ein bisschen zu schön. Ein Ausflug dorthin lohnt sich aber trotzdem, denn hier gibt es in der Gelateria Dondoli das beste Eis der Welt (sagen nicht nur wir, sondern die Auszeichnung Gelato World Champion) und wenn du zur Abendzeit kommst, kannst du atemberaubend schöne Sonnenuntergänge betrachten, wenn du dich mit deinem Eis auf den Weg zum Parco della Rocca machst.
10 Übernachte im veganen Paradies in der toskanischen Agrivilla I Pini
11 Genieße Ossobuco, frische Pasta al Ragú und andere italienische Köstlichkeiten im L'Orto et un Quarto
Schon wenn du den Hof betrittst, weißt du, dass du hier richtig bist: Denn das L'Orto et un Quarto sieht aus wie die Kulisse von "Call Me By Your Name". Statt Romanzen werden hier allerdings frische Pasta und andere italienische Klassiker serviert. Das Schöne ist nicht nur der Ausblick und die Atmosphäre, sondern auch, dass auch Vegetarier*innen und Veganer*innen auf ihre Kosten kommen. Das meiste Gemüse stammt entweder aus dem eigenen Gemüsegarten oder hat Bioqualität. Trotz vegan-vegetarischem Schwerpunkt ist das absolute Highlight des Restaurants das Ossobuco. Wichtig: Reserviere abends lieber einen Tisch, denn das Restaurant ist sehr beliebt und dementsprechend kann es dir passieren, dass du spontan keinen Platz bekommst – und dann wirklich etwas verpassen würdest.