11 Orte in Deutschland, an denen du legal Wildzelten darfst
von Line & Sebastian von Off the Path
Das Zelt mitten in der Natur aufschlagen, das geht nur in Ländern wie Kanada, Norwegen oder Schweden – weit gefehlt! Auch in unserer Heimat findest du Orte, an denen du ganz legal Wildzelten darfst. Immer mehr Regionen in Deutschland bieten sogenannte Trekking-Camps an, und das zum Teil sogar in Naturreservaten oder Nationalparks. Wir zeigen dir 11 solcher Zeltplätze, die für dein nächstes Mikroabenteuer in Deutschland ganz nach oben auf deine Bucket-Liste gehören.
1 Entdecke die Trekking-Camps im Schwarzwald
Der Schwarzwald ist mehr als nur ein Wald: Er ist das größte zusammenhängende Mittelgebirge Deutschlands und beherbergt mit dem Nationalpark Schwarzwald auch einen der 16 Nationalparks der Republik. Außerdem befinden sich hier der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord und der Naturpark Südschwarzwald, und somit jede Menge wilde Natur. Neben zahlreichen Wanderwegen warten im Schwarzwald insgesamt auch 11 Trekking-Camps auf dich, in denen du zwischen Mai und Oktober zelten kannst. Neben Stellplätzen für bis zu drei Zelte verfügen die Camps über ein kleines Toilettenhäuschen und eine Feuerstelle. Du darfst hier also offiziell ein Lagerfeuer anzünden, was in Deutschland selten ist. Für ein Zelt für bis zu drei Personen zahlt du 12 Euro pro Nacht.
2 Biwakiere entlang des Forststeigs in der Sächsischen Schweiz
Bestimmt hast du schonmal von der Sächsischen Schweiz gehört und die bizarren Felsformationen vor Augen. Aber wusstest du auch, dass es hier die Tradition des Boofens gibt? Darunter versteht man das Übernachten in Höhlen oder Senken (Boofe), das noch heute von Bergsteiger*innen praktiziert wird. Insgesamt gibt es 58 gekennzeichnete Boofen, allerdings sind diese ausschließlich Kletter*innen vorbehalten. Während der Brutzeit und Setzzeit ist es zudem verboten, im Nationalpark Sächsische Schweiz im Freien zu schlafen. Als Wander*in kannst du jedoch zwischen April und Oktober auf einem der sechs Biwakplätze entlang des Forststeigs im Elbsandsteingebirge übernachten. Um hier Wildzelten zu dürfen, musst du ein Trekkingticket kaufen. Dieses kostet 10 Euro pro Person und Nacht.
3 Mache eine Trekkingtour durch die Eifel
Der Naturpark Hohes Venn-Eifel ist der erste seiner Art in Nordrhein-Westfalen, der abgeschiedene Naturlagerplätze und somit ein unvergessliches Trekkingabenteuer bietet. Jeder der insgesamt 18 Plätze verfügt über eine Komposttoilette und eine Zeltplattform, auf der maximal zwei Zelte Platz finden – für die pure Einsamkeit reservierst du einfach die gesamte Plattform. Pro Zelt und Nacht zahlst du 10 Euro. Am besten buchst du so früh wie möglich, denn die Plätze sind äußerst beliebt. Mithilfe des "EifelPfadFinders" kannst du aus rund 700 Wandervorschlägen deine eigene Tour von Camp zu Camp zusammenstellen und dir den GPS-Track dazu herunterladen.
4 Wandere mit dem Zelt durch den Spessart
Gleich in drei Regionen Bayerns erlebst du ein echtes Trekkingabenteuer und zwar im Franken- und im Steigerwald sowie im Spessart. Dabei ist letzterer Deutschlands größtes zusammenhängendes Gebiet aus Laubmischwäldern. Insgesamt vier Trekking-Camps stehen dir im Spessart zwischen April und Oktober zur Verfügung. Pro Zelt und Nacht wird eine Gebühr von 10 Euro fällig. Bis zu fünf Zelte für zwei bis drei Personen dürfen hier aufgeschlagen werden, sodass du hier auch wunderbar eine Trekkingtour mit Freund*innen erleben kannst. Dafür wurden gleich 13 Routen kreiert, die du mit Rucksack und Zelt bestreiten kannst.
5 Nimm dein Zelt mit auf eine Wanderung im Pfälzerwald
Die Pfalz gilt als Pionierin in Sachen Trekking-Camps und hat die ersten Zeltplätze bereits 2009 eröffnet. Heute gibt es bereits 15 Plätze, an denen du im Biosphärenreservat Naturpark Pfälzerwald und im Pfälzer Bergland dein Zelt aufschlagen und offiziell übernachten darfst. Pro Zelt für ein bis drei Personen und Nacht zahlst du hier 15 Euro. Alle Camps bieten Platz für insgesamt vier Zelte und auch hier hast du die Möglichkeit, ein Camp ganz für dich allein zu reservieren. Im Tourenportal findest du Vorschläge für Touren von einem Trekkingplatz zum nächsten. Wie wäre es beispielsweise mit einer Wanderung entlang der Südlichen Weinstraße?
6 Schlafe unter freiem Himmel im Hunsrück
Der Hunsrück bietet die Möglichkeit, ein Trekkingabenteuer zu erleben, zum Beispiel entlang des bekannten Saar-Hunsrück-Steigs oder entlang des Soonwaldsteigs. Seit 2020 befinden sich im Nationalpark Hunsrück-Hochwald drei Trekking-Camps, die du über eine Tageswanderung erreichst. Jedes Camp ist zwischen April und Oktober geöffnet und verfügt über zwei Plattformen, die jeweils Platz für bis zu zwei kleine oder ein großes Zelt bieten. Somit können hier bis zu vier Personen übernachten, wobei du 15 Euro pro Plattform zahlst. Im Soonwald warten hingegen gleich vier Camps auf dich, die jeweils über fünf Zeltplätze, einen Gruppenzeltplatz sowie über Sitzmöglichkeiten, eine Feuerstelle und eine Toilette verfügen.
7 Unterwegs im Trekkingpark Sauerland
Das Sauerland kannst du mit Zelt bepackt erkunden und hier zwischen April und Mitte November in einem der insgesamt neun Trekking-Camps übernachten. Pro Camp steht eine Plattform zur Verfügung, auf der zwei Zwei-Personen-Zelte oder ein Vier-Personen Zelt aufgeschlagen werden können. Das Besondere: Hier darfst du sogar bis zu zwei Nächte bleiben und deinen Hund mitbringen. Bei einer Person zahlst du 15 Euro pro Nacht, bei zwei Personen 20 Euro, bei drei 24 Euro und bei vier Personen 28 Euro. Wie wäre es also mit einer Trekkingtour mit Freund*innen und Vierbeinern entlang des Diemelsteigs oder des Uplandsteigs?
8 Mache eine Kanutour durchs Altmühltal
Für ein Mikroabenteuer der etwas anderen Art kannst du dich ins Altmühltal begeben. Es befindet sich mitten in Bayern und bietet mit dem gleichnamigen Naturpark Altmühltal die perfekte Umgebung für eine Kanutour. Mit 2.962 Quadratkilometern ist der Naturpark zudem der viertgrößte Deutschlands. Insgesamt neun Bootsrastplätze stehen dir hier zwischen Mai und Oktober zur Verfügung. Die Kosten liegen bei 15 Euro pro Zelt und Nacht, während du sogar bis zu zwei Nächte pro Platz bleiben darfst.
9 Zelte im grünen Naturpark Neckartal-Odenwald
Gleich über drei Bundesländer erstreckt sich der Odenwald und bietet dir mit vier abwechslungsreichen Camps ein unvergessliches Mikroabenteuer. Bis zu drei Drei-Personen Zelte finden hier jeweils Platz, während du in drei Camps sogar eine Feuerstelle vorfindest. Das vierte Camp verfügt dafür über eine liebevoll renovierte Wanderhütte mit Kochstellen und Sitzmöglichkeiten im Trockenen. Außerdem kannst du dich überall über eine Toilette freuen. Mithilfe des Tourenportals planst du deine Tour von Camp zu Camp übers Wochenende oder gar für länger. Pro Zelt und Nacht zahlst du im Odenwald 12 Euro.
10 Wandere auf dem Lichtenfelser Panoramaweg im Naturpark Kellerwald-Edersee
Im Naturpark Kellerwald-Edersee warten drei Trekking-Camps auf dich: Aartal, Nuhnetal und Fürstenberg. Alle befinden sich in der Nähe des 68 Kilometer langen Lichtenfelser Panoramaweges, sodass du auch hier ein kleines Trekkingabenteuer erleben kannst. Pro Platz lassen sich maximal drei Zwei-Personen Zelte aufbauen, während zwei der Plätze überdachte Sitzgelegenheiten bieten. Daneben kannst du dich über Komposttoiletten und Steinplatten für einen Kocher freuen. Für ein kleineres Zelt zahlst du 15 Euro und für größere Zelte 30 Euro pro Platz und Nacht. Hier startet die Saison im Mai und endet im Oktober.
11 Bikepacking in Schleswig-Holstein
Du bist gerne mit deinem Rad unterwegs und möchtest in der Natur zelten? Kein Problem! Dank der Initiative "Wildes Schleswig-Holstein" finden sich im nördlichsten Bundesland der Republik immer mehr Orte, die du in Wanderschuhen oder im Sattel ansteuern kannst und an denen du legal Wildzelten darfst. Bereits 30 Trekkingplätze verteilen sich im rund 38.000 Hektar großen Biotopnetzwerk und werden größtenteils privat angeboten. Teilweise ist eine vorherige Anmeldung erwünscht, manchmal kannst du auch, ohne dich anmelden zu müssen, erscheinen. In der Regel sind die Plätze auf ein bis zwei kleine Zelte mit je maximal drei Personen begrenzt.