11 Mikroabenteuer, die du im Sommer erleben kannst

© Björn Wisnewski

Der Sommer ist gemeinhin die Jahreszeit, in der halb Deutschland die Koffer packt und den Sommerurlaub im Ausland verbringt. Komisch eigentlich, denn ich finde, dass gerade der Sommer in Deutschland unschlagbar ist. Endlich kann man in all den unzähligen, wunderschönen Seen von Mecklenburg-Vorpommern bis Bayern baden gehen und mit Softeis und Pommes rot-weiß die Sonne genießen. Wer es etwas schattiger mag, veranstaltet ein Picknick im dicht bewachsenen Wald und Filme im Freiluftkino unter dem Sternenhimmel zu schauen ist doppelt so schön wie Indoor. Es geht natürlich auch noch abenteuerlicher! Wenn du diesen Sommer in Deutschland verbringst und noch auf der Suche nach ein paar spannenden Aktivitäten und Ausflugsideen bist, dann habe ich jetzt hier für dich 11 Mikroabenteuer, die perfekt für den Sommer geeignet sind.

1. Übernachte in einer Hängematte im Wald

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© Lukas Popp

Abends unterm Sternenhimmel einschlafen und morgens von den ersten Sonnenstrahlen und dem Gezwitscher der Vögel geweckt werden: Wenn du deine Zeit am liebsten draußen in der Natur verbringst, aber einem Aufenthalt auf einem überfüllten Campingplatz nicht wirklich was abgewinnen kannst, dann solltest du mal eine Nacht in der Hängematte verbringen. Statt etlicher Camping-Gadgets und viel Gepäck brauchst du für deine Nacht draußen nur eine Hängematte, ein Moskitonetz (falls du direkt am Wasser schläfst) und optional einen Schlafsack und ein kleines Kissen. Unsere Tipps für eine Nacht unter freiem Himmel kannst du hier nachlesen. Ganz wichtig: Informiere dich vorab, ob das Biwakieren an dem Ort deiner Wahl erlaubt ist. Generell verboten ist in Deutschland das Übernachten in Naturschutzgebieten.

2. Baue dein eigenes Floß

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© Marit Blossey

Du möchtest dich mal wie ein waschechter Huckleberry Finn fühlen und den Sommer auf einem Floß verbringen? Dann kannst du dir entweder eines mieten, was mittlerweile in jeder größeren deutschen Stadt möglich ist, oder du baust dir einfach selbst eins. Tatsächlich ist der Bau eines Floßes gar nicht so kompliziert. Je nachdem, ob du einfach nur ein bisschen Spaß haben willst oder das Floß den ganzen (oder mehrere) Sommer nutzen willst, brauchst du mehr oder weniger Material. Für ein solides Floß, das beim ersten Unwetter nicht gleich umkippt, benötigst du eine Holzpalette oder mehrere große Holzbalken, ein paar große Tonnen, die dich auf dem Wasser halten, und zwei große Paddel oder alternativ einen elektrischen Motor. Eine Anleitung findest du hier oder hier.

3. Veranstalte einen Kinoabend unterm Sternenhimmel

freiluftkino
© Marit Blossey

Eines meiner jährlichen Sommerhighlights sind die Open-Air-Kinoabende, die gute Freunde von mir veranstalten. Im Hinterhof ihres Wohnhauses spannen sie ein großes weißes Tuch auf, das an den Fenstern auf beiden Seiten des Hauses angebracht ist. Ein paar ausrangierte Stühle dienen als Sitzgelegenheit und über eine kleine Box läuft der Ton. Bier und Wein sind kalt gestellt, jede*r bringt ein paar Snacks mit und schon kann das private Freiluftkino unterm Sternenhimmel losgehen.

4. Lade deine Freunde zum italienischen Abend auf dem Balkon oder im Garten ein

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© Charlott Tornow

In der Küche duftet es nach Knoblauch und Basilikum und im Hintergrund singt Eros Ramazotti Liebeshymnen in Dauerschleife – falls der Italien-Urlaub gerade noch in weiter Ferne ist, du in der Zwischenzeit aber nichts gegen ein bisschen la dolce vita einzuwenden hättest, solltest du einfach mal einen italienischen Abend zu Hause veranstalten. Wir haben es selbst schon mal ausprobiert und können dir sagen, dass du nach zwei Limoncello Spritz vergessen hast, dass du nur auf deinem eigenen Balkon und nicht auf einer Piazza mitten in Rom sitzt. Wenn du dich noch mit den passenden Lebensmitteln und Accessoires ausstatten willst, schau mal im Amore Store vorbei. Dort gibt es alles, was das rot-weiß-grüne Herz begehrt: Nudeln in allen Formen und Größen, Tomatensauce, Pesto und Olivenöl, frische Wurst- und Käsewaren, ausgefallene Schokolade, natürlich jede Menge Wein und besondere Spirituosen oder alkoholfreien Aperitif. Du willst dir das ultimative Italien-Feeling nach Hause holen? Dann schau mal in unsere Tipps rein.

5. Mache eine Sonnenuntergangswanderung und koche dein Abendessen auf dem Campingkocher

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© Charlott Tornow

Als Mikroabenteuer im Winter haben wir dir eine Sonnenaufgangswanderung empfohlen, weil die Sonne so spät aufgeht, dass du dich noch nichtmal früh aus dem Bett quälen musst. Da sich die Sonne im Sommer aber schon gegen 5 Uhr blicken lässt, empfehlen wir dir für die warme Jahreszeit eine Sonnenuntergangswanderung. Da die Sonne gegen 21 Uhr untergeht, hast du genügend Zeit, zu dem Spot deiner Wahl zu wandern. Noch dazu fallen die Temperaturen in der Nacht, was im Sommer ja durchaus angenehmen sein kann. Wenn du deinen Ausflug noch etwas abenteuerlicher gestalten willst, dann nimm dir noch einen kleinen Gaskocher mit und bereite dein Abendessen kurz vor Sonnenuntergang zu, sodass du das ganze Spektakel doppelt genießen kannst.

6. Verbringe ein Wochenende auf dem Hausboot

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© Charlott Tornow

Eine der besten Arten, den Sommer in Deutschland zu verbringen ist definitiv auf dem Hausboot. Während die Landschaft langsam an dir vorbei zieht, kannst du Schwäne, Fischreiher, Biber, Enten und andere Tiere beobachten und sollte es mal zu warm werden, ankerst du einfach und springst ins Wasser. Abends schläfst du zum sanften Schaukeln des Bootes ein und morgens kitzeln dich die ersten Sonnenstrahlen über dem Wasser wach. Mittlerweile kannst du überall in Deutschland Hausboote mieten, ich war 2020 auf der Havel unterwegs und meinen Bericht findest du hier.

7. Veranstalte ein Boccia-Turnier

Mikroabenteuer Sommer
© Marit Blossey

Egal ob Boccia, Boule oder Pétanque: Wenn es darum geht, die hübschen glänzenden Metallkugeln so nah wie möglich an die hölzerne Zielkugel, auch Cochonnet genannt, zu bringen, sind wir immer dabei. Und das solltest du auch, es macht nämlich wahnsinnig viel Spaß. Schnapp dir am besten deine Liebsten und veranstalte ein kleines Turnier. Gespielt werden kann entweder in Zweier-Teams – wahlweise mit gemeinsamen Kugeln oder jede*r mit ihrem*seinem eigenen Set – oder jede*r gegen jede*n. Wer seine Kugel am nächsten an das Cochonnet gebracht hat, bekommt einen Punkt. Wer es sogar schafft, zwei Kugeln am nächsten zu platzieren, bekommt zwei Punkte. Werfen muss ein Team immer so lange, bis es am nächsten an der Holzkugel ist – dann wird gewechselt – oder keine Kugeln mehr hat. Gespielt wird klassisch bis 13, aber da seid ihr natürlich frei. Profis – und Faulis – spielen übrigens in beide Richtungen, bedeutet: Wer den Punkt macht, zieht den Wurfkreis und wirft anschließend die Holzkugel. Ist das neue Spiel vorbei, lauft ihr einfach zu euren Kugeln, die Gewinner*innen ziehen einen neuen Wurfkreis und werfen das Cochonnet in die andere Richtung. Wichtig: Bringt euch Snacks und Drinks mit, ein bisschen Musik und das allerwichtigste: Habt Spaß!

8. Beobachte den Sternenhimmel

Mikroabenteuer Sommer
© Charlott Tornow

Kaum etwas fasziniert die Menschen mehr als das Universum und was sich darin noch so verbirgt. Wer nicht gerade Astronaut*in (oder Milliardär*in) ist und die Möglichkeit hat, sich weiter ins Weltall vorzuwagen, muss mit dem Blick in den Sternenhimmel vorlieb nehmen. Aber selbst der kann schon spektakulär sein. Leider ist die Lichtverschmutzung in den Städten mittlerweile so groß, dass wir nur die hellsten Sterne am Nachthimmel sehen. Ich empfehle dir deshalb, dich auf die Suche nach einem Ort zu begeben, der möglichst weit von urbanen Lichtquellen entfernt ist. Diesen findest du beispielsweise im Sternenpark Westhavelland: Hier kannst du fernab der Zivilisation einen unglaublichen Sternenhimmel beobachten. Aber Achtung: Checke vorab das Wetter, nur ein wolkenfreier Himmel garantiert eine gute Sicht. Außerdem solltest du den Stand des Mondes beachten. Bei Vollmond überstrahlt der Erdtrabant nämlich alles andere am Himmel. Falls du dich als Hobby-Astronom*in versuchen willst, kannst du dir auch die App Night Sky herunterladen, die dir zeigt, wie die Sterne gerade stehen.

9. Probiere dich im Stand-up-Paddling

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© Björn Wisnewski

Der einzige Ort, an dem wir im Sommer bei brütender Hitze sein wollen: im oder auf dem Wasser. Eine gute Möglichkeit, beides zu verbinden, ist Stand-up-Paddling. Dabei stehst du aufrecht auf einem Brett (du kannst auch sitzen oder knien) und bewegst dich mit einem Paddel in die gewünschte Richtung. Stand-up-Paddling ist nicht nur wahnsinnig entspannend, sondern stellt auch eine schöne Verbindung zur Natur her, weil du dich im Gegensatz zum Bootsfahren wirklich nah am Wasser befindest und auch an verstecktere Orte gelangst, die für viele Boote verboten sind. SUP-Verleiher gibt es mittlerweile überall, ich empfehle dir, mal bei kolula SUP vorbeizuschauen. Das Unternehmen hat an verschiedenen Standorten von Meckpomm bis Bayern Verleihboxen aufgestellt, an denen du dein SUP easy online buchen und kontaktlos vor Ort ausleihen kannst.

10. Pflücke wild wachsende Beeren und Obst

Mosel Tipps Deutschland
© Charlott Tornow

Vor allem im Spätsommer stehen die Bäume und Sträucher in Deutschland in voller Blüte und sind schwer behangen mit Äpfeln, Pflaumen, Birnen und jeder Menge Beeren. Dann fällt es gar nicht mal so leicht, die Hand nicht auszustrecken und sich die reifen Früchtchen direkt in den Mund zu stecken. Das Problem: Viele Bäume stehen auf Privatgeländen und das Pflücken steht unter Strafe. Aber es gibt auch jede Menge Regionen und sogar innerstädtische Orte, wo du legal auf sogenannten Mundraub gehen kannst. Wo sich diese Orte befinden, verrät dir die Seite Mundraub.

11. Mache eine Flusswanderung

Chilchbalm, Gimmelwald, Lauterbrunnen, Schweiz
© Charlott Tornow

Wandern ist gerade an heißen Sommertagen vielleicht nicht die beliebteste Aktivität. Wenn du dich aber trotzdem per pedes bewegen und dabei ein kleines Abenteuer erleben willst, dann mach doch mal eine Flusswanderung. Dafür startest du einfach an der Quelle des Flusses (oder an einem anderen gut zugänglichen Spot) und folgst dem Flusslauf so lange wie du magst. Bei einer Flusswanderung  hast du nicht nur die Möglichkeit, die Natur fernab breiter Wanderwege zu erkunden, du kannst dich dabei sogar auch immer wieder abkühlen, wenn dir mal zu heiß werden sollte.

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