11 tolle Erlebnisse, um den Frühling in Südtirol zu genießen

Die kühle Morgenluft und die Ruhe der ersten Stunden des Tages liegt noch über der Landschaft, während wir die letzten Meter am Hang im Halbdunkel zurücklegen. Sonnenuntergänge sind beeindruckend, doch wir finden, dass ein Sonnenaufgang noch magischer ist, denn diesen muss man sich erst verdienen – insbesondere, wenn man dazu einen Berg hinaufsteigen will, um die beste Aussicht zu genießen. Doch die Mühe ist es wert, denn der Anblick der aufgehenden Sonne, die die Südtiroler Bergwelt in ein warmes Orangerot taucht, ist einfach einmalig. Die Wanderung in den frühen Morgenstunden ist nur eines der coolen Erlebnisse, die zu den Mountain Days angeboten werden. Praktiziere Yoga am Bergsee, genieße ein Dinner unter dem Sternenhimmel oder verbringe eine Nacht im Biwak oben auf der Alm – vom 21. Mai bis 13. Juni 2021 kannst du das echte Bergleben Südtirols kennenlernen.

Aus der Ferne ist der Kalterer See schwer zu erahnen, denn mit seinem in unterschiedlichen Blau- und Grüntönen schimmernden Wasser bettet er sich unauffällig in die grüne Wiesenreiche Umgebung ein. Bereits ab März kannst du deine Füße hier ins Wasser tauchen (Mutige gehen vielleicht auch bis zu den Knien hinein), denn der Kalterer See gehört zu den wärmsten Badesee der Alpen. Während im Sommer viele zum Abkühlen herkommen, lädt gerade die Frühjahrszeit dazu ein, die warmen, noch nicht zu heißen Tage auf dem Boot zu verbringen oder über die Wellen zu segeln. Dank des Windes, der vom Gardasee hierher weht, kannst du dich sogar im Windsurfen versuchen.

Sagenhafte 7000 Apfelbauern gibt es in Südtirol, die jedes Jahr tonnenweise frische Äpfel ernten, die über die Provinzgrenzen hinaus bekannt sind. Doch die Obstplantagen sind nicht nur zur Erntezeit, sondern auch im Frühjahr zur Apfelblüte ein wunderschönes Erlebnis. Auf dem Apfelweg kannst du manchmal schon ab Ende März durch die Blütenpracht spazieren. Der gemütliche, familienfreundliche Rundweg ist keine abenteuerliche Herausforderung, doch die wäre hier auch ungeeignet, denn du willst ja in aller Ruhe die schmucken Bäume bestaunen. Zwischen den Ästen hindurch kannst du auch immer wieder tolle Ausblicke über Hügel, das Schloss Auer, die Ruprechtskirche oder die malerische Stadt Meran genießen.

Auch wenn die Bergkulisse Südtirols selbst wie ein gigantisches Kunstwerk aussieht, lohnt es sich, einen Abstecher ins Tal nach Bozen zu machen. Denn nicht nur die offenen Innenräume des MUSEION, in denen du regelmäßig zeitgenössische Kunst betrachten kannst, sondern auch die futuristische Außenfassade ist wirklich sehenswert. Im Anschluss kannst du die Dachterasse des Alpin37 oder den idyllischen Garten des Hotel Laurin aufsuchen und dich dem mediterranen Lifestyle mit einem Aperitivo hingeben. Dieser Ausdruck bezeichnet nicht, wie wir es kennen, einen Drink, sondern das entspannte Feeling, den Abend – oder vielleicht das Leben selbst – mit einem lokalen Vino oder Spritz zu zelebrieren.

Wenn du eigentlich gerne wanderst, dir die Auf- und Abstiege aber meist etwas zu ereignislos und abenteuerlustig sind, solltest du mal den Zielbach Klettersteig in Partschins besuchen. Herrlich zwischen wilden Bächen und Wasserfällen gelegen, kannst du auf einer Strecke von 500 Metern verschiedene Schwierigkeitsgrade erklimmen und deinen Unterarmen den Rest geben. Schon der erste Teil des Steiges bietet beeindruckende Tiefblicke hinunter auf den Zielbach und führt dich hinauf auf eine Wiesenkuppe, die du über eine Hängeseilbrücke oder mit der Zipline (Klettergurt mit Klettersteigset erforderlich) überqueren kannst. Die beiden darauffolgenden Abschnitte sind herausfordernder, erfordernd gute Fußarbeit, aber belohnen natürlich auch mit spektakulären Ausblicken.

Wenn du schon öfter auf den zahlreichen Wanderwegen Südtirol spaziert bist und die Landschaft in einer anderen Dimension erleben willst, solltest du demnächst mal einen Gang zulegen und die Region auf dem Fahrrad erkunden. Von nur leicht ansteigenden Talwegen durch kleine Ortschaften und Obsthaine über steile Abfahrten in den höchsten Höhen bis hin zu den berühmten kurvenreichen Passstraßen – Südtirol auf dem Sattel zu erleben ist genial! Das Beste, dank der vielen sonnigen Tage kannst du sogar bis in den Spätherbst durch Südtirol radeln. Besonders schön ist die neue Route durch das Dolomitental Villnöss, welche vorbei an urigen Dörfern in die hübsche Stadt Brixen führt. Wir empfehlen dir auf jeden Fall, in einem der vielen Bike-Hotels Südtirols abzusteigen, denn hier kannst du nicht nur Fahrräder mieten, sondern auch dein eigenes Fahrrad gut unterbringen oder reparieren, wenn du zu wild über die Radpisten gesaust bist. Wer ein bisschen zusätzliche Power wünscht, mietet sich einfach ein Mountain-E-Bike.

Bis zu 100 verschiedene Arten an Kräutern und anderen Pflänzchen sollen auf nur einem Quadratmeter der Südtiroler Almen heimisch sein. Sobald die Schneeschmelze begonnen hat, zieren weiße, gelbe, rosa- und lilafarbene Farbtupfer in den Frühlingsmonaten die Weiden und Bergwiesen. Die bunten Blüten der Anemonen, Krokusse und Primeln sorgen für ein fast schon kitschiges, aber absolut idyllisches Naturspektakel, das nicht ohne Grund auf Instagram so bekannt ist. Doch die riesigen Blütenfelder sind nicht nur ein hübsches Fotomotiv. Gemeinsam mit dem Naturparkbetreuer Riccardo Insam kannst du durch die blühende Landschaft des Schlern-Rosengarten wandern und mehr über bekannte und weniger bekannte Bergpflanzen lernen.

Du liebst die Nähe zur Natur und würdest am liebsten 24/7 draußen verbringen? So geht es auch vielen Südtiroler*innen. Kein Wunder also, dass dich im Meraner Land ein ganz besonderes Erlebnis erwartet. Einmal im Monat lädt Claudia Laner vom Gasthof Waldbichl ein, an ihrem Genuss-Tisch Platz zu nehmen. Dieser steht jedoch nicht in ihrem Restaurant, sondern mitten auf einer Bergwiese, die einen gigantischen Weitblick bietet. Du denkst jetzt sicher an eine klassische Brotzeit, doch dieses kulinarische Rendezvous in der Natur übertrifft die Erwartungen eines Picknicks bei Weitem: heimische Früchte aus dem Obstgarten und alpin-mediterrane Genüsse werden in der Outdoorküche zubereitet. Wo genau sich dieses idyllische Plätzchen befindet, bleibt vorerst geheim, doch so viel sei verraten: Im Anschluss an das leckere Dinner bietet sich auf jeden Fall noch ein Spaziergang mit bestem Blick in den Sternenhimmel an.

Wenn es eine landschaftliche Dramaqueen in Südtirol gibt, dann ist es definitiv Gröden. Denn hier erwartet dich ein Naturschauspiel, das du dir auf einem frühlingshaften Besuch in Südtirol nicht entgehen lassen solltest. Der milchige Schmelzwassersee Lech de Ciampedel im Langental bei Wolkenstein entsteht scheinbar plötzlich, sobald der Schnee in den Höhenlagen zu schmelzen beginnt, und erinnert an einen riesige Jadesteine. Doch der wunderschöne Anblick währt nicht lange, denn nach nur wenigen Wochen ist das Wasser versickert. Doch auch dann lohnt sich ein Besuch, denn die Wasserlöcher hinterlassen saftig grüne Bergwiesen, die eine spektakuläres Farbenspiel mit dem vom Wetter gezeichneten Himmel bilden. Auf einer sieben Kilometer langen Wanderung durch das Canyon-Tal kannst du die schönsten Ecken entdecken.

Das wunderschöne Gsieser Tal ist bekannt für seine vielen grünen Almen, auf denen es sich herrlich wandern lässt. Vor allem im Frühsommer, wenn die Blütezeit einsetzt und die Natur sich von ihrer farbenprächtigsten Seite zeigt. Eine besonders schöne Route ist der Almweg 2000, der, dem Namen entsprechend, auf einer Durchschnittshöhe von 2000 Metern vorbei an wilden Bächen und atemberaubenden Talausblicken von Hütte zu Hütte führt. Weil die gute Luft auf einer sonnigen Wanderung natürlich hungrig macht, solltest du unbedingt in einer der Hütten einkehren und dir eine Marende, eine echte Südtiroler Brotzeit gönnen. Wenn du hier in der Nähe nächtigen möchtest, können wir dir einen Aufenthalt in den schicken Fontis Eco Farm & Suites oder in den neuen Appartements des naturnahen Preindlerhof empfehlen. Übrigens, das Gsieser Tal ist auch im Winter ein tolles Urlaubsziel. Dann laden zahlreiche Loipen zum Langlaufen ein.

Die Hauptbeschäftigung im Frühjahr ist natürlich ganz klar das Wandern. Die Südtiroler*innen verbringen die Frühlingstage am liebsten auf den Meraner Waalwegen, die es übrigens bereits seit dem 12. Jahrhundert gibt. Eigentlich kann man die sonntägliche Wanderung nach dem Mittagessen entlang der historischen Bewässerungsgräben, sogenannte Waale, schon als Südtiroler Ritual bezeichnen. Keine Sorge, du musst hier nicht ständig Kinderwagen und Großfamilien ausweichen, denn insgesamt gibt es elf der weitläufigen Wege – die Meraner Waalrunde verbindet sie alle auf über 80 Kilometern. Wir empfehlen dir die Tour auf dem zwölf Kilometer langen Marlinger Waalweg, der durch üppig blühende Obstgärten führt, die für echte Frühlingslaune sorgen.