Gran Canaria – 11 Insider-Tipps für spannenden Inselurlaub
Gran Canaria ist aktuell in den Fokus gerutscht, weil die kanarische Insel eines der Topziele während der anhaltenden Corona-Pandemie ist. Bei vielen ist die Insel vermutlich eher unter Rentnerparadies im Hinterkopf abgespeichert. Dabei ist Gran Canaria unweit der afrikanischen Küste ein echtes Juwel. Die Insel ist vielseitig, atemberaubend schön und eigentlich das ideale Urlaubsziel – wenn man weiß, wohin. Der Süden mit Maspalomas ist nicht nur überlaufen, sondern vor allem Mekka für Langzeit- wie auch Partyurlauber und prägt durch Bettenburgen und deutsche Kneipen eher das Negativimage der spanischen Insel. Aber: Gran Canaria hat viel mehr zu bieten und ich zeige dir, wohin du reisen musst.
Gran Canaria – Gut zu wissen
Unsere Insider-Tipps für Gran Canaria
1 Wandere zum Sonnenaufgang auf den Roque Nublo
Wer meint, Gran Canaria sei nur Strand und Meer, irrt sich. Das Inland besticht durch pittoreske Städchen und viel Natur. Ein echtes Highlight? Ein kleiner Spaziergang auf den Roque Nublo. Der Berg mit dem gleichnamigen Basaltfelsen auf der Spitze zählt mit 1813 Metern über dem Meeresspiegel zu den höchsten Erhebungen Gran Canarias und ist als Wahrzeichen der kanarischen Insel bekannt. Rund eine Stunde dauert es, um bis zur Felsspitze und anschließend wieder zurück zum Parkplatz zu kommen. Davon ausgegangen man nimmt den Parkplatz, der am nächsten am Gipfel ist – man kann natürlich auch weiter unten anfangen. Die kleine (oder eben größere) Wanderung ist vor allem im Sommer morgens ein guter Start in den Tag, weil dann die Hitze noch nicht so extrem ist. Außerdem ist man morgens nahezu allein auf der Felsspitze. Auf dem Weg liegt der frische Duft von Pinien und Fichten in der Luft und der Ausblick macht jeden Tag perfekt.
2 Erlebe wildes Strandfeeling am Playa del Confital
Unweit von Las Palmas befindet sich der naturbelassene Playa del Confital mit toller Wasserqualität. Hier gibt es nicht nur wildes Beachfeeling fernab von überfüllten Strandabschnitten, sondern auch die perfekten Wetter- und Wasserbedingungen für jegliche Wassersportarten. Liegen? Sonnenschirme? Strandbuden? Nichts da! Hier merkt man vom Tourismus auf Gran Canaria kaum was, also Picknickutensilien einpacken, damit ihr kulinarisch gut versorgt seid. 15 bis 25 Minuten braucht man mit dem Auto von Las Palmas aus zum Playa Confital – roughe Schotterabschnitte inklusive. Aber: Der Weg lohnt sich.
3 Verbringe einen ausgelassenen Abend im Camino al Jamonal
Ein bisschen unscheinbar ist der kleine Laden Camino al Jamonal in der Nähe des Strandes von Las Palmas. Dafür lohnt es sich, unbedingt zu reservieren oder zu einer Spanien-untypischen Zeit wie 20 Uhr zu kommen, damit man auch wirklich einen Platz bekommt. Wenn man es erstmal geschafft hat, einen Tisch zu bekommen, ist der Rest ein echter Selbstläufer. Jamon Iberico? Ja, klar. Zartes Fleisch mit Röstaromen? Aber sicher doch. Und auch Salate wie der Tomaten-Avocado-Salat lassen Fans von gutem Essen ins Schwärmen geraten. Kleiner Tipp: Auf jeden Fall Schinken und klassische Tapas bestellen, dazu eine Flasche Verdejo und der Abend wird ein voller Erfolg.
4 Mache einen Ausflug in die Hauptstadt Las Palmas
Irgendwie denkt man bei Las Palmas immer an Palma de Mallorca, dabei hat die kanarische Hauptstadt so gar nichts damit zu tun. Ein bisschen erinnert Las Palmas an eine Kombination aus dem pulsierenden Barcelona mit einer der entspannten südspanischen Städte – zum Beispiel Granada. Der typische Baustil, das mediterrane Flair, enge Gässchen die sich zwischen sich leicht neigenden Häuschen umherwinden – hach, das ist Spanien pur. Die Gemäuer der beiden Stadtteile Vegueta und Triana stammen zum Teil noch aus der Zeit, in der die Viertel in Arm und Reich getrennt waren. Dazwischen kleine Lädchen (und auch hier und da auch große Modeketten), niedliche Cafés, urige Restaurants und lokale Bars – Las Palmas ist unaufdringlich schön, Understatement mit Stil und bietet alle Möglichkeiten.
5 Verbringe eine Nacht im Design Plus Bex Hotel
Es gibt tolle Hotels, kleine Pensionen, AirBnBs und vieles mehr auf Gran Canaria. Im Zuge einer Dienstreise haben wir in Las Palmas mal ein ganz besonderes Stadthotel kennengelernt, das Design Plus Bex Hotel. In dem Hotel war früher die Banco de España beheimatet und Erinnerungen daran finden sich im Design Plus Bex in vielen Details: Die Türen der Hotelzimmer sind Tresoröffnungen nachempfunden, der Speisesaal ist im Untergeschoss des Boutique-Hotels lokalisiert – und das ist der ehemalige Tresorraum der Bank. Dicke Backsteinwänden zeigen, wie sicher der Tresorkeller mal war, die Wände sind grob durchbrochen und geben den Blick auf den roten Backstein frei – die Dekoration tut ihr Übriges. Kleiner Tipp? Den Abend auf der Dachterrasse ausklingen lassen – what a view.
6 Erkunde die außergewöhnliche Schlucht Barranco des Guayadeque
Barranco des Guayadeque ist eine Schlucht, die sich ins Landesinnere von Gran Canaria zieht. Sie gilt als einer der schönsten Orte der Insel – und außergewöhnlich sind hier vor allem die Höhlenwohnungen: Apartments und Wohnungen sind direkt in den Stein geschlagen und bringen daher ein ganz besonderes Ambiente mit sich. Ein tolles Ziel ist die Höhlensiedlung, die Cuevas Bermejas genannt wird; manch einer nennt sie auch einfach "das Bergdorf". Hier leben viele Menschen in den Höhlenwohnungen, die heute natürlich viel besser ausgestattet sind als früher. Mehrere Wege führen höher in die Berge, dort begegnet man Locals, hat einen tollen Blick über das Tal und trifft hier und dort auch mal eine Herde von Ziegen oder Schafen. Einen Rundweg gibt es nicht, daher muss man irgendwann einfach wieder umkehren. Bock auf eine Nacht in der Höhlenwohnung? In den Casas rurales de Guayadeque ist das möglich, inklusive tollem Blick in die Natur. Wer die Schlucht nur besuchen mag, kann das natürlich auch tun. Andere Felshöhlen sind Heimat von urigen Restaurants und Cafés; ein Ausflug lohnt sich.
7 Koste kanarischen Inselwein auf dem Weingut Bodega Los Berrazales
Gran Canaria ist nicht gerade als Weinanbaugebiet berühmt, aber dennoch gibt es auf der Insel das ein oder andere Weingut, dessen Besuch sich lohnt. Nicht unbedingt, um Massen an Wein zu kaufen, sondern eher um die Insel von einer anderen Seite kennenzulernen. Im Inland finden sich einige Bodegas, die sich über Besuch freuen. Oftmals ist auch eine Kaffeeplantage oder eine kleine Olivenfarm angegliedert. Mediterranes Feeling deluxe.
8 Komme fernab vom Touristentrubel zur Ruhe im kleinen Dorf Fataga
Das Dörfchen Fataga liegt im Inland von Gran Canaria und auf dem Weg zur Schlucht von Fataga mit einem hübschen Aussichtspunkt. Das Dorf scheint vom touristischen Trubel, der vor allem im Süden der Insel herrscht, noch immer nichts mitbekommen haben: Hier ticken die Uhren noch anders. Am Straßenrand verkaufen ein paar Einheimische Pfirsiche und Aprikosen; in einer urigen Eckkneipe mit Terrasse kann man sich bei einem kühlen Bier oder einer Limo entspannen. Hier warten keine spannenden Sehenswürdigkeiten und dennoch hinterlässt das Dörfchen Eindruck. Ein bisschen so, als wäre die Zeit stehen geblieben.
9 Mache eine Vulkankraterwanderung im Naturpark Bandama
Wer auf Gran Canaria ein wenig was von den berühmtberüchtigten Vulkanausläufern sehen will, der fährt meist nur zum Gipfel hinauf, wirft einen Blick in den unten liegenden Krater und macht ein paar Beweisfotos. Das kann man auch schöner erleben. Der Krater von Bandama ist ein spannendes Beispiel für den jüngste Vulkanausbruch auf Gran Canaria. Und der ist schon über 1800 Jahre her. Hier bietet sich zum Beispiel eine Wanderung über Lavaasche an. Schwarze Lavahänge treffen auf naheliegende grüne Pflanzenteppiche, in den Steilhängen findet man hier und da alte Höhlen. Und wenn man hinuntersteigt, landet man im Kratertal – hier befindet sich eine naturgeschützte, grüne Oase inklusive Palmen- und Ölbaumhainen. Klingt wie das Paradies? Ist es auch!
10 Besuche die hübsche Stadt Puerto de Mogán – aber nicht an einem Freitag
Die Stadt Puerto de Mogán auf Gran Canaria ist uns eigentlich zu touristisch. Vor allem am Freitag, da ist nämlich Markttag und der Markt ist nicht wirklich eine Sehenswürdigkeit: viel Kitsch, Ramsch und hier und da gefälschte Markenware. Aber das Fischerdörfchen ist eben wirklich schön. Der Volksmund nennt das Dörfchen mit den kleinen Gässchen auch das Venedig Gran Canarias. Auf dem Weg Richtung Leuchtturm findet der aufmerksame Beobachter das ein oder andere nette Fischrestaurant – vor allem in der kleinen Hafenhalle. Viele Pflanzen und das echte Leben des Ortes tun ihr Übriges. Urlaubsflair deluxe…
11 Schlendere durch die geschichtsträchtigen Straßen von Arucas zur neuen Basilika
Arucas ist die viertgrößte Gemeinde Gran Canarias. Auch hier ist es eher ruhig, man kann ganz hervorragend durch die Straßen der hübschen Altstadt schlendern, an vielen Ecken locken Cafés oder kleine Bars mit kühlen Getränken. Das alte Stadtzentrum von Arucas ist denkmalgeschützt – dabei ist das bedeutendste Bauwerk der Stadt noch relativ jung: Die Pfarrkirche San Juan Bautista wurde vollständig von den örtlichen Steinmetzmeistern aus dem Stein von Arucas erbaut und stammt aus dem Jahr 1909 – das ideale Fotomotiv!
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Titelfoto: © Santiago Lacarta | Unsplash