11 Tipps für die süditalienische Stadt Neapel

Entweder liebt oder hasst man Neapel. Die Stadt in Italien ist chaotisch, lustig, laut, quirlig, dreckig, ehrlich, leidenschaftlich, ein grandioses Pflaster für Foodies – und noch so viel mehr. Wer einmal in der süditalienischen Metropole war, will entweder nie wiederkommen, oder meint, in einer poetischen Parallelwelt gelandet zu sein. Am besten, du lässt dich hier einfach treiben und schaust den Einwohner*innen beim Leben zu. Damit du eine Orientierung hast, wo das am besten geht, verrate ich dir meine Lieblingsorte der Stadt.  

Ach, und noch ein Tipp: Besuche Neapel jederzeit, nur nicht, um ins neue Jahr zu feiern. Die Straßen sind in den Stunden rund um Mitternacht leergefegt, denn Silvester wird im familiären Kreis und nicht bei Partys gefeiert. Dazu wird es ziemlich gefährlich: Unzählige Knaller auf den sehr engen Straßen und sogar Pistolenschüsse in den Himmel sind üblich.

Neapel – Gut zu wissen

Die besten Tipps für Neapel

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© Sonja Koller

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Genieße die Aussicht vom Castel Sant’Elmo

Der beste Ort, um einen Überblick über das chaotische Gewusel von Neapel zu bekommen, ist die Festung Sant’Elmo im hochgelegenen Stadtteil Vomero. Entweder du bezahlst Eintritt und steigst auf die Mauer der Festung, um von dort den Golf von Neapel mit Vesuv und den vorgelagerten Inseln wie Capri und Ischia zu bestaunen. Oder du begnügst dich mit der kostenlosen Aussichtsplattform auf der Terrasse davor, die zwar etwas tiefer gelegen ist, von der du aber trotzdem einen tollen Blick auf die Stadt hast. Erreichen kannst du das Kloster entweder nach einer kurzen, aber steilen Wanderung oder mit einer von zwei Seilbahnen, die nach Vomero führen.

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Spaziere durch das Quartieri Spagnoli zum Maradona-Schrein

Das spanische Viertel Quartieri Spagnoli ist Neapel pur. Wo einst vor allem Soldaten der spanischen Vizekönige gewohnt haben, leben heute alteingesessene Neapolitaner*innen, Student*innen, Künstler*innen und Migrant*innen. Alles in allem: extrem viele Menschen auf engstem Raum. Das Leben spielt sich hier auf den mit Wäsche behangenen Straßen ab. Eine skurrile Attraktion hat das Quartieri Spagnoli noch parat: der Maradona-Schrein, bei dem der verstorbenen argentinischen Fußballlegende gedenkt wird, die den Großteil seines Lebens hier gewohnt und dem Neapolitanischen Fußballverein zu Ruhm verholfen hat.

Mexico Kaffee Espresso Neapel
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Bestelle einen Café sospeso bei Mexico

Den besten Espresso Neapels gibt es in funky Ambiente bei Mexico. Das kleine Café ist von buntem Glas dominiert, das einen wirklich so fühlen lässt, als wäre man im Mexiko der 1960er-Jahre gelandet. Warte nicht am Tresen darauf, die Aufmerksamkeit der Baristas zu bekommen, sondern bestelle den Kaffee bei dem*der Kassierer*in rechts neben dem Eingang. Dort bekommst du deine Rechnung und somit an der Theke auch deinen Kaffee.

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Entspanne im Kloster Santa Chiara

Kaum zu glauben, dass direkt im Stadtzentrum von Neapel mit dem Kloster Santa Chiara so ein großer, schöner und vor allem ruhiger Innenhof liegt. Die Anlage rund um die Kirche steht schon seit 1310 im historischen Viertel von Neapel und sticht wegen der gefliesten Säulen im Innenhof hervor. Hier kannst du dich vom Trubel der Stadt entspannen und auf den Sitzbänken zwischen den Säulen die Malerei bewundern und die Stille genießen.

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Checke die einzigartige U-Bahn-Station Toledo aus

Das beste Beispiel dafür, dass in Neapel vieles Schöne auf unkonventionelle Art daherkommt, ist die U-Bahn Station Toledo. Hier befindet sich eine gigantische Kunstinstallation zum Thema „Wasser und Licht”, bei der du mit der Rolltreppe vom U-Bahntunnel hoch und quasi zur Wasseroberfläche fahren kannst. Die Station, die vom katalanischen Architekten Oscar Tusquets Blanca entworfen wurde, erreichst du mit der U-Bahnlinie 1, bei deren Stationen du noch auf weitere U-Bahn-Kunstwerke stoßen könntest.

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Wandere um den Krater des Vesuvs

Den Vesuv besteigen klingt nach einem aufwändigen Abenteuer, das viel Planung benötigt. Das ist es aber überhaupt nicht. Von Neapel kannst du den einzigen aktiven Vulkan auf europäischen Festland easy in einem halben Tag besteigen. Dafür fährst du am besten mit der Circumvesuviana nach Ercolano Scavi und von dort mit einem Bus von Vesuvio Express für eine halbe Stunde zum Eingang des Eingang des Nationalparks. Dann wanderst du eine halbe Stunde weiter zum Krater und kannst oben angekommen einmal fast rundherum gehen und sogar Aperol trinken. Eine Wanderung vom Meer bis zum Krater ist keine gute Idee, weil du die gleiche Straße wie alle Autos und Busse nutzen musst.

L'Antica Pizzeria da Michele
© Marina Beuerle

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Kehre in die legendäre L’Antica Pizzeria da Michele ein

Für fünf Euro in einem Restaurant essen, das im Michelin-Guide empfohlen wird? Das geht in der L’Antica Pizzeria da Michele. Berühmt ist die Pizzeria für ihre klassische Margherita und die Marinara, die mit Tomaten, nativem Olivenöl extra, Oregano und Knoblauch belegt ist. Das Ambiente ist rustikal und die Pizza schmeckt so gut, dass sie sogar in dem Film “Eat Pray Love” einen Auftritt hat. Klar, ein Geheimtipp ist da Michele nicht und du musst dich darauf vorbereiten, lange auf einen Tisch zu warten. Aber der gute Ruf hat einen Grund.

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© Sonja Koller

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Checke ein im Hopestel The Secret Garden

In einem Hostel wie The Secret Garden würde man in jeder Stadt gerne einchecken, in Neapel kommt die Oase der Ruhe im Stadtzentrum aber besonders gelegen. Das Hostel befindet sich in einem der Wohnhäuser von Neapel, die ihre beste Zeit eigentlich hinter sich haben. Öffnet man im ersten Stock die Eingangstür zum Hostel, landet man aber mit wenigen Schritten in einem großen und liebevoll gepflegten Garten mit großer Terrasse für die Gäste und einem Yoga-Studio. Für kältere Tage gibt es im Gebäude noch ein großes Wohnzimmer und eine moderne Küche. Übernachten kannst du in 6- oder 10-Bett-Schlafsälen oder im privaten Zimmer für bis zu vier Personen.

Cimitero delle Fontanelle Neapel
© Rachel Claire, Pexels

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Besuche den unterirdischen Friedhof Cimitero delle Fontanelle

Der Cimitero delle Fontanelle ist einer der gruseligsten, aber auch beeindruckendsten Orte Neapels. Unterhalb Rione Sanitá, einem der wohlhabendsten Viertel der Stadt, liegen menschliche Schädel und Knochenteile. Der Friedhof wurde im 16. Jahrhundert erbaut und mit dem Ausbruch der Pest zum Massengrab. Heute wird hier niemand mehr beerdigt, aber du kannst den Friedhof der etwas anderen Art kostenlos besuchen. Um die spannenden Geschichten zur Begräbnisstätte zu hören, empfiehlt sich eine Führung mit dem Kulturverein Insolitaguida. Achtung: Wegen Sanierungsarbeiten ist der Friedhof bis Weihnachten 2023 geschlossen.

© Nati Melnychuk | Unsplash

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Bade in heißen Thermalquellen auf Ischia

Ischia ist die größte der drei Inseln im Golf von Neapel. Besonders beliebt ist sie für ihre heißen Thermalquellen, die sich durch den Vulkan Vesuv vor Jahrhunderten gebildet und in denen schon die alten Römer*innen gebadet haben. Das heiße Wasser sprudelt an verschiedenen Orten auf der Insel aus dem Boden, sodass du dich frei entscheiden kannst, ob du die heilende Wirkung lieber mit traumhaftem Blick aufs Meer in den Thermalgärten der Aphrodite erfahren möchtest oder inmitten von Lavafelsen in den Poseidon Gärten. Im Süden der Insel in der Bucht Baia di Sorgeto findest du die einzige kostenlose Warmwasserquelle auf der Insel. Aber Achtung: Pass auf, dass du inmitten der Bucht badest, wo sich Meer- mit Quellwasser vermischen. Wenn du zu nah an die Felswand kommst, könnte es ziemlich heiß werden! 

Popella Neapel Food Tipps
© Sonja Koller

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Probiere Fiocchi di Neve in der Pasticceria Poppella

Wenn du in Neapel typische Süßspeisen probieren willst, hast du einiges zu tun. Ein kulinarisches Highlight der Stadt ist „Fiocchi di Neve“, was so viel wie Schneeflocke bedeutet und ein kleines, rundes Brioche ist, das mit süßer Creme gefüllt wird. Klingt nach einer Zuckerbombe, schmeckt aber überraschend delikat und wurde in der Pasticceria Poppella erfunden.

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