Städtetrip nach Lyon – 11 Tipps für die coole Stadt in Ostfrankreich

Kreative Boutiquen, schöne Ateliers, hippe Bars und coole Restaurants: Das Viertel Croix Rousse gilt als das Kreuzberg von Lyon. Ein bisschen braver als im Berliner Stadtteil geht’s hier schon zu, eine Erkundungstour durch das Viertel auf einem der Hügel von Lyon lohnt sich trotzdem. Schaue dabei in der Boulangerie Bonomia oder im Second-Hand-Laden mit dem sympathischen Namen Carrie Bradshop vorbei und lass dich durch die bunten Straßen treiben.

Nicht Paris, sondern Lyon gilt als die Food-Hauptstadt Frankreichs. Nirgends im Land ist die Dichte der Restaurants mit Michelin-Sternen größer. Wenn du ein typisches Lyoner Restaurant kennenlernen willst, dann solltest du in der Brasserie Georges speisen. Auf den ersten Blick etwas unromantisch an der Autobahnabfahrt gelegen, fühlt man sich nach dem Eintreten, als wäre man mindestens 50 Jahre in die Vergangenheit gereist. Schon Edith Piaf und Ernest Hemingway haben auf den roten Lederbänken des Restaurants Platz genommen. Auf der Karte steht viel Fleisch und auch die wenigen vegetarischen Gerichte, die angeboten werden, sind ziemlich deftig. Vermutlich wirst du aus der Brasserie rollen, ein Erlebnis ist das Essen hier allemal.

Üblicherweise kommst du während eines Städtetrips irgendwann an der Altstadt vorbei. In Lyon aber solltest du dir den Weg dorthin schon bewusst vornehmen, denn die verwinkelten Gässchen liegen etwas abseits des Zentrums am Ufer der Saône. Über Vieux-Lyon thront die auffällige Kirche Notre-Dame de Fourvière, die du von hier in gut 15 Minuten erreichen kannst. Aber Achtung: Es geht steil bergauf. Umso besser, dass es schon am Weg viele schöne Blicke auf Lyon und den Garten Jardin du Rosaire zu erhaschen gibt, die sich perfekt eignen, um eine Pause einzulegen. Alternativ kannst du mit der Standseilbahn Funiculaire direkt auf den Gipfel des Hügels fahren und von dort sogar die Alpen – und bei gutem Wetter bis zum Mont Blanc – sehen.

Was Urlaub in Frankreich so schön macht? Definitiv die vielen aufwändig verzierten, süßen Leckereien. Fans von Eclairs sollten unbedingt bei Les Eclaireurs Pâtissiers vorbeischauen. Hier gibt es die cremig gefüllten Leckereien nicht nur in süßen Geschmacksrichtungen wie Passionsfrucht, Creme de Café und Salzbutter-Karamell, sondern auch in herzhafter Version mit Lachs, Gorgonzola und Trüffel. Hinsetzen kannst du dich im Laden nicht, dafür ist das Ufer der Saône nicht weit.

In Lyon wimmelt es nur so von Geheimgängen. Die sogenannten „Traboules“ sind vermutlich in der Zeit entstanden, in der die Seidenweberei besonders in den Vierteln Vieux Lyon und Croix-Rousse geboomt hat und die Stoffe bei Regen schnell geschützt werden mussten. Deswegen wurden unzählige offene Treppenhäuser gebaut, das berühmteste davon ist das Cour des voraces. Alle öffentlich zugänglichen Traboules findest du in dieser App, auf Google Maps oder auf einer Karte, die du dir beim Tourismusbüro abholen kannst.

Lyon liegt nicht nur an einem Fluss, sondern mit Rhône und Saône gleich an zwei, die die Halbinsel in der Mitte der Stadt einschließen. Deswegen heißt das wuselige Viertel auch Presqu’île – also „fast Insel“. Hier bist du nie weit von beeindruckenden Plätzen, Sehenswürdigkeiten und dem Wasser entfernt. Ganz persönlich kannst du die Halbinsel bei einem Spaziergang mit einem/einer Freiwilligen von den Lyon City Greeters kennenlernen. Über die Webseite kannst du Bereiche angeben, die dich bei einem Spaziergang interessieren, und wirst dann mit einem Einheimischen connected, der dich kostenlos an seine/ihre liebsten Ecken der Stadt führt.

Wenn du dich wie ein*e Lyoner Student*in fühlen und nach einem Anlass suchst, ein von Tourist*innen selten besuchtes Viertel zu entdecken, dann checke den Secondhand-Laden LA PURE im Viertel Guillotière aus. Die Auswahl an Unisex-Klamotten, die in dem Laden verkauft werden, finden wir nicht nur super schön, sondern auch preiswert. In den umliegenden Gassen gibt es gleich mehrere preiswerte Cafés und kleinen Parks, in denen Student*innen chillen.

Wer in Frankreich, dem Land des Weins, Bier trinkt, outet sich direkt als Tourist*in, oder? In Lyon definitiv nicht. Denn während in Paris, Bordeaux und der Provence nach Feierabend gefühlt überall Weingläser auf die Tische wandern, scheinen die Lyoner*innen auf Bier gekommen zu sein. Zumindest sind es in Lyon die Craft-Bier-Läden, in denen es abends vor Menschen nur so wimmelt. Ein besonders schöner ist die Barabaar, wo du auf einem großen Platz nicht nur zwischen Einheimischen Bier trinken, sondern auch den Blick auf die Stadt genießen kannst.

In Hostels schnell neue Freunde finden ist super, mit dem Gesicht direkt neben ihren Füßen aufzuwachen, nicht unbedingt. Die Betten im Pilo Hostel sind deshalb, ähnlich wie Schlafkapseln, so gestaltet, dass dir beim Schlafen garantiert niemand zuschauen kann. Außerdem ist jedes der Mehrbettzimmer mit einem eigenen Bad ausgestattet und damit du abends entspannt einschlafen kannst, geht das große Deckenlicht im Zimmer um 22 Uhr aus, danach können nur noch die kleineren Lichter in der Nähe der Betten eingeschaltet werden. Auch Privatzimmer für Paare oder Familien gibt es hier, Essen kannst du dir entweder in der gut aufgeräumten Gemeinschaftsküche selbst zubereiten oder im coolen Café & Restaurant im Erdgeschoss des Hostels bestellen.

Nur eine halbe Stunde von Lyon entfernt liegt mit Perougés ein Städtchen, das offiziell als eines der schönsten Frankreichs gilt. Schon beim Betreten durch die Stadttore der Festungsstadt fühlt man sich zwischen den Steinhäusern und den alten Zunftzeichen wie ins Mittelalter zurückgeworfen. Bei einem Spaziergang hast du die ganze Stadt vermutlich in einer halben Stunde gesehen, kehre aber unbedingt noch in eines der traditionellen Restaurants ein; wir können das Auberge Du Coq Pérouges wärmstens empfehlen. Bei der öffentlichen Anreise musst du übrigens in der Kleinstadt Meximieux aussteigen und von dort noch etwa 20 Minuten bis Perougés spazieren.

In Lyon musst du nicht unbedingt ins Museum gehen, um Kunst zu sehen oder mehr über die Vergangenheit der Stadt zu lernen. In der ganzen Stadt gibt es nämlich „Trompe-l’œil“, also Wandmalereien, die unglaublich detailreich an Häuserfassaden gepinselt werden. Besonders Sehenswert ist Fresque des Lyonnais, bei dem auf einer 800 Quadratmeter großen Malerei wichtige Lyoner Persönlichkeiten aus mehreren Jahrzehnten in ein fiktives Haus gepinselt wurden. Vielleicht findest du ja den kleinen Prinzen, der aus der Feder eines Lyoner Autors stammt?