11 Sehenswürdigkeiten in Deutschland, die immer einen Ausflug wert sind
Ich stelle mal die steile These auf, dass Deutschland europaweit absolut ungeschlagen ist, wenn es um atemberaubend schöne Schlösser, Burgen, Museen und Kirchen geht. Klar, andere Länder haben auch sehenswerte Gebäude, aber nicht in dieser Dichte! Eigentlich könnte man einen ganzen Urlaub damit verbringen, Schlösser, Herrenhäuser und mittelalterlichen Städte aufzusuchen und sich dabei wie in einem Märchen zu fühlen. Von Lübeck im Norden über Dresden im Osten, ins Siebengebirge im Westen bis runter nach Bayern – ich führe dich zu 11 der schönsten Sehenswürdigkeiten der Nation. Natürlich gibt es noch so viele mehr – schreib mir gern eine Nachricht auf Instagram und verrate mir deinen Favoriten!
Unsere 11 Top-Sehenswürdigkeiten in Deutschland
1 Unternimm eine panoramareiche Bootsfahrt zu den Chiemsee-Inseln
Wer im Chiemsee-Alpenland Urlaub macht, darf natürlich auf keinen Fall einen Besuch am gleichnamigen See missen. Dank seiner Größe und der unendlich vielen Möglichkeiten zu Wasser wird dieser auch liebevoll "Bayerisches Meer" genannt. Flaniere am herrlichen Seeufer entlang, miete dir ein Tretboot und schippere über die sanften Wellen oder mache eine Bootsfahrt (ganzjährig möglich) zum idyllischen Benediktinerinnenkloster auf der Fraueninsel und nasche lokale Spezialitäten wie das leckere Klostermarzipan. Auf jeden Fall solltest du auf der beeindruckenden Insel Herrenchiemsee anlegen. Ein beliebter Ort, der im Sommer manchmal voll werden kann, im Herbst aber in Ruhe zu erkunden ist. Auf dem Weg dorthin kannst du vom Wasser aus das gigantische Alpenpanorama bestaunen, das den Chiemsee umgibt. Wenn du zum ersten Mal auf der Insel an Land gehst, wirst du dich fühlen als hättest du gerade eine Zeitreise unternommen. Das gesamte Ensemble aus Neuem Schloss und Schlosspark mit Brunnen und hübschen Wasserspielen erinnert an das französische Versailles. Erbaut wurde das Schloss von König Ludwig II, der sich mit Schloss Neuschwanstein oder Schloss Lindenhof auch noch andernorts in Bayern verewigte. Nimm dir unbedingt genug Zeit und erkunde die Insel auf einem ausgiebigen Spaziergang.
2 Mache eine Kunsttour auf der Museumsinsel in Berlin
Einer der schönsten Flecken Berlins befindet sich auf einer Insel: Auf der Museumsinsel kommen Kunstfans und Liebhaber von altehrwürdiger Architektur voll auf ihre Kosten, denn hier befinden sich auf engstem Raum gleich fünf der schönsten und wichtigsten Museen Berlins. Dazu kommt der Berliner Dom und das mittlerweile neu errichtete Berliner Stadtschloss. Wer mag, kann sich auch einfach im Lustgarten vor dem Berliner Dom niederlassen, picknicken und dem bunten Treiben zuschauen. Wir empfehlen auch, unbedingt die Straße Unter den Linden bis zum Brandenburger Tor weiterzulaufen und danach einen Abstecher in den Tiergarten zu machen.
3 Lustwandele durch die Gärten von Schloss Sanssouci
Potsdam ist nicht nur die Hauptstadt von Brandenburg, sondern auch mit Abstand die schönste Stadt im ganzen Bundesland. Vor allem das Stadtzentrum wurde in den letzten zehn Jahren ordentlich poliert, sodass du hier ein ganzes Wochenende durch die Straßen flanieren kannst, ohne dass dir langweilig wird. Neben dem Holländischen Viertel, dem klassizistischen Alten Markt, dem Park Babelsberg und der russischen Siedlung Alexandrowka darf auf einem Sightseeing-Trip durch Potsdam natürlich das berühmteste Gebäude nicht fehlen: das Schloss Sanssouci. "Ohne Sorge" (sans souci) verbrachten von 1747 bis 1918 preußische Könige und deutsche Kaiser hier die Sommermonate und lustwandelten entlang Orangerien, vorbei am Neuen Palais und durch den 300 Hektar großen Park. Das gesamte Ensemble gehört zum UNESCO-Welterbe und wird nicht umsonst das deutsche Versailles genannt.
4 Besuche die Walhalla und begib dich auf eine Zeitreise
Unweit der malerischen Stadt Regensburg thront am Ufer der Donau ein "antikes" Bauwerk, wie man es eigentlich eher in Griechenland oder Italien vermuten würde. Wenn du dich den Bräuberg und die 358 Stufen zur klassizistischen Gedenkstätte Walhalla hochgeschleppt hast, wirst du mit einem wahnsinnig schönen Ausblick auf das Donautal mit seinen weitläufigen Auen belohnt. Wenn du dich satt gesehen hast, solltest du noch der reich verzierten Ruhmeshalle einen Besuch abstatten. Hier kannst du allerlei berühmte deutsche Persönlichkeiten treffen, die hier in kunstvollen Marmorbüsten verewigt wurden.
5 Bestaune die größte erhaltene romanische Kirche der Welt in Speyer
Die Sehenswürdigkeitendichte in Speyer ist gerade zu absurd überproportional im Vergleich zur Dichte der Einwohner*innen: Gerade einmal 50.000 Menschen wohnen in dem geschichtsträchtigen Städtchen, in dem 2017 mit großem politischen Star-Aufgebot Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl beerdigt wurde. Der Gottesdienst fand in der größten romanischen Kirche der Welt statt: dem Dom zu Speyer. Um 1000 wurde der heutige Kaiserdom mit einer Länge von 134 Metern, einer Breite von 37 Metern und einer Turmhöhe von 72 Metern erbaut. Er thront inmitten der Altstadt und ist umringt von einem weitläufigen, grünen Domgarten – hier verstecken sich noch weitere Sehenswürdigkeiten wie der Domnapf, das Heidetürmchen, der Ölberg sowie die Antikenhalle. In der gesamten Stadt gibt es Sichtachsen auf den Dom und abends gehen die Spotlights an. Aber auch ein Blick in die Kathedrale lohnt sich, die Größendimensionen sind beeindruckend, die Krypta und die Kaisergräber kann man ebenfalls besuchen und für Schwindelfreie besteht sogar die Möglichkeit, auf die Türme zu steigen – eine virtuelle Tour kannst du bereits hier machen.
Direkt an das Domgelände grenzt auch das ehemalige jüdische Viertel an, in dem bereits im Mittelalter eine große und bedeutende jüdische Gemeinde lebte.
6 Besichtige das Schloss Drachenburg bei einer Wanderung im Siebengebirge
Deutschland ist voll von wahnsinnig schönen Burgen und Schlössern. Besonders in Nordrhein-Westfalen kann man sich bei der Dichte an historischen Bauwerken, die man hier links und rechts des Rheins findet, schon mal fühlen, wie im Märchen. Das Schloss Drachenburg mit seiner hübschen Parkanlage und dem großartigen Blick über das umliegende Rheinland ist so ein Prachtexemplar. Einen Schlossbesuch kannst du übrigens auch wunderbar mit einer Wanderung im Siebengebirge kombinieren. Der Drachenfels in Königswinter liegt nur eine knappe Autostunde von Köln entfernt, und Wanderlustige können hier bis auf die Spitze des über 300 Meter hohen Berges zur alten Drachenburg-Ruine kraxeln und die Aussicht genießen. Wenn dir der Aufstieg zu Fuß zu anstrengend ist, kannst du alternativ mit der Drachenfelsbahn fahren.
7 Besichtige die märchenhafte Burg Eltz
Eine der berühmtesten Burgen Deutschlands versteckt sich in einem kleinen grünen Tal links der Mosel. Umgeben von einem Bach und grünen Wäldern wirkt die Burg Eltz mit der langen Brücke und ihren spitzen Türmen wie aus einem Märchen. Das Besondere an ihr ist, dass sie seit ihrem Bau im 12. Jahrhundert unverändert blieb und nicht ein einziges Mal zerstört wurde. Man erkennt es nicht auf den ersten Blick, aber eigentlich besteht die Burg aus drei Häusern, in denen einst drei Familien lebten. Besichtigen kannst du sie bei einer Führung, die in regelmäßigen Abständen starten und jeweils 35 bis 40 Minuten dauern. Auch empfehlenswert ist eine Wanderung entlang des Mosel-Traumpfad Eltzer Burgpanorama, der dich 12 Kilometer lang durch das Elzbachtal und das Moselplateau führt.
8 Entdecke die hübsche Hansestadt Lübeck bei einem Spaziergang
Malerisch auf einer Insel in der Trave gelegen, wurde Lübecks Altstadt nach den Zerstörungen des 2. Weltkriegs aufwändig wieder aufgebaut, sodass man sich bei einem Besuch der Hansestadt heute wie auf Zeitreise fühlt. Am besten lässt du dich einfach durch die engen Gassen entlang bunter windschiefer Gebäude, Kirchen aus Backstein und versteckter Gänge und Hinterhöfe treiben. Nicht verpassen solltest du das Holstentor aus dem 15. Jahrhundert, das einst Teil der Lübecker Stadtbefestigung war. Übrigens: Lübeck ist vor allem auch für sein Marzipan bekannt. Der Name Niederegger ist dabei untrennbar mit Marzipan verbunden, probiere aber unbedingt auch die Süßigkeiten in der Manufaktur Mest.
9 Flaniere im Schloss Pillnitz direkt an der Elbe
Viele der schönsten Schlösser Sachsens befinden sich direkt an der Elbe, vor den Toren Dresdens. Dabei sticht das Schloss Pillnitz mit seinem weitläufigen Park besonders hervor: Das Ensemble aus drei Palais' (in denen sich heute Museen befinden) stammt aus der Renaissance und ist im chinesischen Stil erbaut worden. Der barocke Garten lädt zum Lustwandeln ein, während man im botanischen Palmenhaus Wärme tanken kann.
10 Fühle dich wie im Märchen in Rothenburg ob der Tauber
Rothenburg ob der Tauber ist ein wirklich süßer Ort und ein Besuch lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Bekannt ist das kleine Städtchen im Norden Bayerns aber als Winterdorf, weil hier der Weihnachtsladen Käthe Wohlfahrt gegründet wurde. Der bekannteste Platz von Rothenburg ob der Tauber ist das Plönlein, zu dem das romantische, gelbe Haus, die zwei Türme und der Brunnen gehören. Um einen guten Überblick über die Altstadt zu bekommen, folgst du am besten vom Burgtor aus dem Rothenburger Turmweg und kannst die Altstadt so einmal fast komplett umrunden. Sehr empfehlenswert (und lecker!) ist auch ein Abstecher zur Bäckerei Stiffler und zum Café Einzigartig.
11 Flaniere im Garten des Schlosses Schwerin
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es sage und schreibe 2000 Schlösser und Herrenhäuser und das prächtigste davon befindet sich in Schwerin. Ein Besuch des Schweriner Schlosses sollte bei einem Trip in die Landeshauptstadt nicht fehlen, denn hier kann man wunderbar lustwandeln, Paaren beim Heiraten zugucken oder im Café Niklot, in der Orangerie oder im Bischofskeller fürstlich speisen. Da Schwerin direkt am Wasser liegt, kannst du die Stadt auch gut vom Boot oder einem Stand-Up-Paddle aus entdecken.