11 Tipps, wie du dich richtig auf eine Hüttenwanderung vorbereitest

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Line und Sebastian von Off The Path

Von Hütte zu Hütte zu wandern ist ein unvergessliches Abenteuer. Ob rund um die Seiser Alm, entlang des Tauernhöhenweges, im Schweizer Kanton Graubünden oder auf dem Weg zu Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze, Hüttenwanderungen sind nahezu überall in den Alpen möglich. Neben der Wanderung selbst, sind es vor allem die geselligen Hüttenabende, die dir in Erinnerung bleiben werden. Wir geben 11 Tipps, wie du dich richtig auf eine Hüttenwanderung vorbereitest.

1. Wähle eine passende Route und reserviere die Hütten rechtzeitig

Tipps Hüttenwanderung, Hütte
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Wanderwege werden in der Regel in folgende Kategorien unterteilt: von blau und einfach über rot und moderat bis hin zu schwarz und schwer. Neben der Kilometeranzahl, spielen die Höhenmeter und das Terrain eine Rolle. Sind ausgesetzte Stellen oder Kletterpassagen zu meistern? Geht es über loses Geröll, Schneefelder oder gar über einen Gletscher? Überschätze dich nicht und entscheide dich im Zweifel lieber für die leichtere Tour. Suche dir zudem Freund*innen, mit denen du dieses Abenteuer gemeinsam bestreitest – das sorgt für mehr Sicherheit und mehr Spaß. Sobald die Strecke steht, solltest du die Hütten reservieren. Denn manche Berghütten sind so beliebt, dass sie schon Monate vorher ausgebucht sind.

2. Investiere in gute Bergstiefel

Tipps Hüttenwanderung, Wanderschuhe
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Es gibt nichts unangenehmeres, als in den falschen Schuhen zu wandern – vor allem tagelang. Blasen und schmerzende Füße verwandeln jede noch so aussichtsreiche Gipfeltour in eine wahre Tortur. Nicht nur das: Auch das Verletzungsrisiko ist deutlich höher. Fehlende Stabilität und mangelnder Halt lassen dich schneller umknicken oder ausrutschen. Das wiederum nagt an der Konzentration, an der Ausdauer und schlussendlich an deiner Motivation. Investiere deshalb in ein gutes Paar Bergstiefel. Am vielseitigsten einsetzbar sind Wanderschuhe der Kategorie B oder C. 

3. Teste und laufe deine Wanderschuhe ein

Wanderung, Wald
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Fachgeschäfte bieten nicht nur eine gute Beratung, sondern oftmals auch unterschiedliches Gelände, auf dem du deine neuen Schuhe Probelaufen kannst. Am besten probierst du die Schuhe nachmittags an, denn dann sind deine Füße leicht geschwollen und ähneln ihrem Zustand auf einer Wanderung. Wichtig ist außerdem, dass du deine neuen Schuhe ausreichend einläufst, entweder zu Hause im Alltag oder auf kürzeren Wanderungen in der Umgebung.

4. Achte bei deiner Kleidung auf das richtige Material

Tipps Hüttenwanderung
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Auch was du am Körper trägst, macht einen riesen Unterschied beim Wandern. Funktionskleidung ist nicht nur atmungsaktiv und trocknet schnell, sondern ist auch leicht – und bei einer Hüttenwanderung zählt jedes Gramm. Insbesondere synthetische Stoffe oder Merinowolle eignen sich zum Wandern, während letztere geruchshemmend ist. Nicht zu empfehlen ist Wolle: Sie saugt deinen Schweiß auf, trocknet nur langsam und wird schwer. 

5. Kleide dich im Zwiebellook

Tipps Hüttenwanderung, Kleidung
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Unsere Omas haben es schon immer gewusst: Der Zwiebellook ist der beste und das auch beim Wandern. Die verschiedenen Kleidungsschichten sorgen dafür, dass dir weder zu kalt noch zu warm beim Wandern wird. Direkt am Körper trägst du die Base-Layer, ein T-Shirt oder Hemd und eine Hose, gefolgt von der Mid-Layer, eine Fleecejacke, ein dünner Pulli oder eine leichte Daunenjacke. Darüber kommt die Outer-Shell, eine wasser- und windabweisende Regenjacke und -hose. Je nachdem, ob du schwitzt oder frierst, die Sonne scheint oder es regnet, ziehst du entweder eine Schicht aus oder an.

6. Packe und trage deinen Rucksack richtig

Tipps Hüttenwanderung, Rucksack packen
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Für eine Hüttenwanderung eignet sich am besten ein Tourenrucksack mit 30 bis 40 Litern Volumen. Dieser bietet ausreichend Platz, um neben Anziehsachen auch Snacks und Trinkwasser mitzunehmen. Beim Packen gehören schwere Gegenstände nach unten und an den Rücken, während Leichteres oben verstaut werden kann. Deine Trinkflasche und Regenjacke solltest du am besten immer griffbereit haben. Wichtig ist auch, dass du deinen Wanderrucksack auf deinen Körper einstellst: Das Gewicht trägt hauptsächlich deine Hüfte und nicht dein Rücken oder deine Schultern. Bequeme, gut gepolsterte Hüftgurte sind also mindestens genauso wichtig wie Schultergurte.

7. Verbessere deine Wanderfitness

Tipps Hüttenwanderung, Wanderfitness
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Bevor du auf deine Hüttenwanderung aufbrichst, ist es eine gute Idee, ein paar Tageswanderungen mit schwerem Gepäck zu unternehmen. Mehrere Kilometer zu Fuß mit vollgepacktem Rucksack zurückzulegen ist weitaus anstrengender als eine kurze Tour mit wenig Inhalt zu tragen. Das zusätzliche Gewicht erfordert nicht nur mehr Kraft und Ausdauer, sondern beeinflusst auch deine Balance. Noch ein Vorteil: So kannst du gleich deine neuen Wanderschuhe einlaufen. 

8. Lade hilfreiche Apps runter

Tipps Hüttenwanderung, Navigation
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Gerade alpine Touren führen teilweise über Geröll und nicht immer ist der Weg eindeutig erkennbar. Um nicht die Orientierung zu verlieren, helfen Wanderapps. In diesen kannst du dir die GPS-Daten deiner Tour runterladen und weißt somit auch offline, wo es langgeht. Genauso hilfreich sind Wetterapps und ein Regenradar. Denn das Wetter kann in den Bergen schnell umschlagen und zur Gefahr werden. Egal, wie gut die Technik heutzutage ist, besorge dir auch eine wetterfeste Wanderkarte oder einen Wanderreiseführer – das Handy und die besten Apps bringen nichts, wenn Akku und Empfang schwinden.

9. Nimm ausreichend Wasser und energiereiche Snacks mit 

Tipps Hüttenwanderung, Trinkflasche
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Die meisten Hütten bieten die Möglichkeit, Trinkwasser aufzufüllen oder zu kaufen, während einige Wanderwege auch an Trinkwasserquellen vorbeiführen. Informiere dich diesbezüglich und packe notfalls ausreichend Trinkwasser ein. Eine Alternative sind Trinkwasserfilter oder Reinigungstabletten, sofern du auf deinem Weg an Wasser vorbeikommst. Daneben solltest du energiereiche Snacks einpacken wie Energieriegel, Nüsse oder auch Bananen. Nimm lieber etwas mehr mit, für den extra Hunger oder falls deine Wanderung länger dauert als geplant.

10. Gehe kein Risiko ein und sorge für den Notfall vor

Tipps Hüttenwanderung, Gletscher
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Umso höher du unterwegs bist, umso näher bist du der Sonne. Einige Hüttentouren führen zudem über Schneefelder, die das Sonnenlicht zusätzlich reflektieren. Aus diesem Grund solltest du Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 einpacken. Ebenfalls wichtig sind Grödel, mit denen du im Schnee mehr Halt hast. Je nach Tour und Schwierigkeitsgrad, gehört außerdem ein Kletterset in deinen Rucksack. Für den Notfall eignet sich ein Biwaksack, während eine Powerbank dein Handy versorgt. Profis haben zudem Wanderstöcke dabei: Sie sorgen beim Gehen für mehr Halt und schonen die Gelenke.

11. Hab einen Hüttenschlafsack und genug Bargeld dabei

Tipps Hüttenwanderung
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Ebenfalls nicht fehlen darf ein Hüttenschlafsack, der für Übernachtungen auf Hütten aus Hygienegründen Pflicht ist. Dieser wird auch Inlet genannt, und kommt einem ganz dünnen Schlafsack oder einem leichten Tuch gleich. Da Kartenzahlung insbesondere auf abgelegenen Hütten oftmals nicht möglich ist, solltest du außerdem genügend Bargeld auf dein Abenteuer mitnehmen. So kannst du sichergehen, dass du das wohlverdiente Radler auch bekommst.

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