11 Tipps & Aktivitäten für einen Schlechtwetter-Tag im Camper

© Charlott Tornow

Wir alle hatten schon einmal diese Schlechtwetter-Tage im Urlaub, die sprichwörtlich ins Wasser gefallen sind. Dann wollte und wollte es nicht aufhören zu regnen und bis wir endlich auf die glorreiche Idee kamen, den Tag trotzdem zu nutzen und die Zeit einfach Indoor, zum Beispiel im Museum, im Kino, im Einkaufszentrum oder im Spa zu verbringen, vergingen manchmal mehrere frustrierende Stunden. Auf einem Citytrip ist schlechtes Wetter oftmals kein Problem, denn es gibt in einer Stadt einfach trotzdem sehr viel zu machen und zu entdecken. Doch das Ganze verhält sich ein bisschen anders, wenn man mit dem Wohnwagen irgendwo mitten in der Wildnis oder auf einem abgelegenen Campingplatz steht und der nächst größere Ort ein paar Stunden entfernt ist. Dann sind die drei Bücher und vier Podcasts, die man sich mitgenommen und runtergeladen hat, schnell ausgelesen und ausgehört und die Langeweile wächst stündlich. Wir haben uns deshalb ein paar Tipps und Aktivitäten für einen Schlechtwetter-Tag im Camper überlegt, die mal mehr, mal weniger Vorbereitung benötigen.

1. Habe Sex. Viel.

Vielleicht die schönste Freizeitbeschäftigung der Welt, für die man weder Vorbereitung, noch zusätzliches Equipment (bis auf ein paar Kondome, wenn nötig) braucht. Wenn du allein mit deiner*m Partner*in im Camper unterwegs bist, dann kuschelt euch unter die Decke und habt eine schöne Zeit zusammen. Mehr gibt's dazu nicht zu sagen.

2. Lerne die Sprache deines Urlaubslandes

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Oftmals lernen wir vor dem Urlaub die wichtigsten und nötigsten Wörter und Redewendungen, um uns in einem fremden Land verständigen zu können. Klar, vielerorts sprechen die Menschen auch das universale Englisch, aber gerade in ländlicheren Regionen muss Englisch kein Standard sein. Eine Sprache zumindest in Ansätzen zu lernen zeigt außerdem, dass du dich mit den Menschen und ihrer Kultur auseinandersetzt und das hat schon immer zu offenen Armen und lächelnden Gesichtern geführt. Nimm dir also bei deinem nächsten Camping-Trip ins fremdsprachige Ausland ein kleines Wörterbuch mit. Wie du eine neue Sprache easy lernst, erfährst du in diesem Artikel.

3. Spiele ein lustiges Trinkspiel

Auch eher für Erwachsene geeignet, die ohne Kinder unterwegs sind: Trinkspiele. Etwas angeheitert lässt sich das schlechte Wetter und die Enge doch gleich viel besser aushalten, weshalb ich mit dir hier mal ein Spiel teile, das ich mir mit meinem Freund an einem verregneten Tag im Camper ausgedacht habe: Alles, was du benötigst, ist ein Mikadospiel und eine Flasche Alkohol. Bekanntermaßen musst du beim Mikado nacheinander Holzstäbe so voneinander lösen, dass dabei keine weiteren Stäbe bewegt werden. Du bist so lange am Zug bis dir ein Fehler passiert. Dann ist dein Gegenspieler dran. Beim "Saufmikado" musst du nun, jedes Mal, wenn du am Zug bist und einen Fehler machst, einen Shot trinken. Ich wünsche dir jetzt schon mal viel Spaß bei deiner Handkoordination.

4. Nimm den Regensound für später auf

Wusstest du, dass Naturgeräusche gesund sind? Amerikanische Wissenschaftler*innen haben 36 Studien analysiert, die sich mit den gesundheitlichen Auswirkungen von Naturgeräuschen auf den menschlichen Körper beschäftigt haben. Sie sind zu dem Schluss gekommen, dass Wassergeräusche wie das Plätschern eines Baches oder Regen den Blutdruck und das Schmerzempfinden senken, wohingegen der Gesang von Vögeln wiederum Stress und Anspannung abbaue. Der Regen, der also zunächst Frustration im Urlaub auslöst, kann dich auch gleichzeitig entspannen, wenn du es zulässt. Für mich persönlich ist das Geräusch des prasselnden Regens auf dem Autodach zudem die perfekte Medizin gegen Schlafstörungen. Wenn du also beim nächsten Mal vom Regen im Camper überrascht wirst, dann zücke dein Handy, öffne die Diktierfunktion (zum Beispiel "Sprachmemos" auf dem iPhone) und nimm den Regen auf. So kannst du den Sound später immer wieder abspielen, wenn du mal wieder gestresst bist oder dich an deinen Camping-Trip zurück erinnern willst.

5. Meditiere

Milena_Yoga Retreat Zuhause
© Charlott Tornow

In den letzten Jahren ist Meditieren von etwas, das nur buddhistische Mönche in Tibet oder Hippies im Yoga-Retreat machen, zu einem echten weltweiten Trend geworden, den immer mehr Menschen für sich entdecken. In einer immer schnelllebigeren Welt, die uns mit äußeren Reizen bombardiert, hat es etwas therapeutisches, die Aufmerksamkeit ausschließlich nach innen und auf sich selbst zu richten. Regelmäßiges Meditieren, also das Fokussieren auf einen Gedanken, eine Empfindung oder den Atem hat zahlreiche Vorteile. Beispielsweise kannst du lernen, deinen Kopf von belastenden Gedanken zu befreien, deinen Körper zu entspannen, deine Emotionen besser zu kontrollieren oder deine Konzentrationsfähigkeit zu erhöhen. Apps wie 7Mind oder Headspace helfen dir dabei, das Meditieren zu lernen. Meditation bedarf echten Fokus' und Ausdauer und ein Schlecht-Wetter-Tag im Camper ist der perfekte Ort, um damit zu starten.

6. Lies oder lass vorlesen

Vermutlich hast du eh ein oder zwei Bücher mit in den Urlaub genommen. Wenn du allerdings ein*e schnelle Leser*in bist und schon nach ein paar Stunden mit der kompletten Lektüre durch bist, solltest du über die Anschaffung eines eReaders nachdenken – so beugst du prophylaktisch einem Mangel an Büchern vor. Auch Vorlesen ist eine schöne Beschäftigung, nicht nur mit den Kindern, sondern auch wenn man zu zweit mit dem Partner oder der Partnerin unterwegs ist. So bekommen die Geschichten nicht nur eine andere Tonalität, vorlesen dauert meistens auch länger, sodass die Zeit noch schneller vergeht.

7. Upgrade dein Game!

Reisespiele, Globetrotter
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Bei der Camper-Grundausstattung dürfen Spiele nicht fehlen. Das Beste für Reisen sind Sammeleditionen, die verschiedene Karten- oder Brettspiele vereinen. Wenn du keine Lust auf das immer gleiche Mensch-ärgere-dich-nicht hast, solltest du dir vorab ein komplett neues Spiel kaufen – in diesem Artikel stellen wir dir beispielsweise 11 coole Reisespiele vor, mit denen du die Welt entdecken kannst. Wenn du es ein bisschen herausfordernder magst, kannst du aber auch ein Spiel wie Schach oder Mahjong lernen. Oder du nimmst dir ein Scrabble-Spiel mit und spielst es mit Wörtern der Landessprache. Für absolute Erdkunde-Profis ist dagegen "Stadt Land Fluss" in der Urlaubsversion, nämlich mit Orten des Urlaubslandes, genau das Richtige.

8. Koche ein leckeres Drei-Gänge-Dinner

Kurze Camping-Trips sind meistens nicht von kulinarischen Highlights geprägt. Wer dagegen ein paar Wochen unterwegs ist, nimmt sich öfter mal die Zeit, leckere Mahlzeiten zu kochen. Wenn du es dir aber mal richtig gut gehen lassen willst, vor allem an verregneten Tagen, dann koche dir doch einfach mal ein richtig leckeres Abendessen mit mehreren Gängen. Auf der Seite von Springlane findest du 14 leckere Gerichte, die sich super für eine kleine Camper-Küche eignen.

9. Denke dir Geschichten aus

Eine tolle Aktivität, die sich perfekt für größere Gruppen, also zum Beispiel Familien, eignet: Im Kollektiv denkt ihr euch eine Geschichte aus. Die Geschichte beginnt mit einem Satz, zum Beispiel "Es war einmal eine Familie, die bei schlechtem Wetter im Camper festsaß" und reihum hängt nun jede*r einen Satz an den anderen, wobei sich das Gesagte jeweils auf den Satz davor bezieht. Wenn ihr wollt, könnt ihr auch mitschreiben, damit ihr euch die Geschichte am Ende der Reise vorlesen könnt und eine schöne Erinnerung habt.

10. Geh ins Spa, Museum oder eine Sporthalle

Venedig, Museen virtuelle Touren
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Die Voraussetzung für diesen Tipp ist natürlich, dass du dich zumindest in der Nähe einer Stadt befindest, die ein mehr oder weniger großes Angebot an Indoor-Aktivitäten bietet. Als ich zuletzt mit dem Camper in der Schweiz an der Rheinschlucht unterwegs war und meine geplanten Outdoor-Aktivitäten aufgrund anhaltenden Regens absagen musste, suchte ich mir kurzerhand ein Café, in dem ich vormittags bei einem leckeren Frühstück arbeitete, und ein Spa, in dem ich meinen Nachmittag verbrachte, denn oftmals kann man auch als Tagesgast ein paar Stunden ein Hotel-Spa nutzen. Du kannst aber ins Museum gehen, dich in einer Kletter- oder Schwimmhalle sportlich betätigen oder eine kleine Shoppingtour machen.

11. Genieße die Langeweile

Ich mag eigentlich keine Kalendersprüche, aber dieser ist hängen geblieben: "We are human beings, not human doings". Der Spruch funktioniert natürlich nur im Englischen, aber ich finde ihn einfach einleuchtend. Wenn wir nicht gerade schlafen, sind wir im wachen Zustand eigentlich ständig mit irgendwas beschäftigt: arbeiten, kochen, putzen, lesen, zuhören, Sport machen, Videos gucken, durch Social Media scrollen, Tagebuch schreiben, ein Instrument spielen, eine Sprache lernen, dies, das, jenes. Uns wird ständig gesagt, dass wir produktiv sein sollen, dass wir unser Leben verbessern sollen. Und selbst wenn wir uns mal entspannen wollen, sind wir gestresst, weil wir wieder etwas aktiv tun, zum Beispiel ins Spa gehen. Selbst wenn wir meditieren, konzentrieren wir uns ja darauf, an nichts zu denken. Wir sind nie nicht beschäftigt. Ganz selten liegen wir einfach nur da und machen einfach gar nichts außer an die Decke zu starren oder nach draußen. Dabei ist das echte Entspannung, für den Körper und den Geist. Und meistens kommen uns dabei sogar nicht richtig gute Ideen, weil wir uns nicht auf irgendetwas fokussieren. Wenn du also das nächste Mal nicht weißt, was du machen sollst, dann mach einfach gar nichts.

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