11 Tipps für Wales, die unentdeckte Schönheit Großbritanniens

Wer die britische Serie "Sex Education" sieht, wird trotz der eigenwilligen Schule, in der die Hauptcharaktere einen Beratungsdienst in Sachen Sex einrichten, in eine britische Traum-Welt geworfen. Besonders der Schulweg durch die üppige, grüne Landschaft und das Haus, in dem Hauptcharakter Otis mit seiner Mutter und Sexualtherapeutin Jean wohnt, kann sich sehen lassen. Aufgenommen wurden die Szenen im Wye Valley im Westen Englands und wer will, kann im The Chalet Symonds Yat East sogar übernachten. Wie und zu welchem Preis das genau geht, verraten wir hier. Aber nicht nur das Haus ist sehenswert, in der idyllischen Gegend rund um das Wye Tal kannst du auch wandern, radeln, reiten, klettern und Bootsausflüge machen.

Wer in St Davids ist, muss unbedingt am Whitesands Beach vorbeischauen. Whitesands hat alles, was wir von einem Strand erwarten: Er ist richtig lang und breit, liegt an einer grünen, aber zerklüfteten Küste, überzeugt mit weißem Sand und türkisblauem Wasser – und man ist hier selbst im Sommer meist fast alleine. Außerdem gilt er als einer der besten Surfspots in Großbritannien. Liegestühle oder Schirme gibt es hier nicht, am Parkplatz befinden sich aber ein Café und öffentliche Toiletten.

Der Pen y Fan hat nicht nur einen für unsere Ohren etwas ulkigen Namen, er ist auch der höchste Berg des Brecon Beacon Nationalparks. Die schnellste und beliebteste Route hinauf führt dich vom Storey Arms Outdoor Center in drei bis vier Stunden in einer Schleife auf den Gipfel und wieder zurück. Entweder, du bekommst auf der Wanderung einen tollen Blick auf das endlose Grün des Parks oder bei Nebel zwischen den Mooren eine große Ladung Mystik.

Nostalgie ist ja immer ein wichtiger Aspekt für Fans von Schmalspurbahnen. Besonders interessant ist in dieser Hinsicht eine Fahrt mit Ffestiniog, der ältesten noch aktiven Eisenbahngesellschaft der Welt. Wir legen noch einen Superlativ drauf: Gefahren wird auf der längsten, denkmalgeschützten Bahnstrecke Großbritanniens, dem Welsh Highland Railway, auf dem die Schmalspurbahn vier Stunden vom walisischen Caernarfon nach Bleanau Ffestiniog unterwegs ist. Dabei geht’s am Snowdonia Nationalpark, Flusstälern und an einigen verlassenen Minen vorbei. Aber Achtung: Die Strecke wird nur zwischen März und Oktober bedient.

Hay-on-Wye ist nicht etwa nur ein kleines Städtchen in pittoresker Lage am Rande des Brecon Beacons Nationalparks, sondern die Welthauptstadt der Bücher. Obwohl hier nur 1500 Menschen leben, kannst du in gleich 30 Buchläden stöbern. Es gibt klassische und natürlich jede Menge spezialisierte Buchhandlungen wie Gay-on-Wye für queere Literatur, Murder & Mayhem, in der sich alles um Krimis dreht, The Poetry Bookshop oder den Honesty Bookshop direkt am Schloss, bei dem du dich selbst bedienen und in einer Büchse bezahlen kannst. Plane deinen Besuch auf jeden Fall früh genug, denn ab 17 Uhr schließen hier die meisten Buchläden und Cafés.

Ramsey Island liegt vor der Küste von St Davids und ist die Heimat unzähliger Kegelrobben. Um sie zu sehen, werden in St Davids von mehreren, sehr gut bewerteten Unternehmen Bootstouren angeboten. Mangels größerer Unterschiede haben wir uns für die Tour von Voyages of Discovery entschieden, weil Prinz William und Kate mit dem Unternehmen nur wenige Tage vor uns eine Tour gemacht haben. Und: Sie haben eine gute Wahl getroffen! Auf der einstündigen Bootstour umrundest du die Insel, siehst die einzigartige Natur von Ramsey und dabei neben den Robben mit etwas Glück auch Wale und Delfine.

Cardiff gilt als die City of Arcades und hat gleich sieben viktorianische Arkaden zu bieten, in denen sich Shops, Cafés, Bars und Restaurants befinden. Die Castle Arcade, die im 18. Jahrhundert erbaut wurde, ist berühmt für den schönen Balkon, von dem du einen einen tollen Blick auf die Shopper*innen und Architektur hast. Hier kann man nachvollziehen, dass die Arkaden zu einer Zeit extremen Reichtums in der Stadt erbaut wurden. Dank der Kohleindustrie und des neuen Hafens der Stadt war Cardiff bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts eine der wohlhabendsten Städte der Welt.

Tenby ist einer dieser Orte, an dem man sich direkt entspannt. Das Städtchen besticht mit seinen pastellfarbenen, viktorianischen Häuschen und gleich mehreren kilometerlangen Stränden. Der Nordstrand ist sogar von einer mittelalterlichen Stadtmauer umgeben, von der du einen schönen Blick auf den weißen Sand bekommst. Setze dich bei deinem Besuch auch an den Hafen, beobachte Ebbe und Flut und wie die Boote zum Fischen oder für Touren zu der nahen Caldey Insel auslaufen. 

Der Pembrokeshire Coast Path ist ein Fernwanderweg, der dich auf 300 Kilometern immer entlang der Küstenlinie von Wales führt. Die meisten Wander*innen brauchen für die gesamte Strecke ungefähr drei Wochen, der Weg kann aber auch unkompliziert in kleinere Abschnitte aufgeteilt werden – etwa genau in der Mitte, in St Davids. Ziemlich cool: Ein Großteil des Pembrokeshire Coast Path kann auch mit Rollstühlen, Fahrrädern und Kinderwagen befahren werden. Die Route verläuft relativ eben und du wanderst immer in unmittelbarer Nähe zum Meer an verlassenen Buchten, Sandstränden und verschlafenen Fischerdörfern vorbei.

Die Cardiff Bay liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums, dafür gibt es hier Urlaubsvibes durch und durch: Du kannst über die Promenade schlendern, mit dem Riesenrad fahren, das Parlament besuchen und eine Tour durch das nachhaltig betriebene Gebäude machen. Auch das Kunstzentrum Millennium Center ist nicht nur von außen hübsch anzusehen, sondern auch Spielstätte für viele Theaterstücke, Konzerte und Musicals. Sehenswert ist auch das Pierhead Building, das lange das Hauptquartier der Great Western Railway war und nun mehrere Ausstellungen beherbergt.

Malerische Gebirgsseen, an denen Schafe, Ponys und ein paar Wanderer*innen vorbeiziehen – klingt traumhaft und ist es auch. Obwohl der Snowdonia Nationalpark schon lange kein Geheimtipp mehr ist, kannst du immer noch vergleichsweise einsam durch die Weite des Parks wandern. Der höchste Punkt des Parks und damit von ganz Wales ist der Mount Snowdon, auf dem schon Sir Edmund Hillary für die Erstbesteigung des Mount Everest trainierte. Hinauf kommst du in etwa sechs Stunden. Etwas einfacher ist der Rundweg Ccm Idwal, auf dem du trotzdem mit schönen Aussichten belohnt wirst. Ein guter Ausgangsort für Outdoor-Abenteuer im Snowdonia Nationalpark ist das Städtchen Bala.