Tirana – 11 Tipps für deinen Trip in die Hauptstadt von Albanien

Wer nach Tirana kommt, muss einen Raki trinken. Für die Albaner*innen ist der Schnaps heilig und das Komiteti ist so etwas wie der Vatikan des Raki. Ein Vatikan mit alten Fernsehern an den Wänden, riesigen Fächern und Schwarz-Weiß-Fotos, die die Geschichte Albaniens erzählen. Über 50 Sorten Raki gibt es hier, die Geschmackspalette reicht von süß bis kräftig, von Honig-Zimt bis scharfen Anis. Für alle, denen es bei so viel Auswahl schwer fällt, sich zu entscheiden, hat sich das Café etwas ausgedacht: Bestell einfach ein ganzes Brett mit acht verschiedenen Sorten.

Von 1944 bis 1991 herrschte in Albanien eine sozialistische Diktatur. Bis zu seinem Tod 1985 regierte Führer Enver Hoxha mit harter Hand und ließ jeden verhafteten, folterten und töten, der eine potentielle Gefahr für ihn darstellte. In seiner Paranoia ordnete Hoxha den Bau von zahllosen Bunkern an, von denen noch heute knapp 200.000 im ganzen Land zu finden sind. Ein besonders großer Bunker ist zum Museum umgestaltet worden. Im Bunk’Art 2 kannst du mehr über diese düstere Periode in der albanischen Geschichte erfahren.

Tirana ist eine Stadt im Wandel, insbesondere in der Innenstadt werden derzeit ganze Viertel renoviert. Auch das Gelände rund um den Markt Pazari i Ri wurde vor einigen Jahren komplett erneuert. Jetzt kannst du dort in entspannter Atmosphäre Gewürze, Tabak oder Andenken kaufen. Wer es etwas trubeliger mag, findet an der Rruga Isuf Beshiri im Norden der Stadt einen Straßenmarkt, auf dem von Autoteilen bis Baumarkt Zubehör alles zu finden ist.

Einst war Blloku vom Rest Tiranas völlig abgeschnitten und nur die Elite des Landes hatte Zutritt zum Viertel. Während der Zeit des Sozialismus lebte hier der Diktator Enver Hoxha. Heute sieht die Welt hier ganz anders aus und Blloku ist das Szeneviertel Tiranas, es tummeln sich die Schönen und Reichen – und die, die sich dafür halten. Besonders abends ist das Viertel einen Besuch wert, um in einer der vielen Bars einen Cocktail zu trinken oder in den noblen Boutiquen shoppen zu gehen. Wenn du sehen möchtest, wie Hoxha früher gelebt hat, kannst du hier auch seine alte Villa anschauen – allerdings nur von außen.

Wie groß Tirana wirklich ist, schaust du dir am besten von oben an. Und wenn du dabei noch einen Cocktail schlürfen möchtest, dann ist die Observator Wine and Piano Bar der beste Ort für dich. Hier hast du fast einen 360-Grad-Blick auf Tirana und kannst dabei aus der ausführlichen Getränkekarte der Bar auswählen. Wir empfehlen einen Besuch am Abend, wenn die Sonne gerade untergeht und die Stadt in ein malerisches Gelb-Orange taucht.

Klar, Kultur muss sein – auch im Urlaub. Im Historischen Nationalmuseum in Tirana findest du Ausstellungsstücke der Antike, dem Mittelalter und aus der Zeit der albanischen Unabhängigkeit 1912. Wer Albanien wirklich verstehen will, sollte sich einen Besuch nicht entgehen lassen. Selbst, wenn du nicht reingehen willst, solltest du zumindest das Mosaik am Eingang des Museums bewundern. Es ist rund elf Meter hoch und 40 Meter lang und stellt 13 Personen aus der albanischen Geschichte dar.

Der Skanderbeg-Platz ist das Herz Tiranas. Hier spielen Kinder Fußball, Straßenmusiker*innen treten auf, Rentner treffen sich zum Erzählen. Am Abend, wenn die Temperaturen nicht mehr ganz so heiß sind und alle Gebäude beleuchtet werden, wirkt der Platz besonders idyllisch. Nimm dir etwas Zeit, um das Treiben zu beobachten und mit den Einheimischen ins Gespräch zu kommen. Wer sich noch einmal wie ein Kind fühlen möchte, dreht einfach eine Runde auf dem Karussell.

Im Süden Tiranas befindet sich der größte Park der Stadt – und mittendrin ein künstlich angelegter See. Rundherum gibt es schöne Plätzchen zum Picknicken, einen Fahrradverleih und Popcorn-Verkäufer. Am Wochenende ist der See die Pilgerstätte der Stadtbewohner*innen, die sich nach etwas Natur sehnen. Ein Spaziergang um den See dauert ein bis zwei Stunden und ist eine willkommene Abwechslung zur Hektik der Stadt.

Wer durch Tiranas Innenstadt schlendert, kann kaum einen Meter gehen, ohne auf ein Café zu stoßen. Die meisten von ihnen sind auch gut besucht, denn in Albanien gehört es zum guten Ton, sich Zeit für einen Kaffee zu nehmen. Starbucks suchst du in Tirana vergebens, stattdessen gibt es albanische Ketten wie Mulliri i vjetër oder Sophie, deren Läden du in der ganzen Stadt entdecken kannst und bei denen du fantastischen Kaffee bekommst.

Hinter der Nationalen Kunstgalerie von Tirana versteckt stehen zwei große Stalin- und eine Leninstatue aus Bronze sowie eine steinerne Büste von Enver Hoxha. Hier kann man erkennen, wie schwer sich Albanien mit der Aufarbeitung der sozialistischen Ära tut. Die Abbilder der Diktatoren, die mehrere tausend Menschen getötet haben, werden nicht etwa vernichtet oder in einem Museum ausgestellt, sondern auf einem Hinterhof versteckt. Die Statuen wirken wie kurz abgestellt und vergessen – eine bizarre Szenerie.

Wer schwindelfrei ist und keine Angst vor großen Höhen hat, sollte mit der Seilbahn auf Trianas Hausberg, den Dajti, fahren. Oben angekommen kannst du wunderbar in die Natur eintauchen und wandern gehen. Eine Fahrt lohnt sich aber auch schon, um einfach die einmalige Aussicht über die Stadt zu genießen. Direkt neben der Seilbahnstation gibt es ein Restaurant mit Panoramablick und die Möglichkeit, eine Runde Minigolf zu spielen.