Meine Weltreise-Erfahrungen – 11 Tipps, wie deine nächste Reise noch entspannter wird

© Björn Wisnewski

Egal ob drei Wochen, drei Monate oder noch länger – Reisen ist für viele der ultimative Traum, dem Alltag mal für kurz oder für immer zu entkommen. Wenn man es zulässt, lernt man dabei nicht nur verschiedenste Kulturen und Menschen kennen, sondern auch sich selbst ein kleines bisschen besser. Ich war zuletzt drei Monate in Asien und an der Westküste der USA unterwegs, ein Trip, bei dem ich vor allem auch vieles über das Reisen selbst gelernt habe. Gut möglich, dass die Tipps für euch nicht so neu sind – ein paar Dinge hätte ich vor meiner ersten großen Reise dennoch gern gewusst. So erlebt ihr eure nächste längere (oder auch kürzere) Reise noch etwas entspannter.

1. Ein Handgepäckrucksack reicht völlig aus

Ich habe so viele Menschen getroffen, die mehrere Monate lang einen riesigen Rucksack und noch einen kleineren mit sich rumgeschleppt haben, um "eine gute Auswahl an Kleidung für verschiedene Anlässe" zu haben. Ganz ehrlich: Davon ziehst du eh nur die Hälfte an und in Sachen Kleidung ist der einzige Anlass beim Reisen immer Bequemlichkeit. Außerdem war für mich von Anfang an klar, dass mein Rucksack ins Handgepäck passen muss, denn man muss kein Gepäck aufgeben und nicht noch ewig am Ausgabeband warten, in der Hoffnung, dass der Rucksack es auch zum Zielort geschafft hat.

2. Diese Dinge kannst du Zuhause lassen

Mal abgesehen davon, dass ich mein Handtuch nach zehn Tagen verloren habe, gibt es in den meisten Hostels und Hotels Handtücher. Genauso wie kleine Duschbadpröbchen oder Spender in den Duschen. Deine Kosmetik kannst du auch Zuhause lassen; du scherst dich irgendwann nicht mehr darum, ob dein Gesicht fleckig ist und deine Augenbrauen ungezupft, denn die Menschen, die du kennenlernt, interessieren sich nicht für dein Äußeres, sondern für deinen Charakter.

3. Ein Flughafenhotel ist manchmal Gold wert

Gerade wenn man in weit entfernte Länder reist, kommt man meistens nicht umhin, lange Aufenthalte an Flughäfen auf sich zu nehmen. Meistens erkunden wir dann jede noch so kleinste Ecke des Flughafens, gehen zweimal teuer essen und versuchen, es uns auf den meistens unbequemen Sitzen gemütlich zu machen. In diesen Fällen lohnt es sich wirklich, mal in ein Flughafenhotel zu investieren und einfach vier bis sechs Stunden zu schlafen. Am Zielort könnt ihr dann ja einfach beim nächsten Hotel oder Hostel etwas sparen.

4. Zum Wandern brauchst du keine Wanderschuhe

© Charlott Tornow

Außer natürlich du machst einen Wanderurlaub. Aber wenn du nur ab und zu mal einen Hike machst, dann reichen deine Stoffschuhe aus. Ich bin sogar durch den Yosemite Park in Kalifornien mit meinen Vans gehikt und hatte am Ende nicht eine einzige Blase, dafür aber ein paar komische Blick von meinen fellow Hikern.

5. Und für Südoastasien brauchst du kein Moskitonetz

Alle haben mir geraten, ein Moskitonetz mitzunehmen, um mich zu schützen, also lieh ich mir eins von einer Freundin aus, das mindestens 1/4 meines eh schon kleinen Rucksacks in Anspruch nahm. Aber solange du nicht gerade in einer Hängematte im Wald schlafen willst, hängen in jedem Hostel und Hotel Netze über den Betten. Viel wichtiger als ein Netz ist ein gutes Insektenschutzspray, am besten das von Nobite mit 50% DEET-Anteil.

6. Deinen internationalen Führerschein interessiert niemanden

Keine Ahnung, wozu der internationale Führerschein mal eingeführt wurde. Jedenfalls nicht für die Polizisten in Südostasien, die immer einen Grund finden, dir Geld abzuknöpfen. Und auch nicht für die Autoverleihe in den USA, die immer den deutschen/europäischen sehen wollen.

7. Fotografiere alle wichtigen Ausweisdokumente ab oder habe sie als Scan dabei

Tatsächlich war der Scan meines europäischen Führerscheins, den ich nicht mehr bei mir trug, weil er mir gestohlen wurde (siehe Punkt 7), meine einzige Rettung, um mir in Amerika ein Auto zu mieten.

10. Wenn du etwas siehst, das dir gefällt, kauf' es!

© Milena Magerl

Kleine Souvenirs werden dich für immer an deine Reise erinnern. Oft habe ich auf meinen Reisen zurückgehalten, wenn ich etwas gesehen habe, das mir gefallen hat, weil mein Budget es vermeintlich nicht hergegeben hat. Aber noch öfter habe ich mich im Nachhinein geärgert, weil ich nicht aufhören konnte, an das hübsche Kleid oder den kleinen Ring zu denken. Wenn du etwas siehst, das dir gefällt, dann schlag' einfach zu, wozu hast du denn sonst für die Reise gespart? Und wenn du zurück in der Heimat bist, dann kaufst du auf dem Weg zur Arbeit einfach einen Kaffee und ein Brötchen weniger als sonst.

8. Wenn du Flüge im Voraus mit deiner Kreditkarte bezahlt hast, sei sicher, dass du sie dabei hast

Ich musste bisher nie meine Kreditkarte beim Check-in vorzeigen. Mittlerweile scheint es aber die Politik vieler Fluglinien zu sein, das zumindest einfordern zu können. Ich stand also am Flughafen von Phnom Penh ohne Kreditkarte und ohne Geld, weil ich eine Woche zuvor ausgeraubt wurde, und sollte meine Kreditkarte vorzeigen, mit der ich meinen Flug nach Seattle gebucht hatte. Die eher unterkühlte Dame von EVA Air sagte mir, dass ich nicht einchecken könne ohne Kreditkarte; mein Reisepass interessierte sie kein Stück. Long story short: Ich bin irgendwie nach Seattle ohne Geld und ohne Kreditkarte gekommen, aber nur weil mir ein guter Samariter aus San Francisco das Ticket nochmal gekauft hat. Das zuvor gekaufte Ticket wurde mir immerhin zurückerstattet.

9. Bestell' für den Flug eine Sondermahlzeit vor

Seitdem ich mich vegan ernähre, bestelle ich beim Buchen meiner Flüge immer eine vegane Mahlzeit direkt mit. Das Beste daran: Ich bekomme mein Essen im Flugzeug immer zuerst, was mich als chronisch Hungrige natürlich sehr glücklich stimmt.

11. Sei nicht wehmütig

Ich weiß gar nicht, wie viele Sachen ich während meines Urlaub sverloren oder liegen gelassen habe. Aber sei nicht wehmütig gegenüber materiellen Dingen, viel wichtiger und wertvoller sind die Bekanntschaften, die du machst. Denn die hast du für immer gefunden.

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