11 autofreie Reiseziele in Europa

Der Slogan der Insel "There is no place like Herm" trifft es haargenau: Die kleinste bewohnte Kanalinsel hat einen einmaligen Charme. Keine 100 Menschen leben auf der 2,4 Kilometer langen und nur 800 Meter breiten Insel. Ein Urlaub hier verspricht dir Ruhe und Abgeschiedenheit pur mit viel Zeit, die Natur zu genießen oder am Strand zu entspannen. Und dabei ist sie durch ihre Nähe zum großen Bruder Guernsey super zu erreichen: Die Fähre fährt täglich zwischen den Inseln hin und her und die Überfahrt dauert gerade einmal eine Viertelstunde. Du kannst auf Herm auch übernachten, es gibt einen Campingplatz, Cottages zu mieten und sogar ein Luxus-Hotel.

Wer Skiurlaub ohne Auto machen will, ist in Zermatt goldrichtig. In dem Schweizer Skiort sind Autos für Besucher*innen sogar verboten, du musst zumindest das letzte Stück der Reise zum Matterhorn mit der Bahn zurücklegen. Ab Deutschland fährst du am besten nach Zürich oder Bern, von dort nach Visp und steigst dann in die Matterhorn Gotthard Bahn ein, die dich direkt zu einer Zahnradbahn bringt, mit der du auf den über 3000 Meter hohen Gornergrat kommst. Alternativ kannst du mit dem Glacier Express ab St. Moritz, Davos und Chur anreisen.

Wer in Deutschland mal Urlaub so weit weg von der Zivilisation wie möglich machen will, sollte mit der Fähre nach Helgoland fahren. Viele Besucher*innen kommen für einen Tagesausflug, wobei die Zeit zwischen Ankunft und Abfahrt der Fähre ziemlich kurz ist, um die Insel ausgiebig zu genießen. Wenn du schon nach Helgoland fährst, solltest du deshalb lieber ein paar Tage bleiben und auf der Nebeninsel Düne zwischen Seehunden und Kegelrobben entspannen. Empfehlenswert ist auch ein Spaziergang durch die Stadt, zu den berühmten bunten Hummerbuden am Hafen und rund um die Insel bis zum Lummenfelsen. 11 Tipps für Helgoland findest du in unserem Guide.

Achtung, wenn du dir Fotos von Hydra anschaust, wirst du vermutlich sofort deine Koffer packen wollen. Denn die griechische Insel ist nicht nur wunderschön anzusehen, sie ist auch autofrei. Wenn du richtig runterkommen und entspannen willst, bist du hier also absolut richtig – denn große Partys schmeißen die rund 2.000 Einwohner*innen von Hydra nicht. Dafür kann man hier wunderbar wandern und dabei nach Stars und Sternchen aus der Kunst-Welt Ausschau halten, die gerne auf Hydra urlauben. Von Athen kannst du die Insel mit dem Boot in ungefähr eineinhalb Stunden erreichen.

Giethoorn gilt als das schönste Dorf der Niederlande und wird auch als das "holländische Venedig" bezeichnet. Reetgedeckte Häuser, gepflegte Vorgärten, Trauerweiden und kleine Kanäle – so romantisch! Straßen gibt es in Giethoorn so gut wie keine, alles bewegt sich auf den Grachten im Wasser. Wenn du die Stadt besuchst, solltest du dir also unbedingt ein Kanu, Boot oder SUP ausleihen – oder, wir sind ja in den Niederlanden, Giethoorn mit dem Fahrrad erkunden.

Einst eroberten die Römer*innen Tarragona und machten die Stadt unter dem Namen Tarraco zur Hauptstadt der Provinz Hispania citerior, die den gesamten Osten des heutigen Spaniens umfasste. Noch heute kannst du in der hübschen Stadt am Mittelmeer auf den Spuren der Römer*innen wandeln. Am besten beginnst du deinen Spaziergang mit einer Tour über die alte Stadtmauer am Portal del Roser, von der aus du einen tollen Ausblick auf die mittelalterliche, autofreie Innenstadt hast. Lass dich durch die bunten, schmalen Gassen treiben und bestaune die reich geschmückte Kathedrale mit ihrer phänomenalen Orgel, die mit zwei riesigen Malereien an der Seite als Triptychon gestaltet wurde. Von der Innenstadt erreichst du das gut erhaltene Amphitheater, in dem einst Gladiatorenkämpfe aufgeführt wurden, sowie den Circus und das Forum Romanum. Etwas außerhalb der Stadt befindet sich die Aquäduktbrücke Aqüeducte de les Ferreres, der du am Ende des Tages unbedingt einen Besuch abstatten solltest. Übrigens: Tarragona ist Heimat der "Castells", einer Menschenpyramide, die traditionell bei zahlreichen Festen errichtet wird. Vielleicht hast du ja Glück und wirst Zeug*in eines solchen Spektakels.

Nur zwei Orte Österreichs kannst du mit der U-Bahn entdecken. Einer davon ist natürlich die Hauptstadt Wien, der andere Serfaus. Das kleine Örtchen in den Tiroler Bergen ist weitgehend autofrei organisiert. Gäste müssen ihr Auto im Winter und Sommer nach der Anreise am Hotel stehen lassen. Zur Gondel bringt dich der Skibus oder die U-Bahn, die an mehreren Stationen im Ort hält. 11 Tipps für einen abwechslungsreichen Winterurlaub in der Region haben wir hier für dich.

Wenn man in der wunderschönen, aber überlaufenen Altstadt von Dubrovnik steht, kann man nur schwer glauben, dass ganz in der Nähe ein noch verstecktes Paradies liegt. Die Insel Koločep in Kroatien liegt mit der Fähre nur eine halbe Stunde vom wuseligen Zentrum von Dubrovnik entfernt. Weil Koločep autofrei ist, kannst du die Insel wunderbar zu Fuß erkunden. Dabei solltest du auf jeden Fall bei dem natürlichen See am Leuchtturm vorbeischauen, der unterirdisch durch zwei Ströme mit Wasser versorgt wird. Adrenalinjunkies können von dort ins Wasser springen und von den Höhlen ins offene Meer tauchen.

Die Île de Porquerolles in der Nähe von Toulon ist eine der größten Inseln entlang der Côte d'Azur, aber weniger bekannt bei Reisenden. Du erreichst die Insel mit der Fähre ab Toulon oder ab La Tour Fondue auf der Halbinsel Giens. Obwohl die Insel nur dünn besiedelt ist und in der Inselhauptstadt Porquerolles gerade mal 200 Menschen leben, wird hier fantastischer Wein angebaut, den du in einem der Restaurants kosten kannst. Besonders schön sitzt es sich in der Tapas-Bar L'Escale Porquerolles, von der aus du den besten Blick auf den Sonnenuntergang hast.

Zwischen Levanto und La Spezia an der italienischen Riviera fährt eine Bahn vorbei an den bunten Küstendörfern der Cinque Terre: Monterosso al Mare, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore reihen sich entlang der Steilküste und sind bekannt für ihre bunten Häuser, idyllischen Weinberge, schönen Olivenbaum-Felder und die Aussicht auf das Ligurische Meer. Die Strecke ist gerade mal zwölf Kilometer lang und kann auch über den Wanderweg Sentiero Azzurro erkundet werden. Mit dem Auto solltest du die Dörfer nicht erkunden. Nicht nur verpasst du dann die malerische Bahnfahrt, du musst das Auto auch am Ortsrand stehen lassen, die Dörfer sind nämlich autofrei.

Ein Stadtbummel durch Gent ist nicht nur wegen der schönen Innenstadt romantisch, sondern auch entspannend. Die Stadt ist nämlich Teil der größten autofreien Zone Europas. Wenn du mit dem Auto anreist, kannst du es an einem der "Park & Ride"-Parkplätzen am Stadtrand kostenlos abstellen und von dort mit einem Shuttlebus in die Stadt fahren. Einige wenige Autos wirst du im Stadtzentrum aber vermutlich doch noch sehen; wer zahlt, kann auch in der Innenstadt parken. Zu den schönsten Orten der Stadt gehört die St.-Bavo-Kathedrale, die Burg Gravensteen und der Glockenturm Belfried von Gent, der sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.