Coimbra – 11 Tipps für die portugiesische Region im Hinterland

Wilde Flusstäler, malerische Bergdörfer, einsame Wasserfälle und viel Kultur – wir sind verliebt in die Coimbra! Die portugiesische Region zeigt, wie sehr es sich lohnt, dem Massentourismus an der Küste den Rücken zu kehren und sich auf Entdeckungsreise ins ursprüngliche Hinterland zu begeben. In Zentralportugal könnt ihr an Flussufern zwischen Farn und Felsklippen in Naturpools baden und durch vielfältige Landschaft wandern. Über kurvige Straßen zu abgelegenen, historischen Dörfern fahren und auf den Spuren der Vergangenheit wandeln. Oder in Glamping-Zelten unter dem Sternenhimmel schlafen, euch einfach vom portugiesischen Lebensgefühl treiben lassen und in den Tag hinein leben.

Coimbra – Gut zu wissen

Meine Tipps für einen Urlaub in und um Coimbra

Coimbra, Portugal, Uxa Paraíso
© Ida Heinzel

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Übernachte im Open-Air-Hotel Uxa Paraíso in Zelten und Retro-Wohnwagen

In einem verwunschenen Tal südlich von Coimbra wartet hier ab vom Schuss ein kleines, grünes Paradies. Wir waren in unserem Leben schon auf vielen Campingplätzen, aber Juliens “Open-Air-Hotel” ist unbestreitbar einer der schönsten Orte, auf denen wir je gezeltet haben. Zwischen dicht bewachsenen Hängen und Weinbergen warten hier Glamping-Zelte, französische Retro-Wohnwägen, kleine Hütten und normale Stellplätze auf Ruhe-Suchende. Durch die hügelige Lage kann man fantastische Sonnenuntergänge über dem Tal bestaunen, die beinahe mystisch wirken. Der perfekte Ort, um in den Tag hinein zu leben, Ziegen zu streicheln, den Permakultur-Garten zu besichtigen und lokales Craft-Beer in der kleinen Bar am Pool trinken. Besonders schön: Neben einer Outdoor-Campingküche gibt es auch die Möglichkeit, sich spontan und zu fairen Preisen Frühstück und Abendessen auf der Terrasse der Bar schmecken zu lassen.

Coimbra, Portugal, Pasteleria Penta
© Ida Heinzel

2
Schwebe in der traditionellen Pasteleria Penta im Dessert-Himmel

Was wäre ein Urlaub in Portugal ohne Pastéis de Nata? Den karamellisierten Traum aus Blätterteig und Vanillepudding bekommst du selbstverständlich auch in Zentralportugal. Wir waren dafür in der Pastelaria Penta, die du in der Innenstadt von Coimbra findest. Eine portugiesische Pasteleria ist eine Mischung aus Konditorei, Café und Restaurant. Hier kannst du nicht nur Brot oder Gebäck kaufen und guten Kaffee trinken, sondern auch Kleinigkeiten zu Mittag essen. Die Auslagefläche in der Pastelaria Penta biegt sich gerade zu vor Torten, Küchlein und Gebäck – wir haben uns trotzdem für die klassischen Pastéis entschieden und wurden nicht enttäuscht. Die Preise sind fair, die Qualität hoch und die Verkäufer*innen ausgesprochen freundlich.

Coimbra, Portugal, Fragas de São Simão
© Ida Heinzel

3
Bade zwischen Farn und Felsen in der wilden Schlucht des Praia Fluvial

Während man durch die sanften Täler im Landesinneren Portugals fährt, erwartet man nicht, dass nur ein Stückchen weiter riesige, satte Bergketten und beeindruckende Felsklippen auf einen warten. Zwischen ihnen verstecken sich unzählige Flussbäder, die mal ganz ursprünglich und mal kinderfreundlich daher kommen. Eine absolute Herzensempfehlung ist der Praia Fluvial (Deutsch: Flussstrand), der eingebettet zwischen den Fragas de São Simão liegt. Von den Parkplätzen oben am Berg geht es steil bergab zu den natürlichen Felsbecken, die sich im Tal gebildet haben. Das Wasser ist wahnsinnig klar, die Aussicht unwahrscheinlich schön und wenn man dem Flusslauf folgt, finden sich einige Badeplätze, an denen man die wilde Schlucht ungestört genießen kann. Von hier aus starten auch einige Wanderwege, beispielsweise in das kleine Dorf Casal de São Simão. Und wer lieber am Ufer bleibt, findet Stärkung im kleinen Kiosk bei Eis und frisch gezapftem Bier.

Candal
© Luís Cardoso | Unsplash

4
Erkunde die historischen Bergdörfer Candal und Cerdeira

Kleine Steinhäuschen mit flachen Schieferdächern, die sich an Bergketten schmiegen und aussehen, als wären sie schon immer da gewesen – das ist typisch für die Mitte Portugals. Die traditionellen Schieferdörfer liegen verstreut in Bergketten des Landesinneren und offenbar versteckt vor der Gegenwart. Läuft man durch die (oft schwer zugänglichen) ursprünglichen Dörfer, fühlt man sich, als wäre die Zeit stehen geblieben. Um den ruralen Tourismus anzukurbeln, wurden einige der einzigartigen Dörfer aufwändig restauriert und wieder mit Leben gefüllt. Zum Beispiel Candal und Cerdeira, die hinter kurvigen Straßen im Gebirge der Serra da Lousã liegen und unter Denkmalschutz stehen. Cerdeira ist jetzt nicht nur ein Rückzugsort für Stille-Suchende und Naturliebhaber*innen, sondern auch für Künstler*innen! Von März bis Oktober werden hier allerlei Kurse angeboten, es gibt Atelierräume, Veranstaltungen und Retreats. In Candal lohnt sich ein Abstecher zum Aussichtspunkt und den Wasserfällen.

© Maria Portuguesa

5
Lasse den Tag mit Tapas & Craft-Bier im Maria Portuguesa ausklingen

Wer nach einem entdeckungsreichen Tag keine Lust auf viel Chi Chi hat, sondern einfach einen entspannten Abend mit portugiesischer Küche haben möchte, ist im Maria Portuguesa richtig! Im kleinen Restaurant in der Nähe der Universität von Coimbra geht es gemütlich, unaufgeregt und zwanglos zu. Innen wie außen gibt es nur ein paar Tische, man kommt also bestenfalls früh und sichert sich ein Plätzchen auf den roten Stühlen der Terrasse gegenüber des Lokals. Auf den Tisch kommen Tapas – mit Fleisch, Fisch, vegetarisch oder vegan – und lokales Craft-Bier. Die Küche ist bodenständig (auf eine gute Art) und die Besitzerin so nett, dass man sie am liebsten fragen würde, ob sie sich auf einen Absacker dazu setzen möchte. Wer mehr Lust auf Pizza, Pasta und Porto Tonic hat, wird ein paar Straßen weiter im Italianino fündig.

Coimbra, Portugal, Cascata da Pedra da Ferida
© Ida Heinzel

6
Wandere durch den portugiesischen Urwald zu einem abgelegenen Wasserfall

Wenn einem Locals Orte empfehlen, deren Anfahrt sie mit Koordinaten schildern müssen, sind es meistens grandiose Plätze. Genauso verhält es sich auch beim Cascata da Pedra da Ferida – einem wunderschönen, abgelegenen Wasserfall! Bei der Anfahrt ist es wichtig, dass du an diesem Punkt links auf die Schotterstraße abbiegst und ihr bis zum Ende folgst. Ab hier kannst du immer flussaufwärts dem Rauschen hinterher durch eine atemberaubende Naturkulisse wandern, die an einen Dschungel auf Bali erinnert. Angekommen am Wasserfall kannst du das Spektakel der Naturgewalten genießen. Wir empfehlen dir, auf jeden Fall danach weiter bergauf bis zum Miradouro zu wandern. Der Weg führt durch unberührte Natur, die du morgens ganz für dich alleine hast, und unterwegs kannst du (nackig) in den natürlichen Badewannen plantschen.

Praia Fluvial de Nossa Senhora da Piedade
© Yasin Incedag

7
Wandere durch die Serra da Lousã und genieße Dschungel-Feeling

Hinter kurvigen Straßen im Gebirge Serra da Lousã versteckt sich ein Ausflugsziel, an dem man locker den ganzen Tag verbringen kann. Parke oben am Berg und erkunde erst einmal die umliegende Landschaft. Das Castelo da Lousã und der Aussichtspunkt Sra. da Piedade sind einen Abstecher wert, hier starten aber auch einige Wanderwege. Zur Abkühlung danach spaziert man runter ins Tal zum Flussbad Nossa Senhora da Piedade. Hier warten zwei natürliche Schwimmbecken mit glasklarem Wasser. Wer am kleinen Wasserfall vorbei immer flussaufwärts läuft, taucht plötzlich in einen Urwald ein, an dem es weit weniger trubelig zugeht. Halte die Füße ins Wasser, hüpfe über Steine und freue dich über das Dschungel-Feeling, das du meist ganz alleine genießen kannst. Tipp: Reserviere dir zum Mittagessen einen Tisch im beliebten Restaurant O Burgo, das direkt am Fluss liegt!

Conímbriga Ruínas e Museu Monográfico
© StockPhotosArt

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Wandele im Freiluftmuseum Conímbriga auf den Spuren der Geschichte Portugals

Wenn du bei deinem Besuch in der Region Coimbra in die Geschichte Portugals eintauchen möchtest, empfehlen wir dir einen Besuch in Conímbriga – einer antiken römischen Stadt 16 Kilometer von Coimbra entfernt. Im Jahr 139 vor Christus eroberten römische Truppen den Ort und errichteten ein Forum, ein Amphitheater, Thermalbäder und eine Basilika. Zwischen dem ersten und dritten Jahrhundert kamen ganze Stadtviertel und großzügig angelegte Häuser dazu. Heute ist Conímbriga eine der best erhaltenen Ruinen römischen Ursprungs auf der iberischen Halbinsel und lädt Besucher*innen aller Welt ein, auf den Spuren der Vergangenheit zu wandeln. Wie in einem Freilichtmuseum kannst du durch einen herrlichen Garten spazieren, Häuser-Ruinen begutachten, prächtige Mosaike bestaunen, durch die Überreste des Amphitheaters streichen und deiner Fantasie freien Lauf lassen!

Universidade de Coimbra
© Yaroslav Talyzin | Unsplash

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Erlebe Harry-Potter-Flair in der traditionsreichen Universidade de Coimbra

Während in vielen anderen mittelalterlichen Städten die Geistlichkeit im Fokus steht, regiert in Coimbra die Wissenschaft. Die älteste Universitätsstadt Portugals und ehemalige Hauptstadt des Landes trägt ihr Wahrzeichen mit Stolz: Läuft man über den Rio Mondego auf Coimbra zu, sieht man hoch über den weißen und pastellfarbenen Häusern schon die historische Universidade de Coimbra trohnen. 2013 wurden die Universitätsgebäude in zwei Stadtteilen zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Heute beherbergt die Uni acht Fakultäten und eine der spektakulärsten Bibliotheken der Welt – die barocke Biblioteca Joanina – in der sich ein Besuch mehr als lohnt! Fun Fact: J.K. Rowling hat sich in Coimbra inspirieren lassen. Das wundert uns nicht, schließlich laufen einem auf dem Campus ab und zu junge Leute in traditionellen schwarzen Umhängen über den Weg…

Serra da Estrela, Naturpark Serra da Estrela
© Mela Hipp

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Komme im Naturpark Serra de Estrela ins Schwitzen

Der Naturpark der Serra da Estrela – was auf Deutsch übrigens so viel wie Sternengebirge bedeutet – bietet vielfältige Möglichkeiten an sportlichen Aktivitäten: von Wanderungen entlang den typisch portugiesischen Wasserläufen, den Levadas, über Rennradtouren auf den kurvigen Bergstraßen bis hin zu actiongeladenen Touren in einem kleinen, aber herausfordernden Bikepark. Auch Kanu und Kajak-Touren am Fluss Mondego und Kletterabenteuer auf den Felswänden des Naturparks sind möglich. Und wer in Portugals einzigem Skigebiet über die Pisten wedeln will, findet in der Serra da Estrela neun Pisten mit einer Länge von sechs Kilometer vor.  

Chao do Rio, Hotels in Portugal
© Chao do Rio

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Frühstück direkt ans Bett in den Natursteinhäuschen von Chao do Rio

Bei Chao do Rio finden sich insgesamt sechs kuschelige Natursteinhäuschen, die um den anmutig angelegten Naturpool mit hellem Kiesstrand stehen. Alle Häuschen sind gemütlich mit Sofaecken, großen Küchen und Holzofen ausgestattet, sodass es hier an keinem Komfort fehlt. Jeden Morgen wird ein Frühstückskorb ans Häuschen geliefert, der gefüllt ist mit allerlei Produkten aus dem eigenen Garten und der Region. Auf Anfrage wird der Korb auch mit vegetarischen und veganen Produkten befüllt. Das Frühstück kann man sich anschließend ganz nach Belieben in der eigenen Küche zubereiten und genießen. Auch die restlichen Mahlzeiten kann man wahlweise in der eigenen Küche oder im gemeinschaftlichen genutzten Grillbereich im Garten der Anlage kochen. Wer mal keine Lust darauf hat, der kann sich vom Restaurant verwöhnen lassen – dann werden die Speisen direkt bis zur Türschwelle des Häuschens geliefert.

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