Herbstausflug: Mit dem Fahrrad von Berlin nach Potsdam
Normalerweise erkunden wir für unsere Leser*innen Deutschland und Europa, berichten hier auf der Website und bei Instagram von unseren Reisen und geben viele Tipps für Unterkünfte, Restaurants und Aktivitäten vor Ort. Aber wir wollten schon seit Langem eine Tour für und mit unseren Leser*innen organisieren. Nach dem Motto "Denken Sie groß" wären wir natürlich am liebsten für sieben Tage auf eine Insel im Mittelmeer gereist...
Aber meistens liegt ja das Schöne so nah, weshalb wir für 12 Leser*innen eine Fahrradtour von Berlin nach Potsdam organisiert haben. Mit leckeren Snacks von KoRo und schönen Edelstahlflaschen von Dopper im Gepäck sind wir durch die herbstliche Landschaft geradelt und haben die Sonne genossen.
Welche Stopps wir auf unserer Tour – die man natürlich easy nachfahren kann – eingelegt haben, erfährst du hier.
Durch den Wannsee bis zum Krughorn
Unsere Tour startet am S-Bahnhof Wannsee und führt uns auf der idyllischen, von hohen Bäumen umrahmten Pfaueninselchaussee durch den Düppeler Forst. Die Chaussee führt zur Ablegestelle der Pfaueninsel-Fähre, bei der sich auch ein uriges Wirtshaus befindet, wir aber biegen auf einen Uferweg ein und fahren mit Blick auf die Havel weiter durch den Wald.
Kurz vor unserem ersten Stopp kommen wir am Wirtshaus Moorlake vorbei, das im bayerischen Stil vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. 1840 als Forsthaus mit Stallgebäude errichtet wurde. Heute befindet sich hier ein Restaurant, in dem man, fern des Großstadtlärms und umrahmt von dschungelartigem Grün, traditionelle deutsche Küche essen und Lesungen besuchen kann.
Verweilen am Heilandskirche am Port von Sacrow
Vom Wirtshaus aus ist es nur noch einen Katzensprung bis zum Aussichtspunkt Krughorn, von wo aus wir schon unser nächstes Ziel sehen: die Heilandskirche am Port von Sacrow, die sich auf der anderen Havelseite befindet. Das Potsdamer Wassertaxi, ein Schiff mit Sitzplätzen und Fahrradständern, befördert uns über den Fluss. Ein kurzweiliger und teurer Spaß (das Ticket für eine Fahrt inklusive Fahrrad kostet 7 Euro), aber die kürzeste Verbindung von Berlin nach Potsdam.
Die Haltestelle des Wassertaxis befindet sich direkt neben dem Eingang zum idyllischen Park Sacrow, in dem sich das gleichnamige Schloss und die Kirche befinden. Vielleicht kennst du die Heilandskirche ja aus Filmen wie "Keinohrhasen", in dem Nora Tschirner als Anna ihrem männlichen Co-Star Til Schweiger (alias Ludo) die Liebe gesteht.
Tatsächlich eignet sich die Kirche, die im italienischen Stil mit einem malerischen Säulengang und einem freistehenden Glockenturm 1844 erbaut wurde, ganz wunderbar für einen romantischen Ausflug. An warmen Tagen kannst du hier auch direkt in die Havel springen oder du flanierst noch ein bisschen länger durch den Schlosspark.
Führung durch die Kolonie Alexandrowka
Wir fahren nach einer kleinen Verschnaufpause ein Stück des alten Mauerwegs Richtung Potsdam. Hier erwartet uns die längste Strecke der Tour, die auf 11 Kilometer in einer Schleife um den Jungfern- und Krampnitzsee führt. Auf dem Weg Richtung Potsdamer Innenstadt kommen wir am Museum Alexandrowka vorbei. Hier findest du ein kleines Stückchen Russland mitten in Potsdam, denn die Kolonie Alexandrowka wurde 1826/27 von Friedrich Wilhelm III. von Preußen für 12 russische Sänger eines ehemaligen Soldaten-Chores erbaut.
Wir erfahren alles über die Geschichte der Alexandrowka bei einer Führung über das große Gelände der Siedlung, die in Form einer Acht angelegt ist und um die sich 12 hübsche Holzhäuser und viele Obstgärten gruppieren. In der Nähe befindet sich auf einer Anhöhe eine russisch-orthodoxe Kirche, in der auch heute noch Gottesdienste stattfinden. Hinter dem Museum befindet sich ein idyllischer Garten, in dem man Kaffee trinken und süßes, russisches Konfekt und Eis essen kann. Wer mehr Zeit hat, sollte auch dem Restaurant ein Besuch abstatten und russische Speisen probieren.
Kaffee und Kuchen im Café Miss Green Bean
Mit dem Fahrrad sind es von der Alexandrowka nur noch fünf Minuten bis zur Potsdamer Innenstadt. Das beeindruckende Nauener Tor ist dabei sowas wie das Portal in eine andere Welt, denn quasi dahinter befindet sich das Holländische Viertel mit seinen roten Backsteingebäuden, schmalen Gassen und vielen Lädchen und Cafés. In eines dieser Cafés kehren wir zum Ende unserer Fahrradtour ein: Miss Green Bean serviert hausgemachte Kuchen, dick belegte Stullen und fantastischen Kaffee. Vieles ist vegan, alles unglaublich lecker.
Das Café bietet auf zwei Etagen und mit einem idyllischen Hinterhof jede Menge Platz zum Verweilen. Es kann durchaus passieren, dass du ein paar Stunden hier verbringst, weil es so gemütlich und ruhig ist. Wenn du dich tatsächlich irgendwann aus einem der gemütlichen Sessel befreien kannst, empfehlen wir dir, noch durch das Holländische Viertel zu spazieren und sogar vielleicht noch weiter bis zum Schloss Sanssouci oder zum Park Babelsberg zu flanieren.
Wir fahren gut gestärkt zum Potsdamer Hauptbahnhof und steigen hier in den Zug ein, der uns zurück nach Berlin bringt.
Vielen Dank an KoRo und Dopper, die unsere Leser*innen mit schönen Goodies ausgestattet haben. Dopper hat übrigens "The Wave" ins Leben gerufen. Das ist ein Manifest, in dem es darum geht, auf Einwegplastikflaschen zu verzichten. Mehr Infos dazu gibt es hier.