Urlaub in Italien – 11 Tipps für die wunderschöne Stadt Matera

Matera ist eine dieser Städte, die man am liebsten nie wieder verlassen würde. Vor meiner Rundreise durch Apulien wurde mir auch Matera als Ausflugsziel empfohlen, weil die Stadt direkt an der Grenze zu eben jener italienischen Region liegt. Schon die ersten Instagram-Fotos steigerten meine Vorfreude, aber Matera ist ein klassischer Fall von "noch schöner als auf den Bildern": Die Stadt wurde bereits 251 v. Chr. als Matheola gegründet, ist aber schon seit der Jungsteinzeit besiedelt und gilt damit als eine der ältesten Siedlungen der Welt überhaupt! Berühmt ist Matera für die Höhlenwohnungen, die sogenannten Sassi, die über Jahrhunderte hinweg in die steilen Felshänge geschlagen wurden. Eine sichtbare Ordnung gab es dabei nicht, sodass die Wohnungen über steile und sich windende Treppen und Wege miteinander verbunden sind – was von Weitem aussieht wie ein Gemälde von M. C. Escher. Noch pittoresker wird das Stadtbild dadurch, dass Matera direkt an einem zerklüfteten Flusstal liegt, durch das die Gravina fließt.

Um die Stadt zu entdecken, nimmst du dir am besten ein paar Tage Zeit, denn es gibt viele versteckte Wege und Orte und zu jeder Tages- und Nachtzeit leuchtet Matera in einer anderen Farbe. Hier empfehle ich dir jetzt 11 Orte, die ich auf meinem Trip nach Matera besonders schön fand.

Matera – Gut zu wissen

Meine Tipps für Matera

La Dimoara di Metello
© Charlott Tornow

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Übernachte in einer Höhlenwohnung bei La Dimora di Metello

Das Highlight von Matera sind die das Stadtbild prägenden Höhlenwohnungen, die Jahrhunderte von Menschen bewohnt waren. Heute sind sie vor allem Heimat von zahlreichen Restaurants, Hotels, Shops und Museen, aber deshalb nicht weniger sehenswert. Ein Highlight bei einem Trip nach Matera ist daher die Übernachtung in einem der Sassi. Wir können dir besonders das Bed & Breakfast La Dimora di Metello empfehlen. Die vier Zimmer des kleinen Hotels sind elegant und dezent eingerichtet, wobei darauf geachtet wurde, dass der ursprüngliche Höhlencharakter nicht verloren geht. Besonders romantisch ist es, abends die zahlreichen Kerzen anzuzünden und bei offenem Fenster auf die Stadt zu schauen. Morgens wartet ein tolles Frühstücksbuffet in der kleinen Lobby, das allerdings weniger für Veganer geeignet ist.

Il Forno nei Sassi
© Charlott Tornow

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Kaufe das beste Brot in Matera bei Il Forno nei Sassi

Die Region Basilikata im Süden Italiens wird seit Jahrhunderten für den Getreideanbau genutzt. Daher verwundert es nicht, dass sich speziell in Matera eine Brotbacktradition entwickelt hat, die selbst in Italien seinesgleichen sucht. Denn wohl nirgendwo sonst bekommst du ein 5 Kilogramm schweres Brot, das der Form seiner Heimatstadt nachempfunden ist. Das riesige Pane di Matera ist mit dem IGP-Siegel (Indicazione Geografica Protetta) zertifiziert, was bedeutet, dass das die Zutaten zur Herstellung des Brotes ausschließlich aus der Region stammen dürfen. Das Brot wird ausschließlich mit mit Hartweizengrieß, natürlicher Hefe und Wasser hergestellt und im Holzofen gebacken. Probieren kannst du das Brot beispielsweise in der kleinen Bäckerei Il Forno nei Sassi. Hier bekommst du auch frisches Focaccio, Pizzastücke und andere selbst produzierte Teigwaren.

Matera
© Charlott Tornow

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Mache einen Spaziergang durch Matera zum Sonnenuntergang

Matera ist am schönsten direkt bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang. Morgens, wenn sich die Sonne langsam ihren Weg über die angrenzende Hochebene bahnt,  werden nur einzelne Teile der Stadt hell illuminiert, wodurch sich ein einzigartiger Kontrast ergibt. Noch schöner ist das Stadtbild abends, wenn die Lichter in den Straßen und an den Häusern angehen und die untergehende Sonne bunte Farben an den Himmel malt – die Atmosphäre ist dann ziemlich besonders, weil alles plötzlich etwas ruhiger und andächtiger ist. Nimm dir dann nochmal Zeit und entdecke die engen Gassen und weiten Plätze von Matera nochmal neu.

Osteria al Casale
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Verbringe einen schönen Abend in der Osteria al Casale

Wenn du in Matera einen schönen Abend mit gutem Essen verbringen willst, solltest du in der Osteria al Casale reservieren. Das kleine Restaurant versteckt sich am Fuße der Sassi in einer der vielen ehemaligen Höhlenwohnungen und serviert in romantischer Atmosphäre typisch italienische Gerichte wie Pizza, aber auch ausgefallene Speisen wie Pasta mit salzigem Kabeljau und süßen Oliven, lokale Wurstpezialiäten mit Chicorée oder Kartoffelkuchen mit Artischocken und und Kürbiscreme. Alles ist sehr lecker und die Bedienung sehr zuvorkommend.

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Wandere durch das Flusstal von Matera

Matera liegt auf der Murgia-Hochebene oberhalb eines Tals, durch das der Fluss Gravina fließt. Sowohl die Hochebene als auch das zerklüftete Tal kannst du bei einer Wanderung entdecken. Ein beliebtes Ausflugsziel ist dabei die Hängebrücke Ponte Tibetano della Gravina, die den Fluss überspannt. Zur Brücke gelangst du entweder über einen steil hinab führenden Weg, der an der Piazza Santa Lucia alla Civita beginnt. Oder du beginnst deine Wanderung von der anderen Seite aus: Ab dem Bildungszentrum Centro Visite Jazzo Gattini gibt es mehrere Wege, die über die Hochebene und vorbei an zahlreichen Kirchen führen, die in die Felsen gebaut wurden. Von hier aus hast du auch einen tollen Ausblick auf Matera und die Sassi. Im Besucherzentrum gibt es übrigens auch ein kleines Café und einen Campingplatz.

I Vizi degli Angeli Laboratorio di Gelateria Artigianale
© Charlott Tornow

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Schlecke das beste Eis in Matera bei I Vizi degli Angeli

Das beste Eis in Matera gibt es bei I Vizi degli Angeli Laboratorio di Gelateria Artigianale. In dem schönen Laden wird unglaublich leckeres Eis hergestellt, wobei es – eher untypisch für Italien – auch viele vegane Sorten gibt. Dazu werden sizilianische Granita und kleine Törtchen sowie Kaffee-Kreationen angeboten. Wenn du fertig bist mit dem süßen Gelage, solltest du unbedingt nochmal in den Laden gehen und dir an dem kleinsten Waschbecken der Welt die Hände waschen.

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Besichtige das außergewöhnlichste Musem Italiens

Das MUSMA kann man bei einem Stadtrundgang durch Matera schnell übersehen. Aber du solltest deine Augen nach einem großen Eisentor mit Sternenkonstellationen aufhalten, denn dahinter versteckt sich eines der außergewöhnlichsten Museen in Italien. Das Museo della Scultura Contemporanea befindet sich nämlich im Palast der Hundert Zimmer, der im 17. Jahrhundert erbaut wurde, und erstreckt sich über ein Felsenlabyrinth aus Hypogäen (unterirdischen Gewölben). In diesen Gewölben, die Teil der berühmten Sassi von Matera sind, sind über 400 Werke von internationalen Künstlern ausgestellt. Hier ziehen nicht nur die sehenswerten Skulpturen den Blick auf sich, sondern auch die hohen Räume, in denen früher Menschen lebten. Selbst wenn du dich nicht für Kunst interessierst, solltest du unbedingt einen Blick in das Museum geworfen haben.

Ridola Caffè
© Charlott Tornow

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Starte mit einem Glas Wein in den Abend im Ridola Caffè

Wenn du typisch Italienisch in geselliger Atmosphäre in den Abend starten willst oder eine kurze Verschnaufpause von einem Stadtrundgang in Matera brauchst, dann solltest du im Ridola Caffè einkehren. Die stylische Bar ist klein und der Platz ist begrenzt, dafür bekommst du hier vom zackigen Personal tollen lokalen Wein sowie hausgemachte Salate, Suppen und Sandwiches für den kleinen Hunger zwischendurch. Im Sommer sitzt es sich auch schön auf der Terrasse. Dann kannst du das Treiben auf der Via Domenico Ridola beobachten.

Palombaro lungo
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Gehe im Palombaro lungo in den Untergrund von Matera

Wer etwas zur Geschichte Materas erfahren will, der sollte zur alten Zisterne gehen, die sich unter dem zentralen Piazza Vittorio Veneto befindet. Der Palombaro Lungo wurde im 16. Jahrhundert als riesige unterirdische Höhle angelegt, die 5 Millionen Liter (!) Wasser fasst, um Regen- und Quellwasser zu sammeln und damit öffentlichen Brunnen und weitere Zisternen zu versorgen. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts gibt es in Matera zwar fließendes Wasser, aber noch immer erstreckt sich ein komplexes, wenn auch mittlerweile stillgelegtes System aus Zisternen und Tunneln unter Matera, das die Sassi mit Wasser versorgte.

Palazzo Lanfranchi
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Genieße die Aussicht auf Matera vom Palazzo Lanfranchi

Ein langer Spaziergang durch Matera ist ein Muss, um all die kleinen versteckten Orte und Plätze zu entdecken. Wenn du dir aber einen richtig guten Überblick verschaffen und Matera in seiner ganzen Schönheit wahrnehmen möchtest, solltest du zum Palazzo Lanfranchi gehen. Von dem Platz vor dem Palast hast du einen tollen Blick auf die Sassi und die angrenzende Hochebene. Den Palast selbst kannst auch ebenfalls besichtigen.

© Charlott Tornow

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Bringe dir ein kleines Souvenir aus Matera mit

Matera hat eine lange Handwerkstradition, die man noch heute in der Herstellung von Stein-, Holz-, Keramik- und Pappmachékunstwerken entdecken kann. Zahlreiche Künstler bieten ihre Produkte in kleinen Läden an, wobei vor allem der Cuccú nicht aus dem Stadtbild von Matera wegzudenken ist. Der Cuccú ist eine Pfeife aus Ton in Form eines Vogels, die den Laut eines Kuckucks von sich gibt. Die Pfeife gibt es in vielen verschiedenen Größen, Formen und Farben, als Anhänger oder Stehrumchen in der Wohnung. Halte die Augen offen nach einem kleinen Laden auf der Via delle Beccherie, der sich direkt neben dem Lucia Nicastro Concept Store befindet, aber bei Google nicht verzeichnet ist.

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