Auf der Suche nach Ruhe – 11 entspannende Reiseziele in Europa
In einem urbanen Umfeld oder mitten im trubeligen Alltag ist es manchmal gar nicht so leicht, sich bewusst Ruhe zu gönnen und zwischen all den ach-so-dringenden To-Dos Zeit zum Entspannen einzuplanen. Obwohl wir doch eigentlich alle wissen, wie gut diese kleinen Auszeiten uns tun. Gerade seit Anbeginn der Corona-Pandemie, die uns mit ihrer Unsicherheit immer wieder Energie raubt, ist es wichtig, nicht nur physisch, sondern auch mental Abstand zu gewinnen. Es fühlt sich gut an, die Nähe die vielen ablenkenden Faktoren des alltäglichen Lebens einmal hinter sich zu lassen, in die Natur zu gehen und den Blick dorthin zu richten, wo nichts Künstliches mehr zu sehen ist. Auch wenn Europa wirklich gut erschlossen ist, gibt es zum Glück immer noch viele schöne Rückzugsorte, an denen du fast vergisst, dass es so etwas wie Hektik, Lärm oder Schlange stehen überhaupt gibt. Wir zeigen dir 11 entspannende Reiseziele in Europa, an denen dich keine Touristenmassen oder posierende Influencer*innen erwarten und du einfach mal zur Ruhe finden darfst.
1 Genieße die Stille und Natur im Nuuksio Nationalpark
86 Prozent der Fläche Finnlands sind bewaldet, Tausende Seen ziehen sich durch die grünen Landstriche. Der Nuuksio Nationalpark bildet da keine Ausnahme: Laub- und immergrüne Nadelmischwälder stehen dicht an dicht, dazwischen liegen Moore und über 80 Seen und Weiher und sorgen vor allem zu Sonnenauf- und -untergang für eine mystische Stimmung. Die Rundwanderwege hier sind alle gut ausgeschildert, sodass man auch ohne Handy-Navigation zum Ziel kommt. Weit und breit ist hier niemand zu sehen oder zu hören, nur das Rauschen des Windes, das Plätschern kleiner Bäche und hier und da der Gesang eines Vogels. Entlang der Wege befinden sich Plätze zum Grillen oder Campen – eine gute Beschäftigung im Sommer. Wenn im Winter die Seen zugefroren sind und hoher Schnee liegt, kann man hier Schlittschuhlaufen oder Langlaufen.
2 Lerne reiten und mache einen Ausflug in das portugiesische Hinterland
Der Parque Natural das Serras de Aire e Candeeiros in Portugal ist geprägt von trockener, aber grüne Landschaft und unzähligen Eukalyptusbäumen, Pinien und Eichen, deren Duft sanft in der Luft liegt. Bei einem Ausritt durch das hügelige Gebiet kannst du die Natur mal aus einer anderen Perspektive betrachten. Ausgangspunkt ist das Centro Hipico de Alcaria eine Stunde nördlich von Lissabon. Reitanfänger müssen keine Angst haben, die Pferde könnten durchbrennen: Die wohlerzogenen Vierbeiner sind so tiefenentspannt und kennen den Weg so gut, dass man sich eigentlich nur auf ihren Rücken schwingen muss und die Landschaft von da an genießen kann.
3 Entspanne in der estnischen Einsamkeit an naturbelassenen Campingplätzen
Stell dir vor, du wachst mit den ersten Sonnenstrahlen auf, während in den Bäumen über dir ein paar Vögel leise zwitschern. Das Gras wiegt gemächlich im Wind und kleine Wellen plätschern sanft ans nahe Ufer der Ostsee. Klingt zu gut, um wahr zu sein? Ist es aber nicht! Estland ist ein Paradies, wenn du ein Camping-Liebhaber bist. Über das ganze Land verteilt, hat das estnische Forstministerium RMK kostenlose Zeltplätze in freier Natur eingerichtet. Die meisten dieser Campsites sind mit überdachten Bänken, Trockentoiletten und Feuerstellen ausgestattet. Eine Anmeldung ist nicht nötig, es gilt "first come, first serve". Besonders an den Wochenenden im Sommer lohnt es sich daher, früh anzukommen, denn die Est*innen sind selbst große Camping-Fans. Der Großteil der Zeltplätze liegt im Schatten von Bäumen, hübschen Seen oder direkt an der Ostsee. Und selbstverständlich gibt es eine kostenlose App, welche alle Campsites im gesamten Land detailliert auflistet. Also, worauf wartest du noch? Ab in die Wildnis zum Entspannen.
4 Entspanne an einem einsamen Strand im Südosten von Kreta
Im Südosten Kretas kannst du noch viele einsame Buchten finden. Wir können dir unter anderem den Strand von Stáousa (Kalo Nero) empfehlen, an dem du ganz ungestört in kristallklarem Wasser schwimmen kannst. Anschließend lohnt sich ein Besuch in der Tavern Oasis, die direkt an der Küste liegt, frischen Fisch serviert und einen herrlichen Blick auf das Meer gewährt. In den Wintermonaten hat die Gaststätte meist einige Wochen geschlossen, alternativ kannst du die im Nachbarort gelegene Dragon's Cave Tavern ansteuern – der Ausblick ist fantastisch, vor allem zum Sonnenuntergang.
5 Fahre mit dem Kajak entlang der 1000 Inseln des Nationalparks Åsnen
6 Erfrische dich nach einer Wanderung im Onsernonetal im Lago Salei
Das etwas unbekannte Onsernonetal ganz im Westen des Tessins ist das grüne Herz des Schweizer Kantons. Egal ob du hier wandern gehst oder mit dem Auto die engen, gewundenen Straßen entlang fährst, hier fühlt man sich wie im Dschungel – so satt und dunkelgrün leuchten die Bergkämme. Besonders schön ist eine Wanderung rund um den kleinen Lago Salei, der hoch über dem Tal liegt. Um zu dem See zu kommen, nimmst du die Seilbahn Funivia Alpe Salei und wanderst dann Richtung des Gasthauses Capanna Salei und weiter in westliche Richtung. Nach ungefähr einer halben Stunde bist du an dem See angekommen und kannst dich nach dem anstrengenden Aufstieg abkühlen.
7 Unternimm eine abenteuerliche Bootstour zum Vulkankrater auf Corvo
Wahrlich abenteuerlich ist der Tagesausflug nach Corvo, zeigt sich der Atlantik auf der rund einstündigen Tour mitunter von seiner rauen Seite. In einem kleinen Boot geht es zunächst vorbei an den Grotten und Felsformationen der Küste von Flores und weiter über das offene Meer bis nach Corvo. Gerade mal 460 Menschen leben auf der kleinsten aller Azoreninseln, die außer einem Dorf und einer regen Landwirtschaft kaum etwas zu bieten hat. Das Taxi bringt dich im Anschluss an den Kraterrand des 560 Meter hoch gelegenen Caldeirão. Von hier geht es entweder über einen Rundwanderweg einmal um den Krater oder auf der Straße zurück in den Hafen von Vila do Corvo. Anbieter der Tour ist Passeios Turísticos.
8 Tobe dich auf der Hochebene des Blidinje Nature Park aus
Wenn man die Straße von Jablanica aus in den Blidinje Park nimmt, dann verändert sich die Landschaft nach und nach – wo sich vorher klare Flüsse durch grün bewaldete Schluchten schlängelten, tut sich auf einmal eine weitläufige Steppe umgeben von hohen Bergen auf. Der Blidinje Nature Park ist so ganz anders als der Rest von Bosnien und Herzegowina und deswegen so besonders. Im Winter kann man hier hervorragend Ski und Snowboard fahren, im Sommer werden Touren mit dem Mountainbike oder auf dem Pferd angeboten. Im Blidinje-See, einem Bergsee der nur durchschnittlich zwei Meter tief ist, kann man im Sommer schön baden. Und auch wandern lässt es sich hier fantastisch, zum Beispiel hoch zum Hajducka vrata, einer kreisrunden Felsformation auf 2000 Metern Höhe.
9 Tauche in die Stille des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin ein
Es riecht nach feuchtem Moos und würzigen Tannenzapfen und die Luft fühlt sich so klar und frisch an, dass du sofort in den Zen-Modus umschalten kannst. Von Altkünkendorf führen gleich vier Rundwege, die sehr gut mit farbigen Buchenblättern gekennzeichnet sind, durch den umbewirtschafteten Urwald, über weite Felder und blühende Wiesen, auf denen man nicht selten wilde Rehe und Störche entdecken kann. Wie überall in Brandenburg führen auch die Waldwege des größten zusammenhängenden Waldgebietes Deutschlands, fast immer an einem tiefblauen See vorbei, der mit seinen versteckten Badestellen zur Abkühlung einlädt. Im Sommer kannst du einen Stopp bei der Imkerei Grumsin einlegen und frischen Honig kaufen oder im Anschluss an deine Wanderung den Tag mit einem Bier der ortseigenen Brauerei von Altkünkendorf ausklingen lassen.
10 Spaziere durch die Ruinen von Stari Bar
Rund vier Kilometer vor der neu angesiedelten Stadt Bar, am Fuße des Rumija-Gebirges, liegt die Ruinenstadt Stari Bar. Der Ort wurde 1979 bei einem Erdbeben gänzlich zerstört und nicht wieder neu aufgebaut, sondern an die Küste umgesiedelt. Seitdem wurden nur wenige Gebäude in Stari Bar restauriert, ein Spaziergang durch den verlassenen Ort führt dich überwiegend vorbei an Ruinen. Lediglich zwei Kirchen, ein Palast und ein Aquädukt sind erhalten geblieben und geben dir einen Eindruck davon, wie Bar in früheren Zeiten ausgesehen hat. Auf dem Weg zurück zum Parkplatz solltest du eine Pause einplanen: In kleinen Häuschen wurden eigens Cafés für Besucher*innen errichtet, in denen orientalische Süßspeisen und türkischer Kaffee auf dich warten.
11 Wandere in der Mitternachtssonne auf den Tjeldbergtinden
Einen der zahlreichen Gipfel zu Fuß erklimmen – und das um Mitternacht? Auf den Lofoten kein Problem, denn aufgrund der Lage nördlich des Polarkreises geht die Sonne hier von Ende Mai bis Mitte Juli gar nicht erst unter. So können Nachtschwärmer*innen gleich 24 Stunden am Tag in unberührter Natur wandern. Eine beliebte Tour führt dich auf den Tjeldbergtinden. Auf dem Weg nach oben wirst du bestimmt den ein oder anderen Schweißtropfen vergießen, dafür wirst du oben aber mit einem atemberaubenden Blick auf die Küste, sowie Svolvær und Kabelvåg belohnt. In den Lofoten nicht selbstverständlich: Der Weg ist durchgehend markiert und ist inklusive Rückweg vier Kilometer lang.