Sagres – 11 Tipps für den portugiesischen Surferort

Wenn die Wellen an die Felsen krachen, der Wind kräftig um die Nase weht und der Blick über das Meer unscharf am Horizont endet, dann kann man verstehen, warum das Cabo de São Vicente so lange für das „Ende der Welt“ gehalten wurde. Zusammen mit der benachbarten Halbinsel Ponta de Sagres bildet das Kap nicht nur den südwestlichsten Zipfel Portugals, sondern ganz Europas. Mit Blick auf den Leuchtturm spazierst du am besten an den Klippen entlang, atmest die Meeresbrise ein (Jacke nicht vergessen!) und fühlst dich angesichts der Naturgewalt auf einmal ganz klein. Wenn du Lust auf deutsches Touri-Programm hast, dann holst du dir an dem wohl bekanntesten Imbisswagen Portugals die letzte Bratwurst vor Amerika.

Sagres ist so beliebt bei Surfer*innen aus Europa, dass viele hier nicht nur Urlaub machen, sondern eine ganze Saison verbringen. Einer ihrer Treffpunkte – und ebenso Arbeitsplatz – ist das Three Little Birds. Von morgens bis abends kannst du hier ebenso fotogenes wie leckeres Essen bestellen. Dabei unterscheidet sich die Karte kaum von hippen Cafés anderswo auf der Welt. Zum Frühstück gibt es vegane Pancakes, Breakfast-Burritos und frische Säfte, mittags und abends solltest du die Burger nicht verpassen. Besonders zu empfehlen ist der Mockingbird mit veganem Patty, Portwein-Zwiebeln und selbst gemachtem Brioche. Jeden Mittwochabend steht der Wiggle Wednesday auf dem Programm und ab 20 Uhr wird das Birds zur Bühne für verschiedene Musiker*innen und Bands.

Die Region Sagres liegt an der Westspitze der Algarve und ist eine echte Naturschönheit. Wenn auch weniger mediterran als die anderen Orte an der Südküste Portugals, so ist sie dafür umso abenteuerlicher. Die Praia do Tonel macht auch Surf-Anfänger*innen Spaß, während du an der Praia do Telheiro die Kraft des Atlantischen Ozeans spüren kannst. Die besten Wellen gibt es im Frühjahr und im Herbst. Nach einem langen Tag im Wasser gönnst du dir am Abend das portugiesische Bier des Südens, das nach dem Ort selbst benannt ist.

Lust auf lokales Obst, eine Menge Gemüse sowie frischen Fisch? Dann vergiss den einzigen großen Supermarkt im Ort und schau stattdessen lieber bei den netten Verkäufer*innen im Mercado de 25 de Abril vorbei. Hier stapeln sich Obst und Gemüse aus überwiegend regionalem Anbau: Von der Kartoffel, über Gurken und Melonen bis zur Papaya ist – je nach Saison – alles dabei. Dabei schmecken die Tomaten so richtig nach Tomaten und wenn es frische Beeren gibt, solltest du zuschlagen. Dazu landen regionaler Honig und Käse, selbst gebackenes Brot und natürlich frischer Fisch im Einkaufskorb.

Kein Urlaub am Meer ohne Sonnenuntergang. Dank der besonderen Topographie von Sagres kannst du der Sonne sogar frühmorgens beim Aufgehen zuschauen und abends dabei sein, wenn sie wieder im Ozean versinkt. Besonders gut geht das an den Klippen oberhalb von Tonel, einem der beliebtesten Surfstrände. Am besten packst du dir eine Decke, eine Jacke und ein kühles Getränk ein oder holst dir noch ein Eis bei der Gelateria Alice. Von hier kannst du einfach Richtung Praia do Tonel oder zur Festung von Sagres spazieren. An den Klippen suchst du dir ein freies Plätzchen, lehnst dich zurück und genießt das allabendliche Spektakel – vielleicht sind auch noch ein paar Surfer*innen im Wasser, die zeigen, was sie können.

Es klingt schon ordentlich nach Klischee: Morgens auf der Dachterrasse Yoga machen, im stylischen Café ein Stockwerk tiefer Acai Bowl und Pancakes bestellen, den Laptop aufklappen, ein bisschen arbeiten und zwischendurch das Surfbrett unter den Arm klemmen und für eine entspannte Surfsession zum Strand spazieren. In der Laundry Lounge ist das daily business. Jeden Morgen um neun Uhr starten die eineinhalb stündigen Yoga-Sessions, bei denen du einfach spontan vorbeischauen kannst. Das Frühstück danach ist im Vergleich zur lokalen Pasteleria natürlich ausgefallener, aber auch dementsprechend teurer. Dafür kannst du aber deine dreckige Wäsche mitbringen und sie noch vor dem ersten Kaffee in eine der zahlreichen Waschmaschinen packen – irgendwo muss der Name ja herkommen.

Versierte Reisende wissen, dass man immer ein bisschen Platz im Koffer lassen sollte, um das ein oder andere Souvenir mit nach Hause zu bringen. Doch wer einmal in einer portugiesischen Pottery war, weiß auch: Eigentlich braucht man nicht nur ein bisschen Platz, sondern mindestens einen ganzen Koffer. Denn zwischen all den wunderschönen Tassen, Tellern, Schüsseln und Vasen grenzt es schon an ein Wunder, wenn du dich nur auf einige wenige Stücke beschränken kannst. Wenn du jetzt aber glaubst, dass dir die Shopping-Runde bei Artesanato a Mó ein Loch in die Reisekasse frisst, liegst du falsch, denn die Preise sind super fair.

Ein bisschen versteckt, abseits der Touristen-Treffpunkte und ohne Meerblick: So liegt das Adega dos Arcos. Einen Schönheitspreis gewinnt das Restaurant nicht, dafür sorgen Service und Küche aber für einen authentisch-portugiesischen Abend mit grandios frischem Fisch zu unschlagbaren Preisen. Die Suche nach der Speisekarte kannst du direkt aufgeben, denn den Fisch und die Meeresfrüchte deiner Wahl suchst du dir direkt in der Theke aus. Gezahlt wird nach Kilopreisen und der Service berät dich gerne zur richtigen Menge. Frisch gegrillt landet der Fisch dann gemeinsam mit gekochten Kartoffeln oder Pommes sowie Salat auf dem Tisch. Dazu eine Karaffe Hauswein und im Anschluss vielleicht noch ein Dessert – das portugiesische Fisch-Dinner ist simpel, aber perfekt!

Wenn es ein Wort gibt, das diesen Ort am besten beschreibt, dann ist es "Chillen". Egal ob auf der riesigen Dachterrasse, im Garten, am Pool oder an der Hotelbar, hier kannst du abhängen und deinen Urlaub zelebrieren. Schon bei deiner Ankunft wirst du die lässige, grundentspannte Attitüde des The Lighthouse Hostel Sagres kennenlernen. Genau richtig für alle, die Kontakt zu Gleichgesinnten suchen, die sich am westlichsten Punkt Europas in die Wellen stürzen. Für den richtigen Vibe sorgt das sympathische Team des Hostels: Am Morgen wird gemeinsam Yoga oder Pilates praktiziert und abends gegrillt.

Die Algarve hat so viele schöne Strände zu bieten, dass es geradezu unmöglich ist, sich für einen Lieblingsspot zu entscheiden. Ganz weit vorne ist aber definitiv der Praia do Zavial. Je nach Wetter und Wellen kommt zwischen dem weichen Sand und dem türkisblauen Wasser regelrechtes Karibikflair auf. Palmen gibt es zwar keine, aber dafür wunderschöne Felsformationen, die vor allem in den Abendstunden fast schon golden glühen. Im Sommer und bei gutem Wellengang ist zwar viel los, aber vor allem in der Nebensaison im Frühjahr und Herbst kannst du hier perfekte einsame Strandstunden verbringen. Nur Vorsicht auf die Gezeiten: Bei Flut kann schon mal der Großteil des Strandes unter Wasser liegen.

Über viele Stufen musst du gehen, aber der Weg hinunter zu einem der Hausstrände von Sagres lohnt sich. Vor allem, wenn der Nordwind über den benachbarten Praia de Tonel bläst und große Wellen an den Strand spült, geht es in Beliche ein bisschen entspannter zu. Zwischen den zerklüfteten Felsen findest du immer einen windgeschützten Spot, an dem du mit bestem Meerblick relaxen kannst. Am besten packst du Wasser, ein kleines Picknick und vielleicht auch das Surfbrett ein, denn dann kannst du locker den ganzen Tag hier verbringen.