Charlott Tornow Winterabenteuer – Hier kannst du Huskytouren in Europa machen
Stell dir mal folgendes Szenario vor: Du gleitest durch eine weiß-glitzernde Landschaft, der Wind weht dir frostig ins Gesicht und neben dir ragen dick mit Schnee behangene Tannen in die Höhe, während die Sonne durch die Äste blitzt und am Horizont langsam untergeht. Als wäre das nicht schon spektakulär genug, sitzt du auf einem Schlitten und wirst von zehn Huskys gezogen, die vermutlich bis zum Nordpol rennen würden, wenn man sie nicht aufhalten würde.
In Europa ist Lappland mit seinen unendlich großen, verschneiten Wäldern das Mekka für all jene, die schon immer an einer Schlittenhundefahrt teilnehmen wollten. Aber überall da, wo es kalt ist und wo Schnee liegt, sind mittlerweile Huskyfarmen zu finden. Huskys, das sind diese wunderbar flauschigen, treuen und gutmütigen Hunde mit den grün-blauen Augen. Tatsächlich gibt es mittlerweile viele verschiedene Husky-Arten, die am weitesten verbreiteten sind der Alaskan Malamute und der Siberian Husky. Der Malamute ist Alaskas offizielles Maskottchen und seit über 2000 Jahren treuer Begleiter der Menschen in dieser Region. Malamutes sind die größten und stärksten Schlittenhunde und wurden zum ausdauernden Ziehen schwerer Lasten gezüchtet. Auch die Siberian Huskys wurden als Schlittenhunde gezüchtet, um lange Reisen durch die Sibirische Tundra zu bewältigen. Sie sind echte Arbeitstiere, wahnsinnig schnell und müssen immer in Bewegung sein. Das wirst du spätestens dann merken, wenn die Hunde unruhig mit den Pfoten im Schnee zu scharren beginnen.
Huskys lieben es übrigens kalt. Wenn die Temperaturen ein paar Grad auf der Skala nach oben klettern, buddeln sie ein Loch in den Schnee, um darin ihre Füße zu kühlen. Darüber hinaus sind sie extrem verspielt, lassen sich gern kraueln und können schnell eifersüchtig werden, wenn man sich mal kurz einem ihrer Artgenossen zuwendet. Dann jaulen sie laut und theatralisch auf, wovon man sich aber nicht beeindrucken lassen sollte. Bei der Wahl deiner Husky-Experience solltest du darauf achten, dass die Touren von professionell ausgebildeten Musher*innen durchgeführt werden – so werden die Fahrer*innen der Schlitten genannt, die die Hunde mit gerufenen Kommandos führen.
So aktiv Huskys auch sind, so wichtig ist es, dass sie ruhen können, wenn sie wollen. Ein*e professionelle*r Musher*in weiß, wann die Hunde keine Energie mehr haben und eine Pause benötigen. Da die Hunde Wintertiere sind und bei warmen Temperaturen träge werden, solltest du außerdem auf lange Huskytouren im Sommer verzichten. Einige Anbieter haben dann Wanderungen mit Huskys im Programm, die weniger anstrengend sind, die Hunde aber dennoch fit halten.
Huskytouren in Lappland
In Lappland bekommt die Allerweltsbeschreibung "Winterwonderland" eine ganz neue Bedeutung. Die Bäume tragen so viel Schnee, wie sie nur können. Um 15 Uhr geht die Sonne unter und das Licht ist so phänomenal schön, wie man es sich nur vorstellen kann. Nachts, wenn die Temperaturen bis auf -30 Grad klettern, haben die Polarlichter ihren großen Auftritt und versetzen jede*n in Staunen. Und in den Sonnenuntergang fährt man hier natürlich auf einem von Huskys gezogenen Schlitten. Gerade um Rovaniemi, der Hauptstadt der Region Lappland, gibt es mittlerweile viele Anbieter – Bearhill Husky ist dabei einer der beliebtesten, wohl auch, weil die Besitzer*innen passionierte Hundeliebhaber*innen sind und in einer Huskytour nicht nur das schnelle Geld sehen, sondern das Wohlergehen der Hunde hier an erster Stelle steht.
Bearhill Husky | Viiksojantie 192, 97220 Rovaniemi, Finland | Touren ab 149 Euro | Zur Website
Ganz im Nordwesten Finnlands, fast an der Grenze zu Russland, liegt der Salla Wilderness Park. Auch hier kannst du eine Schlittenhundefahrt machen, die du für den Rest deines Lebens nicht vergessen wirst. Wir haben unsere Freund*innen vom Sommertage Blog gefragt und sie empfehlen die zweistündige Tour, bei der du zunächst 45 Minuten durch die atemraubende Landschaft fährst, dann eine 30-minütige Pause am Feuer mit heißen Getränken und Zimtschnecken einlegst, und dann nochmal 45 Minuten fährst. Das Coole: Jede*r darf den Schlitten mal fahren, dafür gibt es vorab eine Instruktion.
Salla Wilderness Park | Hautajärventie 111, 98900 Salla, FI | 2-stündie Husky Safari: 115 Euro | Zur Website
Huskytouren in Schweden
Auch in Schweden gibt es zahlreiche Anbieter*innen von Hundeschlittentouren. Ein Anbieter dieses eindrucksvollen Erlebnisses ist die Riverlodge Huskys am östlichen Ende des Åresjön, dem „See von Åre“. Warm eingepackt im gemütlichen Schlitten startet die Tour direkt am See und führt über schneebedecktes Eis durch die verschneite Natur mit Blick auf den Berg Åreskutan. Vor Start des Ausflugs bleibt natürlich ausreichend Zeit, die Hundefarm zu besuchen und mit den Huskys zu spielen. Und auch beim Anschirren der Huskys darf jede*r mit anpacken. 17 Huskys zählt die liebevoll geführte Farm, die Touren werden von professionell ausgebildeten Musher*innen geführt. Abgerundet wird dieses ganz besondere Erlebnis durch eine typisch schwedische Fika mit Kaffee und Kuchen am Feuer.
Riverlodge Huskys | Brattland 542, 830 10 Undersåker, Schweden | 2-stündige Hundeschlittentour inklusive Kaffee am offenen Feuer ab 1450 Schwedische Kronen, auch ganztägige Touren möglich | Zur Website
Huskytouren in Österreich
Ob im Bregenzerwald, im Pillerseetal oder im Gasteinertal – auch durch die verschneiten Berge und Wälder Österreichs sieht man immer öfter Schlittenhundegespanne rennen. Im Brandnertal, das im Süden der Region Vorarlberg liegt, ist Anton Kuttner zu Hause, der als Husky Toni Fahrten anbietet. Das Erlebnis dauert zwei Stunden, wobei die Fahrt selbst relativ kurz ausfällt und nur auf einer 1,2 Kilometer langen Strecke stattfindet. Zwischen Januar und März können Kinder im Kleinwalsertal dagegen an halbtägigen Huskycamps teilnehmen. In Kärnten kannst du auf dem Faubelhof Workshops und zwei- bis dreitägige Musher-Trainings buchen. Eine Übersicht über alle Schlittenhundeangebote in Österreich findest du hier.
Huskytouren in der Schweiz
In der Schweiz haben sich vor allem im Süden, in den hohen Gebirgszügen der Region Wallis, Musher*innen angesiedelt, die hier Schlittenhundetouren und Winterwanderungen mit Huskys anbieten. Hier kannst du dich entweder von den Hunden durch die atmberaubende Bergwelt der Alpen, zum Beispiel mit Blick auf das Matterhorn, ziehen lassen oder selbst zum*r Musher*in werden. Die Fahrten dauern hier je nach Anbieter*in nur wenige Minuten bis zu einer Stunde. Eine Übersicht über Schlittenhundetouren findest du hier.
