Ab jetzt kommst du richtig schnell mit dem Zug von Berlin an die Ostsee

© Insa Grüning

Früher konnte man mich nicht für einen Urlaub an der Ostsee gewinnen. Lübeck, Travemünde und St. Peter Ording waren für mich schlichtweg Synonyme für Langweile und Tristesse. Doch was soll ich sagen, seit ich in Berlin lebe, darf ein Badeausflug an die deutsche Ostseeküste im Sommer nicht fehlen. Mittlerweile bin ich ein echter Fan des unaufdringlichen Charmes, der klaren, nach Meersalz duftenden Luft und des sanften Lichts im Norden. Abgesehen davon ist ein Besuch in Norddeutschland immer eine gute Idee, denn der Humor, den die Menschen hier an den Tag legen ist grundsympathisch und macht einfach gute Laune!

Bisher haben wir unsere Strandbesuche immer mit einem Besuch bei Freunden in Hamburg verbunden, denn für einen Tagesausflug dauerte die Strecke mit dem Zug einfach zu lang. Doch in diesem Sommer ist alles anders. Denn vor ein paar Tagen wurde ein neuer Intercity der Deutschen Bahn eingeweiht, der die Fahrtzeit an die Ostsee auf unglaubliche zwei Stunden verkürzt.

Im Stundentakt bis ans Meer

Alle zwei Stunden verkehrt der Zug von Berlin an die mecklenburgische Ostseeküste nach Rostock. Die Verbindung ist Teil der Gesamtstrecke Dresden-Berlin-Rostock, die laut Plan insgesamt nur vier Stunden und 19 Minuten dauern soll. Rechnet man die Regionalexpress-Züge hinzu, kannst du künftig sogar im Stundentakt ans Meer fahren. Ab Mitte Mai soll es sogar direkt bis nach Warnemünde gehen. Von hier kommst du mit der Fähre dann sogar noch klimafreundlich bis nach Süd-Schweden oder Dänemark.

Besonders gut an der neuen Linie gefällt mir, dass die Züge, die hier verkehren, gar nicht so neu sind wie sie dank des frischen rot-weißen Looks der DB aussehen. Die Züge waren nämlich zuvor bereits zwei Jahren in Österreich unterwegs und wurden quasi "second hand" von der DB aufgekauft.

Auch der Schlafwagen feiert seine Renaissance

Und es gibt noch mehr gute Neuigkeiten. Denn der neue Intercity nimmt dich jeden Abend über Nacht mit in die österreichische Hauptstadt. Mit Start an der Ostseeküste geht es nach Berlin und von hier aus weiter über Leipzig, Jena, Saalfeld, Nürnberg, Regensburg, Passau und Linz bis nach Wien. Die Fahrt dauert rund zwölf Stunden und dank WLAN und Steckdosen wird dir garantiert nicht langweilig. Du erreichst dein Ziel in den frühen Morgenstunden und kannst direkt losziehen, um die Stadt zu erkunden. Die zusätzliche Übernacht-Verbindung ergänzt den Nightjet, der zwischen Wroclaw (Breslau) und Wien verkehrt und ebenfalls in Berlin hält.

Es ist eine der neuen Verbindungen, die im Rahmen der "Starke Schiene"-Strategie der DB eingeführt wurden. Denn unser etwas verschlafenes heimisches Zugunternehmen scheint auch langsam zu begreifen, dass Klimaschutz wichtig und Zugfahren wieder cool ist. Mit einem Streckenausbau und einer Investition in die Fahrzeugflotte will die DB dazu beitragen, den Verkehr zunehmend auf die Schiene zu verlagern und so den CO2-Ausstoß um 10,5 Millionen Tonnen jährlich zu reduzieren.

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