11 atemberaubende Landschaften in Europa

Ich werde oft gefragt, was mein Lieblingsort in Europa ist und wo man zu dieser und jener Jahreszeit unbedingt hinfahren sollte. Die Antwort darauf fällt mir nie leicht, denn es gibt so unglaublich viele wunderschöne Regionen, die alle ihren ganz eigenen Zauber haben. Aber es gibt natürlich einige Landschaften, die mehr rausstechen als andere und die einem vor Staunen atemlos dastehen lassen: das weiße Winterwunderland in Lappland, die Wanderdüne an der französischen Atlantikküste bei Arcachon oder die mystischen Gesteinsformationen auf der Isle of Skye. In diesem Artikel stelle ich dir deshalb 11 atemberaubende Landschaften in Europa vor.

Lappland, Schneeschuhwanderung
© Charlott Tornow

1
Erlebe einen magischen Winter in Lappland in der Region Ylläs

Ein Lappland-Urlaub steht bei vielen Reisenden ganz oben auf der Bucket-Liste. Mit Huskys durch verschneite Wälder düsen, Nordlichter schauen, die Stille bei einer Schneeschuhwanderung oder Langlauftour erleben und eine gemütliche Kaffeepause am Feuer einlegen – das alles bietet die Region Ylläs im Norden Finnlands. Ein guter Ausgangspunkt ist der kleine Ort Äkäslompolo, den du ab Helsinki mit dem Nachtzug über Kolari erreichst. In Kolari wartet nach Ankunft des Nachtzugs gegen 11 Uhr der Bus, der dich durch die verschneite Landschaft quasi bis vor die Haustür fährt. Mehr über den Nachtzug erfährst du in unserem Artikel.

Isle of Skye, Schottland
© VisitBritain | Andrew Pickett

2
Wandere durch mystische Landschaften auf der Isle of Skye

Dichter Nebel liegt über sanften Hügeln, die in satten, fast surrealen Grüntönen leuchten. Die schier endlos erscheinende Weite der Isle of Skye wirkt wie direkt aus einem Fantasyroman. Vor der Nordwestküste Schottlands gelegen, ist sie dem freien Willen der Natur ausgesetzt, die sich hier in all ihren Farben und Formen austobt: Schroffe Felsen, dramatische Steilküsten und idyllische Wiesen- und Moorlandschaften laden dich zu langen Wanderungen ein. Auch wenn es ein echter Tourist*innenmagnet ist, solltest du dir einen Besuch an den "Fairy Pools" nicht verpassen. Und ja, dieser Ort ist so magisch, wie der Name erahnen lässt.

© Max Fleschhut

3
Bade in den Thermalquellen von Saturnia

In den Thermalquellen von Saturnia kannst du das ganze Jahr über baden, denn das Wasser sprudelt hier im Sommer wie im Winter mit konstanten 37 Grad Celsius aus dem Boden. Eigentlich ist es in den kälteren Monaten sogar reizvoller, sich in den Dutzenden von natürlichen Becken zu aalen, wenn dichte Dampfschwaden die Thermen umhüllen. Das türkisfarbene, schwefelhaltige Thermalwasser besitzt Heilkräfte, die bereits die antiken Römer*innen zu nutzen wussten und die bis heute in zahlreichen Therapien zum Einsatz kommen. Die „cascate del mulino“, die „Wasserfälle bei der Mühle“, ergießen sich übrigens mitten in der Landschaft und sind kostenlos zugänglich.

© Charlott Tornow

4
Klettere auf die 100 Meter hohe Wanderdüne Dune du Pilat

Die Dune du Pilat im Südwesten Frankreichs direkt an der Atlantikküste ist atemberaubend. Sie ist mit unglaublichen 100 Metern Höhe die größte Wanderdüne Europas. 100 Meter hoch! Auf einer Seite trifft sie auf das Meer, auf der anderen erstrecken sich kilometerlang Pinienwälder. Um nach oben zu kommen, musst du im 45-Grad-Winkel durch heißen Sand wandern, aber wenn du erstmal oben angekommen bist, fühlt es sich an, als wärst du in der Wüste. Danach kannst du dich den feinen Sand bis zum Strand hinunter gleiten lassen und dich abkühlen. Von Frankfurt am Main fährst du in circa sieben Stunden über Paris nach Bordeaux. Von dort geht es stündlich weiter an die Küste von Arcachon. Einmal am Tag verkehrt auch der TGV, der sogar nur halb so lange für die kurze Strecke ans Meer braucht.

© Charlott Tornow

5
Gehe am Fuße der Kravica Wasserfälle baden

"Oasis in stone" lautet der Leitspruch auf der Website der Kravica Wasserfälle und in der Tat muss so wohl das Paradies aussehen. 120 Meter breit ist der bewaldete Hang, an dem der Fluss Trebižat 28 Meter in die Tiefe fällt und einen kristallblauen See formt. Das gesamte Areal rund um die Wasserfälle steht unter Naturschutz; so kannst du nur in einem abgetrennten Bereich des Sees schwimmen und auch nicht an dem Hang des Wasserfalls klettern. Der See und die Wasserfälle sind eine der beliebtesten Attraktionen in Bosnien und Herzegowina und auch aufgrund der Nähe zum touristischen Kroatien im Sommer sehr gut besucht – das Paradies hast du also nicht für dich allein.

Meteora Klöster, Griechenland, Wanderungen Griechenland, Festland Griechenland, Sonja Koller
© Sonja Koller

6
Wandere rund um die Meteora-Klöster

Warum die Gegend rund um die Meteora-Klöster noch ein Geheimtipp ist, wissen wir selbst nicht so genau. Denn die Felsformationen, auf denen hin und wieder Kloster thronen, sind einfach unglaublich beeindruckend und erinnern landschaftlich eher an Thailand als an Griechenland. Wenn du Lust auf Griechenlandurlaub der etwas anderen Art hast, dann eignet sich das Gebiet wunderbar für Wanderungen, die du hin und wieder durch Kloster-Rundgänge unterbrechen kannst. Am besten, du buchst dir ein Zimmer in den Orten Kastraki oder Kalambaka, die du von Thessaloniki jeweils in drei bis vier Stunden mit Zug oder Bus erreichen kannst.

Ötztal, Gaislachkogel
© Charlott Tornow

7
Nimm die längste Abfahrt Österreichs im Ötztal

Du lässt den Blick über die weiße Gletscherlandschaft wandern, ziehst den Schal nochmal fester und checkst, ob deine Skier fest sitzen. Mit einem Mal stößt du dich nach vorn und saust auf 15 Kilometern 1970 Höhenmeter in die Tiefe. Hoch über Sölden, im Ötztal, befindet sich die längste Abfahrt Österreichs. Von der BIG3-Plattform "Schwarze Schneid" am Rettenbachgletscher auf 3340 Metern zieht sich die Piste bis zur Talstation der Gaislachkoglbahn in Sölden auf 1370 Meter hinunter. Eine Wahnsinnsstrecke, die ordentlich in die Beine geht, aber unglaubliche Ausblicke bietet. Für Skianfänger*innen ist die Abfahrt nichts, alle anderen kommen auf den abwechselnd roten und blauen Strecke gut hinunter. Wie du hinkommst, siehst du auf dieser interaktiven Karte.

Illas Cíes
© Charlott Tornow

8
Genieße Karibik-Feeling auf den Illas Cíes in Spanien

Ist das noch Spanien oder schon die Karibik? Wenn deine Vorstellung von Urlaub Sonne satt, türkisfarbenes Wasser und weicher Sandstrand ist, dann musst du die Illas Cíes im Nordwesten Spaniens gesehen haben. Die Illas Cíes bestehen aus drei kleinen Inseln, die vor der spanischen Küste liegen und mit der Fähre zu erreichen sind. Der Strand Praia de Rodas wurde schon zu einem der schönsten Strände der Welt gewählt und wir können nur sagen, dass es hier wirklich paradiesisch ist. Die Inselgruppe steht unter Naturschutz und die Anzahl der Menschen, die sie täglich besuchen dürfen, ist begrenzt. Man muss nicht nur ein Ticket für die Fähre kaufen, sondern sich auch für den Besuch registrieren. Abgesehen von (sonnen-)baden, kannst du hier auch wandern, zum Beispiel zum Leuchtturm Faro de Cies – die Aussicht von dort oben ist einfach Wahnsinn. Die einzige Übernachtungsmöglichkeit auf der Insel ist ein Zeltplatz, in den man sich einbuchen kann und sollte, wenn man diese wundervolle Insel ein bisschen länger genießen will.

Madeira_Porto Moniz
© Milena Magerl

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Bade in den natürlichen Lavabecken von Porto Moniz

Madeira ist eine vulkanische Insel, die wie eine Statue hoch aus dem Meer herausragt. Strände gibt es, bis auf den berühmten schwarzen Sandabschnitt in Seixal, deshalb nicht wirklich. Das heißt aber nicht, dass du nicht baden gehen kannst. Eine besonders atmosphärisches Erlebnis ist ein Besuch in Porto Moniz. Denn der kleine Küstenort ist für seine Pools aus schwarzem Lavagestein berühmt, die an stürmischen Tagen von der starken Brandung immer wieder mit frischem Meerwasser gefüllt werden. Während du hier entspannt durchs ruhige Wasser schwimmst, kannst du die beeindruckende Kulisse der mächtigen Berghänge zur einen sowie die Gischt des Atlantiks zur anderen Seite bewundern. Wir haben uns danach noch mit einem Glas Poncha, dem heimlichen Nationalgetränks Madeiras, und sehr leckeren, selbstgemachten Milho Frito im Restaurante Cachalote belohnt. Übrigens: Auch in Seixal gibt es zwei Lavabecken, die zwar weniger spektakulär, aber auch weniger besucht sind.

Gorafe, Wüste, Granada
© Milena Magerl | Lukas Popp

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Wandere durch die Wüste von Gorafe und fühl dich wie auf dem Mars

Du bist nicht so reich wie Elon Musk, würdest aber auch gerne mal über den Mars spazieren? Dann auf nach Gorafe. Obwohl nur eine gute Stunde von Granada entfernt, scheint die weitläufige Wüstenlandschaft wie aus einer anderen Welt zu sein. Von Gorafe aus kannst du auf einer gut zweistündigen Wanderung durch den Parque Megalítico de Gorafe spazieren, ohne dabei auch nur einer Menschenseele zu begegnen. Stattdessen kannst du über 240 Dolmen entdecken, alte Grabanlagen aus unbehauenen Steinblöcken, die sage und schreibe 5000 Jahre alt sind. Das Gefühl, das entsteht, wenn du durch die allumfassende Stille dieser erdigen Hügellandschaft wanderst, ist absolut einmalig und erinnert an die Paulo Coelhos Meisterwerk "Der Alchimist".

Corvo
© Mela Hipp

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Unternimm eine abenteuerliche Bootstour zum Vulkankrater auf Corvo

Wahrlich abenteuerlich ist der Tagesausflug nach Corvo, zeigt sich der Atlantik auf der rund einstündigen Tour mitunter von seiner rauen Seite. In einem kleinen Boot geht es zunächst vorbei an den Grotten und Felsformationen der Küste von Flores und weiter über das offene Meer bis nach Corvo. Gerade mal 460 Menschen leben auf der kleinsten aller Azoreninseln, die außer einem Dorf und einer regen Landwirtschaft kaum etwas zu bieten hat. Das Taxi bringt dich im Anschluss an den Kraterrand des 560 Meter hoch gelegenen Caldeirão. Von hier geht es entweder über einen Rundwanderweg einmal um den Krater oder auf der Straße zurück in den Hafen von Vila do Corvo. Anbieter der Tour ist Passeios Turísticos.

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