Herbst in Europa – 11 schöne Reiseziele für deinen Urlaub
Bist du auf der Suche nach schönen Reisezielen für den Herbst? In Europa gibt es zahlreiche tolle Orte, die sich in den Monaten September, Oktober und November perfekt für eine Reise eignen. In den Städten und auf den Inseln am und im Mittelmeer kannst du noch einmal die letzten richtig warmen Tage genießen, ohne dass du dich schon nach zwei Stunden in der Sonne mit Sonnenbrand rumplagen musst. In Nord- und Mitteleuropa kannst du durch goldfarbene Wälder streifen. Auch die Berge eignen sich jetzt perfekt für eine (Weit-)Wanderung, weil die Sommergewitter den letzten lauen Tagen gewichen sind, die Luft klar und es nicht zu heiß ist. Und in den Weinregionen im Süden Europas wiederum stehen die Reben jetzt in voller Blüte. Ich stelle dir 11 schöne Outdoor-Aktivitäten für den Herbst in Europa vor.
1 Wandere im Naturreservat rund um den Zelenci See
Wer an kristallblaue Seen umgeben von Bergpanoramen denkt, hat zuerst Österreich im Kopf. Dabei kann auch Slowenien ganz schön angeben: Der Zelenci See erhält seine smaragdgrüne Farbe durch Seekreide-Schichten und wer genauer hinschaut, erkennt, dass aus dem See Quellen sprudeln. Den See kannst du über Holzstege erkunden. Rund um den See beginnen übrigens zahlreiche Wanderwege, zum Beispiel "Der märchenhafte Weg der 10 Hütten" und sogar ein Teil des Jakobsweges.
2 Surfe eine der größten Wellen der Welt in Nazaré
Die Riesenwelle von Nazaré ist eine der gewaltigsten Wellen der Welt und international bekannt. Aber nur die wenigsten kommen tatsächlich an den Strand, um sie zu surfen. Die meisten kommen, um zuzuschauen, wie die mutigsten Big-Wave-Surfer*innen der Welt gegen sich und die Elemente antreten. Die Wellen hier können vor allem im Herbst über 30 Meter hoch werden, und die Zuschauerinnen füllen an solchen Tagen die halbe Küste. Derzeit hält übrigens der deutsche Surfer Sebastian Steudtner den Weltrekord: 2020 bezwang er eine 28,57 Meter hohe Welle. Wenn du dagegen im Sommer an diesen Strand kommst, kannst du dir das winterliche Spektakel kaum vorstellen und dich auch als Neuling mal in die Wellen wagen – und danach immerhin behaupten, du hättest schon mal in Nazaré gesurft!
3 Wandere rund um die Meteora-Klöster
Warum die Gegend rund um die Meteora-Klöster noch ein Geheimtipp ist, wissen wir selbst nicht so genau. Denn die Felsformationen, auf denen hin und wieder Kloster thronen, sind einfach unglaublich beeindruckend und erinnern landschaftlich eher an Thailand als an Griechenland. Wenn du Lust auf Griechenlandurlaub der etwas anderen Art hast, dann eignet sich das Gebiet wunderbar für Wanderungen, die du hin und wieder durch Kloster-Rundgänge unterbrechen kannst. Am besten, du buchst dir ein Zimmer in den Orten Kastraki oder Kalambaka, die du von Thessaloniki jeweils in drei bis vier Stunden mit Zug oder Bus erreichen kannst.
4 Probiere erstklassige Weine aus La Rioja in der Weinkellerei Bodegas Ysios
Das Weingut Bodegas Ysios liegt im Norden Logroños inmitten von La Rioja und bietet gereifte Qualitätsweine in limitierter Edition von gerade einmal 1000 bis 1200 Flaschen pro Jahr an. Hier kommt übrigens 100 Prozent Tempranillo – die meist angebaute Traube in der Region – in die Flasche, und zwar von einem Rebstock, der über 100 Jahre alt ist. Das Besondere am Weingut Ysios ist, dass hier drei verschiedene Terroirs gegeben sind. Im Norden sind die Reben von den umliegenden Bergen vor dem Klima des Atlantiks geschützt, im Süden liegt der Ebro. So eine Tour übers Weingut und durch den Weinkeller zeigt, wie viele Schritte eigentlich für eine Flasche guten Weins nötig sind. Auch das Gebäude selbst ist ein Highlight, dass von dem spanisch-schweizerische Architekt Santiago Calatrava entworfen ist, der unter anderem auch das berühmte Oculus in New York geschaffen hat. Bei der Form der Bodegas Ysios hat er sich von der Natur inspirieren lassen und wollte ein Gebäude schaffen, das sich perfekt in diese einfügt.
5 Entdecke das Schloss Peles in den transsilvanischen Karpaten
Mitten in den transsilvanischen Karpaten und 130 Kilometer von Bukarest entfernt steht mit dem Schloss Peles die Sommerresidenz des ersten rumänischen Königs. Von Außen erinnert der Bau aus der Neorenaissance an ein Fachwerkhaus, innen gibt es prachtvolle dunkle Holzvertäfelungen und Einrichtungsgegenstände zu bewundern. In Sonnenschein leuchtet das Anwesen und die Landschaft drumherum vor allem im Herbst in wunderschönen Farben, bei schlechtem Wetter und Nebel wird die Stimmung schaurig schön.
6 Bouldere an mächtigen Felsblöcken auf Tinos
Eine der Trendsportarten der letzten Jahre ist Bouldern, sprich Klettern ohne Seil und Gurt. Am meisten Abenteuer verspürt man natürlich beim Bouldern in freier Natur, an herausfordernden Felsblöcken oder steilen Felswänden. Davon gibt es auf der griechischen Insel Tinos auf jeden Fall genug. Tinos ist karg und wild und lädt vor allem im Herbst zum freien Klettern ein. Über 27crags findest du zahlreiche Boulderspots in allen Schwierigkeitsgraden auf der Insel. Wenn du deinen Unterarmen doch irgendwann einmal eine Pause gönnen willst, kannst du eine der stillen Buchten aufsuchen, durch das pittoreske Pyrgos schlendern oder dir die alten Taubentürmchen angucken. Von Athen aus erreichst du Tinos mit der Fähre in rund zwei bis vier Stunden.
7 Erklimme die 700 Stufen der Schwedenlöcher
Das Gebiet der Sächsischen Schweiz ist geprägt von zahlreichen, schwer zugänglichen Schluchten, die sich durch die steil aus dem Boden ragenden Felsen ziehen. Die bekannteste ist dabei die klammartige Seitenschlucht mit dem ungewöhnlichen Namen "Schwedenlöcher", die das Felsmassiv Bastei mit dem Amselgrund verbindet. Der Wanderweg wurde bereits 1886 eingeweiht und führt auf über 700 Holzstufen und zahlreichen Brücken mehrere Hundert Meter in die Tiefe oder Höhe, je nachdem, von wo aus man die Wanderung beginnt. Im Frühling und Sommer ist die Strecke hochfrequentiert, im Herbst und Winter hast du die Schlucht fast für dich allein. Wenn du die Stufen lieber hinab als hinauf gehen willst, solltest du an der Bastei in Richtung Amselgrund starten.
8 Fahre den Donauradweg von Passau nach Wien
Einer der wohl bekanntesten und beliebtesten Radwege in Europa ist der Donauradweg. Er folgt dem Verlauf der Donau von der Quelle im Schwarzwald und endet nach insgesamt 2.850 Kilometern an der Mündung des Schwarzen Meeres. Weil die gesamte Fahrradstrecke ziemlich lang ist, kannst du beispielsweise die schöne Teilstrecke des Donauradweges zwischen Passau und Wien entlang radeln. Auf 340 Kilometern kommst du vorbei an malerischen Dörfern, Flussschlingen und durch die bekanntesten Weinbaugebiete Österreichs. Die Strecke ist besonders für Anfänger*innen geeignet, denn meistens ist es flach oder geht sogar leicht bergab. Auf den Etappen kommst du an Passau, Schlögen, Linz, Grein, Maria Taferl, Kremms und Wien vorbei. Wer fleißig in die Pedalen tritt, kann auch gut Pause machen: Am Ziel angekommen, kannst du als Belohnung in Wien eine originale Wiener Sachertorte schnabulieren.
9 Segele in Kroatien vor einer mediterranen Bilderbuch-Küste
Die Zeiten, in denen das Segelgebiet Kroatien als Geheimtipp galt, sind lange vorbei. Und das nicht ohne Grund, die "Karibik des Mittelmeers” ist ein herrliches Ziel für Segelreisen. An der 1.777 Kilometer langen Mittelmeerküste liegen einige der schönsten Städte und spannendsten historischen Stätten des Landes: Dubrovnik, Split, Pula, Zadar, die Isel Brač und natürlich das Kornati-Archipel sind perfekt mit dem Segelboot zu bereisen. Kroatien kann in vier Segelreviere aufgeteilt werden: Nord- und Süddalmatien, Istrien und Kvarner. Alle diese Reviere haben ihren eigenen Charme und du solltest dich vor deiner Reise auf eines festlegen. Wie so oft im Mittelmeer ist der Wind im Sommer meist sehr schwach und kaum noch segelbar. Für den Badeurlaub ist die Zeit natürlich trotzdem toll, aber wer zum Segeln nach Kroatien fährt, sollte lieber im Frühjahr oder Herbst aufs Boot kommen. Der Segeltourismus ist mittlerweile eine große Einkommensquelle an der Küste und das merkt man an der großen Auswahl an Charterfirmen, Häfen und Service-Angeboten für Segler*innen.
10 Wandere durch mystische Landschaften auf der Isle of Skye
Dichter Nebel liegt über sanften Hügeln, die in satten, fast surrealen Grüntönen leuchten. Die schier endlos erscheinende Weite der Isle of Skye wirkt wie direkt aus einem Fantasyroman. Vor der Nordwestküste Schottlands gelegen, ist sie dem freien Willen der Natur ausgesetzt, die sich hier in all ihren Farben und Formen austobt: Schroffe Felsen, dramatische Steilküsten und idyllische Wiesen- und Moorlandschaften laden dich zu langen Wanderungen ein. Auch wenn es ein echter Tourist*innenmagnet ist, solltest du dir einen Besuch an den "Fairy Pools" nicht verpassen. Und ja, dieser Ort ist so magisch, wie der Name erahnen lässt.
11 Finde auf dem portugiesischen Jakobsweg zu dir selbst
Von der Außenwelt abkapseln, den Alltagsstress hinter dir lassen und zu dir selbst finden – eine Pilgerreise entlang des Jakobswegs ist ein besonders schönes Erlebnis, von dem du auch viele Jahre später noch zehren und erzählen wirst. Doch weil Pilgern mittlerweile ein kollektives Hobby ist und der am meisten bekannte Camino de Santiago vor allem in der Hochsaison im wahrsten Sinne des Wortes überlaufen ist, empfehlen wir dir, stattdessen auf dem Caminho Português zu wandern. Du startest deine Pilgerreise in Lissabon und wanderst von dort gen Norden bis du nach rund 620 Kilometern, mit geschundenen Füßen, verschwitzt aber glücklich dein Ziel, die Kathedrale von Santiago de Compostela erreichst. Unterwegs lernst du jede Menge netter Leute kennen, erklimmst alleine oder gemeinsam steile Hänge, spazierst entlang kleiner Quellen und atmest immer wieder den Duft der Eukalyptuswälder ein. Damit dein Jakobsweg nicht zur Odyssee wird, haben wir dir 11 hilfreiche Tipps für deine erste Pilgerwanderung notiert. In diesem Sinne: Buen Camino!